[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen kapazitiven Hochfrequenz-Durchlaufofen zum Trocknen
von textilem Gewebe, insbesondere von Baumwollgewirken (Trikot), bei dem das Gewebe
zwischen den Elektroden transportierbar ist.
[0002] Kapazitive Hochfrequenzöfen der vorgenannten Art sind in den verschiedensten Ausführungsformen
bekannt (vgl. z.B. DE-OS 29 41 845, 28 17 067) und haben sich gut bei der Trocknung
von Textilien bewährt.
[0003] Im Rahmen des Fertigungsprozesses werden Textilgewebe nach verschiedenen Naßbehandlungen
immer wieder getrocknet. Es ist dabei wünschenswert, daß vor allen bei den letzten
Trocknungsvorgängen die Gewebe und hier vor allem die Gewirke bereits derart schrumpfen,
daß der Endverbraucher beim Waschen und Trocknen des Gewebes nur noch eine kleine
Restschrumpfung in Kauf nehmen muß.
[0004] Zum Trocknen im textilen Sektor werden häufig Kontakttrockner in Form von erhitzten
Walzen benutzt. Diese Trocknung hat den Nachteil, daß der Schrumpfungsprozeß beim
Trocknen durch eventuelles Festkleben der Gewebe auf den Rollen behindert wird. Ähnliche
Gesichtspunkte gelten auch hinsichtlich der bekannten Trocknung mit Luftdüsen oder
der energieaufwendigen Trocknung in Siebtrommeln. Außerdem ist hier und bei Waschetrocknern
mit Wäscheschleudern immer eine gewisse Gefahr der Formver- änderung gegeben.
[0005] Als allgemeine Erfahrungstatsache kann gelten, daß sich mit diesen bekannten Trocknungsverfahren
in etwa eine aoch nachtiäglich eintretende Restschrumpfung von etwa 5 bis 7% erreichen
läßt.
[0006] Es wurde nun erkannt, daß die Anwendung von kapazitiver Hochfrequenzenergie - vor
allem bei relativ labilen Geweben, wie z.B. Baumwollgewirken -, beträchtliche Verbesserungen
in der Trocknungsgeschwindigkeit und Schrumpfbeständigkeit bringt.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Hochfrequenz-Durchlaufofen
der eingangs genannten Art-so auszubilden, daß die Schrumpfungsbeständigkeit der mit
Hochfrequenz behandelten Gewebe zusätzlich erhöhbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Ofen eine mechanische Yorrichtung
zum Schütteln des Gewebes während des Trocknungsvorganges angeordnet ist. Hierdurch
läßt sich überraschenderweise eine deutlich unter 5% liegende Restschrumpfung des
Gewebes erreichen. Dieser Effekt mag darauf beruhen, daß die bereits durch die Hochfrequnezerwärmung
gelockerten Bindungskräfte zwischen den einzelnen Fäden des Gewebes an den Webkreuzungspunkten
durch die zusätzliche mechanische Erschütterung noch weiter gelöst werden, so daß
sich die Fäden beliebig gegeneinander verschieben und schrumpfen können. Ein derart
frei geschrumpften Gewebe ist dann späterhin relativ schrumpfbeständig.
[0009] Als mechanische Schüttelvorrichtung kann z.B. eine periodisch auf das Transportband
und/oder dessen Auflage einwirkende Schlagvorrichtung, z.B. in Form von Schlagnocken
vorgesehen werden. Es ist aber auch möglieh, das Transportband und/oder dessen Auflage
pneumatisch in Schwingangen zu versetzen.
[0010] Alternativ ist es auch möglich, zum Transport des zu trocknenden Gutes einen Schüttelforderer
zu verwenden oder auch die Vibrationen durch Ultraschall zu erzeugen. In jedem der
vorgenannten Fälle ist es von Vorteil, wenn die Schüttelfrequenz und/oder Schüttelamplitude
veränderbar sind, damit die Rüttlung dem jeweils vorliegenden Gewebe optimal angepaßt
werden kann.
[0011] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Auaführungsbeispiels sei die Erfindung
näher erläutert:
Das zu trocknende Baumwollgewirke 7 in Form eines gefalteten Schlauches mit einer
Schütthöhe zwischen 5 und 10 cm läuft in Richtung des Pfeiles 6 auf einem Transportband
5 durch einen kapazitiven Hochfrequenzofen 1. Die Trocknung geschieht im wesentlichen
durch das elektrische Feld, das sich zwischen der mit den Hochfrequenzgenerator 2
verbundenen "heißen" Elektrode 3 und der geerdeten Gegenelektrode 10 ausbildet. Diese
geerdete Gegenelektrode 10 ist im vorliegenden Fall ein Siebblech und bildet gleichzeitig
die Auflage für das Transportband 5. Zusätzlich wird in den Hochfrequenzofen 1 noch
Heißluft eingeblasen, die von einen Heißlufterzeuger 4 stammt. Diese gegebenenfalls
im Umluftbetrieb gefahrene Heißluft dient zur zusätzlichen Trocknung und Abfuhr der
verdampften Feuchte.
[0012] Zusätzlich ist im Hochfrequenzofen 1 noch eine mechanische Vorrichtung zum Schütteln
des Baumwollgewirkes 7 während des Trocknungsvorganges angeordnet. Diese Schüttelvorrichtung
kann beispielsweise aus von einen Motor angetriebenen Schlagnocken bestehen, wie durch
das Bezugszeichen 8 angedeutet, die gegen die Auflage des Transportbandes 5 schlagen
oder auch aus Düsen, durch die pulsierend Preßluft gegen die Auflage strömt und diese
damit samt den Gewirke zum Vibrieren bringt.
[0013] Die Rüttelfrequenzen und Rüttelamplituden sind dabei veränderbar.
[0014] Durch die Rüttlung werden die Bindekräfte zwischen den einzelnen Fäden der Gewebe
zusätzlich gelockert, d.h. ein Effekt der Hochfrequenztrocknung noch unterstützt,
so daß eine weitgehende unbehinderte Schrumpfung des Gewirkes während des Transport-
und Trocknungsvorganges möglich ist.
1. Kapazitiver Hochfrequenz-Durchlaufofen zum Trocknen von textilen Gewebe, insbesondere
von Baumwollgewirken, bei dem das Gewebe zwischen den Elektroden transportierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß im Ofen (1) eine mechanische Vorrichtung (8, 9) zum Schütteln
des Gewebes (7) während des Trocknungsvorganges angeordnet ist.
2. Kapazitiver Hochfrequenz-Durchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine periodisch auf das Transportband (5) und/oder dessen Auflage einwirkende
Schlagvorrichtung (8, 9) vorgesehen ist.
3. Kapazitiver Hochfrequenz-Durchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
das das Transportband (5) und/oder dessen Auflage pneumatisch bewegt ist.
4. Hochfrequenz-Durchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Transport
des Gewebes ein Schüttelförderer dient.
5. Kapazitiver Hochfrequenz-Durchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vibrationen des Gewebes durch Ultraschall erzeugt sind.
6. Kapazitiver Hochfrequenz-Durchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schüttelfrequenz und/oder Schüttelamplitude veränderbar sind.