(19)
(11) EP 0 130 265 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.01.1985  Patentblatt  1985/02

(21) Anmeldenummer: 83810292.9

(22) Anmeldetag:  30.06.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A62C 33/02, F16B 9/00, B65H 75/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(71) Anmelder: Nyffeler & Fankhauser AG
CH-3506 Grosshöchstetten (CH)

(72) Erfinder:
  • Fankhauser, Alfred
    CH-3605 Grosshöchstetten (CH)

(74) Vertreter: Seehof, Michel et al
c/o AMMANN PATENTANWAELTE AG BERN Schwarztorstrasse 31
3001 Bern
3001 Bern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gerät zum Trocknen von Schläuchen, insbesondere von Feuerwehrschläuchen


    (57) Der Trocknungsschrank (1) weist ein Gestell (5, 6) zur Aufnahme von Rollen (7), auf denen die nassen Schläuche (8) aufgerollt sind und eine Wärmepumpe (9) auf. Über den Wärmeaustauscher des Verdampfers (12) wird die von den Schläuchen herstammende feuchte Luft abgekühlt und Wasser entzogen und im Wärmeaustauscher des Kondensators (10) wird die trockene Luft aufgewärmt. Ein Ventilator (15) treibt in einem geschlossenen Kreislauf die trockene und warme Luft an den Schläuchen vorbei.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Trocknen von Schläuchen, insbesondere von Feuerwehrschläuchen. Es sind eine Anzahl von Anlagen zum Trocknen von Schläuchen bekannt, worin die Schläuche in der Regel im ausgebreiteten Zustand mittels warmer Luft oder Heizkörper getrocknet werden. Solche Anlagen haben etliche Nachteile. So wird einmal infolge der Länge der Schläuche ein grosser Platz für solche Anlagen beansprucht, ausserdem sind die Energiekosten recht hoch und die Schläuche werden oft derart hoch erwärmt, dass sich dies nachteilig auf das Material auswirkt. Ein wesentlicher Nachteil ist ferner, dass die Schläuche nach dem Trocknen wieder aufgerollt werden müssen, sodass sie nicht sofort verfügbar sind während dem Trocknungsprozess. Dies zwingt insbesondere kleine Feuerwehren dazu, sich mindestens einen doppelten Satz von Feuerwehrschläuchen anzuschaffen, um bei Bedarf sofort einen solchen zu Verfügung zu haben.

    [0002] Es ist demgegenüber Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Gerät zum Trocknen von Schläuchen anzugeben, bei welchem die Schläuche jederzeit verfügbar sind und bei welchem sowohl der Platzbedarf als auch die Energiekosten weitaus geringer sind als bei vorbekannten Anlagen. Diese Aufgabe wird mit einem in den Ansprüchen beschriebenen Gerät gelöst.

    [0003] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt die Vorderansicht eines geschlossenen, erfindungsgemässen Gerätes,

    Fig. 2 zeigt schematisch das offene Gerät gemäss Fig. 1 und

    Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht des Gerätes teilweise im Schnitt von Fig. 1.



    [0004] Man erkennt in Fig. 1 das als Schrank 1 ausgebildete Gerät mit den beiden Türen 2 und 3 und der Schalttafel 4. In den Fig. 2 und 3 erkennt man ein Gestell mit horizontalen Haltern 5 und vertikalen Stangen 6, auf denen die Rollen 7 mit den schematisch angedeuteten Schläuchen 8, in vorliegendem Beispiel vier Rollen, aufliegen. Im oberen Teil des Schrankes befindet sich eine Wärmepumpe 9 mit, von links nach rechts, dem Kondensator 10, dem Kompressor 11 und dem Verdampfer 12 sowie dem Expansionsventile 13 und dem Kühlmittelkreislauf 14. Sowohl der Kondensator 10 als auch der Verdampfer 12 enthält einen Wärmeaustauscher zwischen der umlaufenden Luft und dem Kühlmittelkreislauf. Ein Ventilator 15 dient dazu, die getrocknete und warme Luft durch die Schläuche zu befördern.

