[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Werkzeugmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Bei im Rahmen der Blechverarbeitung eingesetzten Schneidpressen hat die Automatisierung
hinsichtlich der Werkstückbeschickung und Handhabung, insbesondere bei Verwendung
numerisch gesteuerter Koordinatentische einen hohen Stand erreicht. Die für die Bearbeitung
der üblicherweise flächenhaften, plattenartigen Werkstücke erforderlichen unterschiedlichen
Werkzeugsätze werden in Magazinen bereitgehalten und weitestgehend selbsttätig in
den Arbeitsbereich der Maschine eingeführt, wobei sich hinsichtlich der WerkzeugfUhrung
im wesentlichen zwei Systeme herauskristallisiert haben.
[0003] Bei den bekannten Revolverschneidpressen befinden sich die Werkzeuge entlang einem
oder mehreren, konzentrisch zueinander verlaufenden, auf drehbar gelagerten Revolvertellern
angeordneten Teilkreisen. Ein Wechsel des, in der auf einem Umfangspunkt des bzw.
der Revolverteller befindlichen Arbeitsstation geführten Werkzeuges kann auf diese
Weise durch einfache Drehung des Revolvertellers bewerkstelligt werden, welches in
kürzester Zeit möglich ist. Nachteilig bei dieser Ausführungsform der Werkzeugführung
ist das relativ zeitaufwendige Bestücken bzw. Umrüsten der Revolverteller. Ferner
ist die Zahl der in einem Revolverteller bereitgehaltenen Werkzeuge naturgemäß begrenzt.
Derartige Revolverschneidpressen sind beispielsweise aus dem Prospekt "Schablonengesteuerte
Revolverstanzpressen" (Nr. 002 d/3007/72) der Anmelderin bekannt. In diesem Prospekt
werden Revolverstanzpressen mit unterschiedlichen Revolvertellern, d.h. mit unterschiedlichen
Anzahlen von Werkzeugstationen beschrieben, bei welchen das für den Stanzvorgang benötigte,
aus Stempel, Matrize und Abstreifer bestehende Werkzeug in hierfür vorgesehene Bohrungen
der Revolverteller eingesetzt ist. Der Zeitbedarf für einen Wechsel des in den Revolvertellern
befindlichen Werkzeuges hängt hierbei neben der Größe der Werkzeugstation auch von
der Geschicklichkeit des jeweiligen Bedieners ab.
[0004] Darüber hinaus sind Schneidpressen bekannt, bei denen die jeweilige Arbeitsstation
aus einem Werkzeugmagazin heraus mit Werkzeugen bestückt wird. Deren Hauptvorteil
gegenüber den bekannten Revolverschneidpressen besteht darin, daß die jeweiligen Werkzeugmagazine
praktisch beliebig groß gemacht werden können. Auch gestaltet sich eine Bestückung
der Werkzeugmagazine dann einfach, wenn die jeweiligen Werkzeuge in Kassetten eingesetzt
sind, so daß deren Handhabung wesentlich vereinfacht wird. Problematisch ist'jedoch
der Zeitbedarf für einen Werkzeugwechsel an der jeweiligen Maschine.
[0005] Aus der DE-AS 21 38 415 ist eine Stanzmaschine bekannt, die mit einer Werkzeuggreif-
und Führungsvorrichtung zusammenwirkt, welch letztere gesteuert Werkzeuge aus einem
Werkzeugmagazin entnimmt und in die Arbeitsstellung der Stanzmaschine überführt. Das
Werkzeugmagazin ist in diesem Fall als ein System von übereinander angeordneten, um
eine vertikale Achse rotierbaren, revolverartigen Scheiben ausgestaltet, längs deren
Peripherie die jeweiligen Werkzeuge gehalten werden. Ein Werkzeugwechsel findet bei
dieser bekannten Stanzmaschine derart statt, daß das in der jeweiligen Arbeitsstellung
in der Maschine befindliche Werkzeug mittels der Werkzeuggreif- und Führungsvorrichtung
erfaßt, in das Werkzeugmagazin zurückgeführt und durch ein anderes Werkzeug auf demselben
Wege ersetzt wird. Der Zeitbedarf für einen Werkzeugwechsel ist hierbei von dem Zeitbedarf
für den mechanisch verhältnismäßig komplizierten Greif- und Schwenkvorgang der Werkzeugwechselvori
richtung abhängig.
