[0001] ! Die Erfindung betrifft Schloß-Sclilüsselsysteme, deren Schlüssel an ihren Flachseiten
mit das normale Profil überragenden, in ihrem Verlauf mit Absenkungen (Vertiefungen)
bzw. Unterbrechungen versehenen, also höhenmodulierten Sperrippen ausgestattet sind.
[0002] Schloß-Schlüsselsysteme mit Flachschlüsseln der vorstehend beschriebenen Ausbildung
sind durch die DEPS 24 11 362 bekannt geworden. Zur kontrollierenden Abtastung der
Erhebungen und Vertiefungen der Sperrippen sind Abtaststifte vorgesehen, denen zwecks
Ausweichmöglichkeit beim Vorbeigehen von Rippenerhebungen beim Schlüsseleinführen
Ausnehmungen im Gehäuse zugeordnet sind.
[0003] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Variationsmöglichkeiten von Schloß-Schlüsselsystemen,
insbesondere in Verbindung mit Anlagenerstellungen, zu erhöhen. Es ist das Verdienst
der Erfindung erkannt zu haben, daß auf der Grundlage der Schloß-Schlüsselsysteme
der vorbeschriebenen Art eine bislang noch nicht ausgeschöpfte Möglichkeit für eine
Variationserhöhung gegeben ist.
[0004] Die Erfindung besteht in ihrem Prinzip darin, daß, unter Verwendung von Schlössern
mit gleichen Bohrbildern, die Zusatzsperrippen der Schlüssel für die einzelnen Schlösser
mit einer unterschiedlichen Verteilung von Erhebungen und Vertiefungen ausgestattet
sind und daß in Zusammenarbeit mit diesen Sperrippenausbildungen mehrere Gattungen
von Abtastelementen (Abtaststiften) vorgesehen sind.
[0005] Eine erfindungswesentliche Ausgestaltung des Grundgedankens geht dahin, daß Stifte
für die Abtastung der Rippenerbebungen, Stifte für die Abtastung der Rippenvertiefungen
und, insbesondere in Verbindung mit der Erstellung von Anlagen, Stifte für die Betätigung
der Anlagenschlösser mittels übergeordneter Schlüssel vorgesehen sind.
[0006] Ein weiteres Merkmal der Erfindung wird darin gesehen, daß die Abtaststifte für die
Erhebungen und Vertiefungen der Rippen an ihren dem Schlüsselkanal zugewandten Enden
mit einem Ansatz versehen sind, während die der Betätigung der Anlagenschlösser mittels
übergeordneter Schlüssel dienenden Stifte durchweg gleiche Stärke aufweisen und daß
sämtliche dazu gehörigen Stiftlagerbohrungen nach innen abgestuft sind.
[0007] Es liegt schließlich im Rahmen der Erfindung, daß den Abtaststiften durchgehende
Gehäusenuten zugeordnet sind, die ein Ausweichen der von Schloß zu Schloß in ihren
Positionierungen wechselnden Stifte für die Abtastung der Rippenvertiefungen während
des Vorübergangs von Rippenerhebungen gewährleisten.
[0008] Die Erfindung wird an Hand der Ausführungsbeispiele darstellenden Figuren 1 bis 5
näher erläutert. Hiervon zeigt die Fig. 1 eine Draufsicht eines Horizontallängsschnitts
eines Schlüssels, der mit beiderseitigen, höhen-und tiefenmodulierten Sperrippen versehen
ist, die durch Stifte verschiedener Gattungen und Aufgabenstellungen abgetastet werden.
[0009] Die Fig. 2 a und 2 b zeigen Querschnitte von Schloß und Schlüssel, die sich an den
Schnittebenen I-I und 11-11 der Fig. 1 darbieten.
[0010] Fig. 3 läßt Ausführungsmöglichkeiten für Einzelschlösser erkennen, deren Variationen
allein durch unterschiedliche Verteilung von Erhebungen und Vertiefungen an den Sperrippen
bewirkt sind. Um zu zeigen, daß diese Schlösser erfindungsgemäß zu einer durch einen
übergeordneten Schlüssel betätigbaren Anlage erhoben werden können, ist der zugehörige
Hauptschlüssel beigegeben worden. Die Fi
g. 4 und 5 zeigen Ausführungen mit Quadrorippen.
