[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Relais, bestehend aus einem Antriebssystem
mit Erregerspule und Jochblechen, die mit einem schwenkbaren Anker einen geschlossenen
magnetischen Kreis bilden, wobei der Anker mit einer Umschaltfeder verbunden ist,
dessen Kontakte mit feststehenden Kontakten am Federbock zusammenwirken.
[0002] Ein eingangs genanntes Relais ist beispielsweise mit der auf den gleichen Anmelder
zurückgehenden DE-OS 30 21 184 bekannt geworden. Dieses bekannte Relais ist bistabil
ausgebildet und der Anker ist als bewegliche Wippe ausgestaltet. Die an der Wippe
angeordnete Umschaltfeder zusammen mit der Wippe selbst bildet eine beträchtliche
Masse. Der Massenschwerpunkt der gesamten Anordnung befindet sich nicht im Drehpunkt,
sondern entfernt davon, wodurch ein erhöhtes Massenträgheitsmoment entsteht und das
Schaltverhalten des Relais optimierbar ist.
[0003] Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Relais der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß die bewegte Masse wesentlich verringert werden
kann.
[0004] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die
Umschaltfeder ein angespritztes Fußstück aus Kunststoff aufweist, welches in einer
zugeordneten öffnung des Ankers verdrehungs-und verschiebungsgesichert lösbar befestigt
ist.
[0005] Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist also die Auswechselbarkeit der
Umschaltfeder im Bereich des Ankers. Die Umschaltfeder ist hierbei mit einer radialen
und axialen Verschiebungssicherung im Anker gesichert. Die vorliegende Erfindung ist
also sowohl für monostabile als auch für bistabile Relais einsetzbar, d.h., der Anker
kann aus einem Metallteil bestehen (z.B. für ein monostabiles Relais), während in
der Ausführung eines bistabilen Relais der Anker als schwenkbare Wippe ausgebildet
ist, die zwischen einander gleichen Ankerplatten einen Permanentmagneten aufweist.
Mit der lösbaren Befestigung der Umschaltfeder im Bereich des Ankers oder der Wippe
wird der wesentliche Vorteil erzielt, daß der Drehpunkt nahe an den Massenschwerpunkt
verlegt wird und das Schaltverhalten des Relais hierdurch günstig beeinflusst wird.
Die lösbare Befestigung der Umschaltfeder im Bereich des Ankers oder der Wippe kann
hierbei auf verschiedenartige Weise gelöst werden. Wichtig ist nur, daß die Umschaltfeder
jederzeit auswechselbar ist und daß eine radiale und axiale Verschiebungssicherung
gewährleistet ist. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, ein Relais baukstenartig
aufzubauen und eine Umschaltfeder besonderer Konstruktion gegen eine andere Umschaltfeder
zu ersetzen.
[0006] Wichtig hierbei ist, daß die Umschaltfeder ein angespritztes Fußstück aus Kunststoff
aufweist, welches in einer öffnung der Wippe radial und axial verschiebungsgesichert
gelagert ist.
[0007] Eine bevorzugte Ausführung einer radialen Verschiebungssicherung besteht nach dem
Gegenstand des Anspruches 4 darin, daß am hinteren Ende des Fußstückes seitlich vorstehende
Vorsprünge angeordnet sind, daß das Fußstück in der einen Verdrehungslage durch die
öffnung des Ankers oder der Wippe passt und daß in der um 90° gedrehten Verdrehungslage
das Fußstück mit seinen Vorsprüngen hinter zugeordnete Hinterschneidungen im Bereich
der Platte, des Ankers oder der Wippe eingreift.
[0008] Eine besondere Ausgestaltung einer axialen Verschiebungssicherung wird nach dem Gegenstand
des Anspruches 5 dadurch gebildet, daß an der in die Öffnung eingreifenden Stirnseite
des Fußstücks eine erste Ankerplatte angeordnet ist, die verschiebungsgesichert an
der Rückseite der Platte der Wippe angeordnet ist, daß unterhalb der ersten Ankerplatte
ein Permanentmagnet angeordnet ist, der seinerseits von einer zweiten Ankerplatte
abgedeckt ist, die mittels von an den Seitenflächen der Wippe angeordneten Rastnasen
axial verschiebungsgesichert und lösbar an der Wippe befestigt sind. Zur Demontage
der Umschaltfeder muß also zunächst die von der Rastnase festgehaltene Ankerplatte
aus der Wippe gelöst werden, um sonach den Permanentmagnet zu entfernen und um dann
die an der Stirnseite des Fußstücks anliegende Ankerplatte zu entfernen. Erst dann
kann das Fußstück der Umschaltfeder um ein kurzes Stück axial einwärts verschoben
werden, gedreht werden, um sonach aus der öffnung der Wippe herausgezogen zu werden.
[0009] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
[0010] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0011] Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den
Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht,
soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellende
Zeichnungen näher erläutert. Dabei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale undVorteile der Erfindung hervor.
