[0001] Die Erfindung betrifft eine Drossel mit ferromagnetischem Kern und einer isolierten
Kupferwicklung für den Betrieb mit 50 bzw. 60 Hz Netzfrequenz und zur Erzeugung von
Flußdichten größer als 0,8 Tesla.
[0002] Die aus der Literatur bekannten Drosseln mit ferromagnetischem Kernmaterial zur Erzeugung
großer Flußdichten besitzen meist einen Kern in U- oder E-Form, der durch ein I-förmiges
Joch geschlossen ist. Drosseln dieser Art weisen ungünstige Baudaten auf, da sie sehr
viel Platz benötigen und große Verlustleistungen haben. Der Eisenweg des Kerns ist
in diesem Fall verhältnismäßig lang, so daß viel Energie für die Magnetisierung des
Ferromagrieten benötigt wird. Eine solche Drossel besitzt eine Magnetisierungskurve
mit einem großen Sättigungsbereich. Außerdem weisen so gestaltete Drosseln meist sehr
große Wickelköpfe auf, die, da sie außerhalb des Kerns liegen, keine magnetische Wirkung
haben und somit ebenfalls zu hohen Verlustleistungen der Drossel führen. Der Kupferdrahtaufwand
zur Bildung solcher Wickelköpfe kann in diesem Fall 30 bis 40 % des gesamten für die
Drossel benötigten Drahtaufwandes betragen.
[0003] Andererseits ist es bekannt, bei mittleren und hohen Frequenzen F
errit
ker
ne in Form von Schalen oder Glokken zu verwenden, wodurch große Eisenwege und Wickelköpfe
weitgehend vermieden werden können. Mit diesem Kernmaterial lassen sich jedoch bei
größtmöglichen Außendurchmessern von höchstens 50 mm nur Flußdichten mit Werten kleiner
als 0,5 Tesla erreichen. Größere Kerne mit Hilfe derer eventuell höhere Flußdichten
zu erreichen wären, können nicht hergestellt werden, da das Kernmaterial sehr spröde
ist und die Gefahr eines Bruches dann zu groß wird.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, eine möglichst kompakte Drossel mit kleinen Verlusten
und geringstem Materialaufwand zu schaffen, mit der sich bei Netzbetrieb Flußdichten
größer als 0,8 Tesla erreichen lassen. Außerdem sollte die Drossel als Vorschaltgerät
für Niederdruckentladungslampen, insbesondere solche mit kompakten Abmessungen, verwendbar
sein und in den Sockel oder in den Adapter für eine solche Lampe passen.
[0005] Die Drossel mit den im Oberbegriff des Hauptanspruchs genannten Merkmalen ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß der Kern als ringförmiger Hohlzylinder ausgebildet ist,
wobei sich die gesamte Kupferwicklung im Hohlraum des Kerns befindet.
[0006] Durch einen so gestalteten Kern wird eine sehr kompakte Drossel mit einem kurzen
Eisenweg geschaffen, die eine verhältnismäßig geradlinige Magnetisierungskurve aufweist.
Die Drossel besitzt keine Wickelköpfe, so daß die von der Wicklung verursachten Verlustleistungen
von den sonst üblichen 30 bis 50 % auf kleiner als 5 % reduziert werden können.
[0007] Als günstigste Form für den ringförmigen Kern der Drossel hat sich der Kreis herausgestellt,
da eine solche Form am vielseitigsten einsetzbar ist. Es ist jedoch auch möglich,
dem Ring die Form eines Ovals, eines Rechtecks oder auch eines Vielecks - je nach
der für den möglichen Einbau benötigten Form - zu geben, ohne daß dadurch die Kenndaten
der Drossel eine wesentliche Änderung erfahren.
[0008] Der ringförmige Hohlzylinder des Kerns weist vorteilbaft einen rechteckigen Querschnitt
auf, wodurch - wie im zweiten Ausführungsbeispiel gezeigt - sich eine sehr cinfache
Herstellungsweise für den Kern ergibt. Durch die rechtwinkelig zueinander verlaufenden
Begrenzungen des Kerns ergeben sich außerdem beim Einbau keine toten Räume, die ungenutzt
bleiben.
[0009] Der Kern besitzt einen oder mehrere Luftschlitze, die sich über die gesamte Ringform
erstrecken und von dem im Zentrum des Kerns befindlichen Hohlraum bis zum Außenraum
reichen. Diese Luftschlitze sorgen für eine weitgehende Linearisierung der Magnetisierungskennlinie,
so daß die Kennlinie erst bei hohen Feldstärken in den Sättigungsbereich gelangt.