[0011] Der in Fig. 1 dargestellte Schlüsselschaft 1 weist beiderseitige höhenmodulierte
Sperrippen 2, 3 auf, deren Erhebungen 4,5,6,9,10 von Stiften der Gattung A und deren
Vertiefungen 7, 11 und 12 von Stiften der Gattung B abgetastet werden. Wie aus der
Fig. 1 ersichtlich, bedürfen die die Vertiefungen abtastenden Stifte der Gattung B
einer größeren Länge, um abgleichen zu können, als die die Erhebungen abtastenden
Stifte der Gattung A.
[0012] Die Stifte beider Gattungen A und B sind mit Ansätzen versehen und laufen in Lagerbohrungen
18 (s. Fig. 2 a, 2 b), die abgesetzt sind. Damit ist gegeben, daß die A- und B-Stifte
mit ihren Ansätzen in die Abstufungen der Bohrungen 18 eintreten können.
[0013] Die Vertiefungen 8 und 13 arbeiten mit Stiften der Gattung C zusammen, die die Arbeitsweise
von Schlössern, die auf eine Zusammenarbeit mit jeweiligen Schlüsseln verschiedener
Sperrippenmodulationen programmiert sind, sichern und diese zu einer Anlage zusammenzufassen
gestatten. Diese Stifte der Gattung C können auch als Füllstifte bezeichnet werden.
Sie sind ohne Ansatzstücke ausgebildet, bleiben also vor den Abstufungen der Lagerbohrungen_18
stehen und gewährleisten, daß ein "Fangen" des Zylinderkerns nach anfänglicher Drehung
durch Einspringen des in der gleichen Ebene liegenden, federbelasteten Gehäusestifts
vermieden wird.
[0014] Die Fig. 2 a und 2 b zeigen Ansichten der Querschnitte I-I und 11-11 der Fig. 1.
Sie lassen den mit 14 bezeichneten Zylinderkern im Gehäuse 15 erkennen, wobei der
Zylinderkern 14 abgesetzte Bohrungen 18 aufweist, in denen die Abtaststifte lagern.
Da in Fig. 2 a Sperrippenerhöhungen 4, 9 des eingeführten Schlüssels 1 abgetastet
werden, sind an diesen Stellen Stifte der Gattung A vorgesehen. Da jedoch im Querschnittsbild
11-11 der . Fig. 2 b eine Vertiefung 7 auf der einen Seite und auf der anderen Seite
eine mit der Permutation gegebene Vertiefung 13 vorgesehen sind, ist der Vertiefung
7 ein B-Stift und der Vertiefung 13 ein C-Stift zugeordnet. Die Lagerbohrungen 18
für die Abtaststifte-laufen in Senkungen 16 aus. Ihnen sind Gehäuseausnehmungen 17,
die zweckmäßigerweise als Gehäuselängsnut ausgebildet sind, gegenübergestellt.
[0015] Fig. 3 zeigt im unteren Teil eine beispielhafte Zahl von Einzelschlössern, die so
mit Abtaststiften ausgestattet sind, daß sie zu einer von dem darüber dargestellten
übergeordneten Schlüssel betätigbaren Anlage erhoben werden können. Es ist ersichtlich,
daß dies erfindungsgemäß dadurch bewirkt wird, daß an den Stellen der Einzelschlösser,
an denen Rippenerhebungen abgetastet werden, die beim übergeordneten Schlüssel als
Vertiefungen dargeboten werden, Füllstifte C vorgesehen sind.
[0016] Die Stifte C sind an diesen Permutationsstellen in der Lage abzugleichen, ohne daß
dem der gleichen Ebene angehörenden Gehäusestift Gelegenheit gegeben wäre, sperrend
einzuspringen. Daß dies durch das Weglassen des Ansatzes an den C-Stiften erzielt
wird, der ein Eintreten dieser Stifte in die Abstufung der Lagerbohrung verhindert,
ist bereits vorstehend angedeutet worden.
[0017] Der große Vorteil der Erfindung besteht darin, eine durch Permutationen der Ilöhenmodulierung
von Sperrippen bewirkte Variationserweiterung geschaffen zu haben, die sich den bekannten
und parallel hierzu anwendbaren Variationen überlagert, so daß es ermöglicht ist,
die Zahl der vor Fremdschließungen sicheren Einzelschlösser und der zu einer Anlage
gehörenden Schlösser beträchtlich zu erhöhen. Hervorzuheben ist hierbei noch die Einfachheit
der zu diesem Erfolg führenden Anordnungen sowie insbesondere die Tatsache, daß alle
zugrundeliegenden Schlösser mit gleichen Bohrbildern ausgestattet sind. Nicht unerwähnt
bleibe, daß es gelingt, die Erfindung auch an Schloß-Schlüsselsystemen zu verwirklichen,
deren Schlüssel pro Flachseite mehr als eine Längssperrippe tragen.
