[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben von mindestens zwei parallel geschalteten
Turbokompressoren, die jeweils zur Verhindrung des Pumpens mit einer Pumpgrenzregelung
versehen sind, d. h. daß bei ihnen vor Erreichen der Pumpgrenze beim Erreichen einer
zu dieser parallel verlaufenden Abblaselinie durch öffnen von Abblase- oder Umblaseventilen
sichergestellt wird, daß ein Pumpen vermieden wird, und wobei die Turbokompressoren
außerdem gemeinsam von Lastverteilungsreglern und einzeln von je einem Druckregler
gesteuert werden.
[0002] Bei Kompressoren im Parallelbetrieb besteht häufig die Aufgabe, die Last gleichmäßig
auf alle Maschinen zu verteilen. üblicherweise wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß jeder Maschine ein Durchflußregler zugeordnet wird. Der Sollwert dieser Durchflußregler
wird von einem gemeinsamen übergeordneten Druckregler vorgegeben.
[0003] Jeder Durchflußregler hat den gleichen Sollwert (Ausgang des Druckreglers) und führt
infolgedessen jede Maschine in den Arbeitspunkt, in dem sie mit dem gleichen Durchsatz
betrieben wird wie die Parallelmaschi- ne(n). Bei unterschiedlichen Kennlinien der
Maschinen ist es dabei nachteilig möglich, daß dabei eine Maschine im Abblase- oder
Umblasebetrieb gefahren wird, während die andere weit im Kennfeld fährt. Diese Gefahr
ist bei Maschinen mit flachen Kennlinien besonders groß.
[0004] Diese Anordnung hat außerdem den Nachteil, daß der Durchflußregler in Kaskade zum
Druckregler arbeitet.
[0005] Bleibende Regelfehler müssen dabei vermieden werden, so daß beide Regler als PI-Regler
zu schalten sind. Eine Reihenschaltung von zwei PI-Reglern kann aber bekanntlich nur
dann stabil arbeiten, wenn der vorgeschaltete Regler wesentlich langsamer arbeitet
als der unterlagerte. Da Turbokompressoren in der Regel auch noch mit Pumpgrenzregelungen
ausgerüstet sind, die ebenfalls PI-Verhalten haben, bestimmen diese das Zeitverhalten
aller Regelungen.
[0006] In der Praxis wird dabei die Pumpgrenzregelung erst einmal stabil eingestellt. Die
Durchflußregelung muß dann wesentlich langsamer reagieren, um Rückwirkungen zu vermeiden.
Die Druckregelung als überlagerte Führungsregelung muß wiederum noch wesentlich langsamer
reagieren. Die Folge ist, daß der Druckregler Störungen nur relativ langsam ausregeln
kann. Die Lastverteilungsregelung hat in diesem Zusammenhang die Aufgabe, Betriebszustände
zu verhindern, in denen eine Maschine abbläst, während andere Maschinen oder eine
andere Maschine weit im Kennfeld fahren. Eine Regelung zur Einstellung von gleichem
Durchfluß kann diese Aufgabe nicht vollständig erfüllen. So können z. B. Unsymmetrien
im Verlauf der Kennlinien bzw. der Abblaselinien, wie oben beschrieben, genausowenig
kompensiert werden wie der Einfluß unterschiedlicher Saugdrücke oder ein unsymmetrischer
Strömungsverlauf in den Rohrleitungen.
[0007] Es ist demgemäß Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben bzw. Regeln von
parallelgeschalteten Turbokompressoren zu finden, dem die vorgenannten Nachteile nicht
mehr anhaften und das es insbesondere erlaubt, sämtliche Turbokompressoren während
des Betriebes im ausreichenden Abstand von der Abblaselinie zu betreiben, so daß ein
überflüssiges Abblasen einerseits sicher vermieden wird, andererseits aber auch eine
möglichst große Sicherheit gegen Pumpen vorhanden ist.
[0008] Die Turbokompressoren sollen dabei unter Berücksichtigung ihrer individuellen Werte
unter möglichst günstigen Bedingungen betrieben werden können, sie sollen-möglichen
Drucks und Durchflußschwankungen möglichst schnell angepaßt werden können, wobei die
gesamte Regelung sicher, störunanfällig-und wirtschaftlich sein soll. Insbesondere
soll die gesamte Regelung mit handelsüblichen Bauelementen verwirklichbar sein.
[0009] Diese Aufgabenstellung soll weiterhin gelöst werden unter dem neuartigen Gesichtspunkt,
daß insbesondere ein Abblasen oder Pumpen einzelner Kompressoren vermieden werden
soll, da dadurch Belästigungen z. B. durch Lärm, Wirkungsgradverluste erheblicher
Größe und unter Umständen auch Schäden auftreten können.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem eingangs genannten Verfahren dadurch gelöst,
daß die Lastverteilungsregler die Einstellung der Kompressoren untereinander derart
regeln, daß bei jedem gleiche Abstände des Betriebspunktes gegenüber der Abblaselinie
vorliegen.
[0011] Vorteilhaft zu einer besonders schnellen Anpassung an Zustandsänderungen kann dabei
nur einer der Kompressoren von seinem Druckregler gesteuert werden und die übrigen
werden über die Lastverteilungsregelung nachgeführt. Dadurch wird auch sichergestellt,
daß auch in der Regelphase ein optimaler Abstand der Arbeitspunkte von der Abblaselinie
vorhanden ist. Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine Kaskadenregelung herkömmlicher Art nach dem Stand der Technik,
Figur 2 eine Lastverteilungsregelung gemäß der Erfindung,
Figur 3 eine Nachführschaltung gemäß der Erfindung, zur Begrenzung der Reglerausgänge,
Figur 4 eine Endlagenbegrenzung gemäß der Erfindung,
Figur 5 eine Lastverteilungsregelung in Form eines Schrittreglers,
Figur 6 eine erfindungsgemäße Schaltung zum Parallelbetrieb von jeweils zwei von drei
vorhandenen Maschinen,
Figur 7 die Schaltung für den Parallelbetrieb von drei Maschinen,
Figur 8 eine Lastverteilungsregelung mit nur einem Druckregler,
Figur 9 eine Schaltung zum Parallelbetrieb zweier von drei Kompressoren und
Figur 10 eine Schaltung zum Parallelbetrieb von drei Kompressoren.
[0012] Gemäß Figur 2 besitzt jeder Kompressor eine eigene Druokregelung, die direkt auf
die Drosselklappe wirkt. Die Druckregelung kann dadurch im Zeitverhalten so schnell
gemacht werden, wie im bekannten System der Durchflußregler.
[0013] Die Druckregler sind derart gegeneinander verriegelt, daß nur maximal ein Druckregler
auf Automatik geschaltet sein kann. Der andere bzw. die anderen ist bzw. sind auf
Hand geschaltet, d. h. passiv, solange kein Handeingriff erfolgt.
[0014] Die Lastverteilung wird durch je einen parallelen Lastverteilungsregler (FC) erreicht.
Dieser Regler erhält erfindungswesentlich als Istwert nicht den Durchfluß, sondern
den Abstand des Arbeitspunktes der Maschine von der Abblaselinie (gemessen im Druck-Durchflußdiagramm).
[0015] Diese Größe ist identisch mit der Regeldifferenz x
d der Pumpgrenzregelung (FSC) und steht dort als Signal zur Verfügung, braucht also
nicht gesondert bestimmt oder gemessen werden. Die Bestimmung eines solchen Signals
geht z. B. aus der deutschen Patentanmeldung P 26 23 899.3 hervor, in welcher auch
ein entsprechendes Druck-Durchflußdiagramm gezeigt wird, welches eine Pumpgrenz- und
Abblaselinie sowie Betriebskurven von Turbokompressoren enthält. Im übrigen sind die
geannten Begriffe dem Fachmann allgemein bekannt.
[0016] Bei einer unsymmetrischen Belastung der Maschinen ist die Regeldifferenz der einen
Maschine (xd(A)) anders als die der anderen Maschine (xd(B)). Die Differenz dieser
beiden Größen wird als Korrekturgröße (Istwert) den beiden Lastverteilungsreglern
aufgeschaltet, und zwar mit unterschiedlichen Vorzeichen. Der Sollwert dieser Regler
ist in der Regel auf Null gestellt, er kann jedoch auch andere Werte annehmen, wenn
eine Unsymmetrie gewünscht ist.
[0017] Der Ausgang der Lastverteilungsregler wirkt additiv auf den Ausgang der Druckregler.
Bei einer vorhandenen unterschiedlichen Belastung der Maschinen fährt der eine Lastverteilungsregler
die Drosselklappe weiter auf, während der andere die Klappe der Parallelmaschine.(n)
im gleichen Maße schließt. Setzt man lineare Kennlinien der Drosselklappen voraus,
wird durch diesen Regelvorgang der Gesamtdurchsatz der Maschinen und damit der Enddruck
nicht beeinflußt. Bei einer realen Anlage braucht der Druckregler nur die Unsymmetrien
der Drosselklappen nachregeln.
[0018] Da Druckregler und Lastverteilungsregler dadurch bereits systembedingt entkoppelt
sind, können beide gleiches Zeitverhalten erhalten. Bei einer Änderung des Enddruckes
führt der Druckregler zunächst die Maschine nach, die auf Automatik steht. Die dadurch
bedingte Unsymmetrie in der Maschinenbelastung wird vom Lastverteilungsregler erfaßt,
der anschließend alle Maschinen soweit nachführt, bis die Symmetrie wieder erreicht
ist.
[0019] Im Betrieb der Kompressoren werden gemäß Figur 2 die Ausgänge von Druckregler und
Lastverteilungsregler addiert. Dadurch kann diese Summe, d. h. die Stellgröße der
Drosselklappe, Werte zwischen 0 und 200 % der Nenngröße annehmen. Da die Klappe bereits
bei 100 % die Endlage erreicht, kann eine erhebliche Übersteuerung eintreten. Dies
ist unerwünscht und kann zu erheblichen Betriebsstörungen führen.
[0020] Um dies zu verhindern, kann eine Schaltung gemäß Figur 3 eingesetzt werden. Figur
3 zeigt eine solche Nachführschaltung. Es werden Regler eingesetzt, deren Ausgangsgröße
auf einen extern einstellbaren Wert begrenzt werden kann. Eine Übersteuerung wird
dann verhindert, wenn der Ausgang eines jeden Reglers auf eine Größe begrenzt wird,
` die der Differenz aus der anderen Stellgröße und 100 % entspricht.
[0021] Eine andere Möglichkeit besteht darin, den weiteren Anstieg der beiden Stellgrößen
stets dann zu verhindern, wenn die Drosselklappe ihre Endlage erreicht hat. Technisch
kann dies entweder durch eine entsprechende Beschaltung der Regler, aber auch gemäß
dem Schaltschema entsprechend Figur 4 durch eine Maximalauswahl vor jedem Regler erreicht
werden.
[0022] Um auch bei Stellgrößen nahe 100 % noch eine ausreichende Reglerdynamik zu erhalten
und keine unzulässige Begrenzung der Regeldifferenzen für Druckregler und Lastverteilungsregler
zu erhalten, wird ein Verstärker eingesetzt.
[0023] Die gleiche Funktion läßt sich auch erreichen, wenn den Maximalauswahlgeräten bei
Erreichen der Endlage (gemeldet durch einen Endschalter oder eine Grenzwertstufe an
der Stellgrößensumme) ein Wert null aufgeschaltet wird, während in allen anderen Fällen
100 % vorgegeben werden.
[0024] Ein grundsätzlich anderer Weg kann beschritten werden, wenn gemäß dem Schaltschema
entsprechend Figur 5 der Lastverteilungsregler als Dreipunkt-Schrittregler ausgeführt
wird. Übersteigt die Korrekturgrößedie im Schrittregler eingestellte Schaltschwelle,
wird der nachgeschaltete Integrator solange in die jeweilige Richtung verfahren, bis
die Schwelle wieder unterschritten wird.
[0025] Gleichzeitig wird die Korrekturgröße als zusätzlicher Wert auf die Regeldifferenz
des Druckreglers addiert. Der Ausgang des Druckreglers ist auch auf den Nachführeingang
des Integrators geschaltet, der Ausgang des Integrators auf den Nachführeingang des
Reglers.
[0026] Ist der Druckregler auf Automatik geschaltet, wirkt die Korrekturgröße durch diesen
Regler auf die Drosselklappe.Der Druckregler verfährt sein Ausgangssignal so lange,
bis sowohl Regeldifferenz als auch Korrekturgröße null sind. Der Integrator ist gleichzeitig
auf Nachführen geschaltet. Der Schrittregler ist damit unwirksam, der Integrator folgt
dem Druckreglerausgang unverzögert.
[0027] Ist der Druckregler ausgeschaltet, wird sein Ausgang auf den Integratorausgang nachgeführt.
Der Integrator wird vom Schrittregler verstellt, der somit einen direkten Einfluß
auf die Drosselklappenstellung nimmt.
[0028] Eine Umschaltung erfolgt stoßfrei, da nur jeweils Regler oder Integrator im Eingriff
ist und die nicht führende Komponente auf den Ausgang der anderen nachgeführt wird.
Dadurch wird auch Übersteuerung verhindert.
[0029] Sollen beide Regler auf Handbetrieb geschaltet werden, genügt es, nur den Druckregler
auf Hand zu schalten. Damit wird die Drosselklappenstellung nur noch von Hand vorgegeben.
[0030] Soll der Druckregler auf Automatik geschaltet sein, der Lastverteilungsregler jedoch
auf Hand, muß die Korrekturgröße durch einen Steuereingriff zu null gemacht werden.
[0031] Das Zeitverhalten des Lastverteilungsreglers läßt sich entweder durch einen Taktgeber
im Ausgang des Schrittgebers oder durch eine einstellbare Zeitkonstante des Integrators
einstellen.
[0032] Statt des Schrittreglers können auch zwei Grenzwertstufen eingesetzt werden.
[0033] Eine Unsymmetrie kann durch Addition eines Festwertes auf die Korrekturgröße erreicht
werden.
[0034] Das erfindungsgemäße, vorstehend beschriebene Verfahren läßt sich auch dann anwenden,
wenn mehr als zwei Maschinen installiert sind. Falls von mehreren Maschinen nur jeweils
zwei in Betrieb sind, muß durch eine Auswahllogik lediglich sichergestellt werden,
daß die Korrekturgröße als Differenz der Regeldifferenzen der beiden laufenden Maschinen
auf die jeweiligen Regler geschaltet sind. Ein Schema für die Umschlatung bei drei
vorhandenen Maschinen zeigt Figur 6.
[0035] Es werden die Korrekturgrößen für jede mögliche Maschinenkombination gebildet (xd(A)
- xd(B); xd(B) - xd(C); xd(A) - xd(C)).
[0036] Für jede Maschine gibt es zwei Kombinationen, so daß jeder Druckregler mit zwei Korrekturgrößen
beaufschlagt wird. Die Auswahllogik muß die Korrekturgrößen aller unzulässigen Kombinationen
zu null machen (Schalter A&B, B&C sowie A&C). Die Korrekturgröße der angewählten Maschinenkombination
ist parallel auf die beiden zugehörigen Druckregler geführt. Eine Verriegelung der
Druckregler muß sicherstellen, daß nur jeweils ein Druckregler auf Automatikbetrieb
geschaltet sein kann.
[0037] In den Eingängen der Lastverteilungsregler werden die unzulässigen Kombinationen
durch Logikstufen verriegelt.
[0038] Selbstverständlich ist es möglich, auf diese Logikstufen zu verzichten und das Eingangssignal
für den Schrittregler hinter den Umschaltern abzugreifen. Dies hat jedoch den Nachteil,
daß die zu null geschalteten Signale keine Restspannung haben dürfen, da die Integratoren
sonst beeinflußt werden können.
[0039] Auf eine Umschaltung kann ganz verzichtet werden, wenn bereits bei der Planung festgelegt
werden kann, welche der beiden jeweils in Betrieb befindlichen Maschinen den Druck
regelt und welche nachgeführt wird. In diesem Fall braucht die jeweilige analoge Korrekturgröße
nur auf den entsprechenden Regler geschaltet zu werden.
[0040] Denkbar ist z. B., daß bei den Kombinationen A&B, B&C sowie C&A jeweils die erste
den Druck regelt. Ein Paralellbetrieb von drei oder mehr Maschinen ist erfindungsgemäß
ebenfalls möglich. Es werden zunächst die Korrekturgrößen für alle denkbaren Kombinationen
von jeweils zwei Maschinen gebildet. Die für die vorgegebene Konstellation unzulässigen
Kombinationen mit außer Betrieb befindlichen Maschinen werden zu null gemacht. Dem
Druckregler einer jeden Maschine werden alle Korrekturgrößen, in denen die Regeldifferenz
dieser Maschine vorkommt, vorzeichenrichtig aufaddiert.
[0041] Da die Mittelwerte aller Korrekturgrößen stets null ergeben, erfolgt hierdurch eine
auf die jeweilige Maschine bezogene gewichtete Mittelwertbildung.
[0042] Mit den Eingängen der Lastverteilungsregler wird entsprechend verfahren. Für jede
Korrekturgröße gibt es einen eigenen Schrittregler. In seinen Ausgängen werden alle
Kombinationen mit außer Betrieb befindlichen Maschinen gesperrt.
[0043] Der Ausgang eines jeden Schrittreglers wird parallel auf die Integratoren der beiden
Maschinen geführt, deren Regeldifferenzen in der Korrekturgröße vorkommen. Auch bei
den Schrittreglerausgängen ist die Anzahl der Stellbefehle in Richtung steigender
Stellbefehle genau so groß wie die in Richtung sinkender. Es wird auch hier ein.Mittelwert
gebildet, der genau das gewünschte Stellverhalten bewirkt. In Figur 7 wird ein Schaltschema
für den Betrieb von drei Maschinen dargestellt, wobei die Auswahlschaltung sowie die
weiteren, außer Betrieb befindlichen Maschinen nicht dargestellt sind.
Beispiel:
[0044] Es wurde folgender Betriebspunkt angenommen

[0045] Druckregler (PC) A erhält damit eine Korrekturgröße

[0046] Druckregler B erhält

und Druckregler C

Integrator A erhält einen + Befehl, Integrator B einen + und einen - Befehl und Integrator
C einen - Befehl.
[0047] Der + und der - Befehl an Integrator B heben sich auf, so daß Maschine B nicht verstellt
wird. Eine Lastaufteilung erfolgt durch Verstellung von Maschine A und Maschine C.
[0048] Es ist selbstverständlich, daß auch bei drei Maschinen im Parallelbetrieb nur eine
auf Druckregelung geschaltet sein darf. Für den Parallelbetrieb von drei Maschinen
gelten alle Bemerkungen für den Betrieb von zwei Maschinen entsprechend.
[0049] Mit einem entsprechend vergrößerten Schaltaufwand läßt sich diese Methode auch auf
mehr als drei Maschinen anwenden.
[0050] Die Methode kann ebenfalls angewendet werden, wenn mehrstufige Maschinen mit Zwischeneinspeisung
parallel geschaltet sind und für jede einspeisung (Stufe) eine Lastverteilung gefordert
ist.
[0051] Eine wesentlich einfachere Schaltung als in Figur 5 bis 7 gezeigt, ist in den Figuren
8 - 10 dargestellt. Bei dieser Schaltung wird für jeden Druckregler eine Regeldifferenz
"Druckregelung", d. h. Drucksollwert minus Druckistwert und eine Regeldifferenz Lastverteilungsregelung
(Balanceregelung) gebildet. Die Regeldifferenz "Lastverteilungsregelung" enthält analog
zu der Beschreibung alle Korrekturgrößen, die zur aufgabengemäßen Verstellung der
Drosselklappe erforderlich sind. Sind Druck- und Lastverteilungsregelung eingeschaltet,
addieren sich die beiden Regeldifferenzen und ein Abgleich des Reglers erfolgt so
lange, bis die Summe aller Differenzen null ist. Soll ein Regler ausgeschaltet werden,
wird durch einen Umschaltkontakt die entsprechende Eingangsgröße zu null geschaltet.
Während eines solchen Umschaltvorgangs wird der Regler jeweils kurzzeitig auf Hand
geschaltet.
[0052] Ein Handeingriff erfolgt durch den Handverstelleingang am Druckregler. Eine Verriegelung
muß sicherstellen, daß die Balanceregler aller parallel betriebenen Maschinen stets
gemeinsam einzuschalten sind, da sonst Betriebsfälle denkbar sind, bei denen die Regeldifferenz
des Druckreglers den gleichen Betrag, aber umgekehrtes Vorzeichen der Regeldifferenz
des Balancereglers hat. Wenn nur ein Regler in Betrieb ist, kann dies zu einem vorgetäuschten
Quasiabgleich führen. Ist der parallele Lastverteilungsregler auch in Eingriff, dessen
Druckregler bekanntlich ausgeschaltet sein muß, erfolgt hierüber eine Kompensation
und eine Befreiung aus dem Quasiabgleich.
[0053] Ersichtlicherweise ist durch die erfindungsgemäße Regelung der Betrieb von zwei oder
noch einer größeren Anzahl von Turbo-Kompressoren in verbesserter Weise und insbesondere
sicherer möglich, ohne daß der regeltechnische Aufwand erheblich wäre. Es kann also
von einer idealen Lösung der anstehenden Probleme gesprochen werden.
1. Verfahren zum Betreiben von mindestens zwei parallel geschalteten Turbokompressoren,
die jeweils zur Verhinderung des Pumpens mit einer Pumpgrenzregelung versehen sind,
d. h. daß bei ihnen vor Erreichen der Pumpgrenze beim Erreichen einer zu dieser parallel
verlaufenden Abblaselinie durch öffnen von Abblaseoder Umblaseventilen sichergestellt
wird, daß ein Pumpen vermieden wird, und wobei die Turbokompressoren außerdem gemeinsam
von Lastverteilungsreglern und einzeln von je einem Druckregler gesteuert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lastverteilungsregler die Einstellung der Kompressoren
untereinander derart regeln, daß bei jedem gleiche Abstände des Betriebspunktes gegenüber
der Abblaselinie vorliegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur einer der Kompressoren
von seinem Druckregler gesteuert wird und die übrigen über die Lastverteilungsregelung
nachgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem von seinem Druckregler
gesteuerten Kompressor der Druckregler auf Automatik gestellt wird, während die Druckregler
der anderen Kompressoren auf Handbetrieb eingestellt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß je eine
Regeldifferenz der Druckregelung und der Lastverteilungsregelung gebildet wird, diese
Regeldifferenzen addiert werden und ein Abgleich solange erfolgt, bis die Summe der
Differenzen Null ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 für Kompressoren mit mehreren Druckstufen,
gekennzeichnet durch eine Anwendung bei jeder Druckstufe.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, für zweiflutige Kompressoren, gekennzeichnet
durch eine Anwendung für jeden Teilstrom.