(19)
(11) EP 0 130 465 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.01.1985  Patentblatt  1985/02

(21) Anmeldenummer: 84107023.8

(22) Anmeldetag:  19.06.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25B 21/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.07.1983 DE 3323904

(71) Anmelder: Wagner, Paul-Heinz
53804 Much-Birrenbachshöhe (DE)

(72) Erfinder:
  • Wagner, Paul-Heinz
    53804 Much-Birrenbachshöhe (DE)

(74) Vertreter: Selting, Günther, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte von Kreisler, Selting, Werner Postfach 10 22 41
50462 Köln
50462 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Drehwerkzeug


    (57) Das Drehwerkzeug weist einen Drehkopf (16) auf, der z.B. auf eine Schraube aufgesetzt werden kann. Der Drehkopf (16) ist über ein erstes Gelenk mit der Kolbenstange (14) eines Hydraulikzylinders (10) verbunden und über ein zweites Gelenk (34) mit einem Arm (30), der lösbar an dem Zylindergehäuse (11) befestigt ist. Derselbe Hydraulikzylinder (10) kann in Verbindung mit unterschiedlichen Drehköpfen (16) und/ oder unterschiedlichen Armen (30) benutzt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Drehwerkzeug mit einem an ein Werkstück ansetzbaren Drehkopf, einem Hydraulikzylinder, dessen Kolben über eine Gelenkvorrichtung mit einem ersten Anlenkpunkt des Drehkopfes verbunden ist, einem an dem Zylindergehäuse des Hydraulikzylinders abgestützten Arm, der über ein zweites Gelenk mit einem zweiten Anlenkpunkt des Drehkopfes verbunden ist, und mit einem Stützorgan zum Abstützen des Zylindergehäuses gegen ein ortsfestes Widerlager.

    [0002] Ein bekanntes Drehwerkzeug dieser Art (DE-PS 26 54 466) dient zum Drehen von Schrauben. Dieses Drehwerkzeug weist einen Drehkopf auf, der auf den Kopf der zu drehenden Schraube aufgesteckt werden kann. An dem Drehkopf greift über ein erstes Gelenk die Kolbenstange eines Hydraulikzylinders an. An einem zweiten Gelenk des Drehkopfes greift ein Arm an, dessen rückwärtiges Ende gelenkig mit dem Zylindergehäuse des Hydraulikzylinders verbunden ist. Der Hydraulikzylinder weist ein pendelndes Stützorgan zum Abstützen gegen ein ortsfestes Widerlager und zum Ableiten der beim Schrauben entstehenden Reaktionskraft auf. Das bekannte Drehwerkzeug hat den Vorteil, daß der Drehkopf nicht in einem Gehäuse gelagert sein muß, das seinerseits mit dem Hydraulikzylinder oder einem dem Hydraulikzylinder umschließenden Gehäuse fest verbunden ist. Der Drehkopf benötigt keine Lagerung und kein Gehäuse und er wird ausschließlich durch die Kolbenstange und durch den Arm in bezug auf den Hydraulikzylinder festgehalten. Nachteilig ist jedoch, daß der Arm, der an einem Ende gelenkig mit dem Drehkopf und an dem anderen Ende gelenkig mit dem Zylindergehäuse verbunden ist, das Zylindergehäuse bei der Schraubbewegung nicht führen kann, so daß die Führung des Zylindergehäuses ausschließlich von dem Kolben übernommen werden muß.

    [0003] Bekannt ist ferner ein Drehwerkzeug zum Festziehen und Lösen von Schrauben, bei dem das Zylindergehäuse ein weiteres Gehäuseteil aufweist, in dem der Drehkopf gelagert ist. Die Kolbenstange des Hydraulikzylinders ist an ihrem einen Ende gelenkig mit dem Kolben und an ihrem anderen Ende gelenkig mit dem Drehkopf verbunden. Dieses Drehwerkzeug hat aber wegen des zusätzlichen Gehäuseteiles, das den Drehkopf lagert, ein großes Gewicht und eine aufwendige Konstruktion.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drehwerkzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, das ohne ein den Drehkopf umgebendes Gehäuseteil auskommt,.und bei dem das Zylindergehäuse eine feste räumliche Zuordnung zu dem zweiten Gelenk und somit eine exakte Führung hat.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Arm starr an dem Zylindergehäuse angebracht ist und daß die Gelenkvorrichtung derart ausgebildet ist, daß sie sich Schwenkbewegungen des ersten Anlenkpunktes in bezug auf die Zylinderachse anpaßt.

