(19)
(11) EP 0 130 355 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.01.1985  Patentblatt  1985/02

(21) Anmeldenummer: 84105996.7

(22) Anmeldetag:  24.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41D 11/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 05.07.1983 CH 3681/83

(71) Anmelder: Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon-Bührle AG
CH-8050 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Bosshard, Werner
    CH-8052 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verschlusspuffer für eine automatische Feuerwaffe


    (57) © Der Verschlußpuffer (10) dient zum Auffangen des nach dem Abschuß einer Patrone zurücklaufenden Verschlusses; er enthält einen Pufferkolben (15) und eine kompressible Flüssigkeit. Bei den bekannten Verschlußpuffern ist ferner ein Behälter mit komprimiertem Gas vorhanden. Die vorliegende Erfindung bezweckt, einen solchen Behälter zu vermeiden. Statt dem Gasbehälter ist ein Tellerfederpaket (30) als elastisches Mittel vorhanden. Ferner besitzt der Verschlußpuffer (10) eine Rückprallpufferung (17). Zur Führung und Dichtung des Pufferkolbens (15) ist zwischen zwei Dichtungsringen (23, 25, 26) ein Führungsring (24) vorhanden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Verschlusspuffer für eine automatische Feuerwaffe gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Bei einem bekannten Verschlusspuffer dieser Art, siehe insbesondere die schweizerischen Patentschriften Nos. 352257 und 582342, wird als elastisches Element ein gasgefüllter Behälter verwendet. Dieser Behälter kann entweder aus Gummi oder aus einem Metallbalg hergestellt werden. Dieser bekannte Verschlusspuffer hat jedoch verschiedene Mängel:

    1. Der gasgefüllte Behälter hat den Nachteil, dass zum Nachfüllen des Behälters eine entsprechende Gasflasche notwendig ist und dass nicht erkennbar ist, ob noch genügend Druck im Behälter vorhanden ist.

    2. Die Rückprallenergie des Pufferkolbens kann bei diesem bekannten Verschlusspuffer nicht genügend gedämpft werden, sodass der Verschleiss des ganzen Verschlusspuffers relativ gross ist.

    3. Die Leckverluste der Hydraulikflüssigkeit sind bei dem bekannten Verschlusspuffer verhältnismässig gross, dies hat den Nachteil, dass immer wieder darauf geachtet werden muss, ob noch genügend Hydraulikflüssigkeit vorhanden ist.



    [0003] Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung eines Verschlusspuffers, der die drei oben genannten Nachteile nicht mehr aufweist. Insbesondere soll der noch vorhandene Flüssigkeitsdruck und die noch vorhandene Flüssigkeitsmenge angezeigt werden. Ferner sollen Dämpfung und Dichtung der im Verschlusspuffer beweglich angeordneten Teile, insbesondere des Pufferkolbens, verbessert werden.

    [0004] Der erfindungsgemässe Verschlusspuffer weist ausser den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1 auch die Merkmale im Kennzeichen dieses Anspruches auf.

    [0005] Der erfindungsgemässe Verschlusspuffer weist gegenüber dem bekannten, oben erwähnten Verschlusspuffer folgende Vorteile auf:

    1. Dank der Verwendung eines Tellerfederpaketes als elastisches Mittel, statt einem Gasbehälter, ist der Verschlusspuffer weitgehend unempfindlich gegen Temperaturschwankungen.

    2. Dank der Rückprall pufferung ist der Verschleiss einzelner Teile des Verschlusspuffers wesentlich geringer.



    [0006] Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung:

    Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verschlusspuffers ist im folgenden, anhand der beigefügten Zeichnung, ausführlich beschrieben. Es zeigt:

    Fig.1 einen Längsschnitt durch den Verschlusspuffer

    Fig.2 einen Querschnitt durch denselben Puffer nach Linie II-II in Fig.l.



    [0007] Gemäss Fig.1 weist der Verschlusspuffer 10 ein Puffergehäuse 11 auf, in dem sich zwei zylindrische Kammern 12 und 13 befinden, deren Achsen parallel zueinander gerichtet sind. In die erste Kammer 12 ist eine Hülse 14 eingesetzt, in der ein Pufferkolben 15 verschiebbar geführt ist. Die Hülse 14 ist durch einen Deckel 16 verschlossen, der eine Oeffnung besitzt, durch welche das linke Ende des Pufferkolbens 15 hindurchragt. In der Hülse 14 befindet sich, ausser dem Kolben 15, noch eine Rückprallpufferung 17, die aus drei Federringen 18, 19 und 20 besteht, von denen die beiden Federrringe 18 und 20 mit ihrer äusseren Kegelfläche an einer inneren Kegelfläche des Federringes 19 anliegen. Der Federring 18 stützt sich mit einer Stirnfläche über einen Ring 21 am Deckel 16 ab und der Federring 20 stützt sich mit einer Stirnfläche über einen Ring 22 an einer Schulter des Pufferkolbens 15 ab. Zur Dichtung und Führung weist der Pufferkolben 15 in drei ringförmigen Nuten einen metallischen Dichtungsring 23, resp. einen Führungsring 24 aus Kunststoff, resp. zwei Dichtungsringe 25 und 26, ebenfalls aus Kunststoff auf. In der zweiten Kammer 13 ist ein Druckkolben 27 verschiebbar geführt, an dem eine Kolbenstange 28 befestigt ist, welche durch einen topfförmigen Deckel 29 hindurchragt. Die Kolbenstange 28 ist von einem Tellerfederpaket 30 umgeben. Dieses Tellerfederpaket 30 besteht aus einer Anzahl Federteller 31,32, die eine kegelförmige Innenseite und eine kegelförmige Aussenseite aufweisen, wobei je zwei Federteller 31 mit ihrer Innenseite gegen den Kolben 27 gerichtet sind und je zwei benachbarte Federteller 32 mit ihrer Aussenseite gegen den Kolben 27 gerichtet sind. Das Tellerfederpaket 30 stützt sich mit seinem einen Ende am Druckkolben 27 und mit seinem anderen Ende auf dem Deckel 29 ab, der in das Puffergehäuse 11 eingeschraubt ist. Der Kolben 27 und die Kolbenstange 28 weisen eine zentrale Bohrung 33 auf, die an einem Ende durch einen Zapfen 34 verschlossen ist.

    [0008] Gemäss Fig.2 sind die beiden Kammern 12 und 13 über ein Rückschlagventil 35 miteinander verbunden, wobei dieses Rückschlagventil 35 den Durchtritt von Hydraulikflüssigkeit nur aus der zweiten Kammer 13 in die erste Kammer 12 zulässt, oder mit anderen Worten, das Rückschlagventil 35 öffnet sich nur gegen die erste Kammer 12. Dieses Rückschlagventil 35 weist eine Kugel 36 auf, welche eine axiale Bohrung 37 in einem Zapfen 38 verschliessen kann. Ein im Zapfen 38 befestigter Stift 39 verhindert, dass die Kugel 36 aus dem Rückschlagventil 35 herausfällt. Der Zapfen 38 weist ferner eine Querbohrung 40 auf, welche die erwähnte axiale Bohrung 37 durchdringt, sodass Flüssigkeit aus einer Bohrung in die ander Bohrung fliessen kann. Die Querbohrung 40 ist über einen Kanal 41 mit der Kammer 13 verbunden und die axiale Bohrung 37 ist über eine Kanal 42 mit der Kammer 12 verbunden. Der Zapfen 38 weist ein Gewinde 43 auf und ist in das Puffergehäuse 11 eingeschraubt. Das Gewinde 43 ermöglicht den Durchtritt von verhältnismässig wenig Flüssigkeit aus dem Kanal 42 in den Kanal'41, auch wenn die Kugel 36 die Bohrung 37 vollständig abdichtet, sofern der Druck in der Kammer 12 wesentlich höher ist, als fn der Kammer 13. Der Kolben 27 weist zwei ringförmige Nuten auf, in denen sich ein Führungsri-ng 45, resp. ein Dichtungsring 44 befindet.

    [0009] Die Wirkungsweise des beschriebenen Verschlusspuffers ist wie folgt:

    Der beschriebene Verschlusspuffer 10 befindet sich am hinteren Ende der Bahn eines Verschlusses in einer Feuerwaffe, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Der Verschluss bewegt sich nach dem Abfeuern eines Schusses nach hinten und prallt auf den Pufferkolben 15 des Verschlusspuffers 10. Durch den Aufprall des Verschlusses auf den Pufferkolben 15, verschiebt sich dieser und komprimiert die in der ersten Kammer 12 enthaltene Flüssigkeit, z.B. Silikonöl. Bei dieser Kompression der in Kammer 12 enthaltenen Flüssigkeit verhindert das Rückschlagventil 35, dass Flüssigkeit aus der ersten Kammer 12 in die zweite Kammer 13 gelangt. Sobald sich der Verschluss wieder vorwärts bewegt, und nicht mehr auf den Pufferkolben 15 drückt, kann sich die in der ersten Kammer 12 befindliche Flüssigkeit wieder entspannen, wobei der Pufferkolben sich ebenfalls nach vorne bewegt und gegen die Rückprallpufferung 17 stösst. Durch die Reibung zwischen den drei Federringen wird die Bewegung des Pufferkolbens 15 gedämpft. In der zweiten Kammer 13 befindet sich vor dem Kolben 27 ebenfalls Flüssigkeit, welche durch das vorgespannte Tellerfederpaket 30 unter Druck steht. Die Vorspannung des Tellerfederpaketes 30 lässt sich mit Hilfe des einschraubbaren, topfförmigen Deckels 29 regulieren. Diese Vorspannung hat den gewünschten Wert erreicht, wenn das Ende der Kolbenstange 28 mit dem Boden des Dekkels 29 bündig ist, wie in Fig.l dargestellt ist. Aus der Stellung des Deckels 29 im Puffergehäuse 11 ist erkenn- . bar, ob sich genügend Flüssigkeit in den beiden Kammern 12 und 13 befindet. Wenn die beiden Kammern 12 und 13 ge- nügend Flüssigkeit enthalten, dann ist der Boden des Dekkels 29 bündig mit der hinteren Stirnfläche des Puffergehäuses 11, wie in Fig.l dargestellt ist. Somit enthält der beschriebene Verschlusspuffer 10 zwei Anzeigevorrichtungen, die anzeigen, wie gross der Druck in den Kammern 12 und 13 ist und wieviel Flüssigkeit sich in diesen beiden Kammern 12 und 13 befindet.



    [0010] Beim Aufprall des Verschlusses auf den Pufferkolben 15, entstehen in Kammer 12 Druckspitzen bis zu z.B. 1000 bar. Die Dichtungsringe 23, 25 und 26 sollen verhindern, dass bei diesem Druck unzulässig grosse Leckverluste entstehen. In der Kammer 13 herrscht ein konstanter Druck von z.B. 100 bar. Der Dichtungsring 44 verhindert, dass Flüssigkeit aus der Kammer 13 herausfliesst. Da hier keine hohe Druckspitzen entstehen, ist das Dichtungsproblem hier kleiner.

    Bezugsziffernliste



    [0011] 

    10 Verschlusspuffer 28 Kolbenstange

    11 Puffergehäuse 29 Deckel topfförmig

    12 1.zylindrische Kammer 30 Tellerfederpaket

    13 2.zylindrische Kammer 31 Federteller

    14 Hülse 32 Federteller

    15 Pufferkolben 33 zentrale Bohrung

    16 Deckel 34 Zapfen

    17 Rückprallpufferung 35 Rückschlagventil

    18 Federring 36 Kugel

    19 Federring 37 axiale Bohrung

    20 Federring 38 Zapfen

    21 Ring 39 Stift

    22 Ring 40 Querbohrung

    23 Dichtungsring metallisch 41 Kanal

    24 Führungsring Kunststoff 42 Kanal

    25 Dichtungsring 43 Gewinde

    26 Dichtungsring 44 Dichtring.

    27 Druckkolben 45 Führungsring




    Ansprüche

    1. Verschlusspuffer für eine automatische Feuerwaffe, enthaltend:

    - ein Puffergehäuse (11),

    - zwei Kammern (12,13) im Puffergehäuse (11),

    - einen Pufferkolben (15) in der ersten Kammer (12),

    - ein elastisches Element (30) in der zweiten Kammer (13),

    - ein Rückschlagventil (35), das die beiden Kammern (12,13) miteinander verbindet und sich nur gegen die erste Kammer (12) öffnet,


    dadurch gekennzeichnet,

    - dass das elastische Element aus einem, durch ein Tellerfederpaket (30) belasteten, in der zweiten Kammer (13) verschiebbaren Kolben (27) besteht,

    - dass sich in der ersten Kammer (12) eine Rückprallpufferung (17) befindet, bestehend aus einer Anzahl Federringe (18,19,20),

    - dass der Pufferkolben (15) zwischen zwei Dichtungsringen (23,26) einen Führungsring (24) aufweist.


     
    2. Verschlusspuffer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum Anzeigen des Flüssigkeitsdruckes in den beiden Kammern (12,13) des Verschlusspuffers (10).
     
    3. Verschlusspuffer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum Anzeigen der Flüssigkeitsmenge in den beiden Kammern (12,13) des Verschlusspuffers.
     
    4. Verschlusspuffer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Tellerfederpaket (30) ausser zur Erzeugung des in den beiden Kammern (12,13) herrschenden Flüssigkeitsdruckes auch zur Messung dieses Druckes dient und zu diesem Zweck als Messfeder ausgebildet ist.
     
    5. Verschlusspuffer nach Anspruch 3, dadurchgekennzeichnet, dass zum Vorspannen des Tellerfederpaketes (30) ein in das Puffergehäuse (11) einschraubbarer Deckel (29) dient, der zugleich zur Anzeige des Füllungsgrades der in den Kammern (12,13) vorhandenen Flüssigkeit dient.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht