[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Stützkonstuktion für im wesentlichen zylinderförmige
und verhältnismäßig dünnwandige Großbehälter wie Silos, Tanks, Mischbehälter usw.
[0002] Die Rationalisierung verlangt auf vielen Gebieten der Bautechnik, Landwirtschaft,
Energieversorgung, Lagerhaltung, chemischen Großproduktion und dgl. Großraumbehälter,
die entweder zur Lagerung bzw. Speicherung von Füllgut dienen oder innerhalb derer
Verfahrens- bzw. Produktionsabläufe durchgeführt werden sollen. Sofern solche Großbehälter
gleichmäßig mit Füllgut gefüllt sind, verteilen sich die Füllgutkräfte verhältnismäßig
gleichmäßig auf die im wesentlichen zylindrische Außenwand, so daß diese im wesentlichen
nur tangentialen, d.h. in Umfangsrichtung wirkenden Kräften ausgesetzt ist und die
Behälterwand auch verhältnismäßig dünnwandig ausgebildet werden kann. Dünnwandige
Behälter verursachen weniger Materialkosten und sind auch leichter als dickwandige,
so daß geringere Transportkosten anfallen und auch ein geringeres Gewicht auf die
Abstützflächen solcher Großbehälter drückt.
[0003] Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Behälterwand dickwandig auszubilden ist, wenn
die auf die Behälterwand angreifenden Kräfte ungleichmäßig wirken. Diese Probleme
treten insbesondere dann auf, wenn vor allem im innern des Behälters Kräfte längs
Kraftübertragungsaggregaten, beispielsweise Rohren, an singuläre Punkte bzw. spezielle
Stellen der Behälterwand angreifen und solche Kräfte dann nicht mehr tangential, sondern
insbesondere radial wirksam sind. Diese Verformungsgefahr tritt auch auf, wenn Kräfte
von außen auf die Behälterwand ungleichmäßig angreifen. Während man solche von außen
angreifenden Kräfte durch zusätzliche Stützkonstruktionen vielfach eliminieren kann,
die an der betreffenden Übergangsstelle von den Kräften zur Behälterwand ange
- ordnet werden, bereitet die Ver formungsgefahr durch von innen wirkende Kräfte viele
Probleme.
[0004] Der Erfindung/ liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stützkonstruktion für solche Großbehälter
zu schaffen, die trotz einfachen Aufbaus und im wesentlichen problemloser Montage
der Verformungsgefahr des Großraumbehälters vorbeugt. ;
[0005] Die Erfindung/ besteht darin, daß im inneren des Behälters mindestens ein im Behälterquerschnitt
senkrecht auf die Behälterachse im wesentlichen dreieckförmiges Stützdreieck angeordnet
ist, dessen Enden sich innen an der im wesentlichen zylindrischen Behälterwand abstützen
und mit dieser insbesondere fest verbunden sind.
[0006] Unter dieser "festen Verbindung" wird eine solche Verbindung zwischen dem Stützdreieck
und der Behälterwand verstanden, daß die vom Stützdreieck auf die Behälterwand übertragenen
Kräfte im wesentlichen Tangentialkräfte innerhalb der Behälterwand sind; dabei kann
die "feste Verbindung" theoretisch auch als eine Art "Schwenkstelle", "Scharnierlinie"
oder "Drehpunkt" verstanden werden.
[0007] Das Stützdreieck hat daher im wesentlichen die Aufgaben, die innerhalb des Behälters
ungleichmäßig auftretenden und insbesondere in Radialrichtung zum Verformen, insbesondere
Ausbeulen des Behälters wirkenden Kräfte umzuformen in solche Kräfte, die sich in
der Behälterwand im wesentlichen nur tangential, d.h. in Umfangsrichtung erstrecken.
Ein derartiges Stützdreieck ist einfach herstellbar, beispielsweise durch Verbinden
dreier Stützstreben, die ein gleichschenkliges Dreieck bilden und mit ihren Enden
aneinanderstoßend verbunden sind. Die Umschreibende des Schnittpunktes dieser Dreieckenden
entspricht etwa dem Kreis, der durch die Mittelebene der im Querschnitt kreisförmigen
Behälterwand gebildet wird, so daß beim Einsetzen des Stützdreiecks in den Behälter
bzw. beim Aufziehen des Behälters auf das Stützdreieck der Behälter praktisch nicht
verformt wird. Die in einem Winkel von etwa 120° gegeneinander im Behälter versetzten
Dreieckspitzen verhindern ein Einbeulen des Behälters an den betreffenden Stellen,
d.h., daß diese Dreiecke dort eine Abstützung nach innen bilden. Sofern diese Dreieckspitzen
nicht nur lose an die Innenfläche der Behälterwand angelegt sind, sondern mit der
Behälterwand auch fest verbunden werden, wird eine noch bessere Kraftübertragung in
tangentialer Richtung der Behälterwand erzielt.
[0008] Die Stützkonstruktion stellt dann diejenige Vorrichtung dar, an der die im Inneren
des Behälters ungleichmäßig auftretenden Kräfte angreifen; so werden beispielsweise
Rohre, sofern sie Kräfte übertragen, mit dem Stützdreieck insbesondere durch Schweißen
fest verbunden.
[0009] Für viele Zwecke, beispielsweise beim Auftreten von mehreren in verschiedenen Richtungen
wirksamen Kräften empfiehlt es sich, zwei oder gar noch mehrere solcher Stützdreiecke
miteinander zu kombinieren. Gemäß dieser besonderen Ausbildung der Erfindung/Neuerung
werden mindestens zwei Stützdreiecke derart miteinander verbunden, daß sich deren
Enden innen an der Behälterwand abstützen - und fest mit dieser verbunden sind - und
daß in der Nähe von Angriffsstellen von Kräften die Stützdreiecke auch untereinander
fest verbunden sind. Durch entsprechende Wahl der Winkel zwischen den von solchen
Verbindungsstellen sich zur Behälterwand hinziehenden Teilen der Stützdreiecke kann
für einen optimalen Kräfteausgleich gesorgt werden; dabei ist es sogar möglich, einen
großen Anteil der in verschiedenen Richtungen wirkenden Kräfte innerhalb der Stützdreiecke-Kombination
auszugleichen, so daß sich diese Kräfte gar nicht im vollen Umfang auf die Behälterwand
auswirken.
[0010] Im Rahmen der Erfindung/ ist es allerdings auch möglich, das Stützdreieck zur Aufnahme
solcher Kräfte zu verwenden, die von außerhalb des Behälters auf die Behälterwand
übertragen werden würden, wenn kein erfindungsgemäßes/neuerungsgemäßes Stützdreieck
vorhanden wäre. Zu diesem Zweck werden die von außen auf die Behälterwand übertragenen
Kräfte unmittelbar von der Übertragungsstelle in gleicher Richtung durch die Behälterwand
hindurch auf das Stützdreieck übertragen, was beispielsweise durch ein zwischen der
betreffenden Angriffsstelle an der Behälterwand und dem Stützdreieck fest eingebautes
Kraftübertragungsorgan geschehen kann.
[0011] Die Erfindung/ ist anhand zweier besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele im folgenden
noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine schematische Außenaufsicht auf einen Behälter und eine darin befindliche
Stützkonstruktion, bei der der Behälterdeckel abgenommen ist;
Fig. 2 einen Querschnitt etwa entlang der Linien A-A von Fig. 1 und
Fig. 3 einen entsprechenden Querschnitt durch eine andere Ausbildung der Erfindung/Neuerung
unter Verwendung zweier Stützdreiecke.
[0012] Gemäß Fig. 1 ist in den Behälter 1 ein Stützdreieck 2 eingesetzt, dessen gleichmäßig
über den Umfang an der Innenseite der Behälterwand 1 sich abstützenden Enden 3 auch
zusätzlich durch Schweißverbindungen 4 innen an der Behälterwand la angeschweißt sind.
Die Behälterwand la ist zylindrisch ausgebildet und die Zylinderachse entspricht der
Behälterachse B. Während die sich im Inneren des Behälters befindenden Kraft- übertragungsorgane,
wie Rohre, in dieser Figur nicht dargestellt sind, wird deutlich, daß von außen Außenrohre
9 an den Behälter 1 herangeführt und über Schweißverbindungen mit der Behälterwand
la verschweißt sind.
[0013] Gemäß Fig. 2 wird deutlich, daß die Außenrohre 9, welche Radialkräfte P auf die Behälterwand
la ausüben, gewissermaßen durch Verlängerungen, d.h. in gleicher Achsrichtung wie
die Achsen der Außenrohre 9,mit dem Stützdreieck 2 zur Kraftübertragung fest und zwar
über Schweißverbindungen 8 verbunden sind. Während sich das in Fig. 2 rechts unten
dargestellte Außenrohr 9 über das sich anschließende Rohr 7 in Verlängerung fortsetzt,
so daß eine Durchflußverbindung zwischen dem Außenrohr 9 durch die Behälterwand la
und das Rohr 7 hindurch und auch über die Stützstrebe 2c hindurch in den Innenraum
innerhalb des Stützdreieckes 2 möglich ist, biegt das in Fig. 2 links dargestellte
Rohr 7, das die Verlängerung des Außenrohres 9 bildet, beim Erreichen der Stützstrebe
2a des Stützdreieckes 2 nach unten um. Aufgrund der Schweißverbindungen 8 wird jedoch
für eine gute .Kraftübertragung und daher Egalisierung der Radialkräfte I gesorgt,
die sich dann aufgrund der Schweißverbindungen 4 der Enden 3 des Stützdreieckes 2
in Form von Tangentialkräften P
t auf die Behälterwand la übertragen, sofern ein Teil der Kräfte nicht sogar durch
die dritte Stützstrebe 2b des Stützdreiecks 2 aufgenommen wird.
[0014] Die Schweißverbindungen 10 müssen daher im Gegensatz zu bisher bekannten Vorrichtungen
dieser Art nicht mehr sämtliche Kräfte aufnehmen, die in Radialrichtung des Behälters
1 wirken.
[0015] In Fig. 1 ist auch noch eine Axialkraft P
a schematisch dargestellt. Da solche Axialkräfte P
a praktisch nicht zu einer Verformung der Behälterwand la beitragen, sind diesbezüglich
in der Regel keine besonderen Stützvorkehrungen zu treffen.
[0016] Gemäß Fig. 3 ist in den Behälter 1 eine Kombination zweier miteinander fest verbundener
Stützdreiecke 2, 2' eingesetzt. Diese beiden Stützdreiecke 2, 2", sind um einen Winkel
αgegeneinander so versetzt, daß deren Enden 3, an denen die Stützstreben miteinander
durch Schweißverbindungen 5 verbunden sind, in einem Abstand A
U am Umfang der Behälterwand 1 voneinander getrennt sind.
[0017] Auch hier sind Schweißverbindungen 4 zwischen diesen Enden 3 der Stützdreiecke 2,
2' und der Innenseite der Behälterwand la vorhanden. Innerhalb des Behälters überträgt
beispielsweise das schematisch dargestellte Rohr 7 eine erste Radialkraft P
r1 in der dargestellten Pfeilrichtung auf die beiden Stützdreiecke 2, 2', die an der
betreffenden Angriffsstelle des Rohres 7 nicht nur über Schweißverbindungen 8 mit
dem Rohr 7, sondern auch über Schweißverbindungen 6 miteinander fest verbunden sind.
[0018] Entsprechend sind Schweißverbindungen 6 an den anderen Kraftangriffsstellen P
r2' P
r3 zwischen den Stützdreiecken 2, 2' vorhanden.
[0019] Bei diesen Ausführungsbeispielen greifen über das Außenrohr 9 im wesentlichen keine
Radialkräfte an der Behälterwand la an, so daß das Außenrohr 9 an der Außenwand la
enden kann und die Schweißverbindung 10 zwischen dem Außenrohr 9 und der Behälterwand
la praktisch keine Radialkräfte zu übertragen hat.
[0020] Es empfiehlt sich, nicht nur die verhältnismäßig dünnwandige Behälterwand, sondern
auch die Stützdreiecke aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung herzustellen.
[0021] Obwohl in den Ausführungsbeispielen jeweils Schweißverbindungen dargestellt und beschrieben
sind, können auch andere Kraftübertragungsverbindungen angewendet werden, beispielsweise
Vernietungen oder Verschraubungen, obwohl sich Schweißverbindungen wegen der Starrheit
in den meisten Fällen als am vorteilhaftesten erwiesen haben.
[0022] Das Stützdreieck soll derart im Behälter angeordnet sein, daß es die Kräfte im wesentlichen
tangential auf die Behälterwand überträgt; insofern stellt das Stützdreieck ein Kräfteübertragungsorgan
mit einem die Richtung der Kräfte im Sinne geringerer Wandverformbarkeit ändernden
Effekt dar.
[0023] Anstelle der Schweißverbindungen können auch andere Verbindungsorgane, z.B. Schraubbolzen,
verwendet werden.
1. Stützkonstruktion für im wesentlichen zylinderförmige und verhältnismäßig dünnwandige
Großbehälter, wie Silos, Tanks, Mischbehälter etc.,
dadurch gekennzeichnet ,
daß im Inneren des Behälters (1) mindestens ein im Behälterquerschnitt senkrecht auf
die Behälterachse (B) im wesentlichen dreieckförmiges Stützdreieck (2) angeordnet
ist, dessen Enden (3) sich innen an der im wesentlichen zylindrischen Behälterwand
(la) abstützen und mit dieser insbesondere fest verbunden sind.
2. Stützkonstruktion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die feste Verbindung zwischen den Enden (3) des Stützdreiecks (2) und der Behälterwand
(la) aus mindestens je einer Schweißverbindung (4) besteht.
3. Stützkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Stützdreieck (2) aus Stützstreben (2a, 2b, 2c) besteht, die zu einem etwa
gleichschenkligen Dreieck so zusammengesetzt sind, daß deren Enden die Enden (3) des
Stützdreiecks (2) bilden.
4. Stützkonstruktion nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die aneinanderstoßenden Enden der Stützstreben (2a, 2b, 2c) mittels Schweißverbindungen
(5) fest verbunden sind.
5. Stützkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
daß mindestens zwei Stützdreiecke (2, 2') derart miteinander verbunden sind, daß sich
deren Enden (3) innen an der Behälterwand (la) abstützen und daß in der Nähe von Angriffsstellen
von Kräften (P) die Stützdreiecke (2, 2') auch untereinander fest verbunden sind.
6. Stützkonstruktion nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Verbindungsstelle in der Nähe der Angriffsstellen Schweißverbindungen (6)
sind.
7. Stützkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
daß im Inneren des Behälters (1) sich befindliche Rohre (7) mit dem/den Stützdreieck(en)
(2, 2') fest verbunden sind.
B. Stützkonstruktion nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die festen Verbindungen aus Schweißverbindungen (8) bestehen.
9. Stützkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
daß sich von außerhalb des Behälters (1) an die Behälterwand (la) herangeführte bzw.
durch diese hindurchgeführte Außenrohre (9) am Stützdreieck (2, 2') abstützen.
10. Stützkonstruktion nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Außenrohre (9) mit der Behälterwand (la) und/oder dem Stützdreieck (2, 2')
durch Schweißverbindungen (8, 10) verbunden sind.
11. Stützkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Stützdreieck (2, 2') im wesentlichen biegesteif ausgebildet ist.
12. Stützkonstruktion nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Stützdreieck (2, 2') aus Profilmaterial hergestellt ist.
13. Stützkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Stützdreieck (2, 2') aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht.
14. Stützkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
daß mindestens einige der Schweißverbindungen durch lösbare Schraubverbindungen ersetzt
sind.