[0006] Schließlich ist aus der DE-PS 20 13 403 eine Drehmaschine bekannt, auf deren Bettschlitten
ein Schlittenmagazin angeordnet ist, aus welchem mittels eines Werkzeugwechslers Werkzeuge
entnommen und in den jeweiligen im Arbeitsbereich i befindlichen Werkzeughalter eingeführt
werden. Das Schlittenmagazin wird seinerseits aus einem neben der Drehmaschine befindlichen
Vorratsmagazin, welches als umlaufende Kette ausgestaltet ist, unter Mitwirkung eines
weiteren Werkzeugwechslers beschickt. Das System dieser bekannten Werk- ) zeugführung
ist somit durch einen Arbeitsbereich, insbesondere einen Werkzeughalter bestimmt,
in dem sich lediglich ein Werkzeug befindet, wobei dieser Werkzeughalter mit zwei
Magazinen, nämlich dem Schlittenmagazin und dem erwähnten Vorratsmagazin in Wirkverbindung
steht. In ihrem grundsätzlichen Aufbau, nämlich darin, daß die Arbeitsstation dieser
Drehmaschine aus einem Werkzeugmagazin heraus einzeln mit Werkzeugen bestückt wird,
unterscheidet sich diese bekannte Drehmaschine somit nicht von dem, aus der DE-PS
21 38 415 bereits bekannten System und ist D somit mit den gleichen Nachteilen behaftet.
[0007] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Werkzeugmaschine zur Bearbeitung plattenförmiger
Werkstücke, insbesondere eine Revolverschneidpresse derart auszugestalten, daß ein
Werkzeugwechsel unter Vermeidung der bei den bekannten Revolverschneidpressen bestehenden
[0008] kapazitätsmäßigen Beschränkungen möglich ist. Diese Aufgabe wird vor allem gelöst
durch die Merkmale des Kennzeichnungsteiles des Anspruches 1. Dadurch, daß die Werkzeugeinsätze,
die vorteilhaft kassettenartig ausgestaltet sind, in in dem Umfangsbereich befindliche
Aufnahme taschen der Revolerteller einsetzbar sind eröffnet sich die Möglichkeit,
den Revolverteller unter Zuhilfenahme maschineller Einrichtungen z.B. rechnergesteuert
zu beschicken. Die Vorzüge des Revolvertellers, welche im wesentlichen in dem raschen
Wechsel des in der jeweiligen Arbeitstation befindlichen Werkzeuges bestehen, können
auf diese Weise optimal genutzt werden, da gleichzeitig die Möglichkeit gegeben ist,
dessen Nachteile, welche in der kapazitätsmäßigen Beschränkung hinsichtlich der Anzahl
der auf einem Revolverteller verfügbaren Werkzeuge besteht, zu vermeiden. Letzteres
kann beispielsweise dadurch geschehen, daß der Revolverteller mit einer rechnergesteuerten
Werkzeugwechselvorrichtung zusammenwirkt, nachdem durch die vereinfachte Handhabbarkeit
des Einsetzens bzw. des Entfernens von Werkzeugeinsätzen aus dem Revolverteller hierzu
die grundsätzliche Möglichkeit geschaffen worden ist.
[0009] Die Merkmale des Anspruches 2 bringen den Vorteil mit sich, daß die Werkzeugeinsätze
in den Aufnahme taschen besonders zuverlässig geführt sind, wobei diese axiale Führung
zweckmäßigerweise spielfrei ausgeführt sein sollte.
[0010] Durch die eine radiale Fixierung bewirkenden Arretiereinrichtungen gemäß den Kennzeichnungsteilen
der Ansprüche 3 und 4 ist sichergestellt, daß der Werkzeugeinsatz in der jeweiligen
Aufnahmetasche während:
des Einsetzens bzw. der Entnahme eine genau definierte Lage einnimmt. Die motorische
Betätigung dieser Arretiereinrichtungen dient insbesondere der Integration der erfindungsgemäßen
Revolverteller in ein automatisches Werkzeugwechselsystem.
[0011] Auch die Merkmale des Anspruches 5 dienen der Verbesserung der Genauigkeit der Positionierung
des jeweiligen Werkzeugeinsatzes in der diesem zugeordneten Aufnahmetasche.
[0012] Den Kupplungsteilen gemäß dem Kennzeichnungsteil des Anspruches 6 kommt insofern
eine besondere Bedeutung zu, als sie die Genauigkeit der Bewegungsführung einer Werkzeugwechselvorrichtung
im Zusammenwirken mit einem externen Werkzeugmagazin entscheidend mitbestimmen. Der
-in der angegebenen Draufsicht eines Revolvertellers gesehen, - T-förmige Querschnitt
des kupplungstseils stellt eine geometrisch einfache Form dar, die durch ein entsprechendes
Kupplungsgegenstück zuverlässig umfaßt und somit fixiert werden kann. Das Kupplungsteil
muß naturgemäß derart gestaltet sein, daß eine allseitige Fixierung des jeweiligen
Werkzeugeinsatzes möglich ist. Letzteres kann - in vertikaler Richtung - beispielsweise
durch sich auf den Werkzeugeinsatz hin erstreckende Nuten erzielt werden, welche mit
entsprechend ausgebildeten Kanten eines Greiforgans einer Werkzeugwechselvorrichtung
in Eingriff bringbar sind.
[0013] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden, in den
Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
Fig. 1 einen oberen und einen unteren Revolverteller im Schnitt;
Fig. 2 einen Teilschnitt gemäß der Linie II-II der Fig. 1 wobei in der linken Figurenhälfte
der obere Revolverteller mit und in der rechten Figurenhälfte der obere Revolverteller
ohne die Werkzeugeinsätze dargestellt ist;
wobei Fig. 3 einen Teilschnitt gemäß der Linie III-III der Fig.1 in der linken Figurenhälfte
der untere Revolverteller mit und in der rechten Figurenhälfte ohne die Werkzeugeinsätze
dargestellt ist;
Fig. 4 einen Teilschnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 2 durch den oberen Revolverteller;
Fig. 5 einen Ausschnitt des oberen Revolvertellers mit einem Werkzeugeinsatz und zwei
leeren Stationen;
Fig. 6 einen Teilschnitt gemäß der Linie VI-VI in Fig. 3 durch den unteren Revolverteller;
Fig. 7 eine Ausschnittsvergrößerung aus dem unteren Revolverteller mit einem Werkzeugeinsatz
und zwei leeren Stationen;
Fig. 8 einen Teilschnitt entlang der Linie VIII-VIII der
Fig. 5 durch beide Revolverteller.
[0014] Mit 1 ist in Fig. 1 der obere Revolverteller und mit 2 der untere Revolverteller
einer im übrigen nicht gezeigten, an sich bekannten Revolverschneidpresse bezeichnet.
Beide Revolverteller 1 und 2 sind in Lagerungen 52,51, die in nichtnäher dargestellter
Weise im Masohinengestell 50 der Revolverschneidpresse befestigt sind, um eine vertikale
Achse 30 drehbar gelagert und können unabhängig voneinander mittels Zahnkränzen 54,
53 angetrieben werden. Der Revolverteller 1 trägt an seinem Umfangsbereich Werkzeugeinsätze
5, deren konstruktiver Aufbau im folgenden noch zu erläutern sein wird, wobei sich
der in Fig. 1 links dargestellte Werkzeugeinsatz 5 in der Arbeitsposition befindet.
In dieser Arbeitsposition steht dem Werkzeugeinsatz 5 ein entsprechender Werkzeugeinsatz
6 des unteren Revolvertellers 2 gegenüber.
