[0001] Die Erfindung betrifft einen Abfalleimer zum Einbau in einen mit aufklappbarer Türe
ausgestatteten Schrank, wobei der obere Öffnungsquerschnitt des Eimers durch einen
Deckel verschlossen ist, der an der einen die Türscharniere tragenden Schrankwand
befestigt ist und welcher in die Offenstellung gesteuert ist bei der Öffnungsbewegung
der Türe, die mit einem Träger für den Abfalleimer gekuppelt ist, welcher Träger den
Abfalleimer beim Öffnen der Türe unter dem im Schrank verbleibenden Deckel schrankauswärts
verlagert.
[0002] Eine derartige Ausgestaltung ist aus dem DE-GM 7 911 693 bekannt, wobei der Träger
als den Abfalleimer aufnehmender Außeneimer ausgebildet ist. Der Herstellungsaufwand
ist relativ hoch. Ferner ragt der Außeneimer bei geöffneter Türe störend in den Zugangsbereich
des Schrankes, was ein Reinigen des hinter dem Eimer liegenden Bereiches des Schrankes
erschwert und diesen auch ungeeignet macht zur Unterbringung von Utensilien.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abfalleimer zum Einbau
in eine mit aufklappbarer Türe ausgestatteten Schrank der in Rede stehenden Art so
auszugestalten, daß trotz einer sicheren Festlegung des Abfalleimers am Träger dieser
bei geöffneter Türe weitgehend den Zugang zum Schrankinnenraum nicht versperrt. Gelöst
wird diese Aufgabe dadurch, daß der Träger als vertikal verlaufendes Winkelprofil
ausgebildet ist, in dessen Winkelinnenraum sich ein Teilabschnitt der Mantelfläche
des Abfalleimers abstützt.
[0004] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Abfalleimer von erhöhtem
Gebrauchswert angegeben. Einerseits bringt die Ausbildung des Trägers als Winkelprofil
Gewichtseinsparungen, so daß der Schrank selbst weniger belastet wird. Die entsprechende
Materialeinsparung läßt es sodann zu, den Abfalleimer kostensparender herzustellen
und feilzubieten. Andererseits ist die sichere Festlegung des Abfalleimers gegeben.
Er findet eine gute Abstützung am Winkelprofil und kann nicht ungewollt aus der eingesetzten
Lage gelangen. Sodann ist ein weiterer Vorteil darin zu sehen, daß bei geöffneter
Türe und entferntem Abfalleimer der Schrankinnenraum sehr gut zugänglich ist. Er kann
bequem gereinigt werden. Auch bringt die gute Zugänglichkeit die Möglichkeit, den
bei geschlossener Türe hinter dem Abfalleimer liegenden Bereich zur Unterbringung
von Utensilien auszunutzen. Im übrigen kann bei entsprechender Ausbildung des Winkelprofils
der Abfalleimer beliebigen Grundriß aufweisen.
[0005] Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, daß der Rand des Abfalleimers über
die obere Stirnkante des Winkelprofils formschlüssig gehängt ist. Das Einsetzen des
Abfalleimers geschieht demzufolge von oben her. In der Endphase der Einsteckbewegung
wird dann der Formschluß zwischen Rand des Abfalleimers und oberer Stirnkante des
Winkelprofils erzeugt. Das bedeutet, daß, im Grundriß gesehen, der Rand des Abfalleimers
und Stirnkante des Winkelprofils gleichen Verlauf besitzen. In diesem Formschluß verbleibt
der Abfalleimer zufolge seines Eigengewichts. Durch Beschickung des Abfalleimers verstärkt
sich sogar noch dieser Formschluß.
[0006] Hohe Belastungen können schadfrei aufgenommen werden, wenn sich der Boden des Abfalleimers
auf einer unteren dem Winkelraum entsprechenden Platte des Trägers abstützt. Gleichzeitig
bringt diese Platte noch eine Stabilisierung der Schenkel des nach oben hin offenen
Winkelprofils.
[0007] Die Festlegung des Abfalleimers in der eingesetzten Lage kann noch dadurch verbessert
sein, daß ein formschlüssiger Eingriff zwischen Unterseite des Eimerbodens und der
Platte vorgesehen wird. Bspw. kann zu diesem Zweck die Platte eine aufwärts gerichtete
Erhöhung ausbilden, die einen entsprechenden Kragen an der Unterseite des Eimerbodens
hintergreift.
[0008] Sodann erweist es sich als günstig, daß der oberen Stirnkante des Winkelprofils ein
Steuernocken benachbart ist, der beim Ausschwenken des Winkelprofils den Rand des
um eine waagerechte Achse an der Schrankinnenwand anscharnierten Deckels unterläuft.
Die Anordnung des Nockens kann nahe des Anlenkpunktes des Winkelprofils erfolgen,
so daß das Winkelprofil räumlich klein gestaltet sein kann. Trotzdem wird der um die
waagerechte Achse an der Schrankinnenwand anscharnierte Deckel um einen relativ großen
Winkel beim Öffnen der Türe angehoben.
[0009] Von Vorteil erweist es sich ferner, daß der im Grundriß länglich gestaltete Abfalleimer
mit seiner längeren Erstreckungsachse parallel zur Türe verläuft. Hierdurch ist eine
bessere Ausnutzung des Schrankinnenraums möglich, insbesondere bei Spülschränken mit
zentral liegendem Spülbeckenabfluß.
[0010] Eine Stabilisierung erhält das Winkelprofil noch dadurch, daß es am oberen und unteren
Ende je einen zum Winkelraum abgekehrt ausladenden Kragen besitzt, von denen der obere
den Steuernocken und der untere mit einer Schlitz/Zapfenverbindung die Kupplung zur
Türe bildet. Demgemäß erfüllen die Kragen zusätzliche Funktionen.
[0011] Stabilisierend wirkt sich ferner die Tatsache aus, daß zumindest der Scheitel des
Winkelraumes gerundet verläuft. Es ist im übrigen ein solcher Verlauf der Schenkel
in Querschnittsrichtung zu wählen, der der Form des Abfalleimers angepaßt ist.
[0012] Darüber hinaus wird noch eine Stabilisierung dadurch erreicht, daß die Randkanten
der Schenkel in Richtung auf die Mantelfläche des Abfalleimers abgewinkelte Leisten
ausbilden. Diese können gleichzeitig zur Abstützung des Abfalleimers herangezogen
werden.
[0013] Schließlich besteht ein vorteilhaftes Merkmal noch darin, daß die Leisten des Winkelprofils
sich nach unten hin verbreitern.
[0014] Weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind nachstehend
anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen im Vertikalschnitt dargestellten Schrank bei geöffneter Türe mit Blick
auf den ausgeschwenkten Abfalleimer und den in die Offenstellung gesteuerten Deckel,
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch den Schrank oberhalb des Abfalleimers, und zwar
ebenfalls bei geöffneter Türe,
Fig. 3 in Einzeldarstellung das Winkelprofil, welches zur Aufnahme des Abfalleimers
dient,
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Winkelprofil, in Pfeilrichtung IV in Fig. 3 gesehen,
Fig. 5 den Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 3,
Fig. 6 in etwa natürlicher Größe einen Horizontalschnitt durch den Schrank oberhalb
des Abfalleimers, weicher ausschnittsweise dargestellt ist,
Fig. 7 den Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 6,
Fig. 8 einen Horizontalschnitt durch das Winkelprofil bei geöffneter Türe,
Fig. 9 eine Ansicht gegen den unteren Bereich des Winkelprofils, teilweise aufgebrochen,
und zwar bei geöffneter Türe und
Fig. 10 eine Ansicht gegen das Winkelprofil plus Abfalleimer in der Stellung, die
bei geschlossener Türe vorliegt.
[0015] Der einen Abfalleimer 1 aufnehmende Schrank 2 besitzt einen Schrankboden 3, Schrankseitenwände
4, 5, eine Schrankrückwand 6, eine eine Arbeitsplatte 7 bildende Schrankdecke und
eine darunter befindliche Blende 8. Der nicht durch die Blende 8 abgedeckte Zugangsquerschnitt
ist mittels einer Türe 9 verschließbar. Letztere lagert an Scharnieren S der Schrankwand
4.
[0016] An der Innenfläche der Schrankwand 4 ist nahe unterhalb der Blende 8 eine horizontal
ausgerichtete Leiste 10 befestigt, die an rechtwinklig zur Schrankwand 4 liegenden
Laschen 11 einen um eine horizontale Achse 12 schwenkbaren Deckel 13 trägt. Dessen
abgewinkelt verlaufender Deckelrand 13
1 wirkt zusammen mit einem Steuernocken :14, der von einem den Träger des Abfalleimers
1 bildenden Winkelprofil 15 ausgeht. Im einzelnen setzt sich das Winkelprofil 15 aus
zwei vertikal gerichteten Schenkeln 16 und 17 zusammen, deren sie verbindender Scheitel
18 gerundet verläuft. Auf diese Weise wird ein etwa dreieckförmiger Winkelraum erzeugt,
der der beim Ausführungsbeispiel der rechteckigen Querschnittsform des Abfalleimers
1 angepaßt ist. Dieser wird so dem Winkelprofil 15 zugeordnet, daß seine längere Erstreckungsachse
parallel zur Türe 9 verläuft, siehe insbesondere Fig. 2.
[0017] Das Winkelprofil 15 weist an seinem oberen und unteren Ende je einen zum Winkelraum
abgekehrt ausladenden Kragen 19, 20 auf. Der Scheitel des oberen Kragens 19 wird durchsetzt
von einem Lagerzapfen 21, der in eine Lasche 22 der Leiste 10 eingreift. In unmittelbarer
Nähe des Lagerzapfens 21 erstreckt sich ein am Kragen 19 festgelegter und diesen überragender
Steuernocken 14, der bei in Öffnungsstellung befindlicher Türe 9 den Deckel 13 um
einen bestimmten Winkelbetrag in Aufwärtsrichtung verschwenkt hat.
[0018] Der untere Kragen 20 ist ebenfalls Träger eines Lagerzapfens 23. Beide Lagerzapfen
21, 23 liegen fluchtend auf einer Achse. Der untere Lagerzapfen 23 sitzt drehbar in
einer an der Schrankwand 4 angeschraubten Lagerlasche 24.
[0019] Die Schenkel 16, 17 des Winkelprofils 15 überragen den oberen Kragen 19 um ein gewisses
Maß. Diese überstehende Stirnkante 25 greift in eine am oberen Rand des Abfalleimers
1 vorgesehene Nut 26 formschlüssig ein unter Fixierung der eingehängten Lage des Abfalleimers
1. In der eingehängten Stellung desselben stützt sich dessen Boden 1' mit einem Kragen
1" auf einer unteren dem Winkelraum entsprechenden Platte 27 ab. Letztere erstreckt
sich etwas oberhalb des unteren Kragens 20, ist mit den Schenkeln 16, 17 verbunden
und ist zur besseren Fixierung des unteren Bereiches des Abfalleimers mit einer auswärts
gerichteten Rippe 27' ausgerüstet, die den Kragen 1" hintergreift. Selbst wenn die
Rippe 27' fehlen sollte, ist noch die ausreichende Abstützung des eingesetzten Abfalleimers
1 gewährleistet, und zwar dadurch, daß der Abfalleimer sich mit einem Teilabschnitt
seiner Mantelfläche am Winkelprofilabstützt. Hierzu dienen insbesondere abgewinkelte
Leisten 28, die von den Randkanten der Schenkel 16, 17 des Winkelprofils 15 ausgehen.
Die entsprechenden Leisten 28 verbreitern sich nach unten hin, entsprechend dem konischen
Verlauf des Abfalleimers 1.
[0020] Beim Ausführungsbeispiel ist erwähnt, daß der Abfalleimer 1 dem Winkelprofil 15 hängend
zugeordnet wird dadurch, daß sein Rand in Formschluß zur Stirnkante des Winkelprofils
15 tritt. Es wäre jedoch auch möglich, die Leisten 28 und den Eimer im entsprechenden
Winkelbereich so auszugestalten, daß ein Formschluß zwischen diesen Leisten und dem
Eimer erzeugt wird.
[0021] Damit beim Öffnen der Türe 9 das Winkelprofil 15 mit dem von ihm getragenen Abfalleimer
1 schrankauswärts verlagert wird, ist ein Kupplungseingriff zwischen Türe 9 und Winkelprofil
15 vorgesehen. Zu diesem Zweck enthält der untere Kragen 20 in seinem der Türe 9 benachbarten
Winkelschenkel einen bogenförmig verlaufenden Schlitz 29. In letzteren greift ein
Zapfen 30 ein, der an einer Winkellasche 31 der Türe 9 befestigt ist.
[0022] Beim Öffnen der Türe 9 wird demzufolge das Winkelprofil 15 schrankauswärts verschwenkt,
wobei der Abfalleimer 1 in die von außen zugängliche Lage gelangt. Bei diesem Verschwenken
des Winkelprofils 15 beaufschlagt der Steuernocken 14 den Deckelrand 13
1, und der Deckel 13 verschwenkt um seine horizontale Achse 12 in Aufwärtsrichtung
in die Offenstellung. Er stützt sich in dieser auf dem Steuernocken 14 ab. Es ist
möglich, den Deckel weiter in Aufwärtsrichtung zu verlagern zufolge des Deckel-Leergangs.
Wird die Türe 9 geschlossen, so verschwenkt zwangsläufig das Winkelprofil 15 schrankeinwärts,
wobei sein Steuernocken 14 sich vom Deckelrand 13
1 entfernt und demgemäß das Schließen des Deckels zufolge Schwerkraft erlaubt.
[0023] Um das gleiche Winkelprofil 15 sowohl rechts als auch links anschlagen zu können,
besitzt auch der andere Schenkel des Kragens 20 einen entsprechenden bogenförmigen
Schlitz 29
1. In diesen würde dann der Mitnehmerzapfen 30 eingreifen. Ebenfalls wäre der Steuernocken
14 dem anderen Schenkel des winkelförmig gestalteten Kragens 19 zuzuordnen.
[0024] Beim Ausführungsbeispiel ist dargestellt, daß der Abfalleimer 1 einen rechteckigen
Grundriß besitzt. Er könnte jedoch auch kreisförmig gestaltet sein. Ferner ist eine
ovale Querschnittsform möglich. Nach der entsprechenden Form des Eimers ist die Kehle
des Winkelprofils zu gestalten.
[0025] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Abfalleimer zum Einbau in einen mit aufklappbarer Türe ausgestatteten Schrank,
wobei der obere Öffnungsquerschnitt des Eimers durch einen Deckel verschlossen ist,
der an der einen die Türscharniere tragenden Schrankwand befestigt ist und welcher
in die Offenstellung gesteuert ist bei der Öffnungsbewegung der Türe, die mit einem
Träger für den Abfalleimer gekuppelt ist, welcher Träger den Abfalleimer beim Öffnen
der Türe unter dem im Schrank verbleibenden Deckel schrankauswärts verlagert, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger als vertikal verlaufendes Winkelprofil (15) ausgebildet
ist, in dessen Winkelinnenraum sich ein Teilabschnitt der Mantelfläche des Abfalleimers
(1) abstützt.
2. Abfalleimer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des Abfalleimers
(1) über die obere Stirnkante (25) des Winkelprofils (15) formschlüssig gehängt ist.
3. Abfalleimer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Boden (11) des Abfalleimers (1) auf einer unteren dem Winkelraum entsprechenden Platte (27)
des Trägers (Winkelprofil 15) abstützt.
4. Abfalleimer nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen formschlüssigen Eingriff
zwischen Unterseite des Eimerbodens (11) und der Platte (27).
5. Abfalleimer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oberen Stirnkante
(25) des Winkelprofils (15) ein Steuernocken (14) benachbart ist, der beim Ausschwenken
des Winkelprofils (15) den Rand (13!) des um eine waagerechte Achse (12) an der Schrankinnenwand anscharnierten Deckels
(13) unterläuft.
6. Abfalleimer, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der im Grundriß
länglich gestaltete Abfalleimer (1) mit seiner längeren Erstreckungsachse parallel
zur Türe (9) verläuft.
7. Abfalleimer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelprofil (15)
am oberen und unteren Ende je einen zum Winkelraum abgekehrt ausladenden Kragen (19,
20) besitzt, von denen der obere (19) den Steuernocken (14) und der untere (20) mit
einer Schlitz/ Zapfenverbindung (29, 30) die Kupplung zur Türe (9) bildet.
8. Abfalleimer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Scheitel
(18) des Winkelraumes gerundet verläuft.
9. Abfalleimer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randkanten der Schenkel
(16, 17) in Richtung auf die Mantelfläche des Abfalleimers (1) abgewinkelte Leisten
(28) ausbilden.
10. Abfalleimer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (28) des
Winkelprofils (15) sich nach unten hin verbreitern.