[0001] Die Erfindung betrifft eine Wasch-, Spül-, Reinigungsmittelverpackung oder dergleichen
mit bei vorgegebener Temperatur wasserlöslichem, ein Produkt enthaltendem Beutel.
[0002] In zunehmendem Maße werden Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel entwickelt und gebraucht,
die während der Anwendung im maschinellen Prozeß zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt
ihre Wirkung entfalten sollen. Hierbei ist es aus Gründen der Arbeitsersparnis erwünscht,
diese Produkte dem Waschprozeß oder dergleichen von Anfang an und nicht erst zum vorgesehenen
Zeitpunkt - gegebenenfalls bei Unterbrechung des maschinellen Ablaufs - zuzugeben.
[0003] Eine entsprechende Verpackung eingangs genannter Art wird in "Die neue Verpackung"
10/1962, 1150-1155 beschrieben. Der das Produkt aufnehmende, wasserlösliche Beutel
kann beispielsweise aus PVAL (Polyvinylalkohol) hergestellt werden. Je nach Materialzusammensetzung
und Herstellungsweise kann die Temperatur der Wasserlöslichkeit der Folie vorbestimmt
werden (vgl. Hoechst, Informationen aus der Anwendungstechnik, August 1980, 31-41).
Problematisch und leicht fehlerbehaftet wird die Anwendung, wenn mehrere Komponenten
entweder zeitlich nacheinander anzuwenden sind oder aber miteinander beim Lagern unverträgliche
Komponenten zugleich einzusetzen sind. In solchen Fällen müssen entsprechend viele
verschiedene Einzelverpackungen bereitgehalten und in der jeweils passenden Rezeptur
dem Wasch-, Spül- oder Reinigungsprozeß zugegeben werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mehrkomponentenverpackung ausgehend
von der eingangs genannten Verpackung zu schaffen. Die erfindungsgemäße Lösung ist
für eine aus einem bei vorgegebener Temperatur behandlungsmittel- bzw. wasserlöslichem
Beutel bestehende Verpackung gekennzeichnet durch einen eine erste Produktkomponente
aufnehmenden, wasser- und produktdurchlässigen Außenbeutel als Umhüllung des als Innenbeutel
eine weitere Produktkomponente aufnehmenden wasserlöslichen Beutels. Das Behandlungsmittel
ist im Rahmen der Erfindung im allgemeinen Wasser; grundsätzlich bezieht sich die
Erfindung aber auf beliebige, mit der jeweiligen Produktkomponente zu versetzende
Behandlungsmittel auch dann, wenn lediglich Wasser, Wasserlöslichkeit oder Wasserdurchlässigkeit
erwähnt werden.
[0005] Durch die Erfindung wird demgemäß eine beutelartige Verpackung geschaffen, die aus
einem Außenbeutel und mindestens einem darin eingesetzten Innenbeutel besteht. Der
Außenbeutel soll packstoffbezogen wasser- und produktdurchlässig sein, während für
den oder die Innenbeutel Wasserlöslichkeit bei jeweils bestimmt vorgegebener Temperatur
vorgesehen wird. Beispielsweise kann der aus wasser- und produktdurchlässigem Packstoff
gebildete Außenbeutel mit pulverförmigem Waschmittel gefüllt werden und einen oder
mehrere Innenbeutel aufnehmen, die aus warm-oder kaltwasserlöslicher PVAL-Folie bestehen
und eine zweite Produktkomponente, z.B. in Pasten-, Pulver-, Tabletten- oder Flüssigform,
enthalten.
[0006] Um eine im vorgesehenen Zeitraum sichere und vollständige Auflösung des Inhalts auch
der Innenbeutel zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, den Außenbeutel aus einem nicht
vollständig flexiblen Flächengebilde sondern besser aus einer Folie mit gewissem Material-Rückstellvermögen
herzustellen. Besonders geeignet für den Außenbeutel ist eine offenporige PUR-Schaumfolie
(PUR = Polyurethan), die das im jeweiligen Waschprozeß oder dergleichen zuerst einzusetzende
Produkt zugleich mit dem oder den Innenbeuteln enthält. Die besondere Beschaffenheit
von PUR-Schaumfolie mit einem gewissen Material-Rückstellvermögen verhindert ein Festsetzen
der Verpackung auf der Innenfläche des jeweiligen Wasch-, Spül- oder Reinigungsgeräts,
z.B. am Maschinenbullauge einer Waschmaschine. Es wird also sichergestellt, daß beispielsweise
beim Waschen die Waschmittelportion mit ihren Zusätzen zusammen mit der Wäsche pulsiert
und rotiert.
[0007] Beim Einsatz wird das unmittelbar im Außenbeutel befindliche Produkt in der Regel
sofort nach dem Wasserzulauf aufgelöst. sowie bei Vorhandensein einer Bewegung "ausgewalkt"
und feinverteilt der Waschflotte oder dergleichen zugeführt. Die erfindungsgemäße
Verpackung kann dabei auch für unterschiedliche Produkte angewendet werden, die gemeinsam
gleichzeitig einzusetzen sind aber aus bestimmten Gründen bei Transport und Lagerung
getrennt aufbewahrt werden sollen. Der jeweilige Innenbeutel kann dann aus im Wasserzulauf,
insbesondere in kaltem Wasser, löslicher Folie bestehen. Soll die Zugabe des Inhalts
eines oder mehrerer Innenbeutel erst bei Erreichen einer bestimmten Wassertemperatur
erfolgen, wird das Folienmaterial des jeweiligen Beutels bei seiner Herstellung bereits
entsprechend eingestellt. Am Ende des jeweiligen Wasch-, Spül-oder Reinigungsprozesses
wird in der Regel - voraussetzungsgemäß - nichts mehr von den Innenbeuteln zu finden
sein. Demgegenüber verbleibt der geleerte Außenbeutel bei entsprechender Beschaffenheit
in der Maschine und kann zusammen mit dem behandelten Gut entnommen (und in der Regel
weggeworfen) werden.
[0008] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden weitere Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Querschnitt einer Mehrkomponentenverpackung mit einem Innenbeutel; und
Fig. 2 den Querschnitt einer Mehrkomponentenverpackung mit zwei Innenbeuteln.
[0009] Die. in den Fig. 1 und 2 im Schnitt dargestellten Mehrkomponentenverpackungen können
Einsatz finden in Wasch-, Spül- oder sonstigen Reinigungsmaschinen. Die Verpackung
nach Fig. 1 besteht aus einem Außenbeutel 1 aus wasserdurchlässigem Packstoff, z.B.
aus offenporigem PUR-Schaumstoff, und einem Innenbeutel, z.B. aus PVAL-Folie, wobei
der Außenbeutel mit einer ersten Produktkomponente, z.B. mit pulverförmigem Produkt,3,
und der Innenbeutel 2 mit einer zweiten Produktkomponente 4 gefüllt sein sollen. Die
zweite Produktkomponente 4 kann in Form von Pulver, Tabletten, wasserfreier Paste
oder Flüssigkeit vorliegen. Der Außenbeutel 1 und der Innenbeutel 2 können teilweise
oder ganz mit dem jeweiligen Produkt 3 bzw. 4 gefüllt werden. Durch Vorgabe des Füllungsgrades
kann dem Produkt und dessen Aufgabe entsprechend die Wirkungsweise der Verpackung
hinsichtlich Zurückhaltung und Abgabe der fraglichen Komponente unterstützt werden.
Die Nähte 5 bzw. 6 des Außenbeutels und Innenbeutels werden vorzugsweise verschweißt.
Je nach dem ob das im Innenbeutel 2 im enthalten e Produkt 4 zugleich mit dem Außenbeutel
1 enthaltenen Produkt 3 oder zu einem späteren Zeitpunkt bzw. bei einer anderen Außentemperatur
freigegeben werden soll, wird das Material des Innenbeutels 2 ausgewählt. Beispielsweise
kann der Innenbeutel 2 aus kaltwasserlöslicher oder aus bei bestimmter Temperatur
warmwasserlöslicher PVAL-Folie bestehen. Während das PUR-Material des Außenbeutels
1 eine relativ große Wandstärke von z.B. 2 mm haben kann, soll die Folie des Innenbeutels
2, die bei Anwendung in der Regel völlig aufzulösen ist, nur eine Stärke von z.B.
größenordnungsmäßig 25 Mikrometern aufweisen.
[0010] In dem Außenbeutel 1 können nach Fig. 2 auch mehrere Innenbeutel 2, 2' mit unterschiedlichem
Produktinhalt 4, 4' enthalten sein. Beispielsweise kann der Außenbeutel 1 ebenso wie
nach Fig. 1 aus wasserdurchlässigem Packstoff bestehen und mit der ersten Produktkomponente
3 gefüllt werden. Für die Innenbeutel 2, 2' ergeben sich dann viele Variationen. Beispielsweise
kann der Innenbeutel 2 aus kaltwasserlöslicher PVAL-Folie bestehen und mit einer zugleich
mit der ersten Komponente 3 dem Waschvorgang oder dergleichen zuzugebenden zweiten
Komponente 4 gefüllt werden, während der Innenbeutel 2' eine dritte Komponente 4'
aufnimmt, der erst bei einer höheren Temperatur, z.B. 40°C, und/oder zu einem späteren
Zeitpunkt hinzuzufügen ist und daher beispielsweise aus einem erst bei der höheren
Temperatur wasserlöslichen Material herzustellen ist. Alternativ können die Innenbeutel
2 und 2' auch aus Folien hergestellt werden, die bei verschiedenen Temperaturen, z.B.
bei 40°C und 75°C, warmwasserlöslich sind, so daß der Beutelinhalt dem jeweiligen
Behandlungsprozeß selbsttätig genau dann hinzugefügt wird, wenn die umgebende Flotte
gerade die erforderliche Temperatur erreicht hat.
[0011] Der Außenbeutel 1 kann grundsätzlich aus jedem, die Anforderungen nach Wasser- und
Produktdurchlässigkeit erfüllenden Material hergestellt werden. Insbesondere kann
der Außenbeutel auch aus wasserlöslichem Material bestehen. Es ist jedoch darauf zu
achten, daß die Gesamtheit der verbleibenden Verpackung nach Auflösung der im Außenbeutel
enthalten en Produktkomponente so steif und relativ zur umgebenden Flotte so schwer
ist, daß sie weder an der Innenwand des Gerätes festbackt noch auf der Flüssigkeitsoberfläche
schwimmt, weil andernfalls die Auflösung des Inhalts der Innenbeutel ungünstig beeinflußt
werden könnte. Um derartige Probleme zu beheben, ist es daher vorteilhaft, wenn die
kleineren Innenbeutel in einen Außenbeutel mit offenporiger PUR-Schaumfolie eingelegt
werden, die ein gewisses Material-Rückstellvermögen besitzt und im Verbund mit der
Gesamtverpackung ein Aufschwimmen auf der Reinigungslösung oder dergleichen ausschließt.
1. Wasch-, Spül- oder Reinigungsmittelverpackung mit bei vorgegebener Temperatur wasserlöslichem,
ein Produkt enthaltendem Beutel, gekennzeichnet durch einen eine erste Produktkomponente
(3) aufnehmenden, wasser- und produktdurchlässigen Außenbeutel (1) als Umhüllung des
als Innenbeutel eine weitere Produktkomponente (4) aufnehmenden, wasserlöslichen Beutels
(2).
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenbeutel (1) mindestens
zwei, bei unterschiedlicher Temperatur lösliche und/oder mit unterschiedlichen Komponenten
(4, 4') gefüllte Innenbeutel (2, 2') enthält.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenbeutel
(2) aus PVAL-Folie mit auf die jeweils vorgegebene Temperatur eingestellter Wasserlöslichkeit
hergestellt ist.
4. Verpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenbeutel (1) ein gewisses auch im Naßzustand effektives Materialrückstellvermögen
besitzt.
5. Verpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenbeutel aus offenporiger PUR-Schaumfolie besteht.
Bezugszeichenliste
1 = Außenbeutel
2, 2' = Innenbeutel
3 = erste Produktkomponente
4, 4' = zweite bzw. dritte Produktkomponente
5 = Naht
6 = Naht