[0015] In dieser Arbeitsposition wird ein Kupplungszapfen 18 des noch zu beschreibenden,
durch den Werkzeugeinsatz 5 gehaltenen Werkzeugs von einer Klauenkupplung 19 umfaßt,
über welche in an sich bekannter Weise der Antrieb des im oberen Revolverteller 1
befindlichen und in dem Werkzeugeinsatz 5 gehaltenen Werkzeugs erfolgt. Die Arbeitsposition
ist ferner gekennzeichnet durch ausgefahrene Stangen 31, 32 des zeichnerisch nur noch
angedeuteten
[0016] Abstreifermechanismus 17, der der Betätigung des in dem Werkzeugeinsatz 5 gehaltenen
Abstreifers, auf dessen Aufbau im einzelnen noch eingegangen wird, dient.
[0017] Wie aus den rechten Hälften der Fig. 2 und 3 hervorgeht, sind die Revolverteller
1 und 2 umfangsseitig mit sich ) radial erstreckenden und nach außen offenen Aufnahmetaschen
3, 4 ausgerüstet, so daß sich eine sternförmige Grundstruktur der Revolverteller 1
und 2 ergibt. Die Gestalt dieser Aufnahmetaschen 3,4 ist im wesentlichen derjenigen
der Werkzeugeinsätze 5 und 6 nachgebildet, welche in der Draufsicht auf den linken
Hälften der Fig. 2 und 3 erkennbar sind. Zur Arretierung der Revolverteller 1, 2 in
der jeweiligen Arbeitsposition sind in den zwischen jeweils zwei Aufnahmetaschen 3,
4 befindlichen Abschnitten 33, 34 Arretierbuchsen 55, 56 angeordnet, die mit zeichnerish
hier nichtdargestellten, üblicherweise hydraulisch oder pneumatisch betätigten Sperrbolzen
zusammenwirken.
[0018] Die Werkzeugeinsätze 5,6 sind kassettenartig ausgestaltet und enthalten jeweils alle
an der betreffenden Stelle in den Revolvertellern benötigten Werkzeuge. Die Aufnahmetaschen
3,4 können auf diese Weise untereinander völlig gleichartig ausgestaltet sein, wodurch
sich neben der Herstellung auch der geometrische Aufbau eines Revolvertellers vereinfacht.
Mit 24 sind Anschläge bezeichnet, die im Bereich des einwärts gerichteten Endes der
Aufnahmetaschen 3,4 angeordnet sind und die radiale Bewegung der Werkzeugeinsätze
5,6 während deren Einführens in diese Aufnahmetaschen begrenzen. Die Werkzeugeinsätze
5,6 nehmen auf diese Weise in den Aufnahmetaschen 3,4 eine genau definierte Lage ein.
[0019] In den Fig. 4 bis 8 sind Funktionselemente, die mit denjenigen der Fig. 1 bis 3 übereinstimmen
und dort bereits beschrieben sind, übereinstimmend bezeichnet, so daß auf eine wiederholte
Beschreibung verzichtet wird.
[0020] Das in einem Werkzeugeinsatz 5 gehaltene Werkzeug besteht gemäß Fig. 4 aus einem
dem eigentlichen Schneid- bzw. Stanzvorgang dienenden Stempel 9, der in einem Stempelhalter
8 geführt ist und . über den Kupplungszapfen 18 betätigt wird. Der Stempelhalter 8
ist in eine Führungsbohrung 7 des Werkzeugeinsatzes 5 eingesetzt, welcher mit einem
Kupplungsteil 36 zum erleichterten Herausziehen des Werkzeugeinsatzes aus der jeweiligen
Aufnahmetasche bzw. Einsetzen des Werkzeugeinsatzes in eine Aufnahmetasche beispielweise
mittels automatisch arbeitender maschineller Einrichtungen ausgerüstet ist.
[0021] Das Werkzeug des Werkzeugeinsatzes 5 umfaßt darüber hinaus einen Abstreifer 12, der
in einer Führung 11 (Fig. 8) eines Abstreiferschuhes 10 unter Mitwirkung einer Sperrklinke
13 gesichert ist. Betätigt wird der Abstreifer über den Abstreiferschuh mittels dreier
Übertragungsbolzen 14, die in entsprechenden Bohrungen 41 des Werkzeugeinsatzes 5
geführt sind und in der Ruhelage gleichzeitig unter Mitwirkung eines Bundes 57 die
Befestigung des Abstreiferschuhes 10 an dem Werkzeugeinsatz 5 bewirken. Die Übertragungsbolzen
14 sind in der Ruhelage durch eine Feder 15 gesichert. Die Betätigung der Übertragungsbolzen
14 und damit des Abstreifers 12 kann auf mechanischem aut hyaraulischem oder pneumatischem
Wege durch entsprechende, mit dem Übertragungsbolzen zusammenwirkende Stößel, die
jedoch zeichnerisch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt sind.