[0018] In den Fig. 4 und 5 a, 5 b ist ein Ausführungsbeispiel für die der Variationserhöhung
der Erfindung dienende Abtastung
;eines Quadroschlüssels, also eines Schlüssels mit vier Sperrippen, darstellt. Danach
wird d.ie linksseitige Erhebung 19 des in Fig. 5 a oberen Sperrippenpaars von einem
Stift der Gattung A abgetastet, während die rechtsseitige Erhebung 20 des unteren
Sperrippenpaars von einem Stift D kontrolliert wird, der an sich funktionsmäßig einem
Stift A entspricht, jedoch, da er tiefer als dieser sitzt, über eine größere Länge
verfügt. Entsprechendes gilt für den Stift E. Beide Stifte A und D sind mit Ansätzen
versehen, und sie sind aus rein räumlichen Gründen, etwas seitenverschoben zu den
Sperrippen, mit denen sie arbeiten, angebracht. Wie Fig. 4 erkennen läßt, besitzt
jede der Abtastung unterleigende Rippenseite einen Variationsstift C, der hier einer
Vertiefung gegenübergestellt ist, in die er aufgrund seines fehlenden Ansatzes nicht
einfallen kann. Diese Stifte C gewährleisten, wie bereits in den vorbeschriebenen
Ausführungsbeispielen dargelegt, daß im Rahmen einer Permutationsreihe mit Schlüsseln
gearbeitet werden kann, deren Sperrippen eine andere Ausbildung, im vorliegenden Falle
an besagten Stellen statt der Vertiefungen Erhebungen darbieten.
[0019] Die in Fig. 5 b dargestellte Schloß-Schlüsselkombination zeigt einen Schlüssel, der
gegenüber dem Schlüssel der Fig. 5 a Sperrippenvertiefungen aufweist, deren obere
linke 21 durch einen Stift der Gattung B abgetastet wird, während der Vertiefung rechts
unten 22 ein Stift der Gattung C gegenübersteht. Dieser Schlüssel kann ein übergeordneter
sein. Er kann Schließwirkungen anstelle eines anderen aus der zugehörigen Permutationsreihe
ausüben, der an der Stelle der hier gezeigten Vertiefung 22 rechts unten eine Erhöhung
aufzuweisen hat.
1. Schloß-Schlüsselsystem, wobei die Schlüsselflachseiten mindestens eine über das
normale Profil hinausgehende, auf Erhebungen und Vertiefungen abgetastete Sperrippe
darbieten, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Herstellung von Schloß-Schlüsselsystemen
mit erhöhter Variationsmöglichkeit, unter Verwendung von Schlössern mit gleichen Bohrbildern,
die Zusatzsperrippen der Schlüssel für die einzelnen Schlösser mit einer unterschiedlichen
Verteilung von Erhebungen und Vertiefungen ausgestattet sind und daß in Zusammenarbeit
mit diesen Sperrippenausbildungen mehrere Gattungen von Abtastelementen (Abtaststiften)
vorgesehen sind.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß Stifte (A) für die Abtastung
der Rippenerhebungen, demgegenüber längere Stifte (B) für die Abtastung der Rippenvertiefungen
und Stifte (C), die insbesondere der Betätigbarkeit der in eine Anlage einbezogenen
Schlösser mit übergeordnetem Schlüssel dienen, vorgesehen sind.
3. System nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtaststifte
(A) und (B) an ihren dem Schlüsselkanal zugewandten Enden mit einem Ansatz versehen
sind und daß die Stifte (C) durchweg gleiche Stärke aufweisen, also ansatzlos sind,
und daß sämtliche Stiftlagerbohrungen nach innen abgestuft sind.
4. System nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß den Abtaststiften
durchgehende Gehäuselängsnuten zugeordnet sind.
5. System nach den vorhergehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch seine Anwendung
auf Schlüssel mit Quadro-Profilen, also auf Schlüssel, die mit im Ganzen vier Sperrippen
ausgestattet sind.