(19)
(11) EP 0 132 755 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.02.1985  Patentblatt  1985/07

(21) Anmeldenummer: 84108380.1

(22) Anmeldetag:  17.07.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 75/58, B65D 81/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 20.07.1983 DE 3326088

(71) Anmelder: Norddeutsche Faserwerke GmbH
D-24536 Neumünster (DE)

(72) Erfinder:
  • Erren, Karl-Heinz
    D-2356 Aukrug-Homfeld (DE)
  • Beitz, Jürgen
    D-2350 Neumünster (DE)

(74) Vertreter: UEXKÜLL & STOLBERG 
Patentanwälte Beselerstrasse 4
22607 Hamburg
22607 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackung


    (57) Verpackungen, insbesondere sackförmige Verpackungen aus folienförmigem Material, wie Papier und insbesondere Kunststoffen, weisen eine vom Öffnungsende der Verpackung ausgehende, im Falle einer mehrlagigen Verpackung alle Lagen umfassende Falte auf, die mittels einer an beiden Faltenteilen befestigten, während des Füllvorganges sich nicht öffnenden, jedoch vor der Leerung der Verpackung trennbaren Verbindung geschlossen gehalten wird. Die Verbindung kann insbesondere aus einem Streifen gebildet und geklebt oder geschweißt, perforiert oder mit einem Reißband oder Reißfaden versehen sein. Sie dient insbesondere der Verpackung nicht rieselfäkiger Güter, die ihr nach Öfffnen der Verbindung ohne weitere Beschädigung der Verpackung leicht entnommen werden können.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Verpackungen aus folienartigem Material, die besondere Vorteile bei der Verpackung nicht rieselfähiger Materialien aufweisen. Derartige Materialien sind z. B. mehr oder minder unregelmäßig geformte Gegenstände, wie Maschinenteile, Werkzeuge und Kästen, oder Stoffe, die unter Druck verfilzen, wie Gespinstfasern und Torf.

    [0002] Liegt die Verpackung an diesen Gütern fest an, z. B. nachdem die Güter mittels einer Presse in die Verpackung gebracht wurden oder weil die folienförmige Verpackung nach Einhüllen des zu verpackenden Gegenstandes geschrumpft wurde, ist es ohne Zerstörung der Verpackung, z. B. durch Aufschneiden, nicht bzw. nur mit größerem Zeitaufwand möglich, das Gut auszupacken. Die Verpackung wird daher in der Regel unbrauchbar für weitere Verwendungen.

    [0003] Die vorliegende Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, Verpackungen der geschilderten Art wiederverwendbar zu machen. Sie sieht hierfür vor, in der Verpackung eine vom Öffnungsende der Verpackung ausgehende Falte anzubringen und diese Falte durch eine, an beiden Faltenteilen befestigte, sich bei der Füllung der Verpackung nicht öffnende, jedoch trennbare Verbindung geschlossen zu halten. Zur Entnahme des verpackten Gutes aus der Verpackung wird die Verbindung zwischen beiden Faltenteilen aufgetrennt, die Verpackung weitet sich hierdurch um die in der Falte eingeschlagene Folienbreite, so daß das verpackte Gut leicht entnommen werden kann. Die Verpackung als solche bleibt erhalten und kann z. B. als Behälter zum Sammeln von Abfällen, wie Müll, oder als Schutzhülle noch genutzt werden.

    [0004] Als eine das Öffnen der Falte verhindernde Verbindung der beiden Faltenteile kann ein zickzackförmig zwischen den beiden Faltenteilen verlaufender, auf diesen festgeklebter Faden dienen. Auch ist es in manchen Fällen möglich, die beiden Faltenteile durch eine Naht, z. B. eine Kettennaht, oder durch Schweißung, z. B. eine Punktschweißnaht zusammenzuhalten.

    [0005] Zweckmäßig wird die Verbindung durch einen Streifen, insbesondere aus dem gleichen Material wie die übrige Verpackung, gebildet, der an beiden Faltenteilen durch Nähen, Kleben oder Schweißen befestigt ist. Er kann z. B. mit einem Messer oder einer Schere zwischen beiden Faltenteilen aufgeschnitten werden.

    [0006] Nach einer Weiterentwicklung der Erfindung wird das Auftrennen der Verbindung dadurch erleichtert, daß sie perforiert ist oder einen verzahnten Trennstreifen bzw. ein Reißband oder einen Reißfaden besitzt. Auch kann die Öffnung der Falte dadurch ermöglicht werden, daß die Verbindung punktförmig aufgeschweißt bzw. -geklebt und dadurch leicht abreißbar ist. Weiterhin kann als Verbindung ein lösbarer Klebestreifen dienen, der ebenfalls leicht abgezogen werden kann.

    [0007] Der die Verbindung beider Faltenseiten bewirkende Streifen kann sowohl an den inneren (unteren), als auch vorzugsweise an den äußeren (oberen) Faltenseiten angebracht werden. Die Falte selbst kann eine Einfach- oder eine Doppelfalte sein.

    [0008] Die folienförmige Verpackung kann z. B. aus Papier bestehen. Bevorzugt sind jedoch Verpackungen aus Kunststoffolien. In Betracht kommen sowohl ein- als auch mehrschichtige Folien.

    [0009] Die Falte wird zweckmäßig bei schlauchförmigen Folien am Folienschlauch gebildet und mit der Verbindung versehen, bevor die einzelnen Verpackungseinheiten durch Zerteilen des Schlauches hergestellt werden. Wird der Schlauch oder ein Sack aus einer Folienbahn gebildet, kann die Falte auf einer Seite der Bahn gelegt und die andere Seite der Bahn an beiden Faltenteilen befestigt werden, so daß diese Seite der Bahn selbst die Verbindung beider Faltenteile bildet.

    [0010] Verpackungen, insbesondere sackförmige Verpackungen mit vom Öffnungsende der Verpackung ausgehenden Seitenfalten sind z. B. aus der DE-OS 29 47 784 bekannt. Die Falten dienen dort dazu, dem Sack im gefüllten Zustand eine im wesentlichen rechteckige Querschnittsform zu geben. Demgemäß werden die Seitenteile der Falten dort nicht mittels einer Verbindung zusammengehalten. Nach DE-OS 30 43 491 werden die aneinanderliegenden Innenseiten einer Seitenfalte eines Seitenfaltenschlauches, der zur Herstellung von Seitenfaltensäcken dienen soll, vorübergehend miteinander, z. B. punktweise mittels eines Haftklebers verbunden, um die ungefüllten Schläuche ohne Störungen transportieren und ggf. vereinzeln zu können. Spätestens beim Füllen des Seitenfaltenschlauches öffnet sich die vorübergehende Verbindung der beiden Faltenseiten. Bei der vorliegenden Verpackung hingegen dient die Falte der Vergrößerung des Umfanges des gefüllten Sackes vor dessen Entleeren. Die Verbindung ist demgemäß an beiden Faltenteilen so befestigt, daß sie sich während der Füllung der Verpackung nicht löst, sondern nach der bestimmungsgemäßen Benutzung der Verpackung getrennt werden kann.

    [0011] Schließlich sind z. B. aus DE-PS 30 20 052, DE-OS 26 09 910, DE-GM 71 38 576 mehrlagige sackförmige Verpackungen bekannt, deren innere Lage, auch im gefüllten Zustand, eine Kompensationsfalte aufweist, während die äußere Lage keine Falte bildet. Hierdurch soll ein Zerreißen der Innenlage, z. B. infolge der Beanspruchung beim Füllen der Säcke, oder wegen unterschiedlichen Dehnungsverhaltens der verschiedenen, die Verpackung bildenden Lagen, vermieden werden. Die Falte der Innenlage wird bei diesen Verpackungen durch die Außenlage zusammengehalten; zur Erleichterung der Entnahme des Füllgutes müßte also die in der Regel festere äußere Lage aufgeschnitten werden. Wiederverwendbar wäre allenfalls die innere Lage der Verpackung, die aber für die eingangs erwähnten Zwecke weniger brauchbar ist. Daher wird im Falle einer mehrlagigen Verpackung erfindungsgemäß die Falte durch alle Lagen der Verpackung einschließlich der äußeren Lage gebildet und die die Falte geschlossen haltende Verbindung insbesondere an der äußeren Lage angebracht.

