[0001] Die vorliegenden Erfindung betrifft eine Sicherheitslaufsohle für Bergschuhe, mit
einer Lauffläche und einem Absatz die beide an einem der Außenkontur der Sohle folgenden
Randstreifen sich zur Längsmittenachse der Sohle hin verjüngende Randstollen aufweisen,
wobei die Randstollen durch nutförmige Einschnitte voneinander getrennt sind und im
Bereich der Schuhspitze ein ringsegmentförmiger Randstollen vorhanden ist.
[0002] Sicherheitslaufsohlen für Bergschuhe sollen einerseits auf einem losen Untergrund
und andererseits auf einem festen steinigen Untergrund einen griffigen und sicheren
Bodenkontakt gewährleisten. Eine gattungsgemäße Laufsohle isti
n dem DE-GM 1 848 149 offenbart. Bei dieser Sohle sind die Randstollen durch U-förmige
Nuten voneinander getrennt, wobei jeder Randstollen noch einmal durch einen schmalen
Schlitz unterteilt ist. Es sind relativ viele kleine Randstollen an der Sohle angeordnet.
Nachteilig bei der Benutzung dieser Sohle ist es,.daß sich in dem Sohlenprofil Steinchen
festklemmen können, die die Aufstandsfläche und somit die Griffigkeit der Sohle verringern.
Noch schlimmer hingegen ist es, daß sich beim Gehen mit dieser Sohle in schwerem Erdboden
die Sohle mit Erde zusetzt und verseift, was zur Folge hat, daß das anschließende
Begehen eines glatten Untergrundes wie z.B. einer Felsplatte zu einem gefährlichen
Unterfangen wird, da die Sohle ihre Haft - fähigkeiten nun vollständig verloren hat.
Ein weiterer Nachteil ist, daß beim Klettern in schwierigem Gelände, wo der Schuh
nur noch mit seiner Spitze im Felsen Halt findet, ein Drehen des Fußes um die Fußspitze
bis zur Auflage des Fußballens an der Fußinnenseite gefährlich ist, da die Sohle durch
die Randstollen von dem Fels abgedrückt wird.
[0003] Eine weitere Laufsohle ist aus dem DE-GM 1 619 481 bekannt deren mittlere Rippen
im Bereich des Absatzes und der Schuhspitze in Richtung der Längsmittenachse der Sohle
verlaufen. Dadurch kommt bei dieser Sohle neben den vorhin erwähnten Nachteilen ein
weiterer hinzu r, nähmlich daß sie den Bergsteiger bei extremen Steigungen oder Gefällen
im Gelände nur einen sehr geringen Halt geben kann, da die an den Schuhenden angeordneten
Rippen in Kraftangriffsrichtung ausgerichtet sind. Ähnliche Sohlen sind in der US-PS
4 255 874 sowie der FR-PS 962 050 beschrieben. Diese Sohlen weisen zwischen den Randstollen
sehr enge und zerklüftete Einschnitte auf , die sich beim Gebrauch der Sohle sehr
schnell mit Steinchen bzw. Matsch zusetzen und damit die notwendige Griffigkeit verlieren.
[0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitslaufsohle
zu schaffen, die eine sichere Be - nutzung gewährleistet,griffig ist und insbesondere
ein Zusetzen der Sohle durch Schmutz, Steine etc. verhindert.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Randstollen selbst als
ungeteilte Blöcke mit im wesentlichen glatten Oberflächen und die Einschnitte zwischen
den Blöcken als breite Senken ausgebildet sind, deren Seitenflächen in Form von flach-geneigten
Böschungen zu den Blöcken ansteigen und beim Laufen schräge Stützflächen für den Untergrund
bilden, wobei der Böschungswinkel, gemessen zur Sohlenebene, zwischen 45 und 60° beträgt,
und daß der ringsegmentförmige Randstollen zu einem Ellipsensegment ergänzt ist und
bis unter den Fußballen der Fußinnenseite reicht und der Verjüngungswinkel zwischen
den Blöcken 5 bis 15 ° beträgt.
