[0001] Die Anwendung von Zargen ist bisher nahezu ausschließlich auf Türen beschränkt. Fensterzargen
werden nur selten benutzt und meistens schon bei der Herstellung der Wand eingefügt,
damit sie als Lehre dienen können. Ein Grund für die seltene Anwendung von Fensterzargen
wird darin gesehen, daß zur Montage eines Fensters ohnehin schon viele verschiedene
und von unterschiedlichen Handwerkern durchzuführende Arbeitsgänge erforderlich sind
und der Einbau einer Zarge zusätzliche Arbeiten erforderlich machen würde.
[0002] Fensterzargen bestehen außerdem aus einfachen Metall- oder Holzrahmen, die allenfalls
einen Teil der zur Betätigung der Fenster benötigen Beschläge aufweisen. Soll das
Fenster mit Zubehörteilen versehen werden, vervielfachen sich daher die erforderlichen
Arbeitsgänge. Als Beispiele seien hier nur Zubehörteile wie Fensterbänke, Wärme- und
Schalldämmungen, besondere Wetterschenkel, zusätzliche, bei geschlossenem Fenster
nutzbare'Lüftungseinrichtungen oder Rolläden mit ihren Rollokästen, Rollobahnen, Gurtkästen
und Führungsschienen genannt, deren Montage bei mangelhafter Koordination der verschiedenen
Arbeitsgänge häufig wesentlich mehr Zeit als nötigen Anspruch nimmt und Ärger und
Reklamationen zur Folge hat.
[0003] Die heute überwiegend benutzten Fenster bestehen aus einem in die Wandöffnung einzusetzenden
Blendrahmen und mindestens einem an diesem dreh- und/oder kippbar befestigten, die
Verglasung tragenden Flügelrahmen. Die Rahmenkonstruktion verbraucht viel Material.
Dieser Materialverbrauch würde sich noch erhöhen, wenn zusätzlich eine Fensterzarge
vorgesehen wird. Hinzu kommt, daß die Bedienung der meisten Dreh- und/ oder Kippvorrichtungen
umständlich ist, insbesondere wenn es sich um größere Flügel handelt, wobei nicht
selten die Gefahr besteht, daß die Flügel ausrasten und dann nur noch teilweise in
der Dreh- und/oder Kippvorrichtung gehalten sind. Schließlich ist der pro Wandöffnung
erzielbare Lichteinfall wegen der viel Raum beanspruchenden Rahmen- und ggf. Zargenkonstruktion
begrenzt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zahl der Arbeitsgänge bei der Errichtung
eines Fensters insbesondere in denjenigen Fällen zu vermindern, in denen außer dem
Fenster selbst noch Zubehörteile vorgesehen werden sollen. Außerdem soll ein Fenster
geschaffen werden, das einen relativ großen Lichteinfall und eine Montage zumindest
ohne Blendrahmen, vorzugsweise jedoch auch ohne Flügelrahmen und ein einfaches und
sicheres Öffnen und Schließen der Fensterflügel ermöglicht.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung eine Fensterzarge vor, die bereits
mit den erforderlichen oder erwünschten Zubehörteilen für das Fenster versehen und
zusammen mit diesen als vorgefertigte Baueinheit ausgebildet ist. Ein für eine solche
Fensterzarge besonders geeignetes Fenster besteht aus einem zweiflügeligen Faltfenster,
dessen Flügel lediglich aus der Verglasung und einer diese umgebenden Einfassung bestehen
und mittels Drehzapfen drehbar und verschiebbar in Führungsschienen der Fensterzarge
gelagert sind.
[0006] Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß die Zubehörteile nicht an den Fenstern
selbst oder der umgebenden Wand, sondern an einer davon unabhängigen Fensterzarge
angebracht werden. Dadurch ist es möglich, einerseits die bisherige Typenvielfalt
bei der Herstellung der Fenster zu erhalten, andererseits die Bestellung und Montage
von Zubehörteilen beträchtlich zu vereinfachen, da diese bereits in die Fensterzarge
integriert sind. An der Baustelle ist es lediglich erforderlich, die Fensterzarge
zu montieren und anschließend das gewählte Fenster mittels Schnellverschlüssen od.
dgl. in die Fensterzarge einzusetzen. Das neue Faltfenster bringt vor allem den Vorteil
mit sich, daß die üblichen Blend- und Flügelrahmen wegfallen, dadurch ein optimaler
Lichtdurchgang erzielt wird und keine aufwendigen Dreh- und/oder Kippvorrichtungen
benötigt werden.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Fensterzarge in perspektivischer Darstellung von außen
her;
Fig. 2 schematische Ansichten einer erfindungsgemäßen Fensterzarge ohne Rolladen,
wobei der linke Teil eine Außenansicht, der rechte Teil dagegen eine Innenansicht
darstellt;
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch die Fensterzarge nach Fig. 2;
Fig. 4 einen schematischen Querschnitt durch die Fensterzarge nach Fig. 2;
Fig. 5 einen Längsschnitt entsprechend Fig. 3 durch die erfindungsgemäße Fensterzarge
mit Einzelheiten;
Fig. 6 einen Querschnitt entsprechend Fig. 4 durch die erfindungsgemäße Fensterzarge
mit Einzelheiten;
Fig. 7 einen Längsschnitt entsprechend Fig. 3 durch eine erfindungsgemäße Fensterzarge
mit einem Rolladen;
Fig. 8 einen Querschnitt entsprechend Fig. 3 durch die Fensterzarge nach Fig. 7;
Fig. 9 einen Querschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen,
in eine Zarge eingesetzten Fensters;
Fig.10 einen Längsschnitt längs der Linie II-II durch das Fenster nach Fig. 1;
Fig.11 eine Vorderansicht des Fensters ohne Zarge;
Fig.12 schematisch eine Einzelheit eines Schwenk-/Schiebe-Mechanismus des Fensters
nach Fig. 1;
Fig.13 einen teilweisen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Doppelfenster;
Fig.14 schematisch einen teilweisen Querschnitt durch ein Fenster nach Fig. 1, in
das zusätzlich ein Fliegengitter eingebaut ist;
Fig.15 schematisch einen teilweisen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Zarge
mit indirekter Beleuchtung;
Fig.16 einen schematischen Längsschnitt durch die Zarge nach Fig. 15; und
Fig.17 einen der Fig. 15 entsprechenden Schnitt der Zarge bei geöffnetem Fenster.
[0008] Nach Fig. 1 bis 4 enthält eine erfindungsgemäßI; Zarge 1 ein Bodenelement 2, zwei
Seitenelemente 3,4 und ein Deckenelement 5. Sämtliche vier Elemente sind zu einer
rechteckigen, entsprechend der Fensteröffnung bemessenen, vorfabrizierten Baueinheit
vereinigt, die gemäß Fig. 3 und 4 eine im wesentlichen der Wandstärke des Mauerwerks
entsprechende Tiefe besitzt. Die Fensterzarge 1 wird als Ganzes in eine Wandöffnung
6 eingesetzt, die unten von einer Brüstung 7, seitlich von Wandteilen 8 und 9 und
oben von einer Decke 10 oder einem Sturz 11 begrenzt wird. Über der Decke 10 sind
noch die Brüstung 12 und der schwimmende Estrich 13 eines darüber liegenden Stockwerks
angedeutet. In die Zarge 1 wird das eigentliche Fenster eingesetzt, das wie üblich
aus einem Blendrahmen 14, einem Flügelrahmen 15 und einer Isolierverglasung 16 bestehen
kann.
[0009] Einzelheiten der erfindungsgemäßen Fensterzarge sind in Fig. 5 und 6 dargestellt.
Die Fensterzarge besteht von innen nach außen aus einem Innenteil 18, einem das Fenster
tragenden Mittelteil 19 und einem Außenteil 20, die jeweils rundum an den die Wandöffnung
6 begrenzenden Wandabschnitten anliegen und entsprechend Fig. 3 und 4 jeweils aus
Boden-, Seiten- und Deckenelementen zusammengesetzt sind,die in ihrer Gesamtheit die
Boden-, Seiten- und Deckenelemente 2 bis 5 der fertigen Fensterzarge 1 bilden. Das
Innenteil 18 besteht aus einem plattenförmigen Hohlprofil, das zur Verstärkung durch
Zwischenstege 21 in mehrere Kammern unterteilt ist, die mit Luft oder einem anderen
wärme- und/oder schalldämmenden Material 22 gefüllt, beispielsweise mit Polyurethanschaum
ausgeschäumt sind. Das Zwischenteil 19 ist entsprechend ausgebildet und besitzt aus
fertigungstechnischen Gründen zweckmäßig dieselbe Form und Größe. Zusätzlich sind
in das Mittelteil 19 jedoch nicht dargestellte Lüftungs-. schlitze eingearbeitet,
die auf der Außenseite durch ein Fliegengitter 23, auf der Innenseite dagegen durch
einen Lüftungsschieber od. dgl. abgedeckt und durch eingearbeitete Lamellen od. dgl.
mit schalldämmenden Umlenkungen für die Luftströmung versehen sind. Dadurch kann bei
Bedarf auch bei geschlossenem Fenster eine Belüftung vorgenommen werden, wie durch
Pfeile 25 angedeutet ist. Derartige zusätzliche Lüftungseinheiten können entsprechend
Fig. 5 im Deckenelement und/oder gemäß Fig. 6 in den Seitenelementen vorgesehen sein.
[0010] Das Außenteil 20 ist aus Profilen, ggf. ebenfalls Hohlprofilen zusammengesetzt, die
im Bereich der Seitenteile und des Deckenteils als Blende 27 ausgebildet sind, die
der Außenseite des Fensters ein gefälliges Aussehen gibt. Im Bereich des Bodenelements
ist das Außenteil 20 dagegen als über die Breite der Wandöffnung 6 erstreckter Wetterschenkel
28 ausgebildet (Fig. 5), der in üblicher Weise den Ablauf des Regenwassers fördert.
Das Innenteil 18, das Mittelteil 19 und das Außenteil 20 werden werksseitig zu einer
festen Baueinheit verbunden.
[0011] Die Fensterzarge 1 wird an der Baustelle in der Wandöffnung 6 befestigt. Um sie unverschiebbar
in der Wandöffnung zu halten, weist das Bodenelement der Zarge 1 zweckmäßig schwalbenschwanzförmige
Nuten 29 auf, in die bei der Montage eine frisch auf die Brüstung 7 aufgebrachte Putz-
oder Speisschicht 30 eindringt, welche die Zarge 1 nach dem Erhärten verriegelt. Die
verbleibenden Zwischenräume zwischen den Seitenteilen 3,4 und den angrenzenden Wandabschnitten
können zusätzlich ausgeschäumt werden. Bei Bedarf, insbesondere bei großen Bauhöhen,
kann die Zarge zusätzlich mit Hilfe von Schrauben und Dübeln in der Wandöffnung festgelegt
werden.
[0012] Gemäß Fig. 5 sind die Bodenelemente des Innen- und Mittelteils zweckmäßig eben ausgebildet,
so daß sie als Fensterbank dienen können. Bei Bedarf kann auf diesen Bodenelementen
jedoch auch eine wie immer gestaltete Fensterbank 31 befestigt und beispielsweise
mit ihnen verklebt werden.
[0013] Nach der Montage der erfindungsgemäßen Fensterzarge
1 in der Wandöffnung 6 ist lediglich erforderlich, einen Innenputz 32 und AuBenputz
33 aufzubringen, wobei im Bereich des Sturzes 11 (Fig. 5) zweckmäßig noch eine spezielle
Wärmedämmplatte 34 vorgesehen wird.
[0014] Das Einsetzen des Fensters in die Zarge kann bereits werksseitig erfolgen. Alternativ
kann die Zarge 1 mit einem Anschlag und Schnellverschlüssen für das Fenster versehen
werden, damit dieses nach dem Einbau der Zarge 1 mit wenigen Handgriffen montiert
werden kann.
[0015] Die Fensterzarge nach Fig. 7 und 8 mit einem Rolladen oder einer Jalousette als Zubehörteil
weist ein Innenteil 36, ein das Fenster tragendes Mittelteil 37, ein Führungsteil
38 und ein Außenteil 39 auf. Das Innenteil 36 ist entsprechend Fig. 5 und 6 ausgebildet,
doch besteht es nur aus einem Bodenelement und zwei Seitenelementen. Eines dieser
Seitenelemente ist mit einem Gurtkasten 40 versehen. Das Mittelteil 37 weist ebenfalls
kein Deckenteil auf und ist außerdem im Vergleich zu Fig. 5,6 kürzer, indem es anstatt
vier nur drei Hohlkammern erhält. Der fehlende Abschnitt des Mittelteils ist durch
das Führungsteil 38 ersetzt, das aus einer U-förmigen, als seitliche Führung für eine
Rollobahn 41 dienenden Führungsschiene besteht. Alternativ kann das Führungsteil 38
aus einem ebenfalls ausgeschäumten Hohlprofil mit einer U-förmigen Ausnehmung bestehen.
Das Führungsteil 38 ist aus Seitenelementen und einem Bodenelement zusammengesetzt.
Das Führungsteil 38 ragt nach Fig. 8 zweckmäßig etwas weiter in die Wandöffnung als
das Innenteil 36 und das Mittelteil 37, so daß es gleichzeitig als Anschlag für das
Fenster dienen kann. Das Außenteil 39 ist im wesentlichen entsprechend Fig. 5,6 ausgebildet
und auch mit einem Deckenelement 42 versehen (Fig. 7).
[0016] Das Deckenelement wird im wesentlichen durch einen Rollokasten 43 gebildet, in welchem
eine Rollowelle 44 drehbar gelagert ist, die die Rollobahn 41 trägt. Der Rollokasten
43 ist aus vier plattenförmigen Hohlprofilen 46,47,48 und 49 zusammengesetzt, wobei
wenigstens die innenliegenden Hohlprofile 47,48 und 49 mit Polyurethan od. dgl. ausgeschäumt
sind, um eine ausreichende Wärme- und Schallisolierung zu erhalten. Das außenliegende
Hohlprofil 46 ist an seinem unteren Ende mit dem Deckenelement 42 des Außenteils 39
verbunden und wird im übrigen mit dem Außenputz 33 belegt. Das obere Hohlprofil 47
liegt wie die Deckenelemente des Innen-und Mittelteils 18 und 19 (Fig. 5) an der Decke
10 oder am Sturz 11 an. Das innere, vertikal angeordnete Hohlprofil 48 weist eine
abnehmbare Klappe 50 auf, die den Zugang zum Rollenmechanismus ermöglicht, während
das untere Hohlprofil 49 mit einem außerhalb des Fensters angeordneten Schlitz 51
für den Durchtritt der Rollobahn 41 versehen und auf dem Blendrahmen 14 abgestützt
ist.
[0017] Aus Fig. 7 und 8 ergibt sich, daß erfindungsgemäß auch alle einen Rolladen bildenden
Zubehörteile des Fensters in die erfindungsgemäße Fensterzarge integriert werden können
und dennoch die Art des Fensters frei wählbar bleibt. Die gesamte Fensterzarge kann
in Abhängigkeit vom Kundenwunsch baukastenartig aus wenigen unterschiedlichen Profilsorten
zusammengesetzt werden, auch alle Handwerkerarbeiten entfallen, die bisher zum Einbau
des Rolladens benötigt werden. Schließlich ergibt sich der Vorteil, daß der Rollokasten
nicht nur auf dem vergleichsweise schwachen Blendrahmen 14, sondern an seinen beiden
Enden auch auf den oberen Enden der beiden Seitenelemente 3 und 4 abgestützt werden
kann.
[0018] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, die
sich in vielfacher Hinsicht abwandeln lassen. So können beispielsweise die Seitenelemente
der Innenteile, ggf. auch das Deckenelement des Innenteils 19 fehlen, wenn die Zarge
nicht die gesamte Wandöffnung-ausfüllen ` soll. Weiterhin können die Ecken der Außenteile
20 gerundet sein, um von der üblichen Rechteckform des Fensters gestalterisch abzuweichen
und dem Fenster eine bisher nicht bekannte Außenansicht zu geben. Schließlich können
die Innen-, Mittel-, Außen- und Führungsteile 18,19,20 und 38 anders geformt oder
aus einem Stück mit den zugehörigen Zargenteilen hergestellt sein.
[0019] Nach Fig. 9 bis 12 besteht eine zur Aufnahme eines Faltfensters bestimmte Zarge von
innen nach außen aus einem Innenteil 59, einem das Fenster tragenden Mittelteil 60,
ggf. einem Führungsteil 61 und einem Außenteil 62, in die entsprechend Fig. 1 bis
8 Zubehörteile integriert sind, z.B. eine Jalousette 69, die in einem unterhalb der
Decke oder des Sturzes angeordneten Kasten 70 untergebracht und in Führungen des Führungsteils
61 auf- und abbeweglich gelagert ist.
[0020] Zur Aufnahme eines erfindungsgemäßen Faltfensters weist das Mittelteil 60 der Zarge
jeweils eine über die Länge seiner Seitenelemente erstreckte, U-förmige Ausnehmung
auf, in die je eine, vorzugsweise aus einem flexiblen Material bestehende Dichtung
72 eingesetzt ist. An den unteren und oberen Enden der Dichtungen 72 ist jeweils eine
untere bzw. obere Führungsschiene 73,74 angeordnet, so daß in der von der Zarge freigelassenen
Öffnung ein parallel zur Mittelebene der Wandöffnung angeordneter Rahmen mit rechteckigem
Querschnitt entsteht, der seitlich von den Dichtungen 72, unten und oben dagegen von
den Führungsschienen 73,74 gebildet ist. Die Führungsschienen sind an den zugehörigen
Zargenteilen befestigt oder mit diesen aus einem Stück hergestellt, während die Dichtungen
72 beispielsweise in die U-förmigen Ausnehmungen eingeklebt sind. Im übrigen sind
die Führungsschienen mit durchgehenden, U-förmigen Führungsnuten 75 versehen. Die
Zarge und die Zubehörteile, zu denen auch die Dichtungen und die Führungsschienen
75 gehören, bilden eine vorgefertigte Baueinheit.
[0021] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Faltfensters enthält nach Fig.
9 bis 12 zwei gleich große, symmetrisch ausgebildete und angeordnete sowie je eine
Verglasung tragende Flügel 76,77. Die Verglasungen sind z.B. als an sich bekannte
Mehrfach-Isolier-Verglasungen ausgebildet. Jeder Flügel 76,77 ist rundum mit einer
schmalen,nur als stirnseitiger Abschluß der Verglasung dienenden Einfassung 78 in
Form eines z.B. aus Metall oder Kunststoff bestehenden-U-Profils od. dgl. versehen,
die den bisherigen Flügelrahmen ersetzt und viel leichter und kleiner als dieser ausgebildet
sein kann, indem das Maß b (Fig. 12) beispielsweise ein oder zwei Zentimeter beträgt.
An den parallel zur Unterkante bzw. Oberkante des Flügels verlaufenden Teilen der
Einfassung 78 sind jeweils untere bzw. obere Grundplatten 79,80 befestigt, die sich
über die gesamte Breite des jeweiligen Flügels 76,77 erstrecken. Die Grundplatten
dienen einerseits dazu, die Unterkanten bzw. Oberkanten der Flügel gegen die zugehörigen
Führungsschienen abzudichten, und sind andererseits nahe ihren äußeren, an die Wandteile
bzw. die Zarge grenzenden Eckpunkten mit unteren bzw. oberen Drehzapfen 81,82 versehen,
deren Drehachsen parallel zueinander und parallel zu den Seitenkanten der Flügel 76,77
angeordnet sind. Je nach Art der Verglasungen können die Einfassungen 78 auch ganz
oder teilweise weggelassen und die Drehzapfen auf andere Weise mit der Verglasung
verbunden werden.
[0022] Die inneren, einander zugewandten Seitenkanten der beiden Flügel 76,77 sind nach
Fig. 9 auf ihrer ganzen Länge durch einen Mittelpfosten 83 schwenkbar miteinander
verbunden. An beiden Seiten dieses Mittelpfostens 83 sind Dichtungsschienen 84 angebracht,
die mit konkaven, längs Zylinderflächen gekrümmten Berührungsflächen 85 durchgehend
an den zugewandten Seitenkanten der Flügel 76,77 anliegen, deren Einfassungsteile
in diesem Bereich mit konvexen, längs einer entsprechenden Halbzylinderfläche gekrümmten
Berührungsflächen 86 versehen sind. Die Radien der Berührungsflächen 85,86 betragen
beispielsweise etwa die Hälfte der Dicke der Flügel 76,77. Die Zylinderachsen liegen
etwa in der Mittelebene der Flügel. Die schwenkbare Befestigung der Flügel 76,77 am
Mittelpfosten erfolgt beispielsweise mit Hilfe von aus Flacheisen od. dgl. bestehenden
Klammerelementen 87 (Fig. 9 und 12). Hierzu können am oberen bzw. unteren Ende des
Mittelpfostens 83 Befestigungszapfen 88 vorgesehen sein, auf die jeweils ein eine
entsprechende Ausnehmung aufweisendes Ende eines Klammerelements 87 nach Art einer
Schnappverbindung aufgedrückt wird, während das jeweils andere, ebenfalls eine Ausnehmung
aufweisende Ende in entsprechender Weise auf Befestigungszapfen 89 aufgedrückt wird,
die koaxial zu den Achsen der Berührungsflächen 85,86 auf den oberen bzw. unteren
Teilen der Einfassung 78 angebracht sind.
[0023] Das erfindungsgemäße Fenster wird in der aus Fig. 9 und 10 ersichtlichen Weise derart
in die von der Zarge freigelassene Wandöffnung eingesetzt, daß die Drehzapfen 81,82
in die Führungsnuten 75 eintreten, zu welchem Zweck die Führungsschienen 73,74 mit
geeigneten seitlichen Einführungs- öffnungen versehen sein können, die nach der Montage
verschlossen werden. Die Drehzapfen 81,82 sind nun in den Führungssnuten 75 drehbar
und in Längsrichtung derselben verschiebbar angeordnet. Ein Zug an einem am Mittelpfosten
83 angebrachten Handgriff 90 zur Innenseite des die Wandöffnung aufweisenden Raums
hin (Pfeil 91) hat daher zur Folge, daß die einander zugewandten Seitenkaten der Flügel
76,77 in das Rauminnere hineingezogen werden, während gleichzeitig die wandnahen Seitenkanten
der Flügel aufgrund der verschieblichen Lagerung der Drehzapfen 81,82 in den Führungsnuten
75 parallel zur Mittelebene der Wandöffnung aufeinanderzubewegt werden. Dadurch werden
beide Flügel 76,77 gleichzeitig zum Rauminneren hin verschwenkt bzw. um den Mittelpfosten
83 gefaltet, beispielsweise in eine in Fig. 9 mit durchgezogenen Linien dargestellte
Zwischenstellung, in welcher ihre Mittelebenen einen Winkel bilden. Eine derartige
Verschwenkung ist einerseits aufgrund der drehbaren Lagerung der Drehzapfen 81,82
in den Führungsnuten 75, andererseits aufgrund der zylindrischen Berührungsflächen
85,86 (Fig. 12) im Bereich des Mittelpfostens 83 ohne weiteres möglich. Anders als
bei herkömmlichen Fenstern wird die Wandöffnung gleichzeitig an beiden Außenseiten
der Flügel 76,77 freigelegt, wobei an beiden Seiten des Fensters Spalte von rechteckigem
Querschnitt gebildet werden. Die Spaltbreite ist bis hin zur möglichen Maximalstellung
beliebig wählbar. Die Flügel-nehmen in jeder möglichen Stellung schon aufgrund der
durch Reibung bedingten Selbsthemmung eine relativ stabile, durch Luftzug kaum veränderbare
Lage ein.
[0024] Das Schließen des erfindungsgemäßen Fensters erfolgt dadurch, daß der beschriebene
Schwenk-/Schiebe-Mechanismus in entgegengesetzter Richtung betätigt und dazu auf den
Mittelpfosten 83 ein Druck in Richtung eines Pfeils 92 ausgeübt wird. Dadurch werden
einerseits die an den Mittelpfosten 83 grenzenden Seitenkanten der Flügel 76,77 ebenfalls
in Richtung des Pfeils 92 bewegt, während gleichzeitig die beiden anderen Seitenkanten
der Flügel 76,77 in Richtung der Wandteile verschoben werden, bis schließlich beide
Flügel die in Fig. 9 gestrichelt dargestellte Lage einnehmen, in welcher sie eine
gemeinsame Mittelebene haben. In dieser Lage stoßen die an den äußeren Seitenkanten
befindlichen Teile der Einfassung 78 gegen die Dichtungen 72, wodurch die Wandöffnung
luftdicht abgedichtet ist. Durch ein mit dem Bedienungsgriff 90 betätigbares Gestänge
93, dem Ausnehmungen im Boden- und Deckenelement der Zarge zugeordnet sind, kann diese
Stellung des Fensters außerdem verriegelt werden, damit sich das Fenster von außen
nicht öffnen läßt.
[0025] Zur luftdichten Verbindung der Flügel 76,77 mit dem Mittelpfosten 83 sind an diesem
zweckmäßig zusätzliche Lippendichtungen 95 angebracht, die in jeder Stellung der Flügel
an deren gerundeten Berührungsflächen 86 anliegen. Diese Lippendichtungen 95 sind
vorzugsweise an zwei in das Rauminnere ragenden, gabelförmig abstehenden Verlängerungen
96 des Mittelpfostens 83 befestigt. Weitere Lippendichtungen 97
t98 sind an der Zarge befestigt und wirken mit den dieser zugeordneten Teilen der Einfassung
78 zusammen.
[0026] Zur Arretierung des Fensters in jeder beliebigen Schwenkstellung der Flügel 76,77
können zusätzlich geeignete Klemmelemente od. dgl. vorgesehen sein, die eine Verschiebung
der Drehzapfen 81,82 in den Führungsnuten 75 über die reine Selbsthemmung hinaus blockieren.
[0027] Nach Fig. 12 können die Flügel 76,77 so weit in das Rauminnere gezogen werden, daß
sie senkrecht zur Mittelebene der Wandöffnung angeordnet sind. Damit die Herstellung
dieser Flügelstellung nicht durch die zylindrischen Berührungsflächen 85,86 behindert
wird, können die Dichtungsschienen 84 aus einem flexiblen, nachgiebigen Material hergestellt
werden, das sich beim Annähern von geraden, an die Berührungsflächen 86 grenzenden
Einfassungsteilen 87 eindrückt. Alternativ könnten die Berührungsflächen 85 der Dichtungsschienen
mit entsprechenden, ebenen Teilen versehen sein. Weiterhin kann vorgesehen sein, daß
wenigstens eines der beiden Klammerelemente 87 lösbar mit dem zugehörigen Befestigungszapfen
88 und/oder 89 verbunden ist. In diesem Fall kann der zugehörige Flügel entsprechend
Fig. 12 um seine Drehzapfen 81,82 vom Mittelpfosten 83 weggeschwenkt werden, was zum
Reinigen der Verglasung vom Rauminneren her erwünscht ist.
[0028] Fig. 13 zeigt ein erfindungsgemäßes Doppelfenster mit zwei Doppelflügeln, von denen
nur ein Doppelflügel 100 dargestellt ist. In analoger Anwendung des Schwenk-/Schiebe-Mechanismus
nach Fig. 9 bis 12 enthält jeder Doppelflügel 100 zwei parallel angeordnete Einzelflügel
101 und 102, deren Drehzapfen 103 in je einer Führungsnut 104 geführt sind. Die beiden
Führungsnuten 104 sind parallel zueinander in einer oder in zwei unteren bzw. oberen
Führungsschienen 106 ausgebildet. Zur parallelen Führung und schwenkbaren Verbindung
beider Flügel dient ein Y-förmiger Mittelpfosten 108, der an seinem mittleren Steg
Dichtungsschienen 109 und an seinen beiden schräg von diesem wegragenden, zum Rauminneren
hin gerichteten Gabelarmen 110 je eine weitere Dichtungsschiene 111 aufweist. Dabei
sind die Dichtungsschienen 109 jeweils einem der beiden Einzelflügel 101 und die Dichtungsschienen
111 jeweils einem der beiden Einzelflügel 102 zugeordnet. Die Dichtungsschienen 109,111
sind außerdem so an den Mittelpfosten 108 angelenkt und so voneinander beabstandet,
daß die Einzelflügel 101,102 jeweils paarweise und innerhalb jedes Paars parallel
zueinander die erwünschten Schwenk- und Verschiebebewegungen analog zur Ausführungsform
nach Fig. 9 bis 12 ausführen.
[0029] Im Unterschied zu den Fig. 9 bis 12 sind an einem Mittelteil 60 der Zarge nach Fig.
14 je zwei mit Abstand angeordnete Dichtungen 113 vorgesehen, die zwischen sich einen
parallel zur Führungsnut 75 verlaufenden Spalt freilassen. Im Mittelteil 60 der Zarge
ist hinter diesem Spalt eine Umlenkrolle 114 angeordnet, während in einem dieser Umlenkrolle
114 benachbarten Hohlraum 115 der Zarge eine Vorratsrolle 116 angeordnet ist. Beide
Rollen 114 und 116 erstrecken sich im eingebauten Zustand in vertikaler Richtung über
die gesamte Höhe des Fensterflügels 76. Auf die Vorratsrolle 116 ist eine Folie 117
aus einem gitter- oder netzartigen Material aufgewickelt, das zwar luftdurchlässig
ist, aber einen wirksamen Schutz gegen Ungeziefer wie Fliegen, Mücken usw. darstellt.
Die Folie verläuft von der Vorratsrolle 116 über die Umlenkrolle 114 und durch den
Spalt zwischen den Dichtungen 113 zur wandseitigen, vertikal angeordneten Seitenkante
des zugeordneten Flügels 76 und ist am zugehörigen Teil von dessen Einfassung 78 befestigt.
Beim Öffnen des Flügels 76 wird die Folie 117 somit automatisch von der Vorratsrolle
116 abgewickelt und in demjenigen Teil der Fensteröffnung angeordnet, der vom Flügel
116 freigegeben wird, so daß die Folie 117 ein selbsttätig wirksam werdendes Fliegengitter
darstellt. Beim Schließen des Fensters wird die Folie 117 automatisch auf der Vorratswalze
116 aufgerollt, indem diese beispielsweise mit einem entsprechenden, z.B. Federn aufweisenden
Aufrollmechanismus versehen wird. Im übrigen kann der Hohlraum 115 durch eine vom
Rauminneren her zugängliche Klappe
118 verschlossen sein, die den Zugang zur Vorratswalze 116 ermöglicht.
[0030] Die Wirkung des Fliegenschutzes kann noch durch nicht dargestellte, an den unteren
und oberen Teilen der Einfassung 78 der Flügel 76,77 angebrachte Bürsten, Dichtungen
od. dgl. verbessert werden, die beim Öffnen der Flügel die Zwischenräume zwischen
deren Ober- und Unterkanten und den zugehörigen Fensterbänken, Sturzteilen oder Zargenelementen
gegen Ungeziefer abdichten.
[0031] Auch bei dieser Ausführungsform sind Zubehörteile (Dichtungen, Fliegenschutz) mit
der Zarge zu einer vorgefertigten Baueinheit zusammengefaßt.
[0032] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Faltfenster beschränkt, das sich auf
vielfache Weise abwandeln läßt. Beispielsweise kann die Anordnung so getroffen sein,
daß die Fenster nach außen geöffnet werden, indem der Mittelpfosten beim Öffnen in
Richtung des Pfeils 92 (Fig. 9) und beim Schließen des Fensters in Richtung des Pfeils
91 bewegt wird. Bei entsprechend symmetrischer Ausbildung des Mittelpfostens ist es
sogar möglich, die Fenster wahlweise nach außen oder nach innen zu öffnen. Weiterhin
kann vorgesehen sein, in den Führungsnuten dort, wo die Drehzapfen 81,82 in der aus
Fig. 12 ersichtlichen Stellung der Flügel zu liegen kommen, Federelemente od. dgl.
anzuordnen, die die Flügel an dieser Stelle leicht in Richtung der Wandteile vorspannen,
um dadurch auch ein Schließen des Fensters oder der Tür aus der senkrechten Stellung
der Flügel heraus allein durch Betätigung des Mittelpfostens zu ermöglichen.
[0033] Zur Arretierung der Fensterflügel in einer vorgewählten Zwischen- bzw. Offenstellung
ist vorzugsweise im Mittelpfosten 83 bzw. 108 wenigstens ein nicht dargestelltes Klemmelement
verschiebbar oder verschwenkbar gelagert, das mittels des Handgriffs 90 oder eines
weiteren Handgriffs in Richtung eines zugeordneten Flügels vorgeschoben und klemmend
gegen ein zugehöriges Teil der Einfassung 78, vorzugsweise der Berührungsfläche 85
gelegt werden kann. Außerdem kann vorgesehen. sein, die Drehzapfen an den Seiten wahlweise
zu fixieren, um dadurch das Fenster nur nach der einen oder anderen Seite hin zu öffnen.
Dies läßt sich allerdings auch dadurch erreichen, daß im zumindest teilweise geöffneten
Zustand des Fensters die gesamte, aus den Flügeln 76,77 und dem Mittelpfosten 83 gebildete
Verglasungseinheit auf die rechte oder linke Seite der Öffnung geschoben wird. Zur
Sicherung dieser Stellung sind an der Zarge oder am zugehörigen Wandteil zweckmäßig
geeignete Feststellvorrichtungen angebracht. Die Mittelteile 60 weisen in diesem Fall
zweckmäßig keine in die Wandöffnung ragenden Abschnitte auf.
[0034] In Abwandlung zu der Ausführungsform nach Fig. 9 bis 11 können in die Führungsnuten
75 kurze, mit entsprechenden Führungselementen versehene Schlitten 120 (Fig. 12) eingesetzt
sein, die an ihren den Flügeln zugewandten Seiten mit zylindrischen Aussparungen versehen
sind, in welche die oberen bzw. unteren Drehzapfen 81,82 der Flügel 76,77 eingesetzt
werden. Hierdurch werden die Drehzapfen 81,82 nur auf Drehung beansprucht, während
die Verschiebebewegung der Flügel allein mittels der Schlitten 120 durchgeführt wird.
Außerdem können im Bereich der Dichtungen 72,107,113 zusätzlich versteckte, beim Schließen
des Fensters vorzugsweise selbsttätig einrastende Verriegelungen vorgesehen sein,
die eine Verschiebung der Flügel parallel zu den Führungsschienen und damit ein Öffnen
des Fensters selbst dann verhindern, wenn die über das Gestänge 93 erzielbare Verriegelung
unbeabsichtigt nicht hergestellt oder von Unbefugten auf irgendeine Art gelöst wurde.
[0035] Die Führungsnuten 75 bzw. 104, die gemäß Fig. 9 bis 14 nach oben bzw. unten offen
sind, können zur Vermeidung von Verschmutzungen auch nach hinten oder vorn geöffnet
sein.
[0036] Gemäß Fig. 15 bis 17 kann eine erfindungsgemäße Zarge 121 als weiteres Zubehörteil
eine indirekte Beleuchtung für ein Fenster 122 aufweisen. Hierzu sind beispielsweise
in den Seitenteilen einer Zarge 121 zur Wandöffnung hin offene Klammern 123 vorgesehen,
die sich über die gesamte Höhe der Zarge oder auch nur einen Teil davon erstrecken
und wenigstens je einer Streuscheibe 124, z.B. Pyramidalscheibe, abgedeckt sind. In
den Kammern 123 ist wenistens je ein Leuchtkörper 125, z.B. eine übliche Leuchtstoffröhre,
angeordnet, die sich ebenfalls über einen großen Teil der Höhe der Zarge erstrecken
kann und die Streuscheibe 124 anstrahlt, wenn sie eingeschaltet ist. Die Streuscheiben
124 bestehen aus einem lichtstreuenden Material oder aus einem durchsichtigen Material
mit streuender, z.B. geschliffener, geätzter oder profilierter Oberfläche und haben
die Aufgabe, ein diffuses Licht auf das Fenster 122 zu werfen. Das Licht wird dann
vom Fensterglas in den das Fenster aufweisenden Raum reflektiert und erweckt den Eindruck,
als trete das Licht von außen durch das Fensterglas. Hierdurch sind völlig neue Beleuchtungseffekte
möglich. Beispielsweise wird eine gleichmäßige Ausleuchtung des Raums mittels einer
Lichtquelle von der Größe des Fensters erzielt. Weiter können die herkömmlichen Beleuchtungsquellen
und die zugehörigen Elektro-Installationen entfallen. Da der künstliche Lichteinfall
entsprechend dem Tageslichteinfall erfolgt, ist bei der Stellung der Möbel, z.B. Schreibtische,
nur eine Lichtrichtung zu beachten. Außerdem werden durch die Integration der Beleuchtung
in die Zarge Kosten gespart.
[0037] Die Lichtreflektion im Bereich des Fensters 122 kann d
lrch Anwendung reflektierender Glasscheiben verbessert werden. Dabei ist es möglich,
verspiegelte Glasscheiben zu verwenden, die bei Tageslicht nach außen durchsichtig
sind, bei Dunkelheit bzw. bei Anstrahlung dagegen reflektieren. Alternativ ist es
möglich, die indirekte Beleuchtung zur Anstrahlung einer hinter dem Fenster oder der
Tür befindlichen Rollo-oder Jalousettenwand 126 zu benutzen, die anstelle der Glasscheiben
mit einer reflektierenden Schicht belegt ist. Dabei kann die Rollo- oder Jalousettenwand
126 auch mit einem auftapezierten Bild, z.B. einem Landschaftsbild oder einer Imitation
desjenigen Bildes versehen sein, das dem natürlichen Ausblick am Tage gleicht. Schließlich
wäre denkbar, in die seitlichen Zargenteile Mini-Projektoren einzubauen, die wechselnde
Bilder auf die Rollo- oder Jalousettenwand 126 werfen.
[0038] Die Streuscheibe 124 und der Leuchtkörper 125 sind vorzugsweise in einem Gehäuse
127 untergebracht, das die Kammer 123 zur Raumseite hin abdeckt und teleskopartig
in diese eingeführt werden kann. Das Gehäuse 127 ist beispielsweise an einem unteren
Ende mittels Drehzapfen 128 an die Zarge 121 angelenkt und mittels eines Handgriffs
129 verschwenkbar, wobei ein oberes, die Streuscheibe 124 tragendes Gehäuseteil gleichzeitig
teleskopartig in einer oberen Wand der Kammer 123 geführt ist. Dadurch ergibt sich
der Vorteil, daß die wirksame Breite der Streuscheibe 124 und damit auch die wirksame
Lichtstärke durch mehr oder weniger weites Herausziehen des Gehäuses 127 aus der Kammer
123 stufenlos verstellt werden kann. Fig. 15 zeigt die Anordnung bei voll ausgezogenem
Gehäuse 127, während Fig. 17 die voll eingeschobene Stellung zeigt, die beispielsweise
bei geöffnetem Fenster 122 er- _ wünscht ist. Das Gehäuse 127 dient im übrigen dazu,
die Streuscheibe 124 abzudecken, damit sie vom zu beleuchtenden Raum her nahezu unsichtbar
ist. Bei Bedarf kann das Gehäuse in Richtung eines Pfeils 130 (Fig. 15) bis zum Erreichen
einer Linie 131 geschwenkt werden, um einen Zugriff zum Leuchtkörper 125 zu ermöglichen.
1) Fensterzarge, dadurch gekennzeichet, daß sie mit Zubehörteilen (22,23,24,28,38,40,43,72,73,74,107,113
bis 118, 122,123) für das Fenster (14,15,16,76,77,100) versehen und zusammen mit diesen
als komplett vorgefertigte Baueinheit ausgebildet ist.
2) Fensterzarge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Bodenelement
(2), zwei Seitenelementen (3,4) und einem Deckenelement (5) zusammengesetzt ist und
die Zubehörteile aus einer Wärme- und/oder Schallisolation bestehen, indem diese Elemente
(2,3,4,5) ganz oder teilweise aus mit wärme- und/oder schalldämmenden Materialien
(22) gefüllten Hohlprofilen hergestellt sind.
3) Fensterzarge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie Zubehörteile
in Form von Lüftungsschlitzen, diese abdeckenden Lüftungsschiebem (24) und/oder Fliegengittern
(23), Gurtkästen (40), Führungsteilen (38) für Rollobahnen (41) oder Jalousetten,
Fensterunterbänken, Wetterschenkeln (28), Rollokästen (43), Dichtungen (72,107,113),
Führungsschienen (73,74) für Faltfenster (76,77,100), Mitteln (114 bis 116) zum Aufspannen
eines Fliegengitters (117) eines Faltfensters (76) und/oder einer indirekten Beleuchtung
(122,123) aufweist.
4) Fensterzarge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen
(73,74) zur verschiebbaren Lagerung von Drehzapfen (81,82) eines zwei Flügel (76,77
bzw. 101,102) aufweisenden Faltfensters dienen, wobei die Drehzapfen (81,82) an den
voneinander entfernten Seitenkanten des Fensters angebracht sind und beide Flügel
mit ihren einander zugewandten Seitenkanten an einem zu diesen parallelen, zum Öffnen
bzw. Schließen des Fensters bestimmten Mittelpfosten (83) angelenkt sind.
5) Fensterzarge nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel (76,77) nur
eine Verglasung und eine deren Stirnseiten abdeckende Einfassung (78) aufweisen.
6) Fensterzarge nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfassung (78) aus
einem U-Profil besteht.
7) Fensterzarge nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sie an den Enden der Führungsschienen (73,74) über die gesamte Höhe der Flügel
(76,77) erstreGkte Dichtungen (72) aufweist.
8) Fensterzarge nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mittelpfosten (83) mit einem zum Feststellen der Schließstellung der beiden
Flügel (76,77) bestimmten Gestänge (83) und mit einem zum Betätigen des Gestänges
(83) bestimmten Handgriff (80) versehen ist.
9) Fensterzarge nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flügel (76,77) mittels Klammerelementen (87') am Mittelpfosten (83) angelenkt
sind, die auf an den zugewandten Seitenkanten der Flügel und/oder am Mittelpfosten
angebrachten Befestigungszapfen (88,99) lösbar aufgesteckt sind.
10) Fensterzarge nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sie je zwei obere und untere, mit Abstand angeordnete Führungsschienen (106) bzw.
Führungsnuten (104) aufweist und daß je zwei mit Abstand parallel angeordnete Flügel
(101,102) vorgesehen sind, die mit einem entsprechenden Abstand an den Mittelpfosten
angelenkt sind und den Führungsschienen bzw. Führungsnuten zugeordnete Drehzapfen
(103) aufweisen.
11) Fensterzarge nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem Ende der Führungsschienen (106) zwei Dichtungen (113) vorgesehen sind,
die einen Spalt freilassen, in dem eine auf einer Seite mit dem zugehörigen Flügel
(76) verbundene und auf der anderen Seite auf eine selbst aufrollbare Vorratsrolle
(116) aufgewickelte, einen Fliegenschutz bildende Folie (117) angeordnet ist.
12) Fensterzarge nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die indirekte Beleuchtung wenigstens eine, auf das Fenster bzw. die Tür gerichtete,
Streuscheibe (124) und wenigstens eine abgedeckte Lichtquelle (125) zum Anstrahlen
der Streuscheibe (124) aufweist.