    [0006] Bei dem erfindungsgemäßen Drehwerkzeug ist der Arm, der über das zweite Gelenk mit dem Drehkopf verbunden ist, starr an dem Zylindergehäuse befestigt. Hierdurch ist die Position des zweiten Gelenks in bezug auf das Zylindergehäuse fest, obwohl eine Verschwenkung des Armes zusammen mit dem Zylindergehäuse um die Achse des zweiten Gelenkes möglich ist. Damit der Hydraulikzylinder bei Durchführung einer Hubbewegung nicht blockiert oder verklemmt, ist sein Kolben mit dem Anlenkpunkt des Drehkopfes so verbunden, daß der Anlenkpunkt nicht immer auf der Achse des Zylinders liegen muß.

    [0007] Das erfindungsgemäße Drehwerkzeug eignet sich insbesondere als Kraftschrauber zum Festziehen und Lösen von Schrauben, es kann aber auch beispielsweise zum Drehen von Rohren benutzt werden. Im einfachsten Fall weist der Drehkopf einen Sechskantöffnung auf, die auf einen Schraubenkopf aufgesetzt werden kann, um diesen zu drehen. Der Drehkopf kann aber auch beispielsweise eine Vierkantöffnung aufweisen, in die der Vierkantschaft einer Schlüsselnuß eingesteckt wird, oder eine Keilnutenverzahnung.

    [0008] Wenn der Drehkopf aus einem einfachen Ring besteht, der eine unrunde Öffnung aufweist, muß nach jedem Hub des Hydraulikzylinders ein Umsetzen des Drehkopfes an dem Schraubenkopf erfolgen, bevor der nächste Hub ausgeführt werden kann. Um ein solches Umsetzen zu vermeiden, kann der Drehkopf einen mit dem Werkzeug drehfest verbindbaren Ring aufweisen, der in einem äußeren Ring gelagert ist und über ein Ratschenelement von dem äußeren Ring in der einen Drehrichtung mitgenommen wird, während sich der äußere Ring in der anderen Drehrichtung leer, d.h. ohne Mitnahme des inneren Ringes, zurückdreht. An dem äußeren Ring greifen die Kolbenstange und der Arm an, so daß bei kontinuierlichem Betrieb des Hydraulikzylinders der äußere Ring periodisch hin- und hergedreht wird, wobei der innere Ring über das Ratschenelement nur in der einen Drehrichtung mitgenommen wird.

    [0009] Das erfindungsgemäße Drehwerkzeug, bei dem der gelenkig mit dem Drehkopf verbundene Arm fest an dem Gehäuse des Hydraulikzylinders angebracht ist, kann in vorteilhafter Weise an unterschiedliche Anforderungen angepaßt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mehrere Arme vorgesehen, die sich durch unterschiedliche Anordnungen des zweiten Gelenks in bezug auf das Zylindergehäuse unterscheiden und die austauschbar an dem Zylindergehäuse zu befestigten sind. Hierdurch besteht die Möglichkeit, in Abhängigkeit von den jeweiligen räumlichen Verhältnissen in der Nähe des zu drehenden Werkstücks und in Abhängigkeit von dem benötigten Drehmoment in Verbindung mit einem einzigen Hydraulikzylinder, der das Grundgerät darstellt, einen von mehreren auswählbaren Armen zu benutzen.

    [0010] Vorzugsweise ist der Arm in unterschiedlichen Positionen in Längsrichtung des Zylindergehäuses an diesem zu befestigen. Auch hierdurch ist eine Veränderung des Gerätes möglich, so daß das erfindungsgemäße Drehwerkzeug gewissermaßen mehrere Geräte in sich vereinigt. Für Anwendungen für die bisher unterschiedliche Gerätetypen eingesetzt werden mußten, kann nunmehr ein einziges Gerät benutzt werden, das durch Auswechseln des Armes bzw. durch Veränderungen der Position des Armes am Hydraulikzylinder verändert wird.