[0006] Diese Lösung gewährleistet eine sichere Benutzung und verhindert ein Zusetzen der
Sohle durch Schmutz oder Steine. Dadurch, daß die Randstollen als ungeteilte Blöcke
ausgebildet sind, kann zu deren Herstellung eine weichere Gummimischung verwendet
werden als bei Verwendung vieler schmaler Randstollen, die schon deswegen aus einem
festeren Material sein müssen, um gegenüber den in Sohlenlängsrichtung auftretenden
Kräften ein Nachgeben zu vermeiden . Bei Verwendung einer weicheren Gummimischung
können sich kleine Steinehen in die im wesentlichen glatte Oberfläche der Blöcke eindrücken,
ohne daß sie jedoch an der Sohle hängenbleiben. Die relativ flach abgeböschten Senken
bewirken überraschenderweise, daß Dreck, der sich beim Auftreten mit der Sohle in
die Senken einschiebt, beim Anheben der Sohle von dem Untergrund wieder aus den Senken
heraustritt. Auch größere Steinchen und Steine können sich wegen der ver- , klemmungsfreien
Ausgestaltung der Sohle nicht festsetzen.
[0007] Die Böschungen bewirken weiterhin, daß die Stollen eine ausreichende Biegefestigkeit
aufweisen, auch wenn sie aus einer weicheren Cummimischung hergestellt werden. Die
Weiterführung des ringsegmentförmigen Randstollens bis unter den Fußballen der Fußinnenseite
erleichtert beim Klettern an einer Steilwand das Umsetzen der Füße, da die Sohle selbst
bei einer Drehung der Fußspitze, so daß die Fußinnenflanke zur Steilwand gerichtet
ist, ohne Niveauunterschiede auf dem Fels aufliegt. Der Schuh kann also nicht durch
etwaige sich an der Felswand abstützende Randstollen beim Drehen des Fußes von der
Felswand weggedrückt oder behindert werden. Der erfindungsgemäß gewählte Verjüngungswinkel
zwischen den Blöcken verhindert eine Verseifung der Sohle.
[0008] Es ist vorteilhaft, daß im mittleren Bereich der Sohle um die Längsmittenachse kegelstumpfförmige
Rundstollen angeordnet sind, deren Mantelflächen analog zu den Randstollen in Form
von flach geneigten Böschungen ansteigen und beim Laufen schräge, von 0 bis 360° wirksame
Stützflächen für den Untergrund bilden, wobei der Böschungswinkel zwischen 45 und
60° beträgt. Durch diese Anordnung und Ausgestaltung der Rundstollen wird ein wirksamer
Halt der Sicherheitslaufsohle in allen Richtungen gewährleistet. Dabei bewirken die
flachen Böschungen eine gute Verteilung der Aufstandskräfte, eine Abstützung der Rundstollen
sowie die Selbstreinigung der Schuhsohle, indem sie ein Zusetzen der Sohle mit Schmutz
oder Steinen verhindern. Es ist besonders von Vorteil, wenn sich die Randstollen im
wesentlichen jeweils quer zur Längsmittenachse erstrecken. Dadurch bieten die Randstollen
bei der Bewältigung großer oder extremer Steigungen oder Gefälle eine intensiv wirksame
Kraftangriffsfläche, wodurch die Gefahr des Ausrutschens mit der erfindungsgemäßen
Sohle verhindert wird.
[0009] An dem Absatzende der Sicherheitslaufsohle kann ein ringsegmentförmiger Randstollen
angeordnet sein. Das hat den Vorteil, daß auch in diesem Bereich keine Rillen in Längsrichtung
der .Sohle verlaufen, so daß insbesondere beim Hinabsteigen von Felsstufen beim Auftreten
mit dem Absatz der Sicherheitslaufsohle die Gefahr des Ausrutschens nicht besteht.
[0010] Überraschenderweise hat sich als besonders günstig erwiesen, in Hinblick auf die
Selbstreinigung der Schuhsohle sowie des Abstützeffektes der Stollen, daß der Böschungswinkel
55° beträgt.
[0011] Aus den gleichen Gründen und wegen der guten Seitenstabilität der Sohle ist es günstig,
daß der Verjüngungswinkel 10° beträgt.
[0012] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Untersicht einer-Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitslaufsohle
und
Fig. 2 eine Seitenansicht der Sohle aus Fig. 1.
[0013] Wie am besten aus Fig. 1 zu ersehen ist, umfaßt die Sicherheitslaufsohle 1 eine Lauffläche
2 und einen Absatz 3, die beide einen der Außenkontur der Sohle 1 folgenden Randstreifen
4 aufweisen.
