[0001] Die Erfindung betrifft eine Fechtsportwaffe, wie ein Florett, einen Degen oder einen
Säbel. Derartige Fechtsportwaffen bestehen im wesentlichen aus einer Klinge und einem
Griffteil, welcher seinerseits das Griffstück und den Handschutz (Glocke) enthält.
[0002] Bei den bisher bekannten Fechtsportwaffen besteht zwischen der Klinge und dem Griffteil
eine steife Verbindung, so daß - obwohl die Klinge in der Regel aus einem Material
mit hoher Elastizität besteht - häufig dadurch Unfälle auftreten, daß die Sportwaffe
den Drahtkörper der Maske durchbohrt oder durch die Sportkleidung des Fechters hindurch
in den Körper des Fechters eindringt oder Schlagverletzungen herbeiführt. Selbst tödliche
Verletzungen können dadurch auftreten, daß entweder das Material der Klinge oder die
Verbindung zwischen der Klinge und dem Griffteil nicht geeignet sind, zu einer Vermeidung
derartiger Unfälle beizutragen.
[0003] Ein Ziel der Erfindung besteht darin, für den Fechtsport solche Sicherheitsfechtwaffen
zu schaffen, bei welchen die Verletzungsgefahr reduziert oder weitesgehend beseitigt
ist.
[0004] Dies wird gemäß der Erfindung einerseits dadurch erreicht, daß zwischen der Klinge
und dem Griffteil eine Verbindung vorgesehen wird, die es ermöglicht, daß beim Einwirken
einer eine vorgegebene zulässige Kraft übersteigenden Kraft, die auf die Klinge wirkt,
diese gegen das Grifftell schwenken oder zu dem Griffteil hin abknicken kann. Andererseits
wird gemäß der Erfindung die gestellte Aufgabe zusätzlich oder alternativ dadurch
gelöst, daß das Material der Klinge selbst derartige Eigenschaften hat, daß die Klinge
im Fall einer Überbeanspruchung derart bricht, daß eine Unfallgefahr aufgrund der
Bruchstücke verhindert oder weitestgehend reduziert ist.
[0005] Im ersteren erwähnten Fall ist die Fechtsportwaffe gemäß der Erfindung so ausgebildet,
daß ein entsprechendes Sicherungselement zwischen der Klinge und dem Griffteil unmittelbar
oder unter Zwischenschaltung von Konstruktionselementen eingeschaltet ist. Dleses
Sicherungselement kann vorzugsweise ein die Klinge und den Griffteil zusammenhaltender
gespannter Faden sein.
[0006] In dem anderen erwähnten Fall ist die Klinge gemäß der Erfindung aus vereinigten
Stahlfäden ausgebildet, wodurch erreicht werden kann, daß sie sich unter zulässigen
Beanspruchungen wie die aus einem homogenen Körper bestehenden herkömmlichen Klingen
verhält, jedoch bei unzulässige Überbeanspruchungen in Art von grünen Ästen bricht,
so daß kein Klingenstumpf derartiger Gestalt zurückbleibt, daß aus dem Schwung heraus,
den die Fechtwaffe beim Brechen der Klinge erhält, der Fechtgegner verletzt werden
kann.
[0007] Die beiden Grundlösungen gemäß der Erfindung können einzeln oder auch gemeinsam verwirklicht
sein, d.i. die Klinge kann zusätzlich zu dem Vorhandensein des zwischen der Klinge
und dem Griffteil eingefügten SIcherungselementes die erwähnte faserige Struktur haben.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein das Sicherungselement
bildender Faden zwischen der der Klinge aufnehmenden Fassung und einem in dem Griffteil
vorgesehenen Führungsteil für ein Gleitstück aufgespannt, welches in dem Griffteil
gegen eine vorbestimmte Auslösekraft gleitend verschiebbar ist, so daß bei Einwirkung
einer die Auslösekraft überschreitenden Druckkraft auf die Klinge das Gleitstück in
den Griffteil hineingeschoben wird und dadurch die Klinge mitsamt der Fassung gegenüber
dem Griffteil abknicken kann. Hierbei ist vorzugsweise die Fassung mit einem Vorsprung
in einem als komplementäre Aussparung ausgebildeten Sitz des Gleitstückes an diesem
abgestützt, wobei das Gleitstück gegen die Kraft einer Feder verschiebbar sein kann,
so daß die Fassung und das Gleitstück beim Auftreten der unzulässigen Beanspruchung
gegeneinander abknicken können, und daher auch die in dieser Fassung sitzende Klinge
gegen den Griffteil geschwenkt werden kann.
[0009] Auch eine derartige Ausbildung der Fechtwaffe gemäß der Erfindung ist vorteilhaft,
bei welcher an der Klinge ein den Bruch oder eine unzulässige Verformung der Klinge
abfühlendes Element angewendet wird, welches an eine Steuereinheit angeschlossen ist,
die eine Auslösevorrichtung betätigt und dadurch das Sicherungselement, z.B. den oben
erwähnten gespannten Faden, durchtrennt oder in einer anderen Weise im Sinne der Erfindung
auslöst. Bei einer derartigen Ausführungsform kann das Fühlelement beispielsweise
ein mit einem Lack isolierter Draht sein, welcher in der Nut der Klinge liegt, und
Im Falle einer bestimmten Beanspruchung, eines Klingenbruches oder einer unzulässigen
Klingenverformung, zerrissen wird und dadurch ein Signal an die Steuereinheit abgibt.
Hierbei kann als Steuereinheit eine an sich bekannte elektronische oder elektrische,
z.B. induktive, Steuereinheit vorgesehen sein. Die Auslösevorrichtung kann mechanlsch,
thermoelektrisch, hydraulisch oder explosiv sein.
[0010] Beim Fechtsport sind die elektrisch arbeitenden Trefferanzeigevorrichtungen verbreitet.
Daher soll die erfindungsgemäße Waffe derart gestaltet sein, daß der zuverlässige
Betrieb der Trefferanzeigevorrichtung gewährleistet bleibt und das ordnungsgemäße
Fechten nicht beeinträchtigt wird und durch die erfindungsgemäßen Merkmale der Fechtsportwaffe
der Wettkampf und dessen Bewertung nicht gestört werden. Hierzu wird es bevorzugt,
das den Bruch der Klinge oder deren unzulässige Verformung abfühlende Element an eine
Steuereinheit anzuschließen, durch welche dieses Element mit der Trefferanzeigevorrichtung
und/oder mit dem lösbaren Sperrglied der Auslösevorrichtung verbunden wird. Ein derartiges
lösbares Sperrglied kann beispielsweise ein elekromechanisch oder hydraulisch betätigter
Zapfen oder Riegel sein, von welchem das oben erwähnte Gleitstück und ein Führungstell
desselben bis zu einer vorbestimmten Krafteinwirkung gegen ihre gegenseitige Verschiebung
gesperrt sind. Die Auslösevorrichtung, die bei dieser Ausführungsform verwendet werden
kann, kann beispielsweise einen mechanischen Aufbau haben. Die Steuereinheit kann
elektronisch oder hydraulisch betätigt werden, wohingegen das die auf die Klinge einwirkende
Kraft abfühlende Element elektronisch, mechanisch oder hydraulisch aufgebaut sein
kann.
[0011] Das Wesen der einen Grundlösung der Fechtsportwaffe gemäß der Erfindung besteht somit
darin, daß ein Sicherungselement, vorzugsweise ein gespannter Faden, zwischen die
Klinge und den Griffteil unmittelbar oder über Konstruktionselemente eingeschaltet
ist.
[0012] Das Wesen der anderen Grundlösung der Fechtsportwaffe gemäß der Erfindung liegt darin,
daß die Klinge ein Stahlfaden-Verbundmaterial ist.
[0013] Beide dieser Grundlösungen können einzeln oder gemeinsam an einer Fechsportwaffe
angewendet werden.
[0014] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Fechtsportwaffe gemäß der Erfindung liegt darin,
daß ein das Sicherungselement bildender gespannter Faden zwischen einer Stütze, welche
mit einem zu dem Griffteil gehörenden Führungsglied in Verbindung steht, und einer
die Klinge aufnehmenden Fassung aufgespannt ist, welche mit einem Stützvorsprung in
einen Sitz an einem in dem Führungsteil gegen die Kraft einer Feder verschiebbar geführten
Gleitstück paßt.
[0015] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird eine federbelastete Kugel angewendet,
welche die Verbindung zwischen dem Gleitstück und dem Führungsteil herbeiführt, so
daß die Kraft, bei welcher die Klinge abgeknickt wird, größer wird.
[0016] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Fechtsportwaffe
ein den Bruch oder die unzulässige Verformung der Klinge abfühlendes Element aufweist,
an welches eine Steuereinheit und eine durch diese gesteuerte, das Sicherungselement,
z.B. einen gespannten Faden, zertrennende oder im erfindungsgemäßen Sinne lösende
Auslösevorrichtung angeschlossen ist.
[0017] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist ein den Bruch
oder die unzulässige Verformung der Klinge abfühlendes Element vorgesehen, an welches
eine dieses Element mit der Trefferanzeigevorrichtung und/oder mit dem die Betätigung
der Auslösevorrichtung hemmenden Sperrglied wirkungsmäßig verbindende Steuereinheit
angeschlossen ist.
[0018] Die Fechtsportwaffe gemäß der Erfindung wird im Zusammenhang mit bevorzugten aus
der Zeichnung ersichtlichen Ausführungsformen erläu
- tert. In der Zeichnung zeigt: Fig. 1-3 schematisch die unterschiedlichen Lagen der
Fechtsportwaffe unter Belastung, Fig. 4 eine Ausführungsform der neuartigen Teile
der Fechtsportwaffe nach der Erfindung im Längsschnitt, Fig. 5 die Lage der Fechtsportwaffe
aus Fig. 4 Im Längsschnitt nach ihrer Auslösung, Fig. 6 eine andere Ausführungsform
im Längsschnitt, Fig. 7 eine weitere Ausführungsform der Fechtsportwaffe gemäß der
Erfindung im Blockschema, Fig. 8 eine konstruktive Ausführungsform der in Fig. 7 im
Blockschema gezeigten Fechtsportwaffe im Längsschnitt und Fig. 9 ein Blockschema einer
anderen Ausführungsform der Fechtsportwaffe gemäß der Erfindung.
[0019] In den Fig. 1-3 ist eine Fechtsportwaffe 1 gezeigt, die in diesem Aus- führungsbeispiel
ein Florett ist. Die Fechtsportwaffe besteht aus der Klinge 2 und dem Griffteil 5,
welcher die Handschutz-Glocke 3 und das Griffstück 4 enthält. Die auf das freie Ende
der Klinge 2 beim Stoß einwirkende Kraft ist durch den Pfeil 6 veranschaulicht. Fig.
1 zeigt, wie die Klinge 2 unter der Einwirkung der Kraft 6 verformt wird.
[0020] Fig. 2 zeigt, daß dann wenn die Fechtsportwaffe 1 mit einem Sicherungselement gemäß
der Erfindung versehen ist und dieses ri arbeitet, die Klinge 2 gegen den Griffteil
5 gelenkig abgeschwenkt werden kann, so daß diese Lösung gemäß der Erfindung eine
derartige Sicherung bedeutet, daß in der Klinge eine eine vorbestimmte Kraft überschreitende
Kraft nicht entstehen kann, weil die Klinge unter Einwirkung dieser Kraft ausweicht.
Dies ist in Fig. 2 mittels eines symbolischen Gelenkes dargestellt, das aus Fig. 5
in einer vorteilhaften konstruktive Ausführungsform ersichtlich ist.
[0021] Fig. 3 zeigt den Fall, daß die Einwirkung einer großen Kraft in Richtung des Pfeiles
6 so plötzlich erfolgt, daß die Klinge 2 zerbricht. Die Gestaltung gemäß der Erfindung
stellt sicher, daß der an dem Griffteil angeschlossene Klingenstumpf wegen der gelenkartigen
Verbindung abknickt und daher keine Verletzung durch den Klingenstumpf verursacht
wird.
[0022] FIg. 4 zeigt im Längsschnitt einen Teil der Fechtsportwaffe gemäß der Erfindung mit
erfindungsgemäßen neuartigen Elementen. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Klinge
2 in der Fassung 7 befestigt, zum Zwecke der anschaulicheren Darstellung ist die Klinge
2 in dieser Figur als eine unabhängige Einheit gezeigt. In diesem Ausführungsbeispiel
kann der mit Gewinde versehene Fuß der Klinge 2 in eine Gewindebohrung der Fassung
7 eingeschraubt werden.
[0023] Die Fassung 7 stützt sich mit ihrem ringförmigen Stützvorsprung 17 in dem als Ringnut
ausgebildeten Sitz eines hülsenförmigen Gleitstückes 12 ab. Das Gleitstück 12 kann
in Axialrichtung wie ein Kolben gegenüber einer Führungshülse 13 in dem Griffteil
der Fechtwaffe verschoben werden. Im Ausführungsbeispiel ist in einer Gewindebohrung
des Führungsteils 13 eine Stützplatte 14 eingeschraubt und festgelegt. Das Sicherungselement
ist von einem Faden 11 gebildet, der aus einem aus federndem Material hergestellten
Draht, vorzugsweise Stahldraht, besteht, an dessen beiden Enden jeweils ein verbreiterter
Kopfteil 8 festgelegt ist. Der eine Kopfteil 8 Ist auf einer im Hohlraum der Fassung
7 ausgebildeten Schulter angestützt, wohingegen sich der andere Kopfteil 8 in einen
Gewindezapfen 9 fortsetzt. Der gespannte Faden 11 ist durch die
[0024] Bohrung des Gleitstückes 12 hindurchgeführt und mit seinem anderen Kopfteil 8 mittels
des Gewindezapfens 9 und einer Mutter 10 an der Stützplatte 14 abgestützt. Außerdem
ist zwischen der unteren Endfläche des Gleitstückes 12 und der Stützplatte 14 eine
vorgespannte Feder 15 eingesetzt, die mit Hilfe der Mutter 10 vorgespannt werden kann.
Dadurch kann sichergestellt werden, daß nach der Montage der Fechtsportwaffe diese
sich unter kleineren, auf die Klinge 2 einwirkenden Kräften so verhält, wie die herkömmlichen
Fechtsportwaffen. In Fig. 1 sind das Griffstück und die Handschutz-Glocke nicht dargestellt,
weil diese selbst zur Erfindung nicht beitragen. Das Griffstück kann nahe der Führungshülse
13 ausgebildet sein. Die Gestaltung des Stützvorsprunges 17 und des Sitzes 16 erlaubt
es im gegebenen Fall, daß die Fassung 7 und das Gleitstück 12 gegeneinander verschwenkt
werden können, ohne daß die Verbindung zwischen denselben überall zerstört würde.
[0025] Die Feder 15 soll mittels der Schraubmutter 10 im allgemeinen so vorgespannt werden,
daß die Klinge 2 die Fassung 7 bei Einwirkung der noch zulässigen Stoßkraft nicht
aus ihrer Lage bewegt, also die Fassung 7 in ihrer koaxialen Lage zu dem Gleitstück
12 bleibt. Falls Jedoch eine höhere Kraft auf die Klinge wirkt, dann soll nach der
Verformung der Klinge - wie dies schematisch in Fig. 2 gezeigt ist - eine gegenseitige
Verlagerung von Fassung 7 und Gleitstück 12 stattfinden. Eine derartige Lage ist aus
Fig. 5 ersichtlich. Es ist offenbar, daß sich das Gleitstück in dieser Lage aus derjenigen
aus Fig. 4 heraus in Richtung auf die Stütze 14 zu bewegt hat, wodurch der Faden 11
- als Sicherungselement - gelockert wurde, wodurch die Fassung 7 infolge der Nachgiebigkeit
des Fadens gegenüber dem Gleitstück 12 abknicken kann. Bei der in dieser Weise verstellbaren
Ausführungsform speichert also die Feder 15 die Arbeit, die von der überhöhten Kraft
abgeleitet ist, und gleichzeitig wird durch die Verformung der Konstruktion auch die
Vermeidung eines Unfalles sichergestellt. Falls die auf die Klinge 2 einwirkende Kraft
die zulässige Kraft sehr stark überschreitet und so plötzlich auftritt, daß die Klinge
2 zerbrochen wird, dann knickt der an den Griffteil 5 angeschlossene Stumpf in der
aus Fig. 3 ersichtlichen Weise ab und wird daher ungefährlich.
[0026] Nach dem Stoß kehrt die Konstruktion unter der Wirkung der Feder 15 in die aus Fig.
4 ersichtliche Lage zurück und der Fechtwettkampf kann fortgesetzt werden.
[0027] Die aus Fig. 6 ersichtliche Ausführungsform unterscheidet sich von derjenigen aus
den Figuren 4 und 5 dadurch, daß am Umfang des Gleitstückes 12 zusätzlich eine Ringnut
ausgebildet ist, und in einer Querbohrung der Führungshülse 13 eine Kugel 19 sitzt,
die mittels einer Blattfeder 18, welche an die Außenseite der Führungshülse 13 geschraubt
ist, in die Ringnut des Gleitstückes 12 gedrückt wird. Durch diese Vorrichtung kann
erreicht werden, daß das Auslösemoment, durch welches das Abschwenken der Fassung
7 und der mit dieser steif verbundenen Klinge 2 eingeleitet wird, größer ist als das
zum Fortsetzen des Abschwenkens erforderliche Moment. In dieser Weise ist die Wirksamkeit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Betrieb gesteigert.
[0028] Für beim Fechtsport verwendete Fechtwaffen kann es vorteilhaft sein, daß das Sicherungselement
im Augenblick eines Klingenbruches aktiv Ist, dabei jedoch selbst gelöst oder zerstört
wird, so daß eine Verletzung durch die gebrochene Klinge vermieden werden kann. Eine
für diesen Zweck ausgestaltete Ausführungsform ist in Fig. 7 im Blockschema als Beispiel
gezeigt. Bei dieser Ausführungsform wird das Fühlelement an der Klinge 20 der Fechtwaffe
angewendet und an das Fühlelement ist eine Steuereinheit 21 angeschlossen. Von der
Steuereinheit 21 kann die Betätigung der Auslösevorrichtung 22 ausgelöst werden, über
welche das Sicherungselement 23 zerstört oder ausgeschaltet wird. Das Fühlelement
20 kann vorzugsweise ein lackisolierter Draht sein, der in Form einer Stromschleife
in die Nut der Waffenklinge eingelegt ist. Dieser Draht wird beim Brechen der Klinge
zerrissen, so daß der durch ihn hindurchgeleitete Strom unterbrochen wird und somit
durch das Zerreißen des Drahtes die angeschlossene Steuereinheit 21 betätigt wird.
Die Steuereinheit 21 kann elektrisch betätigt sein; eine elektronische oder induktive
Ausführungsform kann jedoch ebenfalls angewendet werden. Die Aufgabe der über die
Steuereinheit betätigten Auslösevorrichtung 22 besteht - wie bereits erwähnt - in
dem Zerstören des Sicherungselementes 23 oder in dem Unwirksammachen desselben durch
sein Herausführen aus der Ausgangslage. Dementsprechend können Aulösevorrichtungen
mit elektromechanischer, thermoelektrIscher, hydraulischer oder explosiver Betätigung
in Frage kommen.
[0029] Aus FIg. 8 ist die Gestaltung einer derartigen Vorrichtung gemäß der Erfindung als
Beispiel ersichtlich, bei welcher die Auslösevorrichtung durch Explosion betätigt
wird. Auch bei dieser Lösung wird das Sicherungselement 23 von einem gespannten Faden
11 gebildet, dessen einer Kopfteil 8 am einen Fadenende in der Fassung 7 der Klinge
sitzt, wohingegen der Kopfteil 8 an dem anderen Ende des gespannten Fadens 11 an einem
derartigen Bauteil 28, z.B. einem Vierkant, festgelegt ist, welches zum Spannen des
Fadens 11 mittels der auf dem Bauteil 28 aufgeschraubten Mutter 29 die Spannkraft
übertragen kann, ohne daß es sich dabei verdreht. Bei dieser Ausführungsform ist die
Klinge 2 ebenfalls mittels eines Gewindes in der Fassung 7 festgelegt. Die Auslösevorrlchtung
22 ist zwischen der Fassung 7 und der Glocke 3 angebracht. Bei dieser Ausführungsform
aus Figur 8 ist der gespannte Faden 11 In einem in dem Handgriffstück 4 ausgebildeten
Hohlraum angeordnet und die zum Spannen des Fadens dienende Mutter 29 stützt sich
an dem freien Ende des Griffstückes 4 ab. Die Auslösevorrichtung 22 enthält ein Schnittwerkzeug
24, welches im Ausführungsbeispiel derart angeordnet ist, daß seine Schneide unmittelbar
an dem gespannten Faden 11 anliegt oder wenigstens nahe des Fadens angeordnet ist.
Außerdem gehört zu der Auslösevorrichtung 22 noch ein Schlagkörper 25, welcher auf
der dem Schnittwerkzeug 24 entgegengesetzten Seite des gespannten Fadens 11 angeordnet
ist. An dem dem Faden entgegengesetzten Ende des Schlagkörpers 25 ist die explosive
Ladung angebracht, welche über ein Zündungsmittel 27 ausgelöst wird. Das Zündungsmittel
27 wird seinerseits von der Steuereinheit 21 ausgelöst. Das Zündungsmittel 27 kann
vorzugsweise eine elektrische Heizvorrichtung sein.
[0030] Wenn die Klinge 2 bei einer derartigen Ausführungsform einer Fechtwaffe zerbricht,
dann wird dies durch das Fühlelement 20 - z.B. ein zerreißbaren Draht - abgefühlt
und dadurch wird die Steuereinheit 21 betätigt. Von der Steuereinheit 21 wird das
zu der Auslösevorrichtung 21 gehörende Zündungsmittel 27 eingeschaltet, von welchem
die explosive Ladung 26 gezündet wird, die dadurch den Schlagkörper 25 in die Richtung
auf den gespannten Faden 11 zu stößt. Der Schlagkörper 25 schlägt den gespannten Faden
11 gegen das in seiner Bewegungsrichtung an der anderen Seite des Fadens befindliche
Schnittwerkzeug 24, dessen Schneide den gespannten Faden 11 durchtrennt, wodurch die
von der Klinge 2 und der Fassung 7 gebildete Einheit von dem Grifftell der Fechtwaffe
abgetrennt wird. In dieser Weise kann daher der Klingenstumpf keine Verletzung verursachen.
[0031] Aus Fig. 9 ist eine Ausführungsform als Beispiel ersichtlich, bei welcher eine beim
Auftreten einer vorbestimmten Kraft wirksam werdende reversible Hemmungseinheit angewendet
ist, von welcher die Befestigung der Klinge sichergestellt ist. Diese Einheit verhindert
die Betätigung der Auslösevorrichtung bis zum Auftreten eines Treffers Diese Hemmungseinheit
kann im Falle der aufgrund der Fig. 4-6 beschriebenen Ausführungsformen ein von einem
Elektromagneten betätigter Zapfen sein, welcher eine Zwangsverbindung zwischen dem
Gleitstück 12 und dem Führungsteil 13 bildet. Jedoch kann die Hemmungseinheit auch
eine anders gestaltete und betätigte Vorrichtung sein. Bei der aus Figur 9 schematisch
ersichtlichen Ausführungsform ist das Fühlelement 20 an eine solche Steuereinheit
21 angeschlossen, welche eine Verbindung zwischen der Trefferanzeigevorrichtung 31
und/oder der Hemmungseinheit 30 und dem Fühlelement 20 herstellt, so daß die Auslösevorrichtung
22 nur nach der Betätigung der Hemmungseinheit 30 wirksam werden kann.
[0032] Der Vorteil einer solchen Ausführungsform liegt darin, daß die Schutzvorrichtung
betätigt wird, wenn die beim Stoß auftretende Kraft und der Treffer gleichzeitig auftreten,
wodurch der jeweilige Fechtgang ununterbrochen ablaufen kann. Diese als Beispiel dargestellte
Ausführungsform kann zur Verwirklichung aller erfindungsgemäßer Konstruktionen herangezogen
werden, also nicht nur der Konstruktionen, die in der Zeichnung gezeigt sind.
[0033] In Verbindung mit den einzelnen erfindungsgemäßen Konstruktionen ist eine Ausführungform
vorteilhaft, bei welcher zwischen der nach dem Brechen der Klinge von dem Griffteil
z.B. durch die Wirkung einer explosiven Lage abgetrennten Konstruktionseinheit und
dem Grlffteil ein deren gegenseitiges Sichentfernen begrenzendes Bauteil vorgesehen
ist. Dieses Begrenzungsbauteil ist vorzugsweise ein federndes, drahtartiges Element,
z.B. eine Saite. Die Aufgabe des Begrenzungselementes liegt darin, das vollständige
Trennen des Klingenteils von dem Griffteil zu verhindern, was andernfalls eine Unfallgefahr
bedeuten würde. Vorzugsweise liegt wenigstens eine der Einspannstellen dieses Begrenzungsbauteils
an einer von der Mittelachse der Fechtwaffe abweichenden Stelle. Dann kann das Begrenzungsbauteil
während des nach dem Brechen der Klinge eintretenden Vorganges eine Kraft ausüben,
durch welche eine Bewegung der abgetrennten Baueinheit quer zur Längsachse der Fechtwaffe
hervorgerufen wird. Der erwähnte nach dem Brechen der Klinge eintretende Vorgang läuft
dann in folgender Weise ab: Es wird eine Ausführungsform mit explosiver Ladung angenommen,
wobei nach dem Brechen der Klinge die Explosion sofort eintritt. Unter der Wirkung
dieser Explosion wird der Innenstumpf mit der zugehörigen Fassung und gegebenenfalls
mit noch anderen Teilen in die Richtung des Stoßes beschleunigt. In diesem Augenblick
wirkt das Begrenzungselement gegen diese Beschleunigung. In dem Moment nach dem Abbremsen
des Klingenstumpfes und der mit diesem mitbewegten Teile werden diese von dem Begrenzungsbauteil
quer zur unsprünglichen Ausgangsrichtung der Waffenlängsachse weggerissen. Danach
bleibt der abgetrennte Teil an dem Begrenzungselement hängen.
[0034] Wie oben bereits erwähnt, liegt eine der Grundlösungen der Fechtwaffe nach der Erfindung
in der Ausbildung des Klingenmaterials. Hierbei wird die Grundstruktur der Klinge
aus Stahlfäden durch Zwirnung und/oder durch Weben und/oder Spinnen hergestellt, wonach
diese Grundstruktur mit Hilfe verschiedener Technologien, im allgemeinen durch Schmieden
und/oder Walzen, gegebenenfalls durch Klebung, in die Form eines steifen Körpers gebracht
wird, für welchen dann die bei den Klingen bei Fechtwaffen erforderliche Federkraft,
Festigkeit, Zähigkeit durch eine Wärmebehandlung sichergestellt wird. Eine Klinge
mit einer solchen Struktur befriedigt in jeder Hinsicht die an Klingen von Fechtwaffen
gestellten Anforderungne, bricht jedoch im Falle einer Überlastung nicht derart, daß
selbständige Stücke entstehen können. Die während der Verformung entstehenden, beim
Bruch gestauchten Fäden werden nämlich nicht zerrissen. Ein solcher Bruch hat den
Vorteil, daß kein fester Stumpf, durch welchen Verletzungen herbeigeführt werden können,
in Verbindung mit dem Griffteil der Fechtwaffe verbleibt.
[0035] Die Vorteile der Fechtwaffe gemäß der Erfindung sind aufgrund der als Beispiel angegebenen
Ausführungsformen ersichtlich und es kann festgestellt werden, daß die erfindunggemäßen
Auführungsformen neben ihrer Wirkung, eine Unfallgefahr weitestgehend zu beseitigen,
nicht zu einer Gewichtserhöhung der Fechtwaffe, zu einem unzuverlässigen Betrieb der
Trefferanzeigevorrichtung und zu bleibenden Formänderungen der Fechtwaffe führen.
[0036] Der Mehraufwand, der für die Herstellung der Fechtwaffen gemäß der Erfindung vorhanden
ist, ist sehr gering und kann gegenüber dem mit der Erfindung erzielten Schutz vernachlässigt
werden.
1. Fechtsportwaffe mit einem das Handgriffstück (4) und die Glocke (3)enthaltenden
Griffteil (5) und einer Klinge (2), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Klinge
(2) und den Griffteil (5) unmittelbar oder über eingefügte Konstruktionselemente ein
Sicherungselement (23), vorzugsweise ein gespannter Faden (11), eingeschaltet ist.
2. Fechtsportwaffe mit einem das Handgriffstück (4) und die Glocke (3) enthaltenden
Griffteil (5) und einer Klinge (2), dadurch gekennzeichnet, daß die Klinge (2) ein
aus Verbundfäden bestehender Körper ist.
3. Fechtsportwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der das Sicherungselement
(23) bildende gespannte Faden (11) zwischen einer die Klinge aufnehmenden Fassung
(7) und einem Stützteil (14) in dem Griffteil (5) eingespannt ist und die Fassung
(7) mit an ihr ausgebildeten Stützvorsprüngen (17) in einem Lagersitz (16) eines Gleitstückes
(12) sitzt, welches in einem in dem Griffteil (5) vorgesehenen Führungsteil (13),
mit wechem das Stützteil (14) in Verbindung steht, gegen die Kraft einer Feder (15)
verschiebbar geführt ist.
4. Fechtsportwaffe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück (12)
und das Führungsteil (13) mittels einer federbelasteten Kugel (19) aneinander verrastet
gehalten sind.
5. Fechtsportwaffe nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein das Brechen
der Klinge (2) oder deren unzulässige Verformung abfühlendes Element (20) vorgesehen
ist, an welchem über eine Steuereinheit (21) eine Auslösevorrichtung (22) angeschlossen
ist, mit welcher das Sicherungselement (23), z.B. ein gespannter Faden (11), zerstört
oder unwirksam gemacht werden kann.
6. Fechtsportwaffe nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein das Brechen
oder eine unzulässige Verformung der Klinge (2) abfühlendes Element (20) vorgesehen
ist, welches mit der Trefferanzeigevorrichtung (31) und/oder mit einer die Betätigung
der das Slcherungselement auslösenden Auslösevorrichtung (22) hemmenden Einheit (30)
in Verbindung steht.
7. Fechtsportwaffe nach einem der Ansprüche 1, 3-6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klinge (2) ein aus Stahlfäden aufgebauter Verbundkörper ist.