(19)
(11) EP 0 130 299 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.01.1985  Patentblatt  1985/02

(21) Anmeldenummer: 84104349.0

(22) Anmeldetag:  17.04.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F04B 49/06, G05D 16/20, E21F 17/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB

(30) Priorität: 27.04.1983 DE 3315275

(71) Anmelder: Rudolf Hausherr & Söhne GmbH & Co KG
D-45549 Sprockhövel (DE)

(72) Erfinder:
  • Heringhaus, Hans Peter, Dipl.-Ing.
    D-5820 Gevelsberg (DE)

(74) Vertreter: Spalthoff, Adolf, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte, Dipl.-Ing. A. Spalthoff, Dipl.-Ing. K. Lelgemann, Postfach 34 02 20
D-45074 Essen
D-45074 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schaltung zur Steuerung von Umlaufventilen für hydraulische Hochdruckpumpen im Bergbau


    (57) Infolge der vergleichsweise großen Entfernungen, über die Hochdruckleitungen von der Pumpenkammer im Untertagebetrieb aus verlegt werden, ergibt sich ein ungleichmäßiger Druckverlauf im Hochdrucksystem am Strebeingang, so daß zum Teil erhebliche Druckdifferenzen auftreten können, welche für die Druckmittelverbraucher, wie den Stempelausbau, Tränkgeräte usw., schädlich sein können. Um diese Nachteile zu beheben wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß am Ort des bzw. der Druckmittelverbraucher der Druck gemessen und als elektrisches Signal in eine elektronische Steuerung gegeben wird, in der ein Vergleich des Ist-Druckwertes mit einem Soll-Druckwert erfolgt und bei Überwiegen des Soll-Druckwertes das Umlaufventil geöffnet wird. Der Ist-Druckgeber (1) ist auf eine Überwachung (2) geschaltet, die mit einem Vergleicher (3) für den Ist- und Soll-Druckwert verbunden ist, dessen Ausgang ggf. unter Zwischenordnung eines Koppelgliedes (9) auf das Umlaufventil (10) der Hochdruckpumpe (12) geschaltet ist. An die Überwachung (2) ist ein weiterer Vergleicher (4) angeschlossen, der mit dem Umlaufventil (11) einer weiteren Pumpe (13) in Verbindung steht.


    Beschreibung


    [0001] Im untertägigen Grubenbetrieb ist es bekannt, beispielsweise die Druckmittel-Verbraucher im Streb mittels einer Hochdruckpumpe über ein Umlaufventil mit Druckmittel zu versorgen. Üblicherweise ist der Hochdruckpumpe eine zweite, als Reserve dienende Pumpe parallelgeschaltet, der ebenfalls ein Umlaufventil zugeordnet ist. Die Pumpen befinden sich üblicherweise in einer sog. Pumpenkammer, von der die Hochdruckleitung, beispielsweise bis zu einer Entfernung von 1000 m, zum Streb führt. Infolge dieser vergleichsweise großen Entfernungen ergibt sich ein ungleichmäßiger Druckverlauf im Hochdrucksystem am Strebeingang, so daß zum Teil erhebliche Druckdifferenzen auftreten können, welche für die Druckmittelverbraucher, wie den Stempelausbau, Tränkgeräte usw., schädlich sein können.

    [0002] Um diesen Mangel zu beheben, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß am 0rt des bzw. der Druckmittelverbraucher der Druck gemessen und als elektrisches Signal in eine elektronische Steuerung gegeben wird, in der ein Vergleich des Ist-Druckwertes mit einem Soll-Druckwert erfolgt und bei Überwiegen des Soll-Druckwertes das Umlaufventil der Hochdruckpumpe geöffnet wird. Nach der Lehre der Erfindung wird somit der Druckabfall, beispielsweise am Strebeingang, gemessen und die Ansteuerung des bzw. der Pumpenumlaufventile direkt elektrisch vorgenommen. Auf diese Weise wird erreicht, daß der Druckabfall am Ort der Verbraucher, beispielsweise am Strebeingang, geringer wird, da die Hochdruckpumpe unabhängig von der Entfernung der Pumpenstation zum Streb geschaltet wird. Das heißt, die Pumpe fördert bereits wieder im System, obwohl sich an der Pumpe noch kein Druckabfall zeigt. Die elektronische Steuerung oder aber auch die Soll-Wert-Einsteller können direkt am Strebeingang angeordnet werden, so daß hier unmittelbar der benötigte Druck einstellbar ist. Die Schalthysterese ist von beispielsweise 10 - 100 bar einstellbar. Das Umlaufventil arbeitet unabhängig von beeinflussenden Größen. Im drucklosen Umlauf erfolgt nur ein geringer Druckanstieg und somit eine geringe Wärmeentwicklung, beispielsweise ist der Druckanstieg kleiner 5 bar bei 170 l/min.