    [0005] Die bekannte Arbeitsweise der Wärmepumpe ist folgende:

    Das Kältemittel mit tiefem Siedepunkt, beispielsweise Freon, nimmt unter niedrigem Druck im Wärmeaustauscher des Verdampfers Wärme aus der von den Schläuchen herstammenden Luft auf und verdampft. Der Kompressor 11 saugt das dampfförmige Kältemittel an, verdichtet es auf höheren Druck und höhere Temperatur und fördert es in den Kondensator 10. Dort gibt das Freon über den im Kondensator sich befindlichen Wärmeaustauscher Wärme an die vorüberstreichende Luft ab, wodurch das Kältemittel kondensiert. Ueber das Expansionsventil 13 wird es im flüssigen Zustand auf niedrigen Druck und niedrige Temperatur entspannt und kann im Verdampfer wieder neue Wärme aufnehmen.



    [0006] Die von den Schläuchen stammende feuchte Luft gibt im Wärmeaustauscher des Verdampfers Wärme ab, wodurch ein grosser Teil des in der feuchten Luft enthaltenen Wassers ausgeschieden und über den Auslass 16 entfernt wird. Die kalte, aber trokkene Luft mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 15-20% wird im Wärmeaustauscher des Kondensators erwärmt und durch den Ventilator an den Schläuchen vorbeigeführt, wobei sie Feuchtigkeit aufnehmen kann. Dabei wird das Wärmepumpensystem derart ausgelegt, dass die Luft am Kondensator keine höhere Temperatur als ungefähr 35° aufweist, um zu gewährleisten, dass die Schläuche möglichst schonend entfeuchtet werden. Da es sich hier nicht um eine direkte Erwärmung der Schläuche, sondern um ein Aufnehmen der Feuchtigkeit mittels getrockneter und aufgewärmter Luft handelt, kann eine gründliche und schonende Trocknung der Schläuche gewährleistet werden. Der Trocknungsprozess wird sowohl durch einen Thermostaten als auch durch einen Hygrostaten kontrolliert und gesteuert, wobei je nach Grösse und Art der Schläuche entsprechende Werte eingestellt werden können. Damit ist auch die Möglichkeit gegeben, den Trocknungsprozess automatisch zu beenden, sobald die Schläuche trocken sind.

    [0007] Dadurch, dass die Schläuche im nassen Zustand bereits auf normierten Rollen aufgerollt werden, die direkt für die Löschzüge verwendet werden ist jederzeit gewährleistet, dass bei dringendem Gebrauch diese sofort bereitstehen. Andererseits kann dieser Trocknungsschrank auch als Aufbewahrungsschrank benutzt werden, da der Trocknungsprozess automatisch beendet wird, sobald die Schläuche getrocknet sind. Daher wird durch diesen Trocknungsschrank nicht nur Platz während dem Trocknen gespart, sondern auch Platz zum Aufbewahren der getrockneten und betriebsbereiten Schläuche. Beispielsweise haben in einem Schrank mit den Abmessungen Länge 2,5 m, Breite 0,8 m und Höhe 2,1 m vier normierte Schlauchrollen mit einem Durchmesser von 46 cm oder zwei grosse Rollen mit einem Durchmesser von 60 cm und zwei normale Rollen Platz, d.h., entweder 400 m Schläuche mit einem Durchmesser von 55 mm oder 200 m mit einem Durchmesser von 75 mm und 200 m mit einem Durchmesser von 55 mm. Durch die Verwendung einer Wärmepumpe in einem geschlossen Kreislauf ergibt sich ein sehr geringer Energieverbrauch.

    [0008] Es können mit dieser Anlage selbstverständlich auch andere Schläuche als solche für Feuerwehren getrocknet werden.


    Ansprüche

    1. Gerät zum Trocknen von Schläuchen, insbesondere von Feuerwehrschläuchen, dadurch gekennzeichnet, dass das als Schrank (1) ausgebildete Gerät Mittel (5,6) zur Aufnahme von Schlauchrollen (7), auf welchen nasse Schläuche (8) aufgerollt sind, und eine Wärmepumpe (9), mit einem ersten Wärmeaustauscher bei dessen Verdampfer (12), um feuchte, von den Schläuchen herstammende Luft abzukühlen und über einen Auslass (16) Wasser zu entziehen und einen zweiten Wärmeaustauscher bei dessen Kondensator (10), um die getrocknete Luft aufzuwärmen, sowie einen Ventilator (15) aufweist, um in einem geschlossen Kreislauf die getrocknete warme Luft durch die Schläuche zu treiben.
     
    2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Thermostaten und einen Hygrostaten sowie Schalter aufweist, um die Wärmepumpe und den Ventilator nach Erreichen der eingestellten Luftfeuchtigkeit bei den Schläuchen abzustellen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht