[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Trocknen von Schläuchen, insbesondere
von Feuerwehrschläuchen. Es sind eine Anzahl von Anlagen zum Trocknen von Schläuchen
bekannt, worin die Schläuche in der Regel im ausgebreiteten Zustand mittels warmer
Luft oder Heizkörper getrocknet werden. Solche Anlagen haben etliche Nachteile. So
wird einmal infolge der Länge der Schläuche ein grosser Platz für solche Anlagen beansprucht,
ausserdem sind die Energiekosten recht hoch und die Schläuche werden oft derart hoch
erwärmt, dass sich dies nachteilig auf das Material auswirkt. Ein wesentlicher Nachteil
ist ferner, dass die Schläuche nach dem Trocknen wieder aufgerollt werden müssen,
sodass sie nicht sofort verfügbar sind während dem Trocknungsprozess. Dies zwingt
insbesondere kleine Feuerwehren dazu, sich mindestens einen doppelten Satz von Feuerwehrschläuchen
anzuschaffen, um bei Bedarf sofort einen solchen zu Verfügung zu haben.
[0002] Es ist demgegenüber Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Gerät zum Trocknen von
Schläuchen anzugeben, bei welchem die Schläuche jederzeit verfügbar sind und bei welchem
sowohl der Platzbedarf als auch die Energiekosten weitaus geringer sind als bei vorbekannten
Anlagen. Diese Aufgabe wird mit einem in den Ansprüchen beschriebenen Gerät gelöst.
[0003] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die Vorderansicht eines geschlossenen, erfindungsgemässen Gerätes,
Fig. 2 zeigt schematisch das offene Gerät gemäss Fig. 1 und
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht des Gerätes teilweise im Schnitt von Fig. 1.
[0004] Man erkennt in Fig. 1 das als Schrank 1 ausgebildete Gerät mit den beiden Türen 2
und 3 und der Schalttafel 4. In den Fig. 2 und 3 erkennt man ein Gestell mit horizontalen
Haltern 5 und vertikalen Stangen 6, auf denen die Rollen 7 mit den schematisch angedeuteten
Schläuchen 8, in vorliegendem Beispiel vier Rollen, aufliegen. Im oberen Teil des
Schrankes befindet sich eine Wärmepumpe 9 mit, von links nach rechts, dem Kondensator
10, dem Kompressor 11 und dem Verdampfer 12 sowie dem Expansionsventile 13 und dem
Kühlmittelkreislauf 14. Sowohl der Kondensator 10 als auch der Verdampfer 12 enthält
einen Wärmeaustauscher zwischen der umlaufenden Luft und dem Kühlmittelkreislauf.
Ein Ventilator 15 dient dazu, die getrocknete und warme Luft durch die Schläuche zu
befördern.
[0005] Die bekannte Arbeitsweise der Wärmepumpe ist folgende:
Das Kältemittel mit tiefem Siedepunkt, beispielsweise Freon, nimmt unter niedrigem
Druck im Wärmeaustauscher des Verdampfers Wärme aus der von den Schläuchen herstammenden
Luft auf und verdampft. Der Kompressor 11 saugt das dampfförmige Kältemittel an, verdichtet
es auf höheren Druck und höhere Temperatur und fördert es in den Kondensator 10. Dort
gibt das Freon über den im Kondensator sich befindlichen Wärmeaustauscher Wärme an
die vorüberstreichende Luft ab, wodurch das Kältemittel kondensiert. Ueber das Expansionsventil
13 wird es im flüssigen Zustand auf niedrigen Druck und niedrige Temperatur entspannt
und kann im Verdampfer wieder neue Wärme aufnehmen.
[0006] Die von den Schläuchen stammende feuchte Luft gibt im Wärmeaustauscher des Verdampfers
Wärme ab, wodurch ein grosser Teil des in der feuchten Luft enthaltenen Wassers ausgeschieden
und über den Auslass 16 entfernt wird. Die kalte, aber trokkene Luft mit einer relativen
Luftfeuchtigkeit von 15-20% wird im Wärmeaustauscher des Kondensators erwärmt und
durch den Ventilator an den Schläuchen vorbeigeführt, wobei sie Feuchtigkeit aufnehmen
kann. Dabei wird das Wärmepumpensystem derart ausgelegt, dass die Luft am Kondensator
keine höhere Temperatur als ungefähr 35° aufweist, um zu gewährleisten, dass die Schläuche
möglichst schonend entfeuchtet werden. Da es sich hier nicht um eine direkte Erwärmung
der Schläuche, sondern um ein Aufnehmen der Feuchtigkeit mittels getrockneter und
aufgewärmter Luft handelt, kann eine gründliche und schonende Trocknung der Schläuche
gewährleistet werden. Der Trocknungsprozess wird sowohl durch einen Thermostaten als
auch durch einen Hygrostaten kontrolliert und gesteuert, wobei je nach Grösse und
Art der Schläuche entsprechende Werte eingestellt werden können. Damit ist auch die
Möglichkeit gegeben, den Trocknungsprozess automatisch zu beenden, sobald die Schläuche
trocken sind.
[0007] Dadurch, dass die Schläuche im nassen Zustand bereits auf normierten Rollen aufgerollt
werden, die direkt für die Löschzüge verwendet werden ist jederzeit gewährleistet,
dass bei dringendem Gebrauch diese sofort bereitstehen. Andererseits kann dieser Trocknungsschrank
auch als Aufbewahrungsschrank benutzt werden, da der Trocknungsprozess automatisch
beendet wird, sobald die Schläuche getrocknet sind. Daher wird durch diesen Trocknungsschrank
nicht nur Platz während dem Trocknen gespart, sondern auch Platz zum Aufbewahren der
getrockneten und betriebsbereiten Schläuche. Beispielsweise haben in einem Schrank
mit den Abmessungen Länge 2,5 m, Breite 0,8 m und Höhe 2,1 m vier normierte Schlauchrollen
mit einem Durchmesser von 46 cm oder zwei grosse Rollen mit einem Durchmesser von
60 cm und zwei normale Rollen Platz, d.h., entweder 400 m Schläuche mit einem Durchmesser
von 55 mm oder 200 m mit einem Durchmesser von 75 mm und 200 m mit einem Durchmesser
von 55 mm. Durch die Verwendung einer Wärmepumpe in einem geschlossen Kreislauf ergibt
sich ein sehr geringer Energieverbrauch.
[0008] Es können mit dieser Anlage selbstverständlich auch andere Schläuche als solche für
Feuerwehren getrocknet werden.
1. Gerät zum Trocknen von Schläuchen, insbesondere von Feuerwehrschläuchen, dadurch
gekennzeichnet, dass das als Schrank (1) ausgebildete Gerät Mittel (5,6) zur Aufnahme
von Schlauchrollen (7), auf welchen nasse Schläuche (8) aufgerollt sind, und eine
Wärmepumpe (9), mit einem ersten Wärmeaustauscher bei dessen Verdampfer (12), um feuchte,
von den Schläuchen herstammende Luft abzukühlen und über einen Auslass (16) Wasser
zu entziehen und einen zweiten Wärmeaustauscher bei dessen Kondensator (10), um die
getrocknete Luft aufzuwärmen, sowie einen Ventilator (15) aufweist, um in einem geschlossen
Kreislauf die getrocknete warme Luft durch die Schläuche zu treiben.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Thermostaten und einen
Hygrostaten sowie Schalter aufweist, um die Wärmepumpe und den Ventilator nach Erreichen
der eingestellten Luftfeuchtigkeit bei den Schläuchen abzustellen.