    [0003] Der Ist-Druckgeber ist auf eine Überwachung geschaltet, die mit einem Vergleicher für den Ist- und Soll-Druckwert verbunden ist, dessen Ausgang gegebenenfalls unter Zwischenordnung eines Koppelgliedes auf das Umlaufventil geschaltet ist. Auf elektronischem Wege findet somit ein Vergleich der gemessenen Ist- und vorgegebenen Soll-Druckwerte statt, so daß praktisch ohne Verzögerung eine Ansteuerung des Pumpenumlaufventils erfolgen kann.

    [0004] An die Überwachung kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ein weiterer Vergleicher angeschlossen werden, der mit dem Umlaufventil einer weiteren Pumpe in Verbindung steht, beispielsweise einer Reservepumpe.

    [0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt diese die Schaltungsanordnung im Prinzip.

    [0006] Mit 1 ist der Ist-Druckgeber bezeichnet, der auf die Überwachung 2 geschaltet ist. Von der Überwachung 2 führt eine Abzweigleitung auf je einen Vergleicher 3,4. Jeder der Vergleicher 3,4 steht mit einem Einsteller 5,6 für den Soll-Wert in Verbindung. Mittels des Einstellers 5 wird der minimale und mit dem Einsteller 6 der maximale Soll-Wert vorgege- ben. An die Verbindungsleitung 7 zwischen Überwachung 2 und den beiden Vergleichern 3,4 ist die Druckanzeige 8 für den Ist-Wert angeschlossen.

    [0007] Die Ausgänge der Vergleicher 3,4 sind über ein Koppelglied 9 geführt und von diesem auf die Umlaufventile 10,11 für die Hochdruckpumpen 12, 13. Die Hochdruckpumpe 12 stellt die eigentliche Hauptpumpe dar, während die Pumpe 13 als Reservepumpe dient. Die Einspeisungsleitung ist mit 14 bezeichnet. Das Koppelglied 9 ist an eine Spannung von 42 Volt angeschlossen, ebenso wie das Netzgerät 15, dessen Ausgang zu den Vergleichern 3,4 geführt ist und diese mit einer Spannung von 12 Volt versorgt.

    [0008] Die elektronische Steuerung ist zu einer Baueinheit zusammengefaßt, wie durch die gestrichelt eingezeichnete Umrandung 16 angegeben ist.

    [0009] Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schaltung ist wie folgt:

    Mit dem Ist-Druckgeber 1 wird der Druck am Strebeingang ermittelt. Von diesem wird ein elektrisches Signal direkt auf die Überwachung 2 gegeben, d.h. also unabhängig von der Entfernung Streb - Pumpenkammer. In dem Vergleicher 3 findet ein Vergleich des Ist-Druckwertes mit dem Soll-Wertberach statt, der über die Einsteller 5,6 vorgegeben ist. Wenn der Ist-Druck kleiner als der vorgegebene Soll-Druck'ist, erfolgt eine Ansteuerung des Pumpenumlaufventils 10 über das zugehörige Koppelglied 9; nunmehr öffnet das Umlaufventil 10. Es baut sich am Strebeingang ein Druck auf, bis der Ist-Druckwert gleich dem Soll-Druckwert ist. Bei Abnahmemengen, die die Fördermenge einer Pumpe 12,13 überschreiten, wird der Ist-Druckwert den Soll-Druckwert nicht erreichen. Falls dieses über einen längeren Zeitraum der Fall sein sollte, was in der Steuerung programmierbar ist, wird selbsttätig die als Reserve dienende Pumpe B zugeschaltet, um die benötigte Abnahme zu erreichen.




    Ansprüche

    1. Schaltung zur Steuerung von Umlaufventilen für hydraulische Hochdruckpumpen im Bergbau, dadurch gekennzeichnet, daß am Ort des bzw. der Druckmittelverbraucher der Druck gemessen und als elektrisches Signal in eine elektronische Steuerung gegeben wird, in der ein Vergleich des Ist-Druckwertes mit einem.-Soll-Druckwert erfolgt und bei Überwiegen des Soll-Druckwertes das Umlaufventil geöffnet wird.
     
    2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ist-Druckgeber (1) auf eine Überwachung (2) geschaltet ist, die mit einem Vergleicher (3) für den Ist- und Soll-Druckwert verbunden ist, dessen Ausgang ggf. unter Zwischenordnung eines Koppelgliedes (9) auf das Umlaufventil (10) der Hochdruckpumpe (12) geschaltet ist.
     
    3. Schaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an die Überwachung (2) ein weiterer Vergleicher (4) angeschlossen ist, der mit dem Umlaufventil (11) einer weiteren Pumpe (13) in Verbindung steht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht