(19)
(11) EP 0 131 198 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.01.1985  Patentblatt  1985/03

(21) Anmeldenummer: 84107334.9

(22) Anmeldetag:  26.06.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24F 7/02, F24F 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT LU NL

(30) Priorität: 06.07.1983 DE 3324369

(71) Anmelder: ROGAL Gesellschaft für angewandte Lufttechnik mbH
4000 Düsseldorf 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Morschheuser, Wilhelm Fritz
    D-4006 Erkrath 2 (DE)

(74) Vertreter: Plöger, Ulrich, Dipl.-Ing. 
Benrather Schlossallee 89
40597 Düsseldorf
40597 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dachentlüfter


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Dachentlüfter mit einem Rohraufsatz (2) oberhalb einer Dachöffnung (12), in welchem ein Axialgebläse angeordnet ist. Der Rohraufsatz (2) ist von einer derartigen Höhe, daß er zur Verbesserung der Kaminwirkung auch ohne Einschaltung des Axialgebläses beiträgt. Ein oberer Rand ist mit radialem Abstand von einem zylindrischen Mantel (4) ungeben, während mit axialem Abstand vom oberen Rand ein Überdeckungskegel (3) besteht. Somti kommt es auch zu einer Windleitflächenentlüftung. Die zwangsweise Entlüftung bei eingeschaltetem Axialgebläse wird erfindungsgemäß in ihrer Wirksamkeit dadurch verbessert. daß ein zylindrischer Rohrkörper (7) bis unmittelbar oberhalb des Rotors (10) des Axialgebläses von dem Überdeckungskegel (3) ausgehend herabgeführt ist, der die sich sonst bildende Wirbelzone ausfüllt und zugleich eine Strömungsumlenkung nach außen einleitet. Darüber hinaus ist der zylindrische Rohrkörper (7) doppelschalig ausgeführt und tragt in Verbindung mit weiteren Maßnahmen wirkungsvoll zur Schalldämmung bei.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Dachentlüfter mit einem auf eine Dachöffnung aufsetzbaren Einlaufdiffusor und einem sich daran anschließenden, zylindrischen Rohraufsatz, für den ein Oberdeckungskegel im vertikalen Abstand unter Bildung eines axialen Spaltes besteht, welchletzterer mit radialem Abstand von einem zylindrischen Mantel überdeckt ist, wobei im unteren Abschnitt des Rohraufsatzes ein Motor mit einem die Flügel eines Axialgebläses tragenden Rotor angeordnet ist.

    [0002] Derartige Dachentlüfter eignen sich bei eingeschaltetem Achsialgebläse sehr gut zur forcierten Entlüftung von Industriegebäuden und Hallen, da sich das Achsialgebläse strömungsgünstig in der Luftströmung anordnen läßt. Bei abgeschaltetem Motor ermöglichen Dachentlüfter dieser Art eine geringere, aber für viele Zwecke auch noch wirksame natürlich Entlüftung. Hierfür ist einerseits maßgeblich, daß durch den Rohraufsatz eine Dachüberhöhung erzielt wird, so daß der Auftrieb der erwärmten, abzuführenden Luft entsprechend vergrößert ist. Andererseits wird durch den äußeren, zylindrischen Mantel in Höhe des Austrittsspaltes unabhängig von der Richtung des Windes eine Ablenkung desselben im Bereich des Dachentlüfters derart erzielt, daß im Bereich des Austrittsspaltes ein Unterdruck entsteht, der zur Absaugung der Luft führt. Somit arbeitet der Dachentlüfter bei abgeschaltetem Motor einerseits auf der Grundlage der Kaminwirkung als Auftriebsentlüfter und andererseits auf der Grundlage der Windablenkung als Windleitflächenentlüfter.

    [0003] Eine Dachentlüfter ähnlicher Art ist in der US-PS 30 12 495 dargestellt. Dabei ist ein Oberdeckungskegel mit nach unten weisender Spitze vorgesehen, der normalerweise mit seinem Umfangsrand auf der oberen Randkante des Rohraufsatzes aufliegt. Lediglich bei eingeschaltetem Motor des Achsialgebläses wird dieser Oberdeckungskegel angehoben, so daß dann die Luft durch den sich bildenden, ringförmigen Spalt ausströmen kann. Demnach wird hierbei eine Kombinationswirkung mit einer natürlichen Entlüftung nach dem Kaminprinzip oder dem Windleitflächenprinzip trotz hinreichender Höhe des Rohraufsatzes nicht erzielt.

    [0004] Von unter dem Gesichtspunkt einer geringfügigen Bauhöhe entwickelten Dachentlüftern, bei denen die eingangs bezeichnete natürliche .

    [0005] Entlüftung nicht vorgesehen ist, sind sich nach unten verjüngende überdeckungskegel zum Zwecke der Strömungsumlenkung weiterhin nach der GB-PS 321 808 bekannt. Hierbei,setzen die 0berdeckungskegel unmittelbar oberhalb des die Flügel tragenden Rotors ein.

    [0006] Vom einleitend wiedergegebenen Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Entlüftungsleistung bei eingeschaltetem Axialgebläse noch zu steigern und darüber hinaus den durch den Betrieb des Axialgebläses bedingten Lärmpegel herabzusetzen. Dabei soll die Funktion der natürlichen Entlüftung unbeeinträchtigt bleiben.

    [0007] Diese Aufgabenstellung wird durch die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen gekennzeichnet ist, gelöst.

    [0008] Der zylindrische Rohrkörper füllt im Anschluß an den Rotor denjenigen zentral gelegenen Anteil des Querschnittes des Rohraufsatzes aus, in welchem es zu einer für Achsialgebläse typischen, die Leistung herabsetzenden Wirbelbildung kommt. Da der Rohrkörper bis zum Oberdeckungskegel reicht, wobei er im oberen Abschnitt vorzugsweise mit stetig zunehmendem Durchmesser ausgeführt ist, leitet er zugleich in verlustfreier Weise die Strömungsumlenkung ein, welche vom überdeckungskegel fortgesetzt wird. Die sonst bestehende, mit hohem Druckverlust verbundene Aufprallwirkung wird auf diese Weise vermieden. Da die Höhe des Rohraufsatzes aus Gründen der beizubehaltenden natürlichen Entlüftungsströmung erhalten bleiben muß, kommt es bei eingeschaltetem Achsialgebläse normalerweise zur Bildung eines sehr störenden Strömungsgeräusches, bei welchem die zulässigen Lärmpegel oft überschritten werden. Diese Geräuschbildung wird durch den zylindrischen Rohrkörper in erheblichem Maße herabgesetzt. Insbesondere erreicht man eine gute Schalldämmung, wenn der Rohrkörper doppelschalig ausgeführt ist, wobei dann zwischen Außenschale und Innenschale eine Zellenstruktur besteht, die vorzugsweise geschlossenporig ist. Dies führt zu einer Verstärkung der Schallabsorption. Durch Ausführung der Außenschale aus einem fiexiblen Kunststoff, und gegebenenfalls auch durch eine Lochung der Außenschale, läßt sich die Schallabsorption weiterhin steigern. Schließlich wird Schallenergie im Rohrkörper selbst in erheblichem Maße vernichtet, wenn letzterer unten offen endigt. Man kommt dabei zu einem Resonator, dessen grundsätzliche Eignung zur Schallabsorption bekannt ist.

    [0009] Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die sich auf ein Ausführungsbeispiel beziehende Zeichnung Bezug genommen. Die Zeichnung zeigt die seitliche Ansicht des neuen Dachentlüfters, wobei die rechte Hälfte im Längsschnitt und die linke Hälfte teilweise gebrochen wiedergegeben ist.

    [0010] Das Dach 11 weist eine öffnung 12 auf, deren kurzer Schacht 13 mittels eines Kastens 14 überdeckt ist. Letzterer ist zweckmäßig eine Blechkonstruktion, die in Verbindung mit dem Einlaufdiffusor 1 steht. An den Einlaufdiffusor 1 schließt sich der Rohraufsatz 2 an. Dessen erforderliche Gesamthöhe wird erreicht, indem ein unterer Ringabschnitt 2' und ein oberer Ringabschnitt 2'' aufeinander gesetzt sind. Sowohl der Einlaufdiffusor 1 als auch die beiden Ringabschnitte 2' und 2'' sind doppelschalig ausgeführt. Die Innenschale ist beim Einlaufdiffusor 1 sowie beim oberen Ringabschnitt 2'' darüber hinaus aus gelochtem Blech hergestellt. Die Innenschale des Ringsabschnittes 2' ist demgegenüber aus ungelochtem Blech hergestellt, da sie eine größere Festigkeit besitzen muß, um die Streben 15 für den Motor 5 zu halten.

    [0011] Mit vertikalem Abstand oberhalb der Oberkante des Ringabschnittes 2'' erkennt man den überdeckungskegel 3, der im Ausführungsbeispiel mit nach oben weisender Spitze dargestellt ist. Auf diese Weise entsteht ein frei bleibender Ringspalt 16. Mit radialem Abstand von diesem Ringspalt ist der zylindrische Mantel 4 angeordnet, der der Windablenkung in der bereits beschriebenen Weise dient. Weitere Windleitbleche sind oberhalb und unterhalb des Ringsspaltes 16 durch die Ringbleche 17 und 18 vorgesehen.

    [0012] Der zentral im Strömungsweg angeordnete Motor 5 trägt den Rotor 10, an dessen Umfang die Flügel 6 vorgesehen sind. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß der Flügel 6 noch unterhalb der Oberkante des Ringabschnittes 2' endigt, so daß der Ringabschnitt 2' noch teilweise und der Ringabschnitt 2" vollständig frei bleiben.

    [0013] In diesen freien Raum ragt nun der zylindrische Rohrkörper 7 hinein. Man erkennt die Außenschale 8 und die Innenschale 9 sowie die zwischen den beiden Schalen befindliche Zellenstruktur. Oberhalb des Ringabschnittes 2'' besteht eine zunehmende, nach außen gerichtete Krümmung des Rohrkörpers 7, der auf diese "eise die Strömungsumlenkung nahezu verlustfrei einleitet.

    [0014] Zugleich zeigt die Zeichnung, daß durch den zylindrischen Rohrkörper in Verbindung mit dem überdeckungskegel ein Hohlraum 19 geschaffen wird, welcher in der beschriebenen Weise die Funktion eines schalldämpfenden Resonators hat.


    Ansprüche

    1. Dachentlüfter mit einem auf eine Dachöffnung aufsetzbaren Einlaufdiffusor (1) und einem sich daran anschließenden, zylindrischen Rohraufsatz (2), für den ein Oberdeckungskegel (3) im vertikalen Abstand unter Bildung eines axialen Spaltes besteht, welchletzterer mit radialem Abstand von einem zylindrischen Mantel (4) überdeckt ist, wobei im unteren Abschnitt des Rohraufsatzes ein Motor (5) mit einem die Flügel (6) eines Axialgebläses tragenden Rotor (10) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich vom Oberdeckungskegel (3) ausgehend konzentrisch ein im wesentlichen zylindrischer Rohrkörper (7) nach unten erstreckt, der unmittelbar oberhalb des Rotors (10) mit nur fürdessenDrehungbestehendem Spalt endigt und von gleichem Durchmesser wie der Rotor (10) ist.
     
    2. Dachentlüfter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Rohrkörper (7) oberhalb des Rohraufsatzes (2) mit stetig zunehmendem Durchmesser bis zu einer innerhalb des Oberdeckungskegels (3) gelegenen Stelle verbreitert.
     
    3. Dachentlüfter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrkörper (7) doppelschalig ausgeführt ist, wobei zwischen seiner Außenschale (8) und seiner Innenschale (9) eine Zellenstruktur besteht.
     
    4. Dachentlüfter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellenstruktur geschlossenporig ist.
     
    5. Dachentlüfter nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschale (8) aus einer flexiblen Kunststoff-Folie besteht.
     
    6. Dachentlüfter nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschale (8) gelocht ausgeführt ist.
     
    7. Dachentlüfter nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrkörper (7) unten offen endigt.
     




    Zeichnung