    [0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mehrere Drehköpfe vorgesehen, die sich durch unterschiedliche Anordnungen der Anlenkpunkte des ersten und des zweiten Gelenks relativ zueinander unterscheiden. Auch hierdurch ist der Vorteil einer vielseitigen Verwendbarkeit gegeben, mit der Möglichkeit, den Hydraulikzylinder, der die Grundeinheit bildet, mit unterschiedlichen Drehköpfen zu verbinden. Auf diese Weise entsteht eine Art Bausatz, der einen einzigen Hydraulikzylinder sowie mehrere Drehköpfe und Arme aufweist, die untereinander kombiniert werden können.

    [0012] Eine weitere Möglichkeit, das Drehwerkzeug für spezielle Anwendungen zu variieren, ergibt sich dadurch, daß an Befestigungspunkten des Drehkopfes ein Hebelarm zu befestigen ist, an dem die Gelenkvorrichtung und der Arm in unterschiedlichen Abständen von der Achse des Drehkopfes gelenkig angreifen. Hierbei kann der Drehkopf zusätzlich mit dem Hebelarm ausgestattet werden, an dem dann wiederum die Kolbenstange und der Arm des Hydraulikzylinders angreifen. Damit ist es möglich, Schraubenköpfe und andere Werkstücke zu drehen, in deren Nähe sich Hindernisse befinden. Der von dem Drehkopf abstehende Hebelarm erstreckt sich über einen geringen Umfangswinkel des Drehkopfes. Der Arm und die Kolbenstange greifen in größerem radialen Abstand von dem Drehkopf an dem Hebelarm an, so daß insbesondere der an dem Hydraulikzylinder befestigte Arm nicht in den Bereich der störenden Hindernisse gelangt.

    [0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Arm durch zwei entfernbare Achsen mit dem Zylindergehäuse verbunden. Diese Verbindungsart ermöglicht ein einfaches Auswechseln des Armes am Zylindergehäuse. Es können jedoch auch andere lösbare Verbindungsarten gewählt werden, z.B. ein auf das Zylindergehäuse aufsteckbares Zusatzgehäuse, an dem der Arm fest angebracht ist, oder eine den Arm tragende Führungsschiene, die mit einer entsprechenden Gegenschiene des Zylindergehäuses zusammenwirkt. Im einfachsten Fall ist es sogar möglich, den Arm lediglich durch Schrauben an dem Zylindergehäuse auswechselbar zu befestigen.

    [0014] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.

    [0015] Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung des Drehwerkzeugs,

    Fig. 2 eine Ansicht des Drehwerkzeugs aus Richtung des Pfeiles II der Fig. 1,

    Fig. 3 die Ansicht gemäß Fig. 2, wobei jedoch der an dem Zylindergehäuse angebrachte Stützfuß durch Rollen ersetzt ist,

    Fign. 4 und 5 weitere Befestigungsmöglichkeiten des Armes an dem Zylindergehäuse,

    Fig. 6 den Hydraulikzylinder der Fig. 1 in Verbindung mit einem anderen Arm und einem anderen Drehkopf und

    Fig. 7 den Bauteilsatz des Gerätes der Fig. 6 mit einem zusätzlichen Hebelarm, der an dem Drehkopf zu befestigen ist, um in der Nähe des zu drehenden Werkstücks einen Freiraum mit möglichst geringer Umfangserstreckung zu erhalten.



    [0016] Das in den Fign. 1 und 2 dargestellte Drehwerkzeug weist einen Hydraulikzylinder 10 mit innerhalb des Zylindergehäuses 11 bewegbarem Kolben 12 auf. An dem Kolben 12 ist ein rohrförmiger Ansatz 13 befestigt, der sich durch eine abgedichtete öffnung an einer Stirnseite des Zylindergehäuses 11 hindurcherstreckt und in welchem die Kolbenstange 14 verläuft. Das äußere Ende der Kolbenstange 14 ist über das erste Gelenk 15 mit dem Drehkopf 16 verbunden. Ein weiteres Gelenk 17, das im vorliegenden Falle als Kugelgelenk ausgebildet ist, verbindet das innere Ende der Kolbenstange 14 mit dem Ansatz 13 bzw. dem Kolben 12. Da der rohrförmige Ansatz 13 die Kolbenstange 14 mit radialem Abstand umgibt, kann die Kolbenstange 14 im Innern des Hohlraumes des Ansatzes 13 um das weitere Gelenk 17 herum verschwenkt werden.

    [0017] In der Wand des Zylindergehäuses 11 erstrecken sich Kanäle 18 und 19, die in der rückwärtigen Stirnwand 20 beginnen und von denen der Kanal 18 in den rückwärtigen Zylinderraum 21 mündet, während der Kanal 19 in den vorderen Zylinderraum 22 mündet. Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, liegt die Anschlußstelle des Kanales 18 in der Mitte der rückwärtigen Stirnwand 20, während die Anschlußstelle des Kanals 19 außermittig angeordnet ist, und zwar in der Nähe einer Ecke des Zylindergehäuses 11, das über seine gesamte Länge eine Sechskantkontur aufweist. Über ein (nicht dargestelltes) Umschaltventil wird jeweils einer der Kanäle 18 und 19 an eine Druckleitung und der andere Kanal an eine drucklose Rücklaufleitung angeschlossen, so daß der Kolben 12 im Innern des Zylinderraumes 21,22 periodisch hin- und herbewegt werden kann. Die Zylinderkammer 22 ist an ihrem vorderen Ende durch eine Wand 23 abgeschlossen, die eine öffnung für den Durchtritt des Ansatzes 13 des Kolbens 12 aufweist, diese öffnung enthält eine Dichtung 24 zur Abdichtung des Durchgangs des rohrförmigen Ansatzes 13 durch die vordere Stirnwand 23 des Zylindergehäuses 11.

    [0018] Von der Außenseite des Zylindergehäuses 11 stehen zwei Paare paralleler Platten 25 und 26 ab. Zwischen den Platten 25, die am vorderen Ende des Zylindergehäuses 11 angeordnet sind, besteht ein Zwischenraum und zwischen den Platten 26, die am rückwärtigen Ende des Zylindergehäuses 11 angeordnet sind, besteht ebenfalls ein Zwischenraum. Die Platten 25 und 26 haben Querbohrungen 27 für den Durchtritt eines Bolzens 28. Jeder der Bolzen 28 weist außerhalb der Platten 25 bzw. 26 eine umlaufende Ringnut auf, in die ein Sicherungsring 29 eingesetzt ist, um den Bolzen 28 gegen Herausgleiten aus den Bohrungen 27 zu sichern.

    [0019] Die Plattenpaare 25 und 26 dienen zur Befestigung des Armes 30 an dem Zylindergehäuse 11. Der Arm 30 besteht aus einem Flacheisen, das in den Zwischenraum zwischen den vorderen Platten 25 hineinpaßt und dort eine Querbohrung 31 aufweist, durch die der vordere Bolzen 28 hindurchgeht. Das zwischen den rückwärtigen Platten 26 sitzende rückwärtige Ende 32 des Armes 30 hat etwa die halbe Stärke dieses Armes und weist ebenfalls eine Querbohrung 31 auf, durch die der Bolzen 28 hindurchgeht. Die Bolzen 28 bilden entfernbare Achsen zum lösbaren Anbringen des Armes 30 an dem Zylindergehäuse 11.

    [0020] Während der mittlere und rückwärtige Abschnitt des Armes 30 parallel zu dem Zylindergehäuse 11 verlaufen, ist der vordere Abschnitt 33 von der Längsachse des Zylindergehäuses 11 fort abgewinkelt. Das vordere Ende des Abschnitts 33 ist über das zweite Gelenk 34 mit dem Drehkopf 16 verbunden.

    [0021] Der Drehkopf 16 besteht aus einem Ring 35, der eine unrunde Ausnehmung 36, im vorliegenden Fall eine Sechskantausnehmung, aufweist, die auf einen Schraubenkopf aufgesetzt werden kann. Die beiden Gelenke 15 und 34 sind - bezogen auf die Achse des Drehkopfes 16 - in einem Winkelabstand zueinander angeordnet. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Drehkopf 16 aus Gründen der Einfachheit ohne Ratsche dargestellt, er ist jedoch zweckmäßigerweise, wie oben erläutert, mit einer Ratsche versehen.

    [0022] Um die Reaktionskräfte von dem Zylindergehäuse 11 auf ein (nicht dargestelltes) ortsfestes Widerlager ableiten zu können, ist ein pendelnder Stützfuß 37 vorgesehen, der an seinem dünneren Ende 38, das zusammen mit dem Ende 32 des Armes 30 zwischen die Platten 26 gesetzt ist, eine Querbohrung zum Hindurchstecken des Bolzens 28 aufweist. Der Stützarm 37 kann um den Bolzen 38 herum verschwenkt werden und sein freies Ende wird gegen das ortsfeste Widerlager gesetzt.

    [0023] Beim Betrieb des Drehwerkzeugs wird die Zylinderkammer 21 mit Druck beaufschlagt, während die Zylinderkammer 22 drucklox: ist. Hierdurch wird die Kolbenstange 14 aus dem Zylindergehäuse 11 herausgedrückt, wobei sie bestrebt ist, über das erste Gelenk 15 den Drehkopf 16 im Gegenuhrzeigersinn zu drehen. Gleichzeitig zieht der mit dem Zylindergehäuse 11 verbundene Arm 30 über das zweite Gelenk 34 an dem Drehkopf 16, was ebenfalls ein Drehmoment im Gegenuhrzeigersinn erzeugt. Wenn sich auf diese Weise der Schraubenkopf mit dem Drehkopf 16 im Gegenuhrzeigersinn dreht, führt das Zylindergehäuse 11 eine Schwenkbewegung um das zweite Gelenk 34 herum (im Uhrzeigersinn) aus, wobei es sich gleichzeitig nach hinten verschiebt, weil das zweite Gelenk 34 eine entsprechende Bewegung ausführt. Der pendelnd an dem Zylindergehäuse 11 angebrachte Stützarm 37 paßt sich allen Schwenk- und Verschiebebewegungen des Zylindergehäuses 10 an, so daß er ausschließlich in seiner Längsrichtung (auf Druck) beansprucht wird.

    [0024] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist anstelle des Stützarmes 37 ein Stützrollenpaar 39 vorgesehen, die auf dem verlängerten Schaft 28' außerhalb der Platten 26 gelagert sind. Um den Raum zwischen den Platten 26 auszufüllen, ist neben den dünneren Abschnitt 32 des Armes 30 eine Abstandsscheibe 40 gesetzt. Zum Abstützen wird eine der Rollen 39 mit ihrer Umfangsfläche gegen ein ortsfestes Widerlager gesetzt, an dem sie während der Hin- und Herbewegung des Kolbens abrollt.

    [0025] Sowohl bei der Verwendung eines pendelnden Stützfußes 37 als auch bei Verwendung Stützrollen 39 erfolgt die Abstützung in einer reibungsarmen Schwenk- oder Rollbewegung, also ohne gegeneinandergedrückte reibende Flächen, so daß die Abstützverluste und die Abnutzung des Stützorgans gering sind.

    [0026] Gemäß Fig. 1 kann der Arm 30 in zwei verschiedenen Stellungen an dem Zylindergehäuse 11 befestigt werden. Dies ist dadurch möglich, daß außer den Querbohrungen 31 zwei weitere Querbohrungen 31' vorgesehen sind, die in Längsrichtung des Armes gegenüber den Querbohrungen 31 versetzt angeordnet sind. Wenn der Arm nicht mit den Querbohrungen 31 an den Bolzen 28 befestigt wird, sondern mit den Querbohrungen 31', ragt der vordere Ahschnitt 33 des Armes 30 noch weiter nach vorn, so daß sich andere Ubertragungs- und Bewegungsverhältnisse ergeben. Der Arm 30 kann auch umgedreht werden, so daß der Absatz 33 nicht nach außen absteht, sondern schräg auf die Achse des Zylinders 11 gerichtet ist. Durch unterschiedliche Anbringung des Armes 30 am Zylindergehäuse 11 können unterschiedliche Gerätetypen realisiert werden.

    [0027] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 sind anstelle der Plattenpaare 25 bzw. 26 Halter 41 an dem Zylindergehäuse 11 befestigt. Diese Halter 41 werden von den Schenkeln des Armes 30', der einen U-förmigen Querschnitt hat, übergriffen. Der Arm 30' wird seinerseits von den Schenkeln des gabelförmigen Endes des Stützarmes 37' übergriffen. Durch miteinander fluchtende Querbohrungen in dem Halter 41 und den Schenkeln des Armes 30' und des Stützarmes 37' wird ein (nicht dargestellter) Bolzen hindurchgeschoben.

    [0028] Eine andere Befestigungsart des Halters 30" an dem Zylindergehäuse 11 zeigt Fig. 5. Hierbei weist das Zylindergehäuse 11 zwei parallele L-förmige Schienen 42 auf, deren freie Schenkel einander zugewandt sind. Zwischen die Schienen 42 wird der Arm 30" eingeschoben.

    [0029] Die Arretierung des Armes 30" erfolgt durch eine Schraube 43, die durch eine Gewindebohrung der einen Schiene 42 hindurchgeht und in ein Sackloch des Armes 30" eingreift. Der Stützarm 37" ist an einer Achse 44 des Armes 30" gelagert. Er ragt durch den Spalt zwischen den beiden Schienen 42 hindurch.

    [0030] Fig. 6 zeigt die Verwendung desselben Hydraulikzylinders 10 wie in Fig. 1 in Verbindung mit einem anderen Drehkopf 16a und einem anderen Arm 30a. Bei dem Drehkopf 16a sind die Anlenkpunkte für das erste Gelenk 15 und das zweite Gelenk 34 näher aneinander angeordnet als bei dem Drehkopf 16. Der Arm 30a ist über seine gesamte Länge geradlinig. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 6 ist zwar das Drehmoment, das von dem Hydraulikzylinder 10 auf den Drehkopf 16a ausgeübt wird, geringer als bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1, jedoch wird in der Nähe des Drehkopfes 16a ein kleinerer Freiraum benötigt, so daß der Drehkopf 16a mit dem Arm 30 auch bei solchen Schraubenköpfen zur Anwendung kommen kann, bei denen die Bewegungsmöglichkeit des Drehkopfes 16 der Fig. 1 durch äußere Hindernisse eingeschränkt ist. In Fig. 6 ist eine Stützrolle 39 gezeigt, die an dem durch die Platten 26 hindurchgehenden Bolzen befestigt wird. Anstelle der Stützrolle 39 könnte auch ein pendelnder Stützfuß 37 wie in Fig. 1 vorgesehen sein.

    [0031] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 7 wird wiederum derselbe Hydraulikzylinder 10 in Verbindung mit dem Drehkopf 16a und dem Arm 30a der Fig. 6 (bzw. 30, Fig. 1) benutzt, jedoch ist hierbei der Momentenarm des Drehkopfes 16a durch einen dreieckförmigen Hebelarm 45 verlängert, der an dem Drehkopf 16a starr angebracht ist und radial von diesem absteht. Die Befestigung des Hebelarmes 45 erfolgt an den Anlenkpunkten 47,48, die bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 6 Bestandteile des ersten Gelenks 15 bzw. des zweiten Gelenks 34 bilden. Diese Anlenkpunkte 47,48 bestehen aus Bohrungen, die mit entsprechenden Bohrungen 49,50 des Hebelarmes 45 zur Deckung kommen und mit (nicht dargestellten) Bolzen verriegelt werden. Der Arm 45 weist an seinem äußeren Ende eine Querbohrung 52 auf, die zur Bildung des ersten Gelenks 15 gelenkig mit dem Ende der Kolbenstange 14 verbunden wird. Der Hebelarm 45 ist mit einer weiteren Querbohrung 51 versehen, die zur Bildung des zweiten Gelenks 34 mit dem vorderen Ende des Armes 30a (bzw. 30, Fig. 1) gelenkig verbunden wird. Der Hebelarm 45 ist gewissermaßen eine radiale Verlängerung des Drehkopfes 16a und die Kolbenstange 14 sowie der Arm 30a/30 greifen nicht unmittelbar an dem Drehkopf 16a an, sondern an dem Hebelarm 45.

    [0032] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 7 ist das von dem Kolben 12 auf den Drehkopf 16a ausgeübte Drehmoment relativ gering, denn wenn die Kolbenstange 14 aus dem Zylindergehäuse 11 ausgefahren wird und somit gegen das freie Ende des Hebelarmes 45 drückt, zieht gleichzeitig der Arm 30a an dem Hebelarm 45. Dennoch ist die Verwendung des Hebelarmes 45, bei dem die Gelenke 15 und 34 annähernd auf einem gemeinsamen Radius des Drehkopfes 16 liegen, in manchen Fällen günstig, in denen sich in der Nähe der zu drehenden Schraube Hindernisse befinden, so daß ein möglichst schmaler und langer Hebelarm erforderlich ist, wenn Drehbewegungen am Schraubenkopf ausgeführt werden sollen. Andererseits wird durch die Länge des Hebelarms 45 das auf den Schraubenkopf ausgeübte Drehmoment verändert.


    Ansprüche

    1. Drehwerkzeug mit einem an ein Werkstück ansetzbaren Drehkopf (16), einem Hydraulikzylinder (10), dessen Kolben (12) über eine Gelenkvorrichtung (14,15,17) mit einem ersten Anlenkpunkt des Drehkopfes (16) verbunden ist, einem an dem Zylindergehäuse (11) des Hydraulikzylinders (10) abgestützten Arm (30), der über ein zweites Gelenk (34) mit einem zweiten Anlenkpunkt des Drehkopfes (16) verbunden ist, und mit einem Stützorgan (37) zum Abstützen des Zylindergehäuses (11) gegen ein ortsfestes Widerlager, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (30) starr an dem Zylindergehäuse (11) angebracht ist und daß die Gelenkvorrichtung (14,15,17) derart ausgebildet ist, daß sie sich Schwenkbewegungen des ersten Anlenkpunktes in bezug auf die Zylinderachse anpaßt.
     
    2. Drehwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkvorrichtung (14,15,17) eine Kolbenstange aufweist, die über ein erstes Gelenk (15) mit dem ersten Anlenkpunkt und über ein weiteres Gelenk (17) mit dem Kolben (12) verbunden ist.
     
    3. Drehwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Arme (30,30a) vorgesehen sind, die sich durch unterschiedliche Anordnungen des zweiten Gelenks (34) in bezug. auf das Zylindergehäuse (11) unterscheiden und die austauschbar an dem Zylindergehäuse (11) zu befestigen sind.
     
    4. Drehwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (30) in unterschiedlichen Positionen in Längsrichtung des Zylindergehäuses (11) an diesem zu befestigen ist.
     
    5. Drehwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Drehköpfe (16,16a) vorgesehen sind, die sich durch unterschiedliche Anordnungen der Anlenkpunkte des ersten und des zweiten Gelenks (15,34) relativ zueinander unterscheiden.
     
    6. Drehwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an Befestigungspunkten (47,48) des Drehkopfes (16a) ein Hebelarm (45) zu befestigen ist, an dem die Gelenkvorrichtung (14, 15, 17) und der Arm (30a) in unterschiedlichen Abständen von der Achse des Drehkopfes (16a) gelenkig angreifen.
     
    7. Drehwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (30) durch zwei entfernbare Achsen (28) mit dem Zylindergehäuse (11) verbunden ist.
     
    8. Drehwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Achsen (28) einen schwenkbar auf ihr gelagerten Stützfuß (37) trägt.
     
    9. Drehwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Achsen (28) drehbar auf ihr gelagerte Stützrollen (39) trägt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht