(19)
(11) EP 0 131 104 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.01.1985  Patentblatt  1985/03

(21) Anmeldenummer: 84105092.5

(22) Anmeldetag:  05.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 31/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 07.07.1983 DE 3324446

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Simeth, Claus
    D-6050 Offenbach/Main (DE)

(74) Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. 
c/o MAN Roland Druckmaschinen AG Patentabteilung/FTB S, Postfach 10 12 64
63012 Offenbach
63012 Offenbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Farbdosiereinrichtung für Buch- und Offsetdruckmaschinen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Farbdosiereinrichtung für Buch- und Offsetdruckmaschinen. Die Übertragung der Farbe erfolgt an einem Farbkasten 1 über eine Farbkastenwalze 3 zu einer Übertragwalze 4, wie in Figur 1 erkennbar ist, mittels zwei Reihen von Farbheberscheiben 5, 6, wobei die Farbheberscheiben 5, 6 der beiden Reihen gegenseitig auf Lücke versetzt zueinander angeordnet sind. Durch die Versetzung der Farbheberscheiben 5,6 zueinander könne die halterungen 7, 8 stabil ausgelegt werden. Weiterhin ist die Übertragung der Farbe ohne Leerspalte zwischen den Farbheberscheiben 5, 6, möglich.




    Beschreibung


    [0001] Farbdosiereinrichtung für Buch- und Offsetdruckmaschinen bestehend aus einem Farbkasten, einer Farbkastenwalze, einem Rakel und einem Farbheber, wobei der Farbheber aus nebeneinander angeordneten Scheiben besteht, die einzeln und unabhängig voneinander zwischen Farbkastenwalze und einer Obertragwalze oszillieren und deren Breite jeweils einer bestimmten Farbzone entspricht.

    [0002] Um eine gute Übertragung der Farbe für einen vorliegenden Druckauftrag erreichen zu können, sind die unterschiedlichsten Lösungen in Form von geteilten Heberwalzen bekannt geworden.

    [0003] So zeigt die CH-PS 169 362 ein Farbwerk für Rotations- druckmaschinen mit mehreren auf einer gemeinsamen Welle nebeneinander angeordneten, einzeln an- und abstellbaren Heberwalzen, deren Längen je der Breite einer Druckplatte entsprechen. Für jede Heberwalze ist eine Steuerscheibe mit mehreren nebeneinander liegenden, verschieden großen Nocken auf einer gemeinsamen Welle längsverschiebbar und für sich einstellbar angeordnet.

    [0004] Mit dieser Vorrichtung soll es möglich sein, die Farbgebung jeder einzelnen Seite in Bezug auf die Farbstreifenlage während des Betriebes von einer zentralen Stelle aus regeln zu können.

    [0005] In der DD-PS 104 259 soll die Aufgabe gelöst werden, vorbestimmend und/oder berechnete dosierte Farbmengen programmiert einstellen zu können, sowie Farbführungsstörungen während des Fortdruckes regeltechnisch mit maschinentechnischen Voraussetzungen beseitigen zu können.

    [0006] Dies soll erreicht werden, durch eine Vorrichtung zur zonenschraubenlosen und farbmesserlosen Farbdosierung an Druckmaschinen des Offsetdruckes und des Buchdruckes. Zur.Erzielung einer vorgegebenen gleichmäßigen Färbung auf den Druckbogen beim Druck von Volltonflächen wird eine für jede verwendete Farbe-Papier-Kombination erforderliche Farbschichtdicke durch eine Feineinstellung eines Walzenspaltes zwischen dem Duktor und einer Gegenwalze und/oder durch eine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen diesen beiden Walzen vorgesehen. Die Zonenscheiben sind lediglich einseitig gehaltert geführt.

    [0007] In der DE-OS 2 924 635 soll die Aufgabe bei einer Farbdosiervorrichtung in Buch- und Offsetdruckmaschinen gelöst werden, die in einer geringen Störanfälligkeit gegen Papierbestandteile und Feuchtwasser bestehen soll und einen Farbbedarf der Druckform genau entsprechende Farbzuführung ermöglichen soll.

    [0008] Erreicht werden soll dies durch eine Farbdosiervörrichtung die aus einem Farbkasten mit Farbmesser und einer Farbkastenwalze mit Farbheber für elektronische Farbzonen-Fernsteuerungen bei Buch- und Offsetdruckmaschinen besteht und bei der mehrere Farbheberräder vorgesehen sind die einzeln und unabhängig voneinander oszillieren und deren Breite jeweils einer bestimmten Farbzone entspricht.

    [0009] All diese genannten Vorrichtungen teilen die Heberwalze in mehrere scheibenartig nebeneinander angeordnete Obertragungsrollen, die jeweils seitlich zum Antreiben gehaltert werden müssen. Dies bedeutet jeweils einen großen Spalt zwischen den einzelnen Farbübertragungsrollen, wenn die Farbübertragungsrollen beidseitig gehaltert werden. Trotzdem ist die Halterung bei der Größe des Hebelarmes nicht ausreichend, um die Kräfte beim Übertragen der Farbe von der Farbkastenwalze auf den Reiber aufnehmen zu können. Eine seitliche Auslenkung während der Berührung der Farbheberscheiben am Reiber ist damit bei den schmalen Halterungsblechen nicht auszuschließen, da diese Auslenkung während jeder Berührung mit dem Reiber auftritt, ist eine Dauerbruchgefahr des Halterungsbleches gegeben. Ober die Steuerung der Farbheberscheibenräder ist lediglich ausgesagt, sie kann je nach Bedarf beliebig vorgenommen werden, aber nicht mit welchen technischen Mitteln sie durchgeführt werden. Weiterhin muß der Geschwindigkeitsunterschied zwischen der Farbkastenwalze und dem Reiber bei jeder Berührung ausgeglichen werden, was zu großen Krafteinwirkungen führt.

    [0010] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Farbübertragung ohne Spalte zwischen den einzelnen Zonen zu erreichen, wobei die Halterung der Farbheberscheiben stabil ausgelegt ist.

    [0011] Die Lösung der gestellten Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zwei Reihen der Farbheberscheiben vorgesehen sind, wobei die Farbheberscheiben der beiden Reihen gegenseitig auf Lücke versetzt zueinander angeordnet sind.

    [0012] Zwischen den einzelnen Walzen einer Reihe besteht soviel Freiraum, daß die Farbheberscheiben stabil beidseitig gehaltert werden. Dadurch, daß an der zweiten Reihe die Farbheberscheiben auf Lücke versetzt angeordnet sind, wird die Farbe ohne Leerspalte von der Farbkastenwalze zur Obertragwalze übertragen. Das bedeutet, eine optimale Übertragung der Farbe von der Farbkastenwalze zur Übertragwalze bei einer guten Reproduzierbarkeit bei Wiederholungsaufträgen. Die Halterungen der Farbheberscheiben sind mit Federn und Magneten verschwenkbar. Die Feder wirkt auf die Halterung derart, daß die Farbheberscheibe bei ausgeschaltetem Magnet an der Obertragwalze anliegt. Die Aufhängung der Halterungen ist hierbei so gewählt, daß ein Massenausgleich vorliegt, wäs zu kleinen Steuerkräften führt. Die Ausführung des magnetischen Steuermechanismus ist mit einer Endlagendämpfung versehen.

    [0013] Bei der vorliegenden spezifizierten Ausführung wird die Farbkastenwalze über Zahnräder von der Maschine angetrieben, so daß die Farbkastenwalze sich proportional der Änderung der Maschinengeschwindigkeit anpaßt.

    [0014] Weitere Vorteile und wesentliche Merkmale der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung der schematisch im Schnitt gezeigten Ausführungsbeispielen hervor.

    [0015] Es zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht der Farbdosiereinrichtung mit zwei Reihen von Farbheberscheiben zwischen der Farbkastenwalze und der Obertragwalze,

    Fig. 2 die zwei zueinander versetzten Reihen der Farbheberscheiben an der Farbkastenwalze.



