TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft ein Fasermaterial für die Herstellung von Bezügen elastischer
Glättwalzen, beispielsweise von Superkalandern für die Papiersatinage sowie elastische
Glättwerkswalzen, die mit einem Bezug aus einem solchen verdichteten Fasermaterial
versehen sind.
[0002] Beispielsweise für die Satinage, d.h. das Glätten von hochwertigen Druckpapieren,
aber auch anderen Spezialpapieren wie beispielsweise Pergamin, werden sog. Superkalander
verwendet, die aus einem Satz aufeinanderfolgender, jeweils einen Preßspalt miteinander
bildender Walzen bestehen, die im wesentlichen abwechselnd aus harten Stahlwalzen
und aus Walzen mit einem stärker elastischen Mantel bestehen, der sich unter dem Druck
im Preßspalt verformt. Durch die dabei entstehende Geschwindigkeitsdifferenz und durch
die durch die Walkarbeit der elastischen Walzen erzeugte Temperatur wird das nacheinander
durch die einzelnen Preßspalte hin-und hergeführte Papier geglättet.
ZUGRUNDE LIEGENDER STAND DER TECHNIK
[0003] Als Material für den Mantel bzw. Bezug der elastischen Walzen von Superkalandern
hat sich ein spezielles Fasermaterial durchgesetzt, welches unter hohen Drucken von
etwa 500 bis 600 bar auf die Walzenkerne gepreßt und anschließend zylindrisch abgedreht
und poliert wird.
[0004] Als Fasermaterial werden vornehmlich Zellulosefasern, und zwar Baumwollinters verwendet.
Diesen Zellulosefasern können aber auch andere Fasermaterialien beigemischt sein.
So besteht beispielsweise der europäische Standardbezug für elastische Kalanderwalzen
aus 80 % Baumwolle und 20 % Wolle. Für Spezialzwecke werden auch Walzenbezüge mit
bis zu 50 % Asbestfasern verwendet.
[0005] Das für das Beziehen elastischer Glättwerkswalzen bzw. Kalanderwalzen verwendete
Fasermaterial, das für den überwiegenden Teil der Einsatzgebiete im wesentlichen aus
Baumwollfasern mit eventuell einem Anteil von Wolle besteht, wird in Form von Papier
aus diesem Material eingesetzt, welches nach herkömmlichen Papierherstellungsverfahren
auf Langsiebpapiermaschinen hergestellt wird. Aus dem Papier werden achteckige oder
runde Scheiben mit einer Mittelöffnung für den Walzenkern geschnitten, die dann auf
den Walzenkern gestapelt und mit den erwähnten Drucken bis 600 bar in axialer Richtung
zusammengepreßt werden. Die so vorbereiteten Walzen werden dann auf ein genaues Maß
abgedreht und poliert.
[0006] Es ist aber nicht unbedingt erforderlich, das Fasermaterial für den Walzenbezug in
Form eines Papieres zur Verfügung zu stellen. Es sind auch Herstellungsverfahren bekannt,
bei denen das Fasermaterial, beispielsweise kardierte Baumwollfaser auf andere Art
und Weise auf den Walzenkern aufgepreßt wird. Heutzutage werden aber fast ausschließlich
Kalanderwalzenpapiere für den Neubezug der elastischen Glättwerkswalzen verwendet.
[0007] Zwar weisen die für den Bezug elastischer Glättwalzen verwendeten Zellulosefasern,
im wesentlichen Baumwollinters, für das Glätten der zu bearbeitenden Papiere erstklassige
technologische Eigenschaften auf, was zu ihrem allgemeinen Einsatz geführt hat, jedoch
verursachen sie für den Betrieb der Kalander eine Reihe von möglichen und im allgemeinen
kostenerzeugenden Schwierigkeiten. Bei der im Umfangsbereich der Walzen unter den
verwendeten Liniendrucken von bis zu 300 daN/cm auftretenden Walkarbeit werden erhebliche
Temperaturen erzeugt. Bei der verhältnismäßig schlechten Wärmeleitfähigkeit des Zellulosematerials
der Baumwollfasern entsteht in den Walzenmänteln ein Wärmestau durch nicht abgeleitete
Wärmeenergie, der in einem Bereich von etwa 10 mm unterhalb der Walzenoberfläche zu
den höchsten Temperaturen führt. Insbesondere treten Temperaturspitzen im Bereich
von Oberflächenbeschädigungen der Walzen auf, die bei Abrissen der satinierten Papierbahn
oder bei Durchgang von Fremdkörpern durch die Walzenspalte leicht entstehen können.
Insbesondere an solchen Stellen treten derartige Temperatursteigerungen auf, daß das
Fasermaterial des Walzenbezuges unterhalb der Oberfläche hier regelrecht verbrennt.
Dadurch verliert der Walzenbezug in diesen Bereichen seine spezifischen Eigenschaften
und wird im allgemeinen für den weiteren Einsatz unbrauchbar, was erhebliche Kosten
für einen Neubezug zur Folge hat.
[0008] Man hat durch verschiedenste konstruktive Maßnahmen in den Kalandern versucht, dafür
Sorge zu tragen, daß Temperaturspitzen, die zu Walzenverbrennungen führen, beispielsweise
durch interne Walzenkühlungen vermieden werden. Bei der schlechten Wärmeleitfähigkeit
des Zellulosematerials haben solche Maßnahmen aber nur beschränkte Wirkung. Die auftretenden
Schwierigkeiten sowie Maßnahmen, mit denen versucht wird, diese zu beseitigen, sind
beispielsweise von E. Münch und W. Schmitz im "Wochenblatt für Papierfabrikation"
1980, Heft 11/12 beschrieben. In dieser Veröffentlichung wird von den fachkundigen
Autoren bestätigt, daß die technologischen Möglichkeiten eines Superkalanders bisher
nicht ausgenutzt werden konnten, weil die erwähnte Gefahr des Verbrennens der elastischen
Walzen bisher nicht beherrscht wurde. Bei Kalandern für Spezialpapiere, die, wie Pergamin,
eine sehr starke Satinage erfordern, werden Kalanderwalzenbezüge mit bis zu 50 % Asbestfasern
verwendet, weil diese Fasern den auftretenden hohen Temperaturen besser widerstehen.
Derartige Walzenbezüge sind aber in ihren übrigen technologischen Eigenschaften nicht
so günstig. Es sind daher weitere Versuche unternommen worden, hitzebeständiges Fasermaterial
für Kalanderwalzenbezüge zu finden, welches in seinen technologischen Eigenschaften
den Baumwollbezügen gleichkommt. Bisher sind diese Bemühungen aber nicht von Erfolg
gewesen.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0009] Mit der vorliegenden Erfindung wurde das Ziel verfolgt, das Problem durch eine bessere
Wärmeableitung aus dem Walzenbezug zu lösen, ohne daß dabei die technologischen Eigenschaften
der bisher bewährten Fasermaterialien für elastische Glättwalzenbezüge beeinträchtigt
werden.
[0010] Erstaunlicherweise hat sich herausgestellt, daß durch einen gewissen Zusatz von Kohlenstoffasern
zu den Faserstoffen des Materials für den Walzenbezug der Temperaturstau unterhalb
der Walzenoberfläche fast vollständig beseitigt und gleichzeitig die technologischen
Eigenschaften, insbebesondere die Elastizität des Fasermaterials sogar noch verbessert
werden können.
[0011] Wenn in diesem Zusammenhang von "Fasermaterial" gesprochen wird, so ist damit das
gesamte Material für den Walzenbezug gemeint, welches im allgemeinen in Form eines
Papieres zur Verfügung gestellt wird. Mit "Faserstoff" sind dagegen die eigentlichen
faserigen Substanzen im Fasermaterial gemeint, die zusammen mit eventuell noch anderen
Zusatzstoffen das Fasermaterial als Werkstoff für den Walzenbezug bilden.
[0012] Gemäß der Erfindung kommen Anteile an Kohlenstoffaser vom gesamten Faserstoff im
Bereich von etwa 1,5 bis 15 Gew.-% in Frage, vorzugsweise von etwa 3 bis 12 Gew.-%.
Bei einem Anteil von 2 Gew.-% ist je nach übrigen Bedingungen und Zusätzen mit einem
merkbaren Effekt zu rechnen. Zu
gabemengen über 10 Gew.-% sind zwar möglich, führen aber nicht mehr zu einer wesentlichen
Verbesserung des Effektes, so wie er unter Betriebsbedingungen zur Beseitigung des
Temperatur-Staues unter der Walzenoberfläche erforderlich ist. Da Kohlenstoffaser
relativ teuer ist, würden höhere Zugabemengen sich zumindest als kostennachteilig
erweisen. Bei der Auswahl der Kohlenstoffaser ist darauf zu achten, daß sie mit den
übrigen Faserstoffen eine ausreichende Mischung in der Stoffsuspension eingeht. Kohlenstoffasern,
die in wässriger Suspension flotieren oder im wesentlichen hydrophob sind, sind weniger
geeignet, insofern das Fasermaterial vorher in einem normalen Papierherstellungsprozeß
in Form eines Papieres hergestellt wird. Hierfür hat sich beispielsweise eine Carbonfaser
auf Polyacrylnitrilbasis als verarbeitbar erwiesen. Die Faserlängen der Kohlenstoffasern
sollten zweckmäßigerweise in der Größenordnung der vorherrschenden Faserlängen der
übrigen Faserstoffe liegen, um eine möglichst homogene Suspension erzeugen zu können.
Auch die Faserdicke sollte größenordnungsmäßig dem übrigen Faserstoff angepaßt sein,
damit eine gegenseitige Verfilzung der Fasern bei der Papierherstellung auftreten
kann. Kohlenstoffasern mit einer Länge von 3 mm und einem Durchmesser von 5 bis 10
um konnten beispielsweise mit Erfolg zusammen mit Baumwollinters verarbeitet werden,
die eine Länge von 2 bis 3 mm und einen Durchmesser von 17 bis 27 um haben.
[0013] Die Wärmeleiteigenschaften des erfindungsgemäßen Fasermaterials können auch durch
die Zugabe eines elektrisch leitenden Rußes zum Faserstoff noch verbessert werden.
Zugaben von 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Faserstoff sind möglich. Jedoch
ist der Effekt der Rußzugabe bezogen auf einen gleichen Gewichtsanteil im Vergleich
zu den Kohlenstoffasern wesentlich geringer. Die Verwendung von Ruß bei der Papierherstellung
hat ferner den Nachteil, daß dieses nicht faserige Material auf dem Papiermaschinensieb
schlechter zurückgehalten wird und daher den Wasserkreislauf belastet. Außerdem trägt
die Kohlenstoffaser zur Festigkeit und Elastizität des Papieres bei. Eine eventuelle
Zugabe von Ruß unter entsprechender Anpassung des Kohlenstoffaseranteiles ist für
den Einzelfall unter technologischen und Kostengesichtspunkten zu ermitteln.
[0014] Bevorzugte Papiere gemäß der Erfindung bestehen neben dem Anteil an Kohlenstoffasern
aus einem Faserstoff aus im wesentlichen ausschließlich Baumwollfasern oder aus Baumwollinters
und Wolle in Gewichtsverhältnissen von 7 zu 3 bis 9 zu 1.
[0015] Die Erfindung betrifft auch die Verwendung des neuen Faserstoffes für die Herstellung
von Bezügen für elastische Glättwalzen, insbesondere von Kalanderwalzen, wie auch
elastische Glättwerkswalzen, die mit einem Bezug aus einem verdichteten Fasermaterial
versehen sind, welcher einen Anteil an Kohlenstoffasern, bevorzugt in den wie zuvor
für das Papier beschriebenen Mengen enthält. Der Bezug der erfindungsgemäßen Walzen
braucht nicht notwendigerweise aus einem Papier hervorgegangen zu sein. Ein Zusatz
von Ruß ist auch hierbei möglich.
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0016] Die im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung noch näher
erläutern, ohne jedoch eine Beschränkung in dem Schutzumfang der Erfindung darzustellen:
Beispiel 1
[0017] Auf einem Laborblattbildner vom Typ "Rapid-Köthen" (siehe Zellcheming-Merkblatt V/8/57:
Einheitsmethode für die Festigkeitsprüfung von Zellstoffen, Blattherstellung mit Hilfe
des Rapid-Köthen-Gerätes) wurden Laborblätter mit einem Flächengewicht von ca. 150
g/m
l aus einem Faserstoff aus 90 % Baumwollinters und 10 % Kohlenstoffaser hergestellt.
Als Kohlenstoffaser wurde eine Carbonfaser auf Polyacrylnitrilbasis mit der Typenbezeichnung
Sigrafil SFC 3 der SIGRI Elektrographit GmbH in Meitingen verwendet. Diese Faser hat
eine Faserlänge von 3 mm und Faserdurchmesser zwischen 5 und 10 pm. Der Durchmesser
der Kohlenstoffaser betrug damit etwa die Hälfte des Durchmessers der verwendeten
Baumwollinters, der üblicherweise zwischen 17 und 27 um liegt. Die Faserlänge von
Second-Cut-Baumwollinters liegt etwa zwischen 2 und 3 mm. Die Länge der Kohlenstoffasern
entsprach daher im wesentlichen der Länge der verwendeten Zellulosefasern.
[0018] Diese Papiere wurden in einem Labor-Prüfverfahren auf ihre Eignung getestet, welches
im wesentlichen die Belastung elastischer Kalanderwalzen simuliert. Dieses Prüfverfahren
ist in der bereits eingangs erwähnten Veröffentlichung von E. Münch und E. Schmitz
aus dem Wochenblatt für Papierfabrikation, 1980, Nr. 11/12 erwähnt. Bei diesem Prüfverfahren
wird aus übereinandergelegten Blättern des Versuchspapieres ein Würfel von 40 mm Kantenlänge
unter einem Druck gepreßt, wie er auch bei der Herstellung der Kalanderwalzenbezüge
angewendet wird. Auf diesen Probewürfel wird dann ein Stößel aufgesetzt, der mittels
eines Preßlufthammers unter Wechselbelastung gesetzt wird. Unterhalb der Belastungsstelle
werden Temperaturmeßfühler in den Probewürfel eingelassen, und zwar ein erster Temperaturmeßfühler
10 mm unterhalb der Oberfläche und ein zweiter Temperaturmeßfühler 20 mm unterhalb
der Oberfläche. Die Wechselbelastung des Probewürfels wird solange durchgeführt, bis
der Bereich unter dem Stößel verbrennt, ein sog. "burn-out" auftritt. Für herkömmliche
Kalanderwalzenpapiere aus etwa 80 % Baumwollfaser und 20 % Wollfaser liegen die Prüfbedingungen
für den Stößel bei einer Last von 50 kp und einer Frequenz von 50 Hz, entsprechend
einem Wechseldruck von 5,0 bar.
[0019] Eine Standzeit eines Probewürfels aus herkömmlichem Material von 20 Minuten wird
hierbei als gut, eine solche von nur 10 Minuten als schlecht bewertet. Die Temperaturdifferenz
zwischen den Meßfühlern 1 und 2 liegt bei herkömmlichen Kalanderwalzenpapieren gegen
Ende des Versuches bei etwa 90°C. Da das Temperaturgefälle zwischen den beiden Meßfühlern
ein Maß für die Wärmeableitfähigkeit der Probe ist, geht aus diesem Wert bereits die
schlechte Wärmeableitung von Kalanderwalzenpapieren auf Zellulosebasis hervor, die
zu dem erwähnten Temperaturstau und schließlich zu dem burn-out unterhalb der Probenoberfläche
führt.
[0020] Mit dem Versuchspapier gemäß der Erfindung trat auch nach 40 Minuten Versuchsdauer
noch kein burn-out ein. Die
Tem- peraturdifferenz zwischen den Meßfühlern 1 und 2 stellte sich nach einiger Zeit
auf 30°C ein und änderte sich nicht mehr, woraus geschlossen werden konnte, daß sich
ein Gleichgewichtszustand in der Wärmeableitung eingestellt hatte, so daß mit einem
Ausbrennen der Probe unter dem Stößel überhaupt nicht mehr zu rechnen war.
Beispiel 2
[0021] Unter den gleichen Bedingungen wie bei Beispiel 1 beschrieben, wurde wiederum ein
Probewürfel hergestellt, es wurde jedoch die Belastung durch den Stößel verdoppelt.
Bei herkömmlichen Kalanderwalzenpapieren tritt unter dieser Belastung ein burn-out
innerhalb von wenigen Minuten auf. Beim erfindungsgemäßen Versuchspapier trat auch
unter diesen verschärften Bedingungen noch kein Ausbrennen auf. Erst nach zusätzlicher
Erhöhung auch der Belastungsfrequenz konnte nach einer Standzeit von 55 Minuten ein
burn-out erreicht werden. Die an den Meßfühlern gemessenen Temperaturen betrugen 216°C
(Meßfühler 1) und 152°C (Meßfühler 2).
Beispiel 3
[0022] Aufgrund dieser außergewöhnlich günstigen Versuchsergebnisse wurde auf einer kommerziellen
Papiermaschine ein Kalanderwalzenpapier aus 90 Gew.-% Baumwollinters und 10 Gew.-%
Kohlenstoffasern der unter Beispiel 1 genannten Art bei einer Maschinengeschwindigkeit
von etwa 80 bis 90 m/min mit einem Flächengewicht von etwa 160 bis 170 g/m
2 hergestellt. Mit diesem Papier wurde eine Kalanderwalze bezogen, die in einen Kalander
für die Satinage von Pergaminpapieren eingesetzt wurde, der unter außerordentlich
hohen Satinagebelastungen arbeitet und in dem deshalb normalerweise ausschließlich
nur elastische Kalanderwalzen verwendet werden, deren Walzenbezüge einen hohen Anteil
an Asbestfasern haben. Frühere Versuche mit elastischen Walzenbezügen aus Baumwolle
ergaben Standzeiten für die Walzen von weniger als 2 Stunden. Die Walze mit dem erfindungsgemäßen
Bezug konnte über eine Produktionszeit von 526 Stunden gefahren werden. Es stellte
sich dann eine matte Oberfläche ein und beim anschließnden Abspalten des Bezuges wurde
festgestellt, daß die Walze vollständig verbrannt war. Im Gegensatz zu dieser Erscheinung
müssen die meisten herkömmlichen Walzen wegen örtlicher Verbrennungen gewechselt werden.
Ein Einsatz bis zum vollständigen Verbrennen des Materials wird dabei nie erreicht.
Dies deutet darauf hin, daß die beim Betrieb eines Kalanders nie zu vermeidenden Oberflächenbeschädigungen,
die zu örtlichen Erwärmungen und einem örtlichen Ausbrennen führen, bei der erfindungsgemäßen
Walze kaum von Einfluß sind, weil dort offenbar die örtlichen Temperaturerhöhungen
besser abgeleitet und auf die Gesamtwalze verteilt werden.
GEWERBLICHE VERWERTBARKEIT
[0023] Die Ausführungsbeispiele beweisen, daß mit dem erfindungsgemäßen Fasermaterial Bezüge
für elastische Kalanderwalzen erzeugt werden können, die den bisher bekannten Walzenbezügen
in bezug auf ihre Standfestigkeit um ein Erhebliches überlegen sind, wobei sich der
Zusatz der Kohlenstoffasern auch technologisch günstig auf die Walzenarbeit auswirkt.
Diese durchaus günstigen Ergebnisse ermöglichen weiterhin von den Maschinenherstellern
bereits seit einiger Zeit ins Auge gefaßte Änderungen und neue Einsatzmöglichkeiten
in der Kalandertechnologie, die wegen der Ausbrenngefahr der herkömmlichen Kalanderwalzenbezüge
nicht verwirklicht werden konnten.
1. Fasermaterial in Form eines Papieres für die Herstellung von Bezügen elastischer
Glättwalzen, beispielsweise von Superkalandern für die Papiersatinage, dadurch gekennzeichnet,
daß der eigentliche Faserstoff des Fasermaterials einen Anteil von Kohlenstoffasern
enthält.
2. Fasermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil von Kohlenstoffasern,
bezogen auf den Gesamtfaserstoff, zwischen 1,5 und 15 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
3 und 12 Gew.-% beträgt.
3. Fasermaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich
zum Faserstoff einen Anteil von 0,5 bis 10 Gew.-% eines elektrisch leitenden Rußes,
bezogen auf den Gesamtfaserstoff enthält.
4. Fasermaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
nicht aus Kohlenstoffasern bestehende Faserstoff im wesentlichen aus Baumwollfasern,
insbesondere aus Baumwollinters besteht.
5. Fasermaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
nicht aus Kohlenstoffasern bestehende Faserstoff aus Baumwollinters und Wolle im Gewichtsverhältnis
von 7 zu 3 bis 9 zu l besteht.
6. Fasermaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Faserstoff einen Anteil von bis zu 50 % Asbestfasern enthält.
7. Verwendung des Fasermaterials nach einem der Ansprüche l bis 6 zur Herstellung
von Bezügen für elastische Glättwalzen, insbesondere von Kalandern.
8. Elastische Glättwerkswalze, insbesondere für die Papiersatinage mit einem Bezug
aus verdichtetem Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß der Bezug einen Anteil
von Kohlenstoffasern enthält.
9. Elastische Glättwerkswalze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
des Bezuges an Kohlenstoffasern zwischen 2 und 15 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtfaserstoff
beträgt.
10. Elastische Glättwerkswalze nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bezug zusätzlich einen Anteil von 0,5 bis 10 Gew.-% eines elektrisch leitenden
Rußes, bezogen auf den Gesamtfaserstoff enthält.