[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Wärmebehandlung, insbes. Trocknung von
laufenden Warenbahnen in mittels Frischluft, Umluft und Abluft betriebenen Trocknern.
[0002] Bei allen bekannten Trocknern dieser Art wird in allen Feldern des Trockners Abluft
abgesaugt und Frischluft zugeführt. Dadurch wird Abluft mit hoher Feuchtebeladung
im vorderen Teil des Trockners und mit geringer Feuchtebeladung im hinteren Teil des
Trockners abgesaugt. Das bedeutet, daß zuviel Abluft ohne genügende Feuchtigkeitsbeladung
abgesaugt werden muß und damit den Energiehaushalt unnötig belastet, womit der spezifische
Wärmebedarf erhöht wird.
[0003] Diese Erkenntnis führte dazu, die Trocknungsluft im Gegenstrom durch die Behandlung
zu führen, wodurch sich auch der gewünschte Erfolg in Bezug auf den Energiehaushalt
einstellte.
[0004] Nun haben Untersuchungen ergeben, daß in Bereichen hoher Feuchtegehalte, also zum
Beginn der Trocknung, die Verwendung von reiner Luft zu den besten Trocknungsergebnissen
bezüglich der Trocknungsgeschwindigkeit führt. Bei Endtrocknungen mit ge
- ringen Feuchtegehalten ist aber die Heißdampftrocknung der Lufttrocknung überlegen,
d. h. bei dem Gesamttrocknungsvorgang ist es, um auf hohe Trocknungsgeschwindigkeiten
zu kommen,sinnvoll zunächst bei hohen Feuchtegehalten mit Luft zu arbeiten und bei
der Endtrocknung mit Dampf. Diese überlegungen würden dazu führen, Trockner mit zwei
völlig getrennten Behandlungsbereichen,
[0005] nämlich einen mit Luft- und einen mit Dampfbetrieb auszuführen. Das ist aber aufwendig
und teuer, da es zu komplizierten Anlagen führt.
[0006] Durch die Erfindung soll deshalb die Aufgabe gelöst werden, einen Trockner einfacher
Bauart zu schaffen, in dem in einem einzigen Gehäuse bei ausschließlicher ZufUhrung
von Trocknungsluft, die Vorteile der Lufttrocknung mit denen der Heißdampftrocknung
miteinander verbunden werden.
[0007] Der Lösung der gestellten Aufgabe liegt dabei die Überlegung zu Grunde, daß die Trocknungsluft
sich im Verlaufe der Trocknung immer stärker mit Dampf aus der verdampften FlUssigkeit
anreichert, so daß sie sich zunehmend dem Trocknungsverhalten von Heißdampf annähert.
[0008] Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird deshalb erfindungsgemäß vorgeschlagen, die
dem Trockner zugeführte Frischluft in gleicher bzw. in im wesentlichen gleicher Richtung
wie die Warenbahn durch den Behandlungsraum zu führen und die Abluft nur im hinteren
Teil des Trockners aus dem Behandlungsraum abzuführen. Dabei kann die ZufUhrung der
Frischluft in den Behandlungsraum des Trockners durch den Eintrittsschlitz für die
Warenbahn in das Trocknergehäuse erfolgen. Es kann aber auch zur ZufUhrung der Frischluft
am Beginn des Behandlungsraumes am Trocknergehäuse ein besonderer Frischluftanschluß
vorgesehen sein.
[0009] Zwischen der ZufUhrung und der Abführung der Luft zum bzw. vom Behandlungsraum soll
ein Wiederholtes Aufblasen der Luft auf die Warenbahn mittels Blasdüsen, -düsengruppen
oder -düsenkörpern vorgenommen werden (UmluftfUhrung). Dabei kann die UmluftfUhrung
innerhalb des Behandlungsraumes für die Warenbahn erfolgen, es können für die UmluftfUhrung
von einer Abführung zur nachsten Widerzuführung zur Warenbahn am Trocknergehäuse auch
besondere äußere Verbindungsleitungen angeordnet sein.
[0010] Die Abführung der Abluft aus dem Behandlungsraum kann am Ende der Behandlung im letzten
Trocknerfeld vorgenommen werden, sie kann aber auch schon vor dem letzten Trocknerfeld
erfolgen.
[0011] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, aus dem Behandlungsraum abgeführte Abluft der
in den Behandlungsraum eingeführten Frischluft zur direkten Vorwärmung der Frischluft
zuzugeben oder die aus dem Behandlungsraum abgeführte Luft zur indirekten Vorwärmung
frisch zugeführter Luft zu verwenden, wobei zur Wärmeübertragung dann Wärmetauscher
vorgesehen sein sollen.
[0012] Die Abführung der Abluft aus dem Behandlungsraum bei hohem Feuchtegehalt soll geregelt
vorgenommen werden.
[0013] An Hand der beiliegenden Zeichnungen soll die Erfindung noch weiter erläutert werden.
Auf den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine prizipielle Darstellung des Gleichstromprinzips,
Fig. 2 die Anordnung des Ablüfters am Ende eines Trockners bei Zuführung der Frischluft
durch den Warenbahneintrittsschlitz,
Fig. 3 die gleiche Anordnung des Ablüfters bei Zuführung der Frischluft durch eine
Öffnung am Anfang des Trockners,
Fig. 4 einen Trockner mit einer vollständigen Gleichstromführung nach der Erfindung
mit Ablüfter am Trocknerende,
Fig. 5 eine ebensolche Gleichstromführung in einer anderen Ansicht auf einen Trockner,
Fig. 6 einen Trockner mit Gleichstromführung mit externer Luftführung,
Fig. 7 einen Trockner mit Gleichstromführung und Ablüfter vor dem letzten Trocknerfeld,
Fig. 8 eine direkte Vorwärmung der Frischluft durch Abluft und
Fig. 9 eine Frischluftvorwärmung durch Abluft mittels Wärmetauscher.
[0014] In Fig. 1 ist das Prinzip einer Gleichstromführung von Warenbahn 10 und Trocknungsluft
durch den Behandlungsraum 11 dargestellt. Dieses Prinzip ist bei anderen Wärmebehandlungsverfahren
z. B. bei der Holztrocknung oder dergl. bekannt. Bei diesem Verfahren ist allerdings
die Intensität der Behandlung gering, da die Luft nur über die zu behandelnde Ware
hinweg- /Ähnliche streicht. Darstellungen geben die Figuren 2 und 3 wieder. In Fig.
2 wird die Frischluft durch den Eintrittsschlitz 14 des Trockners 13 in den Behandlungsraum
11 eingeführt und über den Ablüfter 21 am Ende des Trockners abgeführt. In Fig. 3
ist für die Zuführung der Frischluft ein besonderer Frischluftanschluß 15 mit Lüfter
19 und Heizung 20 vorgesehen.
[0015] Eine vollkommene Gleichstromführung mit Umluftführung, bei der Frischluft über einen
Frischluftanschluß 15 mittels eines Gebläses 19 über ein Heizregister 20 in ein Düsengehäuse
12 in einen Behandlungsraum 11 eingeführt wird, zeigt Fig. 4. Wie durch Pfeile angedeutet
ist, wird das von der Warenbahn 10 nach der Behandlung abströmende Behandlungsmittel
einem nachfolgenden Düsengehäuse 12 zugeführt und dort erneut auf die Warenbahn aufgeblasen
und so fort, bis zum Ende der Behandlung, wo es mittels eines Gebläses 21 abgesaugt
und durch den Abluftanschluß aus der Behandlung abgeführt wird. Zur Unterstützung
der Strömung des Behandlungsmittels und zur weiteren Aufheizung können, wie die Figur
zeigt, noch weitere Gebläse 22 und Heizregister 20 in den Weg der Behandlungsluft
eingeschaltet werden.
[0016] Die Behandlungsluftführung der Fig. 5 entspricht der der Fig. 4. Diese Darstellung
zeigt beispielsweise einen Trockner, bei dem die Gebläse 22 und Heizregister 20 abwechselnd
an den beiden Seiten des Behandlungsraumes 11 angeordnet sind. Auch hier ist eine
vollständige Gleichstromführung der Behandlungsluft vom Einlauf der Warenbahn 10 in
denRaum 11 bis zu deren Auslauf aus dem Raum 11 gegeben.
[0017] Fig. 6 zeigt die Seitenansicht eines,Trockners 13 mit externer Gleichstromführung
der Luft über äußere Verbindungsleiüngen 16. In diese Leitungen sind UmlUfter 22 mit
Heizungen 20 eingebaut. Die Frischluft wird am Frischluftanschluß 15 in den Trockner
13 eingeführt und die Abluft verläßt den Trockner durch den Abluftanschluß 23.
[0018] Fig. 7 entspricht im wesentlichen Fig. 4, nur daß hier die Abluft vor dem letzten
Trocknerfeld 17 abgeführt wird, wodurch in diesem Feld, wie für die Endtrœknung ja
erwünscht und vorteilhaft ist, nahezu eine Dampfatmosphäre herrscht.
[0019] Es lassen sich natürlich noch eine Vielzahl von Varianten der BehandlungsluftfUhrung
ausführen, die alle Im Rahmen der Erfindung liegen.
[0020] In Fig. 8 ist in Seitenansicht ein Trockner 13 dargestellt, bei dem Abluft der Frischluft
zur Vorwärmung der Frischluft direkt über einen Lüfter 25 und eine Heizung 20 zugeführt
wird.
[0021] Fig. 9 zeigt noch die zusätzliche Energierückgewinnung aus der Abluft und Abgabe
an die Frischluft mittels eines Wärmetauschers 18. In dieser Figur ist mit 24 noch
die Anordnung eines Feuchtemeß und -regelgerätes angegeben. Da nur eine AbfUhrungsstelle
für die Abluft vorhanden ist, wird auch nur ein einziges dieser kostenaufwendigen
Geräte für das erfindungsgemäße Verfahren erforderlich.
[0022] Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Führung der Trocknungsluft im Gleichstrom
zur Laufrichtung der Warenbahn durch die Behandlung ergeben sich noch folgende weitere
Vorteile gegen-über den bekannten Anordnungen und Verfahren. Einmal erfolgt ein geringeres
Aufkondensieren von Feuchtigkeit auf die Warenbahn, wenn vorn im Trockner beim Einlauf
der kalten Warenbahn in den warmen Trockner möglichst trockene Luft vorhanden ist.
Zum anderen ist die Verdampfungsleistung höher, wenn die KUhlgrenztemperatur im vorderen
Bereich des Trockners gering ist. Hier ist noch genügend Oberflächenwasser zum Verdampfen
vorhanden, so daß das höhere Δ t und damit der höhere Wärmeübergang wirksam wird.
1. Anordnung zur Wärmebehandlung, insbes. zur Trocknung von laufenden Warenbahnen
in mittels Frischluft, Umluft und Abluft betriebenen Trocknern, dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Trockner (13) zugeführte Frischluft in gleicher bzw. in im wesentlichen
gleicher Richtung wie die Warenbahn (10) durch den Behandlungsraum (11) geführt wird
und daß die Abluft nur im hinteren Teil des Trockners aus dem Behandlungsraum abgeführt
wird.
2. Anordnung nach ANspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung der Frischluft
in den Behandlungsraum (11) des Trockners (13) durch den Eintrittsschlitz (14) für
die Warenbahn (10) in das Trocknergehäuse erfolgt.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zuführung der Frischluft
am Beginn des Behandlungsraumes (11) am Trocknergehäuse (13) ein besonderer Frischluftanschluß
(15) vorgesehen ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Zuführung
und der Abführung der Luft zum bzw. vom Behandlungsraum (11) ein wiederholtes Aufblasen
der Luft auf die Warenbahn (10) mittels Blasdüsen, -düsengruppen oder -düsenkörpern
(12) vorgenommen wird. (Umluftführung) p
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umluftführung innerhalb
des Behandlungsraumes (11) für die Warenbahn (10) erfolgt.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Umluftführung von
einer Abführung zur nächsten Wiederzuführung zur Warenbahn (10) am Trocknergehäuse
(13) besondere äußere Verbindungsleitungen (16) angeordnet sind.
7. Anordnung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abführung der
Abluft aus dem Behandlungsraum (11) am Ende der Behandlung im letzten Trocknerfeld
vorgenommen wird.
8. Anordnung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abführung der
Abluft aus dem Behandlungsraum (11) vor dem letzten Trocknerfeld (17) erfolgt.
9. Anordnung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Frischluft vor
der Einführung in den Behandlungsraum (11) vorgewärmt wird.
10. Anordnung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vorwärmung der
in den Behandlungsraum (11) eingeführten Frischluft aus dem Behandlungsraum abgeführte
Abluft dient, die der Frischluft direkt zugegeben wird.
11. Anordnung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vorwärmung der
in den Behandlungsraum (11) eingeführte Frischluft aus dem Behandlungsraum abgeführte
Abluft dient, wobei zur wärmeübertragung Wärmetauscher (18) vorgesehen sind.
12. Anordnung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abführung der
Abluft aus dem Behandlungsraum (11) bei hohem Feuchtegehalt geregelt vorgenommen wird.