[0010] Der ringförmige Kern weist einen Trennspalt auf, so daß die Ringform nicht vollständig
geschlossen ist. Dadurch werden Wirbelströme im Kern weitgehend zurückgedrängt und
so die Verluste der Drossel reduziert. Außerdem dient der Trennspalt dazu, die Enden
der Kupferwicklung aus dem Hohlraum des Kerns herauszuführen.
[0011] Die Drossel ist insbesondere als Vorschaltgerät für eine kompakte Niederdruckentladungslampe
gedacht und dafür im Sockel einer solchen Lampe angebracht. Es besteht jedoch auch
die Möglichkeit, die Vorschaltdrossel in das Gehäuse eines Adapters einzusetzen, wobei
letzterer eine Fassung zur Aufnahme eines Lampensockels und einen Sockel zum Einsetzen
des Adapters in eine genormte Leuchtenfassung aufweist. Mit Hilfe eines solchen Adapters
wird es möglich, eine kompakte Kiederdruckentladungslampe an einer genormten Fassung
für eine Glühlampe zu betreiben.
[0012] Aufgrund ihrer Ringform kann die Drossel sehr gut so in den Adapter eingesetzt werden,
daß sie die Fassung zur Aufnahme eines Lampensockels ringförmig umgibt. Diese platzsparende
Anbringung ermöglicht es gleichzeitig, die Drossel als tragendes Teil des Adapters
zu verwenden, an dem die übrigen Bestandteile aufgehängt sind. Dabei muß die Drossel
als Berührungsschutz lediglich von einer z.B. dünnwandigen Isolationskunststoffschicht
umgeben sein.
[0013] Die Erfindung ist an Hand der nachfolgenden Figuren näher veranschaulicht.
Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Drossel
Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Drossel
Figur 3 zeigt einen Sockel einer kompakten Niederdruckentladungslampe mit einer integrierten
erfindungsgemäßen Drossel
Figur 4 zeigt einen Adapter für eine kompakte Niederdruckentladungslampe mit einer
integrierten erfindungsgemäßen Drossel
[0014] In Figur 1a ist eine Draufsicht und in Figur 1b ein Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Drossel dargestellt. Bei dem der klassischen Konstruktion einer
Drossel nachempfundenen Aufbau setzt sich der Kern 1 aus U-förmigen Blechstücken 2,
3 mit 0,5 mm Dicke zusammen, wobei sich jeweils 2 Blechstücke 2, 3 mit ihren Öffnungen
gegenüberliegen und einen Luft- schlit
7 4 von 0,3 mm bilden, der mit einer Preßspan-Kunststoff-Masse ausgefüllt ist. Die
Blechstückpaare 2, 3 sind in Form eines Kreises angeordnet, der nicht völlig geschlossen
ist und einen Trennspalt 5 von 2 bis 4 mm Breite aufweist. In dem durch die U-förmigen
Blechstücke 2, 3 gebildeten Hohlraum 6, der mit einer isolierenden Kunststoffolie
- nicht dargestellt - ausgelegt ist, liegt die Kupferwicklung 7, deren Enden 9 durch
den Trennspalt 5 herausgeführt sind.
[0015] In Figur 2a ist eine Draufsicht und in Figur 2b ein Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Drossel gezeigt, deren Herstellung gegenüber dem Ausführungsbeispiel
aus Figur 1 vereinfacht ist. Der kreisförmige Kern 10 mit rechteckigem Querschnitt
setzt sich hier aus den Seitenblechen 11, 12 mit 0,5 mm Dicke - außen 6 Bleche und
innen 7 Bleche, damit sich etwa die gleiche Magnetisierungsmenge ergibt - sowie aus
den Kreisringblechen 13, 14 oben und unten - jeweils 7 Bleche - zusammen. Zwischen
den innersten Kreisringblechen 13, 14 oben und unten und den Seitenblechen 11, 12
befinden sich Luftschlitze 15, 16 von jeweils 0,12 mm, die mit einer Preßspan-KunststoffMasse
ausgefüllt sind. Sämtliche Seiten- bzw. Kreisringbleche 11, 12, 13, 14 sind nicht
völlig geschlossen, sondern bilden einen ringförmigen Kern mit einem Trennspalt 17
von 2 bis 4 mm Breite. In dem von den Seiten- bzw. Kreisringblechen 11, 12, 13, 14
gebildeten Hohlraum 18, der mit einer isolierenden Kunststoffolie - nicht dargestellt
- ausgelegt ist, befindet sich die Kupferwicklung 19, deren Enden 20, 21 durch den
Trennspalt 17 herausgeführt sind.
[0016] Bei beiden Ausführungsformen besitzt der Kern einen Außendurchmesser von 71 mm, einen
Innendurchmesser von 44 mm und eine Höhe von 28 mm. Im Hohlraum des aus Dynamoblech
bestehenden Kerns von 21 x 6 mm liegt eine Wicklung aus 1700 Windungen Einfachlackdraht
mit einem Drahtdurchmesser von 0,24 mm. Eine Drossel entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel
besitzt bei 180 V Betriebsspannung und einem Strom von 200
mA eine Flußdichte von 1,1 Tesla. Die Verlustleistung der Drossel beläuft sich dabei
auf etwa 4,5 V. Die Flußdichte des ersten Ausführungsbeispiels liegt bei gleicher
Betriebsspannung und gleichem Strom etwas niedriger und weist wegen der zahlreichen
durch den Aufbau bedingten Luftschlitze am Außenradius eine höhere Verlustleistung
auf.
[0017] In Figur 3 ist der Sockel 22 einer kompakten Niederdruckentladungslampe dargestellt.
Die Drossel 23 umgibt kreisförmig die Quetschung 24 des Außengefäßes 25 und ist über
die beiden Elektroden 26, 27 und den Starter 28 elektrisch mit dem Schraubgewinde
29 des Sockels 22 verbunden. Die Entladung verläuft von der Elektrode 26 durch das
gebogene - nicht dargestellt - rohrförmige Innengefäß 30, das Außengefäß 25 und das
gebogene - nicht dargestellt - rohrförmige Innengefäß 31 zurück zur Elektrode 27.
[0018] Figur 4 zeigt einen Adapter 32 zum Anschluß einer kompakten Niederdruckentladungslampe
an eine genormte Glühlampenfassung. Das Gehäuse 32 des Adapters besitzt eine Fassung
33 zur Aufnahme des Lampensockels sowie einen Schraubsockel 34 zum Einsetzen des Adapters
in eine genormte Glühlampenfassung. Die Drossel 35 im Gehäuse 32 umgibt die Fassung
33 kreisförmig und stellt gleichzeitig das Stützglied für den gesamten Adapter dar.
1. Drossel mit ferromagnetischem Kern (1, 10) und einer isolierten Kupferwicklung
(7, 19) für den Betrieb mit 50 bzw. 60 Hz Netzfrequenz und zur Erzeugung von Flußdichten
größer als 0,8 Tesla, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1, 10) als ringförmiger
Hohlzylinder ausgebildet ist, wobei sich die gesamte Kupferwicklung (7, 19) im Hohlraum
(6, 18) des-Kerns (1, 10) befindft.
2. Drossel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Kern (1, 10)
einen Kreis bildet.
3. Drossel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Hohlzylinder
des Kerns (1, 10) einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
4. Drossel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1, 10) einen oder
mehrere Luftschlitze (4; 15, 16) aufweist, die sich über die gesamte Ringform des
Kerns (1, 10) erstrecken und von dem im Zentrum des Kerns (1, 10) befindlichen Hohlraum
(6, 18) bis zum Außenraum reichen.
5. Drossel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Kern (1, 10)
einen Trennspalt (5, 17) aufweist, so daß die Ringform nicht vollständig geschlossen
ist.
6. Drossel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (8, 9; 20, 21) der
Kupferwicklung (7, 19) durch den Trennspalt (5, 17) aus dem Hohlraum (6, 18) des Kerns
(1, 10) herausgeführt sind.
7. Entladungslampe mit einem Sockel (22), dadurch gekennzeichnet, daß im Sockel (22)
als Vorschaltgerät für die Entladungslampe eine Drossel (23) nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 6 enthalten ist.
8. Adapter für eine Entladungslampe mit einem Gehäuse (32), das eine Fassung (33)
zur Aufnahme eines Lampensockels und einen Sockel (34) zum Einsetzen des Adapters
in eine genormte Leuchtenfassung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse
(32) als Vorschaltgerät für die Entladungslampe eine Drossel (35) nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 6 enthalten ist.
9. Adapter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern der Drossel (35)
die Fassung (33) zur Aufnahme eines Lampensockels ringförmig umgibt.