    [0012] In den zugehörigen Zeichnungen sind erfindungsgemäße Verpackungen dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Verpackung in Ansicht, Fig. 2 als Schnitt längs der Linie a-b die erfindungsgemäß geschlossen gehaltene Falte und Fig. 3 die Falte nach Auftrennen der Verbindung. Andere Formen von Verbindungen bzw. Falten sind in Fig. 4 und 5 wiedergegeben. In Fig. 6 schließlich ist eine Falte dargestellt, die z. B. nach dem Zusammenlegen einer Folienbahn um das zu verpackende Gut oder bei der Herstellung eines Sackes aus einer Folienbahn gebildet werden kann.

    [0013] Die folienförmige Verpackung 1 in Sackform ist am Ende 2 verschlossen, z. B. durch Verschweißen oder Verkleben. Von dieser Öffnungsseite aus erstreckt sich das beide Seiten der Falte 4 überdeckende Band 3 bis zum Boden des Sackes. Beide Längsseiten des Bandes sind bei 5 und 6 mit den Seitenteilen der Falte verklebt bzw. verschweißt, so daß sich die Falte nicht öffnen kann. Erst nach Auftrennen des Bandes (Fig. 3) öffnet sich die Falte und ermöglicht die Entnahme des verpackten Gutes.

    [0014] In Fig. 4 wird die Verbindung 3 durch eine Kettennaht gebildet, in Fig. 5 ist die Falte einreihig mit einem Aufreißstreifen als Verbindung 3 zusammengeklebt. Im Gegensatz zu Fig. 2, 3, 4 und 6, die Doppelfalten zeigen, ist hier eine Einfachfalte dargestellt. Auch bei dieser Verbindung kann die Falte als Doppelfalte gelegt werden, ebenso wie sie in den anderen Fällen eine Einfachfalte sein kann.

    [0015] Während in den Fig. 1 bis 5 die Faltenlegung insbesondere bei schlauchförmigen Säcken gezeigt ist, wird in Fig. 6 die Möglichkeit der Anbringung der Falte bei einer um die Verpackung gelegten Folienbahn gezeigt. Die Falte ist an einem Ende 1' der Verpackungsfolie gelegt. Das andere Ende 1'' der Verpackungsfolie ist über die Falte gezogen und mit beiden Seitenteilen der Falte verbunden. Auch hier öffnet sich die Falte z. B. nach Aufschneiden bzw. Auftrennen des zwischen beiden Faltenteilen befindlichen als Verbindung 3' dienenden Teiles der Folie. Führt man die Befestigung 6 als Punktschweißnaht aus und läßt die Folie 1" z. B. eine Fingerbreite überstehen, kann man durch Aufreißen der Punktschweißnaht die Falte leicht ohne Hilfsmittel öffnen.


    Ansprüche

    1. Verpackung, insbesondere sackförmige Verpackung, aus folienförmigem Material mit wenigstens einer vom Öffnungsende der Verpackung ausgehenden, im Falle einer mehrlagigen Verpackung alle Lagen umfassenden Falte, dadurch gekennzeichnet, daß die Falte (4) mittels einer an beiden Faltenteilen befestigten (5, 6), während des Füllvorganges sich nicht öffnenden, jedoch trennbaren Verbindung (3) geschlossen gehalten wird.
     
    2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (3) aus einem Streifen besteht.
     
    3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (3) geklebt oder geschweißt (5, 6) ist.
     
    4. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (3) lösbar ist.
     
    5. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (3) punktgeschweißt oder punktförmig geklebt ist.
     
    6. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (3) perforiert ist.
     
    7. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (3) ein Reißband oder einen Reißfaden besitzt.
     
    8. Mit nicht rieselfähigem Gut gefüllte Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
     




    Zeichnung