[0014] Der Randstreifen 4 der Lauffläche 2 und des Absatzes 3 ist jeweils mit sich zur Längsmittenachse
(L) der Sohle 1 hin verjüngenden Randstollen 5 versehen.Dabei weist die Fußinnenseite
6 der Lauffläche 2 nur 2 Randstollen auf , während die gegenüberliegende Außenseite
der Lauffläche 4 Randstollen 5 aufweist.
[0015] Im Bereich der Schuhspitze 7 ist ein zu einem Ellipsensegment ergänzter ringsegmentförmiger
Randstollen 8 vorgesehen , der sich von der Fußinnenseite 6 der Lauffläche 2 über
die Schuhspitze 7 bis zur Außenseite der Lauffläche 2 hin erstreckt.
[0016] Ebenso weist der Absatz 3 an seinem hinteren Ende einen ringsegmentförmigen Randstollen
9 auf, der im wesentlichen' symmetrisch zu der Längsmittenachse (L) der Sohle 1 ausgebildet
ist. In Richtung der Schuhspitze 7 gesehen, sind an den Randstreifen 4 des Absatzes
3 jeweils zwei sich gegenüberliegende Randstollen 5 angeordnet. Alle an den Schuhseiten
angeordneten Randstollen 5 sind im wesentlichen quer zur Längsmittenachse der Sohle
1 ausgerichtet.
[0017] In dem durch die Randstreifen 4 der Lauffläche 2 eingegrenzten mittleren Bereich
der Sohle 1 befinden sich in einer elliptischen Anordnung um die Längsmittenachse
mehrere kegelstumpfförmige Rundstollen 10 unterschie - licher Durchmesser. Zwei weitere
Rundstollen 10 sind auf der Längsmittenachse (L) des Absatzes 3 angeordnet Sämtliche
Erhebungen auf der Lauffläche 2 und auf dem Absatz 3, wie z.B. die Randstollen 5,
8 und 9 sowie die Rundstollen 10 sind zur Sohlenebene mit einem flachgeneigten Böschungswinkel
(α) abgeböscht. Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel beträgt dieser Böschungswinkel,
wenn er zur Sohlenebene gemessen wird, 55°. Aufgrund der flachen Neigung der Böschung
sind zwischen den Seitenrandstollen 5 breite Senken 1-1 ausgebildet, die sich zu dem
noch zum mittleren Bereich der Sohle 1 hin öffnen. Dieser Öffnungswinkel (β) beträgt
bei diesem Ausführungsbeispiel 10° und ist identisch mit dem Verjüngungswinkel (β)
der Randstollen 5 zur Längsmittenachse der Sohle 1 hin.
[0018] Im folgenden wird die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Sicherheitslaufsohle beschrieben.
Der ringsegmentförmige Randstollen 8 im Bereich der Fußinnenseite 6 und der Schuhspitze
7 dient zum Klettern in auch extremen Bereichen, wo nur die Schuhspitze oder die Fußinnenseite
auf einem Felsvorsprung aufstehen. Durch die profilfreie Ausbildung des Randstollens
8 werden dort kleinste Unebenheiten einer Kletterstelle profilprägend aufgenommen,
ohne daß nach Lösen von der Trittstelle Schädigungen an der Sohle entstehen. Der ringsegmentförmige
Randstollen 8 erleichtert insberondere das Drehen des Fußes aufeinem schmalen Felsabsatz
, ohne daß dabei der Schuh durch irgendwelche Profile von dem Fels weggedrückt werden
könnte.
[0019] Durch die sich zur Längsmittenachse hin verjüngenden Randstollen 5 wird ein Ausrutschen
oder Abgleiten im Steilgelände und Fels weitgehend verhindert. Die flachen Böschungen
der Tandstollen 5, 8, und 9 sowie der Rundstollen 10 und die relativ breiten Senken
1-1 erlauben es dem Untergrund, insbesondere Schnee oder Matsch , aber auch Steinen
in die Zwischenbereiche der Stollen eingreifen, am somit einen rutschfesten Stand
auch auf matschigem oder losem Untergrund zu gewährleisten. Dabei sorgen die flachen
Böschungen der Rand-und Rundstollen 5, 8, 9 und 10 für eine gleichmäßige Verteilung
der Austandskraft auf die Sohlenebene. Insbesondere bilden die flachen Böschungen
bei der Bewältigung starker Steigungen oder Gefälle Stützflächen für den Untergrund.
Weiterhin bewirken die flachen Böschungen aber auch, daß beim Anheben der Sohle 1
von dem Untergrund dieser nicht nicht mehr an der Sohle haften bleibt, so daß praktisch
bei jedem Schritt eine Selbstreinigung der Sohle 1 stattfindet.
[0020] Günstig ist auch die Ausbildung der Stollen im mittleren Bereich der Sohle 1 als
Rundstollen 10, da diese einen Wirkbereich von 360° in der Sohlenebene aufweisen und
somit die Rutschfestigkeit der Sohle in jeder Richtung unterstützen
[0021] Der ringsegmentförmige Randstollen 9 am Absatz 3 der Sohle 1 sorgt beim Hinuntersteigen
für eine Verhinderung des Wegrutschens der Sohle nach vorne.
[0022] Da die Randstollen 5, 8 und 9 als relativ große Blöcke ausgebildet sind, kann die
Gummimischung für die Sohle 1 relativ weich gewählt werden, wodurch die Anpassung
der im wesentliehen.glatten Oberflächen der Randstollen an kleinere Unebenheiten des
Untergrundes verbessert wird..
[0023] Um die Dämpfungseigenschaften der Sohle noch zu verbessern, kann der Absatz 3 mit
einem aus Schaumgummi bestehenden Dämpfungskeil unterlegt werden.
[0024] Soll die erfindungsgemäße Sicherheitslaufsohle bei einem Bergwanderschuh Verwendung
finden, so ist es auch möglich den ringsegmentförmigen Rundstollen 8 an der Fußinnenseite
6 durch zwei sich zur Längsmittenachse hin sich verjüngender Randstollen 5 zu ersetzen,
so daß der ringsegmentförmige Randstollen 8 nur noch im Bereich der Schuhspitze 7
verbleibt.
1. Sicherheitslaufsohle (1) für Bergschuhe, mit einer Lauffläche (2) und einem Absatz
(3), die beide an einem der Außenkontur der Sohle (1) folgenden Randstreifen (4) sich
zur Längsmittenachse der Sohle (1) hin verjüngende Randstollen (5) aufweisen, wobei
die Randstollen (5) durch nutförmige Einschnitte voneinander getrennt sind und im
Bereich der Schuhspitze (7) ein ringsegmentförmiger Randstollen (8) vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Randstollen (5,8) selbst als ungeteilte Blöcke mit
im wesentlichen glatten Oberflächen und die Einschnitte zwischen den Blöcken als breite
Senken (11) ausgebildet sind, deren Seitenflächen in Form von flach geneigten Böschungen
zu den Blöcken ansteigen und beim Laufen schräge Stützflächen für den Untergrund bilden,
wobei der Böschungswinkel(α), gemessen zur Sohlenebene , zwischen 45 und 60° beträgt,
und daß der ringsegementförmige Randstollen (8) zu einem Ellipsensegment ergänzt ist
und bis unter den Fußballen der Fußinnenseite (6) reicht und der Verjüngungswinkel
(β) zwischen den Blöcken 5 bis 15° beträgt.
2. Sicherheitslaufsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren
Bereich der Sohle (1) um die Längsmittenachse kegelstumpfförmige Rundstollen (10)
angeordnet sind, deren Mantelflächen analog zu den Randstollen (5) in Form flach geneigter
Böschungen ansteigen und beim Laufen schräge, von 0 bis 360° wirksame Stützflächen
für den Untergrund bilden, wobei der Böschungswinkel (α) zwischen 45 und 60° beträgt.
3. Sicherheitslaufsohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß sich
die Randstollen' (5) im wesentlichen jeweils quer zur Längsmittenachse er - strecken.
4. Sicherheitslaufsohle nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Absatzende ein ringsegmentförmiger Randstollen (9) ange - ordnet ist.
5. Sicherheitslaufsohle nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Böschungswinkel (α) 55° beträgt.
6. Sicherheitslaufsohle nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ver jüngungswinkel (β) 10° beträgt.