[0001] Die Erfindung betrifft einen Geschoßkopf nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Geschoßköpfe der gattungsgemäßen Art sind aus der DE-OS 21 36 788 bekannt. Sie werden
über einem Zielgebiet von einem Lastengeschoß oder einem Flugkörper abgeworfen und
sinken dort von einem aerodynamischen Bremsmittel, z. B. einem Fallschirm, gebremst
nieder, wobei sie ein Ziel autonom erfassen und es nach Erreichen der Bekämpfungsreichweite
bekämpfen. Sie verfügen dazu über eine von einem Zielortungssignal zündbare Wirkladung.
Dieses Zielortungssignal wird von einem im Geschoßkopf angeordneten Sendeempfänger
geliefert, der ein im Mikrowellenbereich liegendes Hochfrequenzsignal über eine Antenne
abstrahlt und das vom Ziel reflektierte Signal wieder empfängt. Um die Funktion der
Wirkladung möglichst wenig zu beeinträchtigen, ist es aus der vorgenannten Entgegenhaltung
bereits bekannt, das den SendeEmpfänger umfassende Zielerkennungsgerät in Flugrichtung
hinter der Wirkladung und lediglich die Antenne des Zielerkennungsgeräts in Flugrichtung
vor der Wirkladung anzuordnen. Über die Art der Verbindung zwischen der Antenne des
Zielerkennungsgeräts und dem Zielerkennungsgerät sind in der genannten DE-OS keine
Angaben gemacht.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Geschoßkopf der eingangs genannten
Art dahingehend auszugestalten, daß die Funktion der Wirkladung möglichst wenig beeinträchtigt
ist
[0004] Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0005] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei
zeigt:
Fig. 1: in schematischer Darstellung teilweise im Schnitt einen an einem Fallschirm
niedersinkenden Gefechtskopf;
Fig. 2: einen Querschnitt entlang der Linie 2-2 nach Fig. 1;
Fig. 3: zur Erläuterung eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung eine vergrößerte
Detaildarstellung der Fig. 2.
[0006] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Gefechtskopf 10, der von einem aerodynamischen
Bremsmittel, vorzugsweise einem Fallschirm 14, gebremst über einem Zielgebiet niedersinkt,
nachdem er von einem Lastengeschoß oder einem Flugkörper über dieses Zielgebiet transportiert
worden ist. Der Gefechtskopf 10 umfaßt in einer Hülle 11 eine Wirkladung 12. Diese
Wirkladung kann aus einer sogenannten projektilbildenden oder einer Hohlladung bestehen.
Der Gefechtskopf 10 ist in der Lage, nach Abwurf ein Ziel autonom zu bekämpfen.
[0007] Dazu verfügt er über ein Zielerkennungsgerät 15, das in einem ersten Ausführungsbeispiel
einen im Mikrowellenbereich arbeitenden Sender und einen Empfänger umfaßt. Die vom
Sender erzeugte Hochfrequenzenergie wird von einer Antenne 16 abgestrahlt, die von
einem Ziel reflektierte Strahlung wird von der gleichen Antenne 16 empfangen und dem
Empfänger im Zielerkennungsgerät 15 zur Auswertung zugeführt. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung arbeitet das Zielerkennungsgerät 15 lediglich passiv als Radiometer,
das vermittels der Antenne 16 von einem Ziel ausgehende Strahlung aufnimmt. Um die
Effektivität der Wirkladung 12 nicht nachteilig zu beeinflussen, wird höchstens die
Antenne 16 des Zielerkennungsgeräts 15 in Flugrichtung vor der Wirkladung 12 angeordnet,
während das Zielerkennungsgerät 15 selbst in Flugrichtung hinter der Wirkladung 12
angebracht ist. Wenn nun - was im Mikrowellenbereich an sich bekannt ist - Antenne
16 und Zielerkennungsgerät 15 lediglich durch einen üblichen Hohlleiter oder Wellenleiter
verbunden würden, könnte eine Verringerung der Wirksamkeit der Wirkladung 12 nicht
ausgeschlossen werden, da der wirksame Querschnitt der Wirkladung 12 durch den Wellenleiter
verringert ist. Um diesen Nachteil zu . verhindern, wird erfindungsgemäß die Verbindung
zwischen der Antenne 16 und dem Zielerkenungsgerät 15 des Gefechtskopfes 10 als sprengstoffgefüllter
Wellenleiter 17, 17' ausgeführt. Zweckmäßig besteht der Wellenleiter 17, 17' dabei
aus einem Metallrohr 17", das mit Sprengstoff 17 ausgefüllt ist. Die Abmessungen des
Metallrohrs 17' sind dabei in an sich bekannter Weise so zu wählen, daß die Mikrowellenenergie
zwischen Antenne 16 und Zielerkennungsgerät 15 weitergeleitet werden kann.
[0008] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung (Fig. 3) wird der
Wellenleiter 17 dadurch gebildet, daß die Mantelfläche eines Zylinders 37 aus Sprengstoff
mit einer metallischen Schicht 37' bedampft wird.
[0009] Diese metallische Schicht 37' kann beispielsweise aus Aluminium oder Kupfer bestehen.
Während dieser Wellenleiter einerseits gut geeignet ist zur Fortleitung von Hochfrequenzenergie
zwischen dem Zielerkennungsgerät 15 und der Antenne 16, beeinträchtigt andererseits
die vergleichsweise geringe Metallmenge der dünnen metallischen Schicht 37' die Funktion
der Wirkladung 12 nicht. Der metallisierte Sprengstoffzylinder 37 wird zweckmäßig
in einer Bohrung angeordnet, die zentrisch in der Wirkladung 12 vorgesehen ist.
1. Von einem Lastengeschoß oder einem Flugkörper abwerfbarer Geschoßkopf mit einem
einen Empfänger, ggf. einen Sender und eine Antenne aufweisenden Zielerkennungsgerät
und einer durch ein Zielortungssignal zündbaren Wirkladung, bei dem das Zielerkennungsgerät
in Flugrichtung hinter der Wirkladung und die Antenne des Zielerkennungsgeräts in
Flugrichtung vor der Wirkladung angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne
(16) und das Zielerkennungsgerät (15) durch einen mit Sprengstoff gefüllten Wellenleiter
(17, 17') miteinander verbunden sind.
2. Geschoßkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenleiter (17,
17') aus einem mit Sprengstoff (17) gefüllten Metallrohr (17') besteht.
3. Geschoßkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenleiter (17,
17') aus einem Sprengstoffzylinder oder einer Sprengstoffsäule (37) besteht, deren
Außenmantelfläche mit einer Metallschicht (37*) bedampft ist.