[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Applikator zum gezielten Auftragen bzw. Aufsprühen
von flüssigen kosmetischen Präparaten, insbesondere Haarbehandlungs-oder Pflegemitteln,
wie Dauerwell- oder Fixierflüssigkeit, Haarwasser oder dergleichen, mittels einer
Düse.
[0002] Derartige Applikatoren bzw. Vorrichtungen sind in manmigfacher Ausführung bekannt.
Durch die DE-PS 939 833 ist ein Behältnis mit eingesetzter Kolbenpumpe zum Abgeben
einstellbarer Flüssigkeitsmengen bekannt geworden, bei dem die auf das obere Ende
des Deckels des Behälters aufsetzbare Kappe oben eine hinausragende Kolbenstange trägt,
die durch Druck auf den am oberen'Ende der Kolbenstange befindlichen Knopf wahlweise
in Richtung zum Behälter heruntergedrückt werden kann. Hierbei wird die Flüssigkeit
durch eine im Knopf befindliche rohrförmige Düse ausgesprüht. Die Handhabung ist nicht
bequem und ein gezieltes Auftragen praktisch nicht möglich.
[0003] Es ist auch durch die US-PS 3 730 182 ein Atomiseur bekannt geworden, bei dem aus
einem das flüssige Präparat und ein Treibgas enthaltenden Behälter durch Fingerdruck
ein Ventil geöffnet und die Flüssigkeit aus einem länglichen Rohr auf das zu behandelnde
Haar ausgesprüht wird. Die Anwendung dieses Gerätes setzt voraus, daß der die Flüssigkeit
enthaltende Behälter auch Treibgas enthält.
[0004] Doch dies ist bei den meisten für die Haarbehandlung jetzt zur Verwendung kommenden
Präparaten nicht der Fall.
[0005] Es sind ferner durch die DE-OS 30 01 688 und die DE-OS 24 47 426 Vorrichtungen bekannt
geworden, bei denen mittels einer eingebauten Pumpe die in einem Vorratsbehälter befindliche
Flüssigkeit angesaugt und durch eine Düse mit kurzer Düsenöffnung ausgesprüht wird.
Die Pumpe wird hierbei durch einen von der Vor-. richtung nach unten ragenden und
vom Zeigefinger der die Flasche und das Gerät zu haltenden Hand zu bedienenden Hebel
betätigt. Auch mit diesen Geräten ist ein gezieltes Auftragen des flüssigen Behandlungsmittels
praktisch nicht möglich.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, durch eine neuartige Kombination einzeln zum Teil bekannter
Maßnahmen einen zum gezielten Auftragen von flüssigen kosmetischen Präparaten, insbesondere
Haarbehandlungsmitteln, wie Dauerwellflüssigkeiten usw. besonders gut geeigneten Applikator
anzugeben.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Applikator der eingangs genannten Art durch die Kombination
der im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen technischen Merkmale erzielt.
[0008] Durch diese Kombination ergibt sich ein Applikator mit ergonomisch günstiger Form,
dessen Handhabung nur einen geringen Kraftaufwand und damit ein ermüdungsfreies, schnelles
Arbeiten ermöglicht. Die Auftragemenge kann entsprechend den jeweils vorliegenden
Gegebenheiten, beispielsweise der Aufnahmefähigkeit eines Haarwickels, exakt dosiert
werden, wobei eine Steuerung dieser Menge über einen Schwenkhebel durch entsprechende
Wahl des Schwenkbereichs leicht möglich ist.
[0009] Es ist vorteilhaft, an der dem Handgriff des Gehäuses zugewendeten Seite des schwenkbaren
Betätigungshebels eine wahlweise einstellbare Einrichtung zur Begrenzung des Schwenkbereiches
dieses Betätigungshebels vorzusehen. Hierdurch wird auch wenig geübten Kräften die
Dosierung der jeweiligen Auftragemenge erleichtert.
[0010] Durch besondere Ausbildung des am Ende des Auftragerohres des Applikators vorgesehenen
Düsenkörpers ist eine ideale Anpassung an die jeweils vorliegenden Arbeitsbedingungen
möglich.
[0011] In manchen Fällen ist es günstig, .wenn nur eine Spritzöffnung vorgesehen und die
Auftragedüse kugelig gewölbt und der Radius des kugelig gewölbten Teiles wenigstens
halb so groß ist wie der Außendurchmesser des Auftragerohres im Bereich nahe seiner
vom Gehäuse abgewendeten Seite. Dies bietet den Vorteil, daß die der Düsenöffnung
benachbarte Zone in allen zur Düsenachse senkrechten Bewegungsrichtungen eine gleichartig
geformte Oberfläche hat, also bei Befeuchten mit Dauerwellflüssigkeit sowohl in Längsrichtung
der Dauerwelle als auch quer hierzu leicht bewegt werden kann. Außerdem ist praktisch
ausgeschlossen, daß die Düse beim Berühren der Haare an diesen hängenbleibt.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform trägt das Auftragerohr an seiner Mündung einen
Verteilerkörper, der wenigstens drei nebeneinander angeordnete Austrittskanäle aufweist,
deren Achsen im wesentlichen in einer die Längsachse des Spritzkanals des rohrförmigen
Teiles enthaltenden Ebene liegen.
[0013] Hierbei ist es zweckmäßig, wenn die Austrittskanäle derart bemessen sind, daß beim
Austreten von 0,7 ml flüssigen kosmetischen Präparates in o,4 sek. die mittlere Austrittsgeschwindigkeit
zwischen 3,5 m/s und 6,5 m/s beträgt.
[0014] Weitere Fortbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet und werden nachstehend in Verbindung mit den ein Ausführungsbeispiel
darstellenden, teilweise schematisch vereinfachten Figuren beschrieben. In diesen
sind einander entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen, und es sind
alle zum Verständnis der Erfindung nicht notwendigen Einzelheiten fortgelassen worden.
[0015] Es zeigt:
Fig. 1 einen erfindungsgemäß ausgeführten Applikator mit eingeschraubtem Vorratsbehälter
bei der Anwendung, von der Seite gesehen;
Fig. 2 den in Fig. 1 dargestellten Applikator in vergrößertem Maßstab, jedoch ohne
den angeschraubten Vorratsbehälter, in Seitenansicht, jedoch zum Teil geschnitten;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das vordere Ende des Auftragerohres und der darin
eingesetzten Düse des in Fig. 1 dargestellten Applikators, in stark vergrößertem Maßstab;
Fig. 4 eine Variante des in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Applikators bei der Anwendung,
von der Seite gesehen;
Fig. 5 eine Ausführungsform des zweiteiligen Verteilerkörpers des in Fig. 4 dargestellten
Applikators in vergrößertem Maßstab, in Draufsicht;
Fig. 6 einen Schnitt durch den Verteilerkörper entlang der Linie AB der Fig. 5;
Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie AB der Fig. 5, jedoch durch eine von Fig. 5
geringfügig abweichende Ausführung des Verteilerkörpers;
Fig. 8 einen den Figuren 6 und 7 entsprechenden Schnitt durch eine weitere Ausführung
des Verteilerkörpers, von oben gesehen;
[0016] Der in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Applikator hat ein pistolenartig ausgebildetes
Gehäuse 1, dessen unterer Teil 1A ähnlich einem Pistolenhandgriff ausgebildet ist.
An dem Gehäuse 1 ist ein nach Art des Abzughebels eines Revolvers ausgebildeter Betätigungshebel
2 um eine Drehachse 3 schwenkbar angeordnet. Dieser hat eine leicht konkav geformte
Vorderseite 2A und zwei damit im Material verbundene Seitenflanken 2B. Im Innern des
durch Vorderseite und Seitenflanken gebildeten Hohlraumes ist der Kolben 4 einer im
Gehäuse befindlichen, in der Figur nicht dargestellten selbstansaugenden Kolbenpumpe
angeordnet.
[0017] Am unteren Ende des Teils 1A ist eine Aufnahmevorrichtung 1B für das obere Ende eines
flaschenartigen Behälters 5 vorgesehen, welcher das zu versprühende flüssige kosmetische
Präparat enthält. Bei Betätigung des Betätigungshebels 2 saugt die Kolbenpumpe über
das im Gehäuse 1 angedeutete Steigrohr 6 das flüssige kosmetische Präparat an und
spritzt es aus der Spritzöffnung 7 des Auftragerohres 9 in Richtung des Pfeiles 10
auf die zu besprühende Stelle aus, beispielsweise Wellflüssigkeit auf Lockenwickler
11 der zu behandelnden, in Fig. 1 angedeuteten Person.
[0018] Unterhalb der Stelle, an welcher der Kolben 4 angelenkt ist, ist im Raum zwischen
den Seitenflanken 2A des Abzughebels ein um die Achse 13 schwenkbarer Arm 14 so angeordnet,
daß er wahlweise in den Hohlraum einklappbar und durch Fingerdruck auf den Vorsprung
14A wahlweise aus dem Hohlraum herausklappbar ist. In herausgeklapptem Zustand begrenzt
die Endfläche 14B den Schwenkbereich des Handgriffes, so daß je nach eingestellter
Lage des um etwa 90° schwenkbaren Armes 14 die Schwenkbewegung des Betätigungshebels
2 wahlweise auf einen längeren Bereich begrenzbar ist. Hierdurch wird bei der Anwendung
des Applikators die Dosierung der bei jeder Pumpbewegung auszusprühenden Menge wesentlich
erleichtert.
[0019] Die wahlweise einstellbare Einrichtung zur Begrenzung des Schwenkbereiches des Betätigungshebels
2 kann statt als Arm 14 auch als Kurvenscheibe oder Stufenrad ausgebildet sein. Dies
ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn mehr als zwei verschiedene Schwenkbereiche
des Betätigungshebels einstellbar sein sollen.
[0020] Das Auftragerohr 9 besteht aus einem am vorderen Ende des Gehäuses 1 mittels überwurfmutter
15 befestigten, etwa 50 mm langen schlanken rohrförmigen Teil 9A und einem in dessen
vorderes Ende eingesetzten, die Düsenöffnung 7 enthaltenden Teil 9B.
[0021] Fig. 3 zeigt in stark vergrößertem Maßstab im Detail die Ausführung des Teiles 9B,
welcher aus einem kugelförmigen Bereich 16 und einem damit im Material verbundenen,
etwa 7 mm langen Rohr 17 besteht. Der Spritzkanal 19 hat bis zur Düse 7 durchgehend
praktisch- die gleiche lichte Weite von etwa 0,5 mm. Der Durchmesser des kugelförmigen
Bereiches 16 ist wesentlich größer als der Durchmesser des Rohres 17, so daß der kugelförmige
Bereich sich über einen Mittelpunktswinkel von etwa 300° erstreckt.
[0022] Der in den Figuren 4 bis 8 dargestellte Applikator besteht im wesentlichen aus einem
pistolenartig ausgebildeten Gehäuse 1, rinem am vorderen Ende dieses Gehäuses mittels
einer Überwurfmutter befestigten Auftragerohr 9 und einem am vorderen Ende dieses
Auftragerohres befestigten Verteilerkörper 20.
[0023] Das Gehäuse 1 mit dem zugehörigen, dem um eine Achse schwenkbaren Betätigungshebel
2, dem Kolben 4 und der Aufnahmevorrichtung 1B für das obere Ende eines flaschenartigen
Behälters 5 entspricht der in den Figuren 1 und 2 dargestellten und im zugehörigen
Text beschriebenen Ausführungsform. Während jedoch das freie Ende des Auftragerohres
9 bei der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsform eine kugelige Form
und eine Spritzöffnung 7 hat, ist bei den in den Figuren 4 bis 8 dargestellten Ausführungsformen
am freien Ende des Auftragerohres 9 ein Verteilerkörper 20 vorgesehen, der mehrere
Spritzöffnungen hat.
[0024] Die Figur 5 zeigt eine Ausführung des in Fig. 4 gezeichneten Verteilerkörpers 20
in Draufsicht und Figur 6 einen Vertikalschnitt. Der Verteilerkörper 20 besteht aus
einem rohrförmigen Teil 20A sowie aus einem Düsenkörper 20B, der auf den rohrförmigen
Teil 20A aufgesteckt und mit ihm auf eine geeignete Weise verbunden ist. Der rohrförmige
Teil 20A weist einen längs verlaufenden Spritzkanal 19 auf, aus dem die Haarbehandlungsflüssigkeit
in Richtung des Pfeiles 10 austritt. Der Spritzkanal 19 mündet ins Innere des Verteilerkörpers
20. Die Längsachse 19A des Spritzkanals 19 und die Achse des Verteilerkörpers 20 stehen
in zusammengesetztem Zustand der beiden Teile 20A und 20B senkrecht zueinander.
[0025] Der Verteilerkörper 20 weist an seiner vom rohrförmigen Teil 20A abgewandten Seite
drei nebeneinander angeordnete Austrittskanäle 22, 23, 24 auf. Die Achsen dieser drei
Austrittskanäle 22, 23, 24 . verlaufen im wesentlichen parallel zueinander und gleichzeitig
zur Längsachse 19A des Spritzkanals 19. Dabei liegen sie in einer quer zur Symmetrieebene
des Gehäuses 1 stehenden Ebene, die die Längsachse 19A des Spritzkanals 19 enthält.
Die Anordnung der Austrittskanäle 22, 23, 24 kann auch so getroffen sein, daß die
Längsachse des mittleren Austrittskanals 23 mit der Längsachse 19A des Spritzkanals
19 identisch ist.
[0026] Die Austrittskanäle 22, 23, 24 sind derart bemessen, daß die austretende Behandlungsflüssigkeit
mit einer nicht zu großen Austrittsgeschwindigkeit v ausgesprüht wird. Die mittlere
Austrittsgeschwindigkeit v beträgt beim Austreten von 0,7 ml Behandlungsflüssigkeit
in einer Zeit von 0,4 Sekunden wenigstens 2 m/s, höchstens 8 m/s, vorzugsweise wenigstens
3,5 m/s und höchstens 6,5 m/s. Es hat sich gezeigt, daß ein besonders günstiger Wert
der Austrittsgeschwindigkeit etwa 5 m/s beträgt. Der Durchmesser der Mündungen der
Austrittskanäle 22, 23, 24 liegt dabei in einem Bereich von 0,3 mm bis 0,6 mm, wobei
besonders günstige Ergebnisse bei einem Durchmesser von etwa 0,4 mm erzielt werden.
[0027] Figur 7 zeigt eine andere, gegenüber dem in Figur 5 und 6 dargestellten Verteilerkörper
20 modifizierte Ausführung, in Schnittdarstellung. Bei dieser Ausführung weist der
Verteilerkörper 20 vier Austrittskanäle 21, 22, 23, 24 auf. Die Längsachsen der beiden
innenliegenden Austrittskanäle 22, 23 verlaufen parallel zueinander und zur Längsachse
19A des Spritzkanals 19, während die Längsachsen der außenliegenden Austrittskanäle
21, 24 mit der Längsachse 19A des Spritzkanals 19 einen Winkel von 15° bis 25°, vorzugsweise
etwa 20°, einschließen. Die Längsachsen aller vier Austrittskanäle 21, 22, 23, 24
liegen dabei in einer Ebene, die die Längsachse 19A des Spritzkanals 19 enthält und
z.B. quer zur Symmetrieebene des Gehäuses 1 des Applikators oder aber auch in dieser
Symmetrieebene liegen kann.
[0028] Die Figur 8 zeigt schließlich eine zweite vorteilhafte Ausführung der Verteilerdüse
3 mit drei Austrittskanälen 21, 22, 23
"in einer von oben gesehenen'Schnittdarstellung. Bei dieser Ausführungsform weist der
Verteilerkörper 20 an seinen beiden Enden je einen vorragenden Vorsprung 26 auf. Die
Vorsprünge 26 weisen in Richtung vom Applikatorgehäuse 1 weg und sind vorzugsweise
kegelförmig ausgebildet, wobei die "Spitze" des Kegels kugelig ausgebildet, also stark
abgerundet ist. In diesem zuletzt genannten Fall schließt die Rotationsachse des kegelförmigen
Vorsprungs 26 mit der Längsachse 19A des Spritzkanals 19 einen spitzen Winkel ß von
wenigstens 35°, höchstens 45°, vorzugsweise etwa 40°, ein.
[0029] Selbstverständlich können im Rahmen der vorliegenden Erfindung weitere verschiedene
Modifikationen vorgenommen werden. So können z.B. die Austrittskanäle des Verteilerkörpers
eine im wesentlichen konische, sich in Richtung vom Gehäuse zur Austrittsöffnung verjüngende
Form aufweisen. Diese Maßnahme würde die zwischen der Austrittskanalinnenwand und
der austretenden Behandlungsflüssigkeit auftretende Reibung verringern, die bei so
geringem Durchmesser der Austrittskanäle von Bedeutung ist.
[0030] Durch die Anordnung mehrerer in geringem Abstand von vorzugsweise etwa 2 mm nebeneinander
liegender Austrittsöffnungen für die Behandlungsflüssigkeit ergibt sich der für die
praktische Anwendung des Applikators wesentliche Vorteil, daß auf den zu behandelnden
Bereich des Haares nicht ein einziger verhältnismäßig starker Strahl, sondern bei
Auftrag derselben Menge ein in Richtung der Anordnung der Mündungen der Austrittskanäle
verbreitertes Strahlenbüschel austritt. Es wird also eine größere Fläche des Haares
praktisch gleichmäßig benetzt. Für den in Friseurbetrieben besonders häufigen Fall
der Anfertigung von Dauerwellen können üie auf entsprechende Wickelkörper gewickelten
Haarwickel 1.1 in einfacher Weise gleichmäßig besprüht werden. Zum Besprühen eines
Haarwickels genügt es dann, den Applikator so zu schwenken, daß die breit gefächert
auf den Haarwickel 11 auftreffende Behandlungsflüssigkeit von einem Ende eines Wickels
in Richtung zum anderen Ende dieses Wickels weitergeschwenkt wird. Bei der in Figur
4 gezeichneten Stellung wäre dementsprechend das Gehäuse des Applikators um eine in
der Zeichenebene liegende Achse 29 zu schwenken oder in Richtung der Achse des zu
behandelnden Haarwickels zu verschieben. WELLA / Europäische Patentanmeldung "Applikator
zum gezielten Auftragen bzw. Aufsprühen von flüssigen kosmetischen Präparaten" entsprechend
deutscher Patentanmeldung P 33 25 408.7 mit Ergänzungen (Mehrstrahldüse)
NUMMERNLISTE
[0031]

1. Applikator zum gezielten Auftragen bzw. Aufsprühen von flüssigen kosmetischen Präparaten,
insbesondere Haarbehandlungs- oder Pflegemitteln, wie Dauerwell-oder Fixierflüssigkeit,
Haarwasser oder dergleichen, mittels einer Düse, gekennzeichnet durch die Kombination
nachstehender, einzeln zum Teil bekannter technischer Merkmale:
a) Die Vorrichtung hat ein pistolenartiges Gehäuse (1) mit darin integrierter selbstansaugender
Kolbenpumpe, deren Kolben (4) an den nach Art eines Abzugshebels eines Revolvers ausgebildeten
Betätigungshebels (2) angelenkt und die Anordnung derart getroffen ist, daß die Achse
des Pumpenzylinders mit der Sprührichtung (10) einen spitzen Winkel von weniger als
30° einschließt;
b) am unteren Ende des Griffstückes (1A) des pistolenartigen Gehäuses (1) ist eine
Aufnahmevorrichtung (1B) für das obere Ende eines das flüssige kosmetische Präparat
enthaltenden flaschenartigen Behälters (5) vorgesehen;
c) an der Mündungsseite des pistolenartigen Gehäuses ist ein wenigstens 35 mm langes
Auftragerohr (9) auswechselbar befestigt, das an seiner Mündung eine Auftragsdüse
(16) mit einer in Längsachse des Auftragerohres (9) angeordneten Spritzöffnung trägt;
d) am Gehäuse ist an der dem Auftragerohr (9) zugewendeten Seite des Gehäuses (1)
ein mechanisch mit der Kolbenpumpe gekoppelter Betätigungshebel (2) für die Kolbenpumpe
vorgesehen, der vor ' dem dem Auftragerohr (5) zugewendeten Bereich des Gehäuses (1)
in Richtung zum Handgriff (1A) gegen die Kraft einer Feder bewegbar ist.
2. Applikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Handgriff (2)
zugewendeten Seite des Betätigungshebels (2) und/oder an der dem Betätigungshebel
(2) zugeordneten Seite des Handgriffes eine wahlweise einstellbare Einrichtung (14)
zur Begrenzung des Schwenkbereiches des Betätigungshebels (2) vorgesehen ist.
3. Applikator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel (2)
eine leicht konkav geformte Vorderseite und zwei mit dem Material der Vorderseite
(2A) einstückig verbundene Seitenflanken (2B) hat und die Vorrichtung (14) zur Begrenzung
des Schwenkbereiches um eine in den beiden Seitenflanken befestigte Achse (13) schwenkbar
ist.
4. Applikator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur mechanischen
Einstellung der Begrenzung des Schwenkbereiches des Betätigungshebels (2) als Kurvenscheibe
oder Stufenrad ausgebildet ist.
5. Applikator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Begrenzung
des Schwenkbereiches an der hohlen Innenseite des Betätigungshebels (2) angebracht
ist.
6. Applikator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Begrenzung
des Schwenkbereiches als aus der Innenseite des Betätigungshebels (2) herausklappbarer
Arm (14) ausgebildet ist, der vorzugsweise um einen durch Anschläge begrenzten Schwenkbereich
von etwa 90° schwenkbar ist.
7. Applikator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der herausklappbar angeordnete
Arm (14) bei Einstellung auf großen Schwenkbereich des Betätigungshebels (2) in dessen
hohle Innenseite eingeklappt,ist.
8. Applikator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (14) einen in eingeklapptem
Zustand über die Seitenflanken (2B) des Betätigungshebels (2) in Richtung zum Griffstück
(1A) des Gehäuses (1) nach außen ragenden Vorsprung (14A) hat.
9. Applikator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Begrenzung
des Schwenkbereiches eine Stellung für größten Schwenkbereich und zwei weitere Arbeitsstellungen
für kleinere, aber unterschiedliche Schwenkbereiche hat.
10. Applikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragedüse kugelig
gewölbt ist.
11. Applikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius R der kugelartig
gewölbten Auftragedüse wenigstens halb so groß, vorzugsweise etwa ebenso groß ist
wie der Außendurchmesser D des Auftragerohres (9) im Bereich nahe seiner vom Gehäuse
(1) abgewendeten Seite.
12. Applikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragerohr (9) aus
zwei koaxialen Teilen (9A und 9B) besteht, deren hinterer am pistolenartigen Gehäuse
(1) befestigter Teil (9A) einen langen engen, sich vorzugsweise in Sprührichtung verjüngenden
Kanal enthält, dessen mittlerer Durchmesser vorzugsweise kleiner als 1/10 der Länge
dieses Teiles ist und dessen vorderer, als Auftragedüse ausgebildeter Teil (9B) die
in der Mitte der Kugelfläche befindliche Spritzöffnung (7) enthält, an die sich ein
im hinteren Teil befindliches Rohr (17) anschließt, dessen Außendurchmesser wesentlich
kleiner als der Durchmesser des kugelig gewölbten Bereiches (16) ist (Fig. 3).
13. Applikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsrohr (9) an
seiner Mündung einen Verteilerkörper (3') trägt, der wenigstens drei nebeneinander
angeordnete Austrittskanäle (21, 22, 23) aufweist, deren Achsen im wesentlichen in
einer die Längsachse (5A) des Spritzkanals (19) des rohrförmigen Teiles (9A) enthaltenden
Ebene liegen (Fig. 6).
14. Applikator nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittskanäle (21,
22, 23) derart bemessen sind, daß beim Austreten von 0,7 ml flüssigen kosmetischen
Präparates in 0,4 sek. die mittlere Austrittsgeschwindigkeit v mindestens 2 m/s, höchstens
8 m/s, vorzugsweise wenigstens 3,5 m/s, höchstens 6,5 m/s, beträgt.
15. Applikator nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Austrittskanäle
(21, 22, 23) zwischen 0,3 mm und 0,6 mm liegt, vorzugsweise etwa 0,4 mm beträgt.
16. Applikator nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Austrittskanäle
(21, 22, 23) im wesentlichen parallel zueinander und zur Längsachse (19A) des Spritzkanals
(19) des rohrförmigen Teiles (9A) verlaufen (Fig. 6).
17. Applikator nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachsen der außenliegenden
Austrittskanäle (21, 24) mit der Längsachse (19') des Spritzkanals (19) des Auftragerohres
(9) einen Winkel von 15° bis 30°, vorzugsweise etwa 20°, einschließen (Fig. 7).
18. Applikator nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerkörper (3')
an seinen beiden Enden je einen in Richtung vom Gehäuse (1) weg weisenden, vorzugsweise
im wesentlichen die Form eines Kegels mit abgerundeter Spitze aufweisenden Vorsprung
(14A) aufweist, dessen Rotationsachse mit der Längsachse (19') des Spritzkanals (19)
des Auftragerohres (9) einen Winkel von wenigstens 25°, höchstens 45°, vorzugsweise
etwa 30°, einschließt (Fig. 8).