[0013] Es zeigen:
Figur 1: Seitenansicht eines bistabilen Relais,
Figur 2: Seitenansicht der Ankerwippe mit eingesetzter Umschaltfeder,
Figur 3: eine um 90° gedrehte Darstellung im Vergleich zu Figur 2,
Figur 4: Seitenansicht der Ankerwippe ohne Umschaltfeder,
Figur 5: Stirnansicht der Ankerwippe,
Figur 6: Draufsicht auf die Ankerwippe,
Figur 7: Seitenansicht der Umschaltfeder,
Figur 8: Stirnansicht der Umschaltfeder.
[0014] Das erfindungsgemässe Relais besteht aus einer Abdeckhaube 1 mit einem Federbock
2, der einen Kontaktträger 3 aufweist, der drei Stück Klemmschrauben 4 und drei Stück
Hohlklemmen 5 aufweist. Der Kontaktträger 3 besteht an seinem oberen Teil aus einem
gebogenen Metallbügel, der in einen feststehenden Kontakt 6 übergeht.
[0015] Es ist ferner ein weiterer Kontaktträger 7 vorhanden, der ebenfalls einen feststehenden
Kontakt 8 aufweist.
[0016] Ferner ist eine Umschaltfeder 9 vorhanden, die als Brückenkontakt ausgebildet ist,
d.h. sie hat stets Kontakt zu einem feststehenden Mittenkontakt, die Brückenfeder
ist am freien Ende eines Stanzteiles 10 angeordnet und sitzt mit ihrem Fußstück in
einer Wippe 11, die schwenkbar in einer Lagerplatte 12, die am Magnetteil angenietet
ist, befestigt ist.
[0017] Zur Stabilisierung des Gehäuses ist ein äußerer, umlaufender Bügel 13 aus Kunststoff
vorgesehen. Im Gehäuse ist ferner eine Relaisspule 14 mit Anschlüssen 15 und 16 vorhanden.
Die Relaisspule 14 wirkt auf zwei Jochbleche 17,38. Die Wippe 11 ist über eine Handhabe
18 verlängert und greift durch eine entsprechende Ausnehmung 19 in der Abdeckhaube
1 hindurch, so daß die handbetätigbar ist.
[0018] Die Wippe besteht gemäss Figur 2 und 3 bevorzugt aus einem Kunststoffteil mit einer
länglichen Platte 20, in die eine öffnung 21 eingelassen ist. In der Öffnung 21 sitzt
die Umschaltfeder 9 mit einem aus Isoliermaterial bestehenden Fußstück 22. Wichtig
hierbei ist, daß das Stanzteil 10 voll umfänglich von dem Kunststoffmaterial umgeben
ist und die Umschaltfeder 9 durch eine Drehbewegung in die Ausnehmung 21 an der Wippe
11 eingebracht ist. Die Drehbewegung geht hierbei in Pfeilrichtung 23, und das Fußstück
wird in der Art einer Bajonettkupplung in diese Ausnehmung eingesetzt. Die Ausnehmung
ist hierbei mit einer Hinterschneidung 24 versehen, in welche das Fußstück 22 der
Umschaltfeder eingreift. Die Hinterschneidung 24 ist in Figur 6 vergrößert dargestellt
und wird dort noch näher dargestellt.
[0019] Die Wippe 11 besteht ferner aus zwei seitlichen Lagerarmen 25 und 26; an jedem Lagerarm
sind nach außen ragende Lagerbolzen 27,28 angeordnet.
[0020] Ferner sind unten an jedem Lagerarm 25,26 verlängerte Rastnasen 29,30 angeordnet,
deren Funktion noch später beschrieben wird. Zur axialen Sicherung des Fußstückes
22, damit es in Pfeilrichtung 31 nicht herausfällt, ist hinter dem Fußstück 22 im
Bereich an der Rückseite der Lagerplatte 20 der Wippe 11 eine Ankerplatte 32 angeordnet,
in der Bohrungen angeordnet sind, die auf entsprechend angeordneten Arretierstiften
33,34 der Platte 20 aufliegt. Ferner ist an der Rückseite der Lagerplatte 20 ein Permanent-Magnet
35 angebracht, der von der Rückseite wiederum durch eine doppel-T-förmige Ankerplatte
36 gehalten wird. Die Ankerplatten 32,36 sind genau gleich. Die Ankerplatte 36 wird
rastend von den Rastnasen 29,30 der Wippe 11 gehalten. Damit wird der Magnet 35 und
die erste Ankerplatte 32 axial gegen die Umschaltfeder 9 verspannt. Die Rastnasen
29,30 sind gemäss Figur 3 mit ihren Rastöffnungen auf die entsprechende Lagerplatte
36 aufgerastet. Ferner sind gemäss Figur 4 - 6 die Lagerbolzen 27,28 und die Hinterschneidung
24, im Bereich der Ausnehmung 21 erkennbar. In Fig. 7 und Fig. 8 ist die Umschaltfeder
noch näher dargestellt. Wichtig ist, daß bei dem Fußstück 22 untere Vorsprünge 37
vorhanden sind, die bei einer Drehbewegung in die Hinterschneidungen 24, die kreisförmig
im Bereich der Ausnehmung 21 angelegt sind, eingreifen. Hierdurch ist die gesamte
Umschaltfeder gegen eine radiale Verdrehung gesichert und die axiale Verschiebungssicherung
wird durch die dahinter angeordnete Lagerplatte 32 mit dem Magneten 35 und der weiteren
Lagerplatte 36 bewirkt, die mit den Rastnasen 29,30 zusammenwirkt.