[0022] Der in die Aufnahmetasche 3 eingeschobene Werkzeugeinsatz 5 liegt an dem Anschlag
24 an und umgreift mittels Flanschen 20, 21, die sich in der Ebene des Revolvertellers
1 erstrecken, letzteren Ober- und Unterseite teilweise, so daß insoweit eine formschlüssige
Fixierung des Werkzeugeinsatzes 5 in einer Richtung senkrecht zur Ebene des Revolvertellers
1 stattfindet.
[0023] Gemäß der zeichnerischen Darstellung der Fig. 5 umgibt der Flansch 20 den gesamten,
innerhalb der Kontur der Aufnahmetasche 3 befindlichen Teil des Werkzeugeinsatzes
5, der auf diese Weise in einer Richtung senkrecht zur Ebene des Revolvertellers 1
zuverlässig abgestützt ist. In seitlicher Richtung liegt der Werkzeugeinsatz 5 beidseitig
in seinem ersten, durch parallel zu einer Radiuslinie des Revolvertellers verlaufende
Begrenzungslinien gekennzeichneten Abschnitt 44 an entsprechend gestalteten Flächen
der Aufnahmetasche 3 an, während in dem zweiten Abschnitt 58, dessen Begrenzungsflächen
- in der Draufsicht gemäß Fig. 5 gesehen - unter einem Winkel zu einer Radiuslinie
des Revolvertellers 1 verlaufen, zwischen den Begrenzungsflächen des Werkzeugeinsatzes
5 und denjenigen der Aufnahmetasche 3 Spiel besteht. Der in Fig. 5 zeichnerisch nicht
mehr dargestellte Flansch 21 verläuft deckungsgleich mit dem Flansch 20. Der in Richtung
einer Radiuslinie verlaufende Pfeil 35 zeigt die Richtung an, in welcher der Werkzeugeinsatz
5 aus der Aufnahmetasche 3 entfernt werden kann. Mit 26 ist in Fig. 5 ein Arretierbolzen
bezeichnet, mittels welchem der Werkzeugeinsatz 5 gegenüber einem Entfernen in Richtung
des Pfeiles 35 gesichert ist. Die Wirkungsweise des Arretierbolzens 26 wird im folgenden
noch näher erläutert werden.
[0024] Gemäß Fig. 6 trägt der Werkzeugeinsatz 6 eine über einen Ring 40 auf diesem abgestützte
Matrize 38, die durch eine Klemmbrücke 39 in dieser Position fixiert wird. Die auf
dem Ring 40 aufliegende Matrize 38 kann bei Bedarf mit Hilfe von nicht dargestellten
Nuten und Stiften in verschiedenen Winkelstellungen eingebaut werden und ist in eine
besondere Aufnahme 37 des Werkzeugeinsatzes 6 eingesetzt. Die Sicherung des Werkzeugeinsatzes
6 sowohl in radialer Richtung als auch in einer Richtung senkrecht zur Ebene des Revolvertellers
2 erfolgt in identischer Weise wie die entsprechende Sicherung des Werkzeugeinsatzes
5 im oberen Revolverteller 1. D.h., der Werkzeugeinsatz 6 ist auf seiner Ober- und
Unterseite mit Flanschen 20' und 21' ausgerüstet, die die Begrenzungskante des unteren
Revolvertellers 2 im Bereich der Aufnahmetasche 4 beidseitig, d.h. oben und unten
überdecken, wie insbesondere aus Fig. 7 ersichtlich ist. Auch wird die radiale Bewegung
des Werkzeugeinsatzes 6 während dessen Einführens in die Aufnahmetasche 4 durch einen
Anschlag 24 begrenzt, wobei eine Sicherung gegenüber einem Herausziehen des Werkzeugeinsatzes
6 in Richtung eines Pfeiles 35 durch Arretierbolzen 26 bewerkstelligt wird, deren
Funktion und Wirkungsweise noch zu beschreiben sein wird. Wie aus den Fig. 6 und 7
ferner ersichtlich ist, ist die KlemmbrUcke 39, mit welcher die Matrize 38 in der
Aufnahme 37 des Werkzeugeinsatzes 6 gehalten ist, in seitliche Ausnehmungen 45, 45'
des oberen Flansches 20' eingesetzt und auf diese Weise radial gesichert.
[0025] Die Wirkungsweise der Arretierbolzen 26 sowohl im oberen Revolverteller 1 als auch
im unteren Revolverteller 2 ist aus der Fig. 8 ersichtlich. Hiernach sind die Arretierbolzen
26 in entsprechende Bohrungen 28 in den Revolvertellern 1, 2 eingesetzt und in ihrer
Ruhelage durch Federn 29 unter Mitwirkung eines Bundes 59 gesichert. In dieserRuhelage
ragt ein Ende des Arretierbolzens 26 im oberen Revolverteller 1 aus dessen oberer
Fläche 22 hinaus und in eine, in den Flansch 20 des Werkzeugeinsatzes 5 eingearbeitete,
nach außen, d.h. in der Ebene des Revolvertellers in Richtung von dem Werkzeugeinsatz
5 fort offene halbkreisförmige Ausnehmung 27 hinein. Durch das Anliegen des Arretierbolzens
26 an den halbkreisförmigen Begrenzungsflächen der Ausnehmung 27 wird somit die radiale
Fixierung des Werkzeugeinsatzes 5 erzielt. In ähnlicher Weise ragt ein Ende des Arretierbolzens
26 im unteren Revolverteller 2 aus dessen untererFläche 47 hinaus und in eine, in
den Flansch 21' eingearbeitete, nach außen, d.h. in der Ebene des Revolvertellers
2 liegend von dem Werkzeugeinsatz 6 fort offene halbkreisförmige Ausnehmung 27' hinein,
so daß in ähnlicher Weise wie bei dem Werkzeugeinsatz 5 eine radiale Fixierung des
Werkzeugeinsatzes 6 durch das teilweise Anliegen des Arre- ) tierbolzens 26 an den
halbkreisförmigen Begrenzungsflächen der Ausnehmung 27' im Flansch 21' gegeben ist.
Zum Herausziehen der Werkzeugeinsätze 5,6 aus ihren jeweiligen Aufnahmetaschen 3,4
muß somit der diesen zugeordnete Arretierbolzen entgegen der Kraft der Federn 29 bis
unter 5 die obere Fläche 22 des Revolvertellers 1 bzw. bis über die untere Fläche
47 des Revolvertellers 2 in die jeweilige Bohrung 28 hineingedrückt werden. Dies wird
motorisch, insbesondere hydraulisch oder pneumatisch durchgeführt. Zu diesem Zweck
befinden sich am Maschinengestell 50 der Revolverschneidpresse, jeweils dem oberen
Revolverteller 1 und dem unteren Revolverteller 2 zugeordnete Kolbenzylindereinheiten
46, 46', mittels deren Stößel 48, 48' die Arretierbolzen 26 zur Lösung der radialen
Arretierung der Werkzeugeinsätze 5,6 verschoben werden können.
[0026] Wie die vorstehenden Ausführungen zeigen, sind bei der erfindungsgemäßen Revolverschneidpresse
die Revolverteller 21 die als solche bereits ein Werkzeugmagazin darstellen, in kürzester
Zeit durch radiales Herausziehen der jeweiligen Werkzeugeinsätze, welche unterschiedliche
Werkzeuge enthalten, umrüstbar. Mit dem kassettenartigen Aufbau der Werkzeugeinsätze
sind somit die Voraussetzungen für einen automatisierten, d.h. r.echnergesteuerten
. Werkzeugwechsel bei einer Revolverschneidpresse gegeben, so daß in Verbindung mit
einem äußeren Werkzeugmagazin die Vorteile der herkömmlichen Revolverschneidpressen,
welche in einem schnellen Zugriff auf die in dem Revolverteller befindlichen Werkzeuge
bestehen, mit denjenigen solcher Schneidpressen, bei denen die Arbeitsstation aus
einem Werkzeugmagazin heraus mit Werkzeugen bestückt wird, welche in einem im Verhältnis
zu einem Revolverteller größeren Werkzeugreservoir bestehen, bei kürzest möglichen
Umrüstzeiten in vorteilhafter Weise verknüpft werden. Mit 36a sind Nuten bezeichnet,
die in das Kupplungsteil 36 eingearbeitet sind und sich in Richtung auf den jeweiligen
Werkzeugeinsatz 5,6 hin erstrecken. Diese Nuten 36a dienen der Verbesserung der allseitigen
Fixierbarkeit der Werkzeugeinsätze 5,6 in einem Greiforgan einer Werkzeugwechselvorrichtung,
welches mit Kanten bzw. Leisten veri sehen ist, die mit diesen Nuten, 36a in Eingriff
bringbar sind.
1. Werkzeugmaschine zum Bearbeiten plattenförmiger Werkstücke, insbesondere Revolverschneidpresse
mit wenigstens einem, auf einer Seite des Werkstückes angeordneten, zur Führung unterschiedlicher
Werkzeuge eingerichteten und drehbar gelagertem Revolverteller (1, 2) dadurch gekennzeichnet,
daß der Revolverteller (1,2) umfangsseitig mit Aufnahmetaschen (3,4) für Werkzeugeinsätze
(5,6) ausgerüstet ist und daß die das für die Bearbeitung des Werkstücks benötigte
Werkzeug (8,9, 10,12,38)enthaltenden Werkzeugeinsätze (5,6) radial in die Aufnahmetaschen
(3,4) einsetzbar bzw. aus den Aufnahmetaschen (3,4) entfernbar sind.
2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugeinsätze
(5,6) innerhalb der Aufnahmetaschen (3,4) axial zu dem Revolverteller (1,2) vorzugsweise
beidseitig formschlüssig fixiert sind.
3. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Revolverteller (1,2) im Bereich der Aufnahmetaschen (3,4) mit radial wirkenden
Arretiereinrichtungen für die Werkzeugeinsätze (5,6) ausgerüstet ist.
4. Werkzeugmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiereinrichtungen motorisch, insbesondere hydraulisch
oder pneumatisch betätigbar ausgestaltet sind.
5. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmetaschen (3,4) mit radial wirkenden Anschlägen (24) für die Werkzeugeinsätze
(5,6) versehen sind.
6. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Werkzeugeinsätzen (5,6) Kupplungsteile (36) befestigt sind, die sich radial
erstrecken und - in der Draufsicht eines Revolvertellers (1,2) gesehen - vorzugsweise
von T-förmigem Querschnitt sind.
7. Werkzeugmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Werkzeugeinsatz (5) in dem oberhalb des zu bearbeitenden Werkstückes befindlichen
Revolverteller (1) als Werkzeug im wesentlichen einen Stempel (8) und einen Abstreifer
(12) enthält und daß ein Werkzeugeinsatz (6) in dem sich unterhalb des zu bearbeitenden
Werkstückes befindlichen Revolverteller (2) als Werkzeug im wesentlichen eine Matrize
(38) enthält.
8. Werkzeugmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der in dem Werkzeugeinsatz
(6) geführte Abstreifer (12) motorisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigbar ausgebildet
ist.
9. Werkzeugmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Arretiereinrichtung wenigstens einen Arretierbolzen (26) enthält, der mit
einer Ausnehmung (27,27') eines Flansches (20,21') des Werkzeugeinsatzes (5,6) in
Eingriff bringbar ist.
10. Werkzeugmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Arretierbolzen
(26) in einer Bohrung (28,28') des Revolvertellers (1,2) geführt und in seiner, den
Werkzeugeinsatz (5,6) arretierenden Stellung durch einen Bund (59) sowie eine Feder
(29) gesichert ist.