[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolierung eines Kesselblocks. Die Erfindung
betrifft ferner Kesselblöcke, die eine bei dem Verfahren aufgebrachte Isolierung aufweisen.
[0002] Zur Isolierung von z. B. Heizkesseln, Durchlauferhitzern oder dergleichen ist bekannt,
die Seitenwände des Kesselblocks mit Glasfaser- oder Steinwollmatten zu umgeben. Das
Anbringen der Isoliermatten ist ziemlich arbeitsintensiv und für die Arbeiter mit
Behinderungen verbunden, insbesondere wenn Glasfasermatten verlegt werden.
[0003] Die Isolierung weist bei fabrikneuen Heizkesseln zwar ausreichende Wärmedämmeigenschaften
auf. Da kein ausreichender Schutz vorhanden ist, kann die Isolierung aber schon beim
Transport der Heizkessel beschädigt werden, so daß Wärmebrücken auftreten, durch die
Wärmeverluste beim Betrieb des Heizkessels auftreten. Als besonders nachteilig erweisen
sich die Isoliermatten, wenn am Kessel Reparaturarbeiten fällig werden, bei denen
die Isolierung oder Teile der Isolierung entfernt werden müssen. Die Isoliermatten
lassen sich anschließend nicht wieder so anbringen, daß der ursprüngliche Zustand
mit seiner guten Wärmedämmung wieder hergestellt wird.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, durch das ein Kesselblock
mit einer Isolationsschicht versehen werden kann, die einen hohen Isolationswert aufweist
und weitgehend gegen mechanische Beschädigungen gesichert ist. Das Verfahren soll
soweit automatisierbar sein, daß es bei der Fließbandfertigung von Geräten mit isolierten
Kesselblöcken eingesetzt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig durch ein Verfahren gelöst, bei dem der Kesselblock
mit einer Verkleidung oder verlorenen Schalung umgeben wird, die Aussparungen für
Anschlußleitungen und die Feuerraumöffnung des Kesselblocks aufweist, und bei dem
anschließend in einen Hohlraum zwischen Verkleidung oder verlorener Schalung und Kesselblockwandung
eine verschäumbare Harzlösung gegeben wird, die gegebenenfalls nach Zusatz geeigneter
Härter oder Schäummittel verschäumt wird und den Hohlraum unter Ausbildung eines porösen,
an der Kesselblockoberfläche und der Schalung festhaftenden Isolationsmantels ausfüllt.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Verkleidung oder verlorene Schalung
eingesetzt, die die äußere Form des Isolationsmantels vorgibt und die gleichzeitig
als Schutz des fertigen Isolationsmantels vor mechanischen Beschädigungen dient. Das
Anbringen der Schalung, Einfüllen der Harzlösung in den Hohlraum zwischen Schalung
und Kesselblock und das anschließende Ausschäumen des Harzes sind Verfahrensschritte,
die automatisierbar sind, so daß dieses Verfahren sich besonders für die Serienproduktion
z. B. von Heizkesseln eignet.
[0007] Für den Isolationsmantel können dem Fachmann bekannte Harze verwendet werden, die
eine gute Beständigkeit bei den am Kesselblock auftretenden Temperaturen sowie eine
ausreichende Druckfestigkeit aufweisen. Bei dem Verfahren werden vorzugsweise wässrige
Harzlösungen eingesetzt, die kalt verschäumt werden. Im Prinzip ist auch eine Warmverschäumung
der Harzlösungen möglich. Das hat aber dann den Nachteil, daß der Kesselblock zum
Ausschäumen auf die erforderliche Temperatur vorgeheizt werden muß oder der Kesselblock
mit der Schalung eine Wärmekammer durchlaufen muß.
[0008] Vorteilhaft kann bei dem Verfahren als Harzlösung eine wässrige Phenolharzlösung
eingesetzt werden. Zur Verschäumung des Phenolharzes wird die Phenolharzlösung mit
bekannten Härtern und Schäummitteln versetzt. Als Härter eignen sich z. B. Salzsäurehärter
(ein Volumenanteil konzentrierte Salzsäure und ein Volumenanteil Ethylenglykol), Phenolsulfonsäure
oder bekannte BAKELITE-Härter. Als Schäummittel werden entweder n-Pentan oder Frigen
eingesetzt.
[0009] Zur Ausschäumung kann die Harzlösung auch mit Aluminiumpulver oder Aluminiumgranulat
und einer Säure versetzt werden. Mit Hilfe der Korngröße des Aluminiumpulvers kann
die Gasentwicklung bei der Reaktion der Säure mit dem Metall kontrolliert werden und
damit auch die Porengröße im ausgeschäumten Harz genau eingestellt werden. Bei einmal
festgelegter Zusammensetzung der auszuschäumenden Mischung kann eine gleichbleibend
gute Qualität des Isoliermantels erzielt werden.
[0010] Ein nach dem vorbeschriebenen Verfahren hergestellter Kesselblock weist einen Isolationsmantel
aus Harzschaum auf, der von einer Verkleidung oder einer verlorenen Schalung umgeben
ist, mit der der Isolationsmantel verbunden ist. Wärmebrücken können bei diesem Isolationsmantel
nicht mehr auftreten, da die Wände des Kesselblocks von dem Mantel allseitig umgeben
sind. Überraschenderweise lassen sich durch den Isolationsmantel Stillstandsverluste
bei einem Heizkessel auf einen Wert von 0,98 % begrenzen. Bei in üblicher Weise isolierten
Heizkesseln betragen die Stillstandsverluste dagegen 2 - 3 %. Der Isolationsmantel,
der an der Kesselblockwandung und der Schalung fest haftet, dient gleichzeitig auch
als Korrosionsschutz für den Kesselblock.
[0011] Aufgrund seiner ausgezeichneten Temperaturbeständigkeit ist insbesondere Phenolharzschaum
für den Isolationsmantel des Kesselblocks geeignet. Phenolharzschaum ist bei einer
Temperatur von 130
0 C beständig, bei kurzzeitiger Beanspruchung sogar bis 200° C. Die Druckfestigkeit
des Schaumes bleibt im Bereich bis 130° C praktisch unverändert. Infolge seiner gleichmäßigen
und feinzelligen Struktur besitzt Phenolharzschaum eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit
und damit ein ausgezeichnetes Wärmeisolationsvermögen. Die Wärmeleitfähigkeit beträgt
bei 20° C ca. 0,024 bis 0,030 Kcal/mh°C. Zum Vergleich sind die Wärmeleitfähigkeitswerte
bekannter Isolierstoffe

Phenolharzschaum ist ferner wesentlich schwerer entflammbar als die meisten anderen
Kunststoffschäume, außerdem ist er selbstlöschend. Somit bleibt, selbst wenn aus dem
Feuerungsraum herausschlagende Flammen mit dem Schaum in Berührung kommen, die Struktur
des Schaumes intakt.
[0012] Es ist vorgesehen, daß die verlorene Schalung aus dünnem Metallblech gefertigt ist.
Vorteilhaft weist die Schalung umlaufende Sicken auf, die die Struktur der Schalung
versteifen und sie somit gegen eventuell auftretende Überdrücke beim Ausschäumen sichern.
[0013] Eine vorteilhafte Form für die Schalung ist die Zylinderform, bei der bei Druckbelastung
im Inneren nur Zugspannungen wirksam werden. Dieser Form entsprechend kann der Kesselblock
ebenfalls eine zylindrische Form aufweisen, so daß der Isolationsmantel auf allen
Seiten eine gleichbleibende Wandstärke aufweist.
[0014] Zwischen Kesselblock und Verkleidung oder verlorener Schalung sind zumindest im Bereich
des Kesselbodens Abstandshalter angeordnet, die vor der Herstellung des Isolationsmantels
in den Hohlraum eingesetzt werden und anschließend den fertig ausgeschäumten Isolationsmantel
durchdringen. über diese Abstandshalter kann vom Kesselblock kein Wärmeabfluß erfolgen,
da sie vorzugsweise als konische Hohlkörper gestaltet sind, die beim Ausschäumen von
Harzschaum ausgefüllt werden, aus flexiblem Kunststoffmaterial bestehen und die Schalung
aufgrund ihrer Form nur punktförmig berühren.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 einen Schnitt durch einen Kesselblock und eine den Kesselblock umgebende verlorene
Schalung oder Verkleidung in schematischer Darstellung,
Figur 2 einen Heizkessel mit einem erfindungsgemäß isolierten Kesselblock.
[0016] Der In Figur 1 gezeigte Kesselblock 1, der bei einem Heizkessel, Durchlauferhitzer
oder dergleichen eingesetzt werden kann, ist für das Aufbringen eines Isolationsmantels
aus Harzschaum vorbereitet, indem er in Abstand zu seiner Wandung von einer verlorenen
Schalung 2 umgeben ist. Mit dem Bezugszeichen 2 kann auch eine fertige Verkleidung
des Kesselblocks bezeichnet sein, die zur Vereinfachung der weiteren Montage eingesetzt
wird. Zwischen Kesselblockwandung und Schalung 2 ist ein Hohlraum 3 gebildet, der
beim Aufschäumen einer in den Hohlraum 3 gebrachten Harzlösung vom geschäumten Harz
vollständig ausgefüllt wird. Der Abstand zwischen Kesselblockwandung und Schalung
2 sollte mindestens 3 bis 4 cm an allen Stellen betragen, damit ein Isolationsmantel
mit ausreichender Wandstärke erhalten wird.
[0017] Die Schalung 2 weist einen Boden 4 auf, zwischen dem und dem Kesselblockboden Abstandshalter
5 angeordnet sind. Die Abstandshalter 5 sind konische Hohlkörper, die aus flexiblem,
stark rückfedernden Kunststoffmaterial bestehen. Derartige Abstandshalter können auch
an anderen Stellen zwischen Kesselblockwandung und Schalung eingesetzt sein. Vor dem
Ausschäumen wird die Schalung 2 haubenartig über den Kesselblock 1 gestülpt. Anschließend
wird in den Hohlraum 3 eine Mischung aus Phenolharzlösung, Härter und Schäummittel
gebracht. Die Mengen an Schäummittel und Härter richten sich nach dem gewünschten
Raumgewicht des Schaums, sie betragen im allgemeinen 3 - 12 % Schäummittel und 6 -
10 % Härter.
[0018] Vorzugsweise wird ein Phenolharzschaum mit einem Raumgewicht von 40 kg/m hergestellt.
Zur Herstellung von 1 m
3 Phenolharzschaum benötigt man dann 54 kg flüssiges Harz, 5,5 1 n-Pentan und 4,4 1 Salzsäurehärter.
Dieser Mischung kann noch Borsäure oder Phosphorsäure (20 %, bezogen auf die Menge
des flüssigen Harzes) zugesetzt werden, durch die der fertige Schaum schwer entflammbar
im Sinne der DIN-Norm 4102 gemacht wird.
[0019] Die Mischung schäumt bereits bei Raumtemperatur in der Hohlraumform innerhalb von
etwa 15 - 20 Minuten hoch und härtet anschließend aus. Der Aushärtungsprozeß ist nach
etwa 1 - 2 Stunden abgeschlossen. Der fertig ausgeschäumte Isolationsmantel haftet
aufgrund der teilweise offenzelligen Struktur des Phenolharzschaumes an der Kesselblockwandung
und der Schalung 2 sowie deren Boden 4.
[0020] Der in Figur 2 gezeigte, auf einem Unterstell-Warmwasserbereiter 8 aufgestellte Gasheizkessel
6 besitzt einen Kesselblock 1 mit zylindrischer Form. Der Kessel block 1 ist von einem
Isolationsmantel 7 aus Phenolharzschaum umgeben, der an seiner Außenseite eine zylindrisch
geformte Schalung (nicht gezeigt) aufweist. Ein Gasbrenner 11 des Heizkessels 1 wird
über einen Durchbruch 9 in einer Gebäudewand, der eine Abgasleitung 10 des Heizkessels
konzentrisch umgibt, mit Frischluft versorgt. Der Heizkessel weist weiterhin ein verstellbares
Lochsystem 12 auf, mit der die Frischluftzufuhr reguliert werden kann, und Lochdurchführungen
13 an den vier Ecken des Isolationsmantels 7, zur Frischluftversorgung der Brennervorderseite.
Im Bereich der Brennraumöffnungen 14 des Heizkessels ist keine Isolierung vorhanden,
und somit kann der Brennraum zur Reinigung und Wartung von der Heizkesselvorderseite
bequem erreicht werden.
1. Verfahren zur Isolierung eines Kesselblocks, dadurch gekennzeichnet, daß der Kesselblock
(1) mit einer Verkleidung oder verlorenen Schalung (2) umgeben wird, die Aussparungen
für Anschlußleitungen und eine Feuerraumöffnung des Kesselblocks aufweist, und daß
anschließend in einen Hohlraum (3) zwischen Verkleidung oder verlorener Schalung (2)
und Kesselblockwandung eine verschäumbare Harzlösung gegeben wird, die gegebenenfalls
nach Zusatz geeigneter Härter und Schäummittel verschäumt wird und den Hohlraum (3)
unter Ausbildung eines porösen, an der Kesselblockoberfläche und der Schalung (2)
festhaftenden Isolationsmantels (7) ausfüllt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Harzlösung eine wässrige
Harzlösung ist, und daß diese Lösung kalt verschäumt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Harzlösung eine
Phenolharzlösung ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Harzlösung
Aluminiumpulver oder Granulat in Verbindung mit Säure zugesetzt wird.
5. Isolierter Kesselblock, hergestellt nach dem Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kesselblock (1) einen Isolationsmantel (7) aus
Harzschaum aufweist, der von einer Verkleidung oder verlorenen Schalung (2) umgeben
ist, mit der der Isolationsmantel (7) verbunden ist.
6. Kesselblock nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verlorene Schalung
(2) aus dünnem Metallblech besteht.
7. Kesselblock nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung (2)
umlaufende Sicken aufweist.
8. Kesselblock nach den Ansprüchen 5 bis 7, gekennzeichnet durch eine zylindrische
Schalung (2).
9. Kesselblock nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kesselblock (1) eine
zylindrische Form aufweist.
10. Kesselblock nach den Ansprüchen 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Kesselblock (1) und Verkleidung oder verlorener Schalung (2) Abstandshalter (5) angeordnet
sind, die den Isolationsmantel (7) durchdringen.
11. Kesselblock nach den Ansprüchen 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter
(5) aus flexiblem, stark rückfederndem Kunststoffmaterial bestehen.
12. Kesselblock nach den Ansprüchen 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter
(5) konische Hohlkörper sind.