[0021] Statt der Befestigung der Umschaltfeder in der Art einer Bajonettkupplung ist es
selbstverständlich möglich, auch andere lösbare Befestigungen der Umschaltfeder mit
ihrem Fußstück 22 im Bereich der öffnung 21 über Schlitze mit entsprechenden Rastnasen
zu erreichen.
[0022] Bei der Ausführung mit einem bistabilen Relais ergibt sich der zusätzliche Vorteil,
daß die Montage der Ankerplatten und des Permanent-Magneten sehr einfach ist.
[0023] Bei einem monostabilen Relais bedarf es keiner Wippe mit Permanentmagnet und Lagerplatte,
sondern es ist ein einfacher Metallanker vorhanden, in den die Umschaltfeder in der
gleichen beschriebenen Art lösbar eingesetzt ist.
[0024] Als Variante läßt sich dieses Relais auch in der Ausführung mit einem Arbeitskontakt
gestalten, die dann außenliegenden Kontaktträger werden mit der Kontaktbrücke überbrückt.
Der Kontaktabstand verdoppelt sich demnach gegenüber der Einmal-Umschalt-Variante.
ZEICHNUNGS-LEGENDE
[0025]
1 Abdeckhaube 26 Lagerarm
2 Federbock 27 Lagerbolzen
3 Kontaktträger 28 Lagerbolzen
4 Klemmschraube 29 Rastnase
5 Hohlklemme 30 Rastnase
6 feststehender Kontakt 31 Pfeilrichtung
7 Kontaktträger 32 Ankerplatte
8 feststehender Kontakt 33 Arretierstift
9 Umschaltfeder 34 Arretierstift
10 Stanzteil 35 Permanent-Magnet
11 Wippe 36 Ankerplatte
12 Lagerplatte 37 Vorsprung
13 Bügel 38 Jochblech
14 Relaisspule
15 Anschluß
16 Anschluß
17 Jochblech
18 Handhabe
19 Ausnehmung
20 Platte
21 öffnung
22 Fußstück
23 Pfeilrichtung
24 Hinterschneidung
25 Lagerarm
1. Elektromagnetisches Relais, bestehend aus einem Antriebssystem mit Erregerspule
und Jochblechen, die mit einem schwenkbaren Anker einen geschlossenen magnetischen
Kreis bilden, wobei der Anker mit einer Umschaltfeder verbunden ist, dessen Kontakte
mit feststehenden Kontakten am Federbock zusammenwirken, dadurch
gekennzeichnet , daß die Umschaltfeder (9) ein angespritztes Fußstück (22) aus Kunststoff
aufweist, welches in einer zugeordneten öffnung (21) des Ankers verdrehungs- und verschiebungsgesichert
lösbar befestigt ist.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet , daß bei einem polarisierten Relais der Anker als schwenkbare Wippe
(11) ausgebildet ist, in der die öffnung (21) für die lösbare Befestigung des Fußstücks
(22) der Umschaltfeder (9) angeordnet ist.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet , daß die lösbare Befestigung des Fußstücks (22) der Umschaltfeder
(9) im Bereich der öffnung (21) des Ankers oder Wippe (11) in der Art eines Bajonettverschlußes
ausgebildet ist.
4. Relais nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet , daß am hinteren Ende des Fußstücks (22) seitlich vorstehende
Vorsprünge (37) angeordnet sind, daß das Fußstück (22) in der einen Verdrehungslage
durch die öffnung (21) des Ankers oder der Wippe (11) paßt und daß in der um 90° gedrehten
Verdrehungslage das Fußstück (22) mit seinen Vorsprüngen (37) hinter zugeordnete Hinterschneidungen
(24) im Bereich der Platte (20) des Ankers oder Wippe (11) eingreift.
5. Relais nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die axiale Verschiebungssicherung des Fußstücks (22) im Bereich
der öffnung (21) der Platte (20) dadurch gebildet ist, daß an der in die öffnung (21)
eingreifenden Stirnseite des Fußstücks (22) eine erste Ankerplatte (32) angeordnet
ist, die verschiebungsgesichert an der Rückseite der Platte (20) der Wippe (11) angeordnet
ist,
daß unterhalb der ersten Ankerplatte (32) ein Permanent- magnet (35) angeordnet ist,
der seinerseits von einer zweiten Ankerplatte (36) abgedeckt ist, die mittels von
an den Seitenflächen der Wippe (11) angeordneten Rastnasen (29,30) axial verschiebungsgesichert
und lösbar an der Wippe (11) befestigt ist.