    [0016] In der Fig. 1 ist ein Farbkasten 1 mit einem Rakel 2 dargestellt. Eine Farbkastenwalze 3 transportiert die Farbe durch ihre Drehrichtung zum Rakel 2. Am Rakel 2 wird die Farbe auf eine fest vorgegebene Schichtdicke auf der Farbkastenwalze 3 reduziert, der Rest der Farbe tropft vorn Rakel 2 wieder in den Farbkasten 1 zurück. Der Farbkasten 1 weist aus diesem Grunde im Bereich des Rakels 2 einen erhöhten Rand auf. Anstelle des Rakels 2 kann auch eine Dosierwalze verwendet werden. Zwischen der Farbkastenwalze 3 und einer Obertragwalze 4 sind oben eine Reihe von Farbheberscheiben 5 und unten eine Reihe von Farbheberscheiben 6 für den Farbtransport angeordnet. Die Farbheberscheiben 5, 6 sind an Halterungen 7, 8 sehr stabil gelagert, so daß die Obertragwalze 4 die Hin- und Herbewegung einer Reiberwalze ausführen kann, ohne daß die Halterungen 7, 8 seitlich verbogen werden. Die Halterungen 7, 8 schwenken jeweils um Drehpunkte 9. Die Aufhängung der Farbheberscheiben 5, 6 ist an den Halterungen 7, 8 so ausgelegt, daß ein Massenausgleich vorgenommen ist, so daß die Steuerkräfte zum Ansteuern der Farbheberscheiben 5, 6 minimal sind. An den Halterungen 7, 8 wirken Federn 10 und Magnete 11 im Obersetzungsverhältnis 1/5. Die Wirkrichtung der Magneten 11 auf die Halterungen 7, 8 ist so ausgelegt, daß die Farbheberscheiben 5, 6 bei angeschalteten Magnet 11 an der Farbkastenwalze 3 anliegen. Die Federn 10 ziehen bei abgeschaltetem Magnet 11 die Farbheberscheiben 5, 6 in Richtung der Obertragwalze 4 hin. Die Antriebe können anstatt magnetisch auch hydraulisch oder pneumatisch sein.

    [0017] Fig. 2 zeigt eine Gesamtansicht der Farbheberscheiben 5, 6 über die gesamte Breite der Farbkastenwalze 3 verteilt, bei der gut erkennbar die Farbheberscheiben 5, 6 beidseitig durch Halterungen 7, 8 stabil gehaltert sind. Die Farbheberscheiben 5, 6 sind gegenüberliegend jeweils so versetzt zueinander angeordnet, daß keine Leerspalte zwischen den Farbheberscheiben 5, 6 beim Übertragen der Farbe von der Farbkastenwalze 3 zur Übertragwalze 4 entstehen. Die Farbheberscheiben 5, 6 können so gesteuert werden, daß umfangsmäßig gesehen von Zone zu Zone unterschiedliche Farbstreifenlängen bei den unterschiedlichsten Hubfrequenzen übertragbar werden. Nullmengenregelungen und eine besonders hohe Empfindlichkeit sowie optimale Reproduzierbarkeit der Aufträge ist durchführbar.

    Bezugszeichenliste



    [0018] 

    1 Farbkasten

    2 Rakel

    3 Farbkastenwalze

    4 Übertragwalze

    5 Farbheberscheiben

    6 "

    7 Halterung

    8 "

    9 Drehpunkt

    10 Federzug

    11 Magnet




    Ansprüche

    1.) Farbdosiereinrichtung für Buch- und Offsetdruckmaschinen bestehend aus einem Farbkasten, einer Farbkastenwalze, einem Rakel und einem Farbheber, wobei der Farbheber aus nebeneinander angeordneten Scheiben besteht, die einzeln und unabhängig voneinander zwischen Farbkastenwalze und einer Obertragwalze oszillieren und deren Breite jeweils einer bestimmten Farbzone entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Reihen der Farbheberscheiben (5, 6) vorgesehen sind und daß die Farbheberscheiben (5, 6) der beiden Reihen gegenseitig auf Lücke versetzt zueinander angeordnet sind.
     
    2.) Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbheberscheiben (5, 6) beidseitig mit einer Halterung (7, 8) geführt sind, wobei die Halterung (7, 8) um einen Drehpunkt (9) schwenkbar ist, und daß die Farbheberscheiben (5, 6) jeweils mittels Federzug (10) an die Obertragwalze (4) und mittels Magnet (11) an die Farbkastenwalze (3) anstellbar sind.
     
    3.) Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (11) in einem Übersetzungsverhältnis von ca. 1/5 an der Halterung (7, 8) angeordnet ist.
     
    4.) Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (7, 8) in ihren Nullstellungen ca. parallel zueinander zwischen den Walzen (3, 4) angeordnet sind.
     
    5.) Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß mittels des Magnetes (11) in Zugrichtung die Halterungen (7, 8) an die Farbkastenwalze (3) einstellbar sind.
     




    Zeichnung