[0001] Die Erfindung betrifft ein polarisiertes, elektromagnetisches Relais mit einer abgewinkelten
Jochanordnung, bestehend aus zwei im Abstand zueinander parallel angeordneten Jochen
mit einem dazwischen angeordneten und zwischen Ankerplatten liegenden Dauermagneten,
wobei die Schenkel dieser Jochanordnung eine Erregerspule tragen und der in einer
schwenkbaren Ankerwippe angeordnete Dauermagnet mit seinen Ankerplatten mit den Polflächen
der Joche in Berührung bringbar ist.
[0002] Ein eingangs genanntes Relais ist beispielsweise mit der DE-C 966 845 oder der EP-A
1-oo74577 bekannt geworden. Beiden Ausführungsformen haftet jedoch der Nachteil an,
daß der magnetische Kreis durch die unterschiedliche Form der L-förmig ausgebildeten
Joche unsymmetrisch ist und daher relativ große elektrische Verluste entstehen.
[0003] Es ist ferner bekannt, die Joche durch Nieten an einem Kern zu befestigen, wodurch
jedoch der Nachteil entsteht, daß durch den Nietvorgang Inhomogenitäten im Material
verursacht werden, die ein symmetrisches Magnet-Gestell nicht mehr gewährleisten.
[0004] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein polarisiertes, elektromagnetisches
Relais der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß der Federbock als zentrales
Halterungselement für die Erregerspule, die Joche und die Wippe dient, wobei die aus
anderen bekannten Konstruktionen hervorgerufenen Nachteile eines unsymmetrischen Magnetgestells
dadurch eliminiert werden, daß sich einerseits alle mechanischen Toleranzen und andererseits
alle elektrischen Toleranzen auf die zentrale Einheit zweier in sich je homogener
Joch-Kernteile beziehen. (Das heißt, im mathematischen Sinne sind die Joche der Nullpunkt
bzw. der
KoordinatenursprungJ Dadurch, daß die Joche in zwei wiederum je in sich homogenen Führungsnuten
geführt werden, addieren sich die mechanischen Toleranzen über Wippe, Federbock, Steg
hin zu den Kontaktfedern und die elektrischen Toleranzen über eben diese beiden identischen
Teile, Luftspalt, Spulenkörper hin zur Wicklung).
[0005] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß alle
Teile konstruktiv und mechanisch auf den Federbock bezogen und dort arretiert sind,
was zu einer leichten Herstellung führt. Der Federbock selbst ist als kostengünstiges
Kunststoffspritzgußteil ausgebildet und weist die entsprechenden Führungsnuten, Führungsrippen
und Rastausnehmungen auf. Die Symmetrie des Magnetgestells wird dadurch erreicht,
daß die zwei Joche L-förmig und genau zueinander symmetrisch (gleich) ausgebildet
sind, daß sich deren Kernschenkel über die gesamte Länge der Erregerspule erstrecken
und im Bereich der Erregerspule aneinander anliegen.
[0006] Mit der Verwendung zweier identischer Joche ergibt sich der Vorteil, daß sich die
Luftspaltenverluste im Innern der Spule symmetrisch auf beide Joche auswirken.
[0007] Dadurch, daß e i n Joch mit einem Jochschenkel von der einen Seite in die Erregerspule
und ein anderes gleichartiges Joch mit einem Jochschenkel von der anderen Seite in
die Erregerspule hineingreifen und sich diese beiden Jochschenkel über die gesamte
Länge der Erregerspule erstrecken, ergibt sich der Vorteil, daß die Luftspaltverluste
genau symmetrisch über beide Joche wirken und hierdurch der magnetische Flußkreis
genau symmetrisch ausgebildet ist. Hierdurch wird ein absolut symmetrisches,die Symmetriefehler
des Magnetgestells kom
pensierendes, Relais geschaffen, das darüber hinaus wegen der identischen Formgebung
der beiden Joche leicht zu montieren und zu demontieren ist. Die Joche sind als kostengünstige
Stanzteile ausgebildet, bei deren Herstellung nicht einmal mit größtmöglicher Präzision
gearbeitet werden muß, weil geringe Unparallelitäten dadurch eliminiert werden, daß
die Joche genau in sich je homogenen entsprechenden Nuten in den Seitenwänden des
Federbocks geführt sind und hierdurch ein präziser Einbau möglich ist. Die Parallelität
der Polflächen der Joche wird also allein durch die Führung im Bereich der Nuten in
den Seitenwänden des Federbocks erreicht, wobei an den Jochen entsprechende Führungsflächen
angeordnet sind. Fehlerradien oder Fehler der Biegeflächen des gesamten Joches werden
immer ausgeglichen, selbst wenn ein Luftspalt innerhalb der Erregerspule zwischen
den Kernschenkeln der Joche entstehen sollte.
[0008] Es kann sogar bewußt ein Luftspalt in Kauf genommen werden, der aber dadurch kompensiert
wird, daß er über die gesamte Länge der Spule wirkt. Weitere Merkmale der Erfindung
sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
[0009] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0010] Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den
Zeichnungen dargestellte, räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht,
soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellende
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0012] Es zeigen:
Figur 1: Seitenansicht eines Relais nach der Erfindung in auseinandergezogener Darstellung,
Figur 2: Seitenansicht einer Ankerplatte,
Figur 3: Draufsicht auf die Ankerplatte,
Figur 4: Rückansicht eines Joches,
Figur 5: Seitenansicht eines Joches,
Figur 6: eine um 90° gedrehte Seitenansicht eines Joches,
Figur 7: Stirnansicht des Federbocks,
Figur 8: Seitenansicht des Federbocks,
Figur 9: Stirnansicht der Erregerspule,
Figur 10: Stirnansicht der gegenüberliegenden Seite der Erregerspule.
[0013] Die Ankerwippe 11 enthält zwei Ankerplatten 24,25 , die zwischen sich den Dauermagneten
12 aufnehmen. Wichtig ist, daß die Stirnflächen der Ankerplatte 24,25 einen Radius
26 aufweisen. Der Radius hat den Vorteil, daß trotz der exakten Führung der Polflächen
27,28 der Joche 14,15 dennoch wegen bestehender Ungenauigkeiten leichte Antiparallelitäten
dieser Flächen bestehen können.
[0014] Die Ankerplatten 24,25 schließen den magnetischen Kreis von einer Polfläche zur anderen.
Dabei sollten die Ankerplatten 24,25 linienförmig auf den Polflächen aufliegen. Dies
wird aber wegen der Fertigungstoleranzen nur theoretisch zu erreichen sein, man geht
deshalb bewusst auf eine kurzlinige oder gar punktförmige Auflage der Ankerplatten
24,25 auf den Polflächen 27,28 über.
[0015] Mit dieser reduzierten Auflagefläche oder gar der punktförmigen Auflagefläche werden
Symmetriefehler sehr stark reduziert.
[0016] Die Berührungsflächen 29,30 der Ankerplatten 24,25 auf den Polflächen 27,28 sind
im Bereich der Pfeile gekennzeichnet. Dieselben Berührungsflächen gelten auch für
das gegenüberliegende Joch 15.
[0017] Wesentlich hierbei ist, daß durch die Verkürzung der Ankerplattenlänge, bedingt durch
den stirnseitigen Radius 26, gleichbleibende Auflagefläche auf den Berührungsflächen
29,30 gewährleistet ist, wobei die Steuerung des magnetischen Flußkreises auf ein
Minimum reduziert wird. Das ist also bewußt ein größerer Verlust-Faktor, und man nimmt
einen größeren, magnetischen Widerstand des gesamten magnetischen Kreises in Kauf,
weil man mit der Vergrößerung des magnetischen Widerstandes im Kreis eine Reduzierung
der Symmetriefehler erhält.
[0018] Die Polflächen 27,28 der Joche 14,15 greifen hierbei in die zwischen den beiden Ankerplatten
24,25 ausgebildeten Aufnahmeöffnungen 31,32 der Wippe 11 ein.
[0019] Einfache Montage ergibt sich dadurch, daß der Rastbolzen 13 der Wippe 11 in die Rastausnehmung
7 des Federbocks 1 eingreift, und daß ferner die Spule 17 in die Joche 14, 15 eingeklemmt
wird. Die Joche 14,15 greifen mit den Polflächen 27,28 in die Führungsnut 47,48 des
Federbocks 1 ein, wobei die am Joch im Bereich der Jochplatte 33 angeordneten Rastnasen
16a, 16b in die zugeordneten Rastöffnungen 10a, 10b des Federbocks 1 einrasten.
[0020] Die Rastung des Bolzens 13 der Wippe 11 in der Rastausnehmung 7 am Federbock 1 wird
dadurch erreicht, daß die Rastausnehmung 7 leicht hinterschnitten ist und dadurch
eine gewisse Elastizität erhält. Weiter ist die Wandung des Federbocks 1 im Bereich
der Führung 6 mit einem Schlitz 8 geschwächt.
[0021] Jedes Joch 14,15 weist gemäss Figur 4 - 6 jeweils eine Polfläche 27,28 auf, mit unteren
und oberen Berührungsflächen 29,30, ferner weist das Joch eine Jochplatte 33 mit seitlichen
Rastnasen 16a, 16b auf.
[0022] Die Rastnasen 16a, 16b greifen in die Rastöffnungen 10a, 10b (Figur 1, Figur 7) des
Federbocks 1 ein.
[0023] In die Aufnahmeöffnung 36 des Federbocks wird der Spulenkörper der Erregerspule 17
eingesetzt und dort durch kurze Führungsrippen 37,38 in axialer Richtung arretiert.
Die Führungsrippen 37,38 greifen in entsprechende Rastöffnungen 39,40 gemäss Figur
9 am Spulenflansch 42 ein. Diese Rastausnehmungen 39,40 sind nur am anschlußseitigen
Spulenflansch 42, während am gegenüberliegenden Spulenflansch 43 keine Rastöffnungen
vorgesehen sind. Sie können jedoch auch an beiden Spulenflanschen ausgebildet sein.
In die Kernöffnung 44 der Erregerspule 17 greifen dann die vorher beschriebenen Kernschenkel
22,23 der Joche 14,15 ein.
[0024] Zur Führung des Joches 14,15 im Bereich der Joch
platte 33 sind seitlich jeweils an der Jochplatte Führungsvorsprünge 45,46 angeordnet,
die in zugeordnete Nuten 47,48 im Federbock eingreifen. Hierdurch ist eine Lagensicherung
der Jochenplatten 33 am Federbock 1 im Bereich der Aufnahmeöffnung 36 gewährleistet.
[0025] Wichtig ist, daß die Nuten 47,48 sich über die Breite des Federbocks erstrecken.
Diese Nut 47,48 wird bei dem Kunststoff-Spritzgießen des Federbocks 1 mit einem einzigen
Werkzeug hergestellt, so daß die Nuten aufgrund dieses Werkzeugs genau parallel sind.
[0026] Der Federbock ist universell auswechselbar, so daß im Federbock die Kontaktbestückungen
frei wählbar sind.
1. Polarisiertes, elektromagnetisches Relais mit einer abgewinkelten Jochanordnung,
bestehend aus zwei im Abstand zueinander parallel angeordneten Jochen mit einem dazwischen
angeordneten und zwischen Ankerplatten liegenden Dauermagneten, wobei die Schenkel
dieser Jochanordnung eine Erregerspule tragen und der in einer schwenkbaren Ankerwippe
angeordnete Dauermagnet mit seinen Ankerplatten mit den Polflächen der Joche in Berührung
bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß alle Teile konstruktiv und mechanisch auf
den Federbock (1) bezogen und dort arretiert sind.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erreichung der Symmetrie
des Magnetgestells zwei Joche (14,15) L-förmig und genau zueinander symmetrisch ausgebildet
sind, daß sich deren Kernschenkel (22,23) über die gesamte Länge der Erregerspule
(17) aneinander anliegen.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Federbock (1) als
Halterungselement für die Joche (14,15),die Erregerspule (17) und die Ankerwippe (11)
ausgebildet ist.
4. Relais nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerwippe (11) seitliche
Rastbolzen (13) aufweist, welche in zugeordnete Rastausnehmungen (7) am Federbock
(1) eingreifen.
5. Relais nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet , daß jedes Joch (14,15) einen
Kernschenkel (22,23) aufweist,an dem sich L-förmig abgebogen eine Jochplatte (33)
anschließt, an der eine senkrecht zur Jochplatte (33) abgebogene Polfläche (27,28)
ansetzt, und daß die Polflächen mit seitlichen Führungsvorsprüngen (45,46) in zueinander
parallele, einander gegenüberliegende Nuten (47,48) in den Seitenflächen des Federbocks
(1) im Bereich einer Aufnahmeöffnung (36) eingreifen.
6. Relais nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß zur Arretierung der Polflächen
(27,28) im Federbock (1) an der Jochplatte (33) einander gegenüberliegende, seitlich
abstehende Rastnasen (16a,16b) angeordnet sind, welche in zugeordnete Rastöffnungen
(10a, 10b) in den Seitenwänden des Federbocks (1) im Bereich der Aufnahmeöffnung (36)
eingreifen.
7. Relais nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß an einem oder an beiden Spulenflanschen
(42) der Erregerspule (17) seitliche, bezüglich der Mittenlängslinie einander gegenüberliegende
Rastöffnungen (39) angeordnet sind, die mit kurzen Führungsrippen (37,38) , welche
an der Innenseite der Seitenwände des Federbocks (1) angeordnet sind, verrastbar sind.