[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Abluftauffangkammer für die Entlüftung von Hallen,
insbesondere von Industriebetrieben mit Feuerungsanlagen, bestehend aus einem im Anschluß
an eine im Dach vorgesehene rechteckige Schachtöffnung angeordneten, schachtartigen
Aufbau, für den eine überdeckung mit vertikalem Abstand derart besteht, daß die davon
begrenzten, vertikalen Querschnittsebenen insgesamt von etwa gleicher Größe wie der
horizontale Schachtquerschnitt sind.
[0002] Abluftauffangkammern dieser Gattung finden häufig für DachentlUfter Anwendung, die
auf dem Prinzip der natürlichen EntlUftung arbeiten und zusätzlich noch mit seitlichem
Abstand von den zwischen den Oberkanten der Wände und der Überdeckung Gebildeten Spalten
anoeordnete Windleitflächen aufweisen, die eine Strömungsablenkung nach oben vornehmen.
Derartige Lüfter arbeiten dank der Oberdeckung der Schachtöffnung weitgehend frei
von einfallenden Niederschlägen und aufgrund der Windleitflächenauch unabhängig von
Windströmungen, da die von den Windleitflächen bewirkte Ablenkung eine Mitreißwirkung
auf die abzuführenden Luftmengen ausübt. Für den Sonderfall, daß der Betrieb in einer
zu entlüftenden Halle durch einen explosionsartigen Vorgang gestört werden kann, weisen
Lüfter der genannten Art aufklappbare Oberdeckungen auf, für welche jeweils konstruktive
Erfordernisse eingehalten werden müssen, die eine Funktionsfähigkeit auch noch nach
langjähriger Benutzung gewährleisten sollen. Demgemäß sind die Aufwendungen für die
Konstruktion und für die Wartung derartiger Einrichtungen erheblich.
[0003] Demgegenüber soll erfindungsgemäß eine Abluftauffangkammer der beschriebenen Art
dahingehend weiterentwickelt werden, daß für eine im Exposionsfalle gebotene Öffnung
gegeneinander bewegliche, zusätzliche Konstruktionselemente vermieden werden. Vor
allem soll die überdeckung auch dann noch zur Öffnung geeignet sein, wenn eine langjährige
Betriebszeit ohne Wartung bestanden hat. Daneben sollen die an eine Abluftauffangkammer
moderner Bauweise gestellten Anforderungen bezüglich einer Dämmung des Schalls, der
aus der Halle auszutreten versucht, erfüllt werden.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabenstellung durch die in den Patentansprüchen gekennzeichneten
Vorschläge.
[0005] Die Kombination eines Gitterrostes mit der vorgeschlagenen, aus Blei und Gummi bestehenden
Verbundfolie ermöglicht in zuverlässiger Weise, daß im Falle einer Explosion der Explosionsdruck
die Verbundfolie vom Gitterrost hochhebt, so daß für die im Anschluß an die Explosionsdruckwelle
abzuführenden Gase ein freier Strömungsweg geschaffen wird. Der Gitterrost übt dann
nämlich einen nur noch vernachlässigbar kleinen Strömungswiderstand aus, nach dem
sich die Verbundfolie vom Gitterrost abgehoben hat. Die vorgeschlagene Dimensionierung
der Verbundfolie ergibt sich aus ihrer bei einer Dicke von 10 mm bestehenden Flächenmasse
von 24 kg/m
2. Damit ist die Verbundfolie auch schwer genug, um auf dem Gitterrost langfristig
unverändert liegen zu bleiben, wenn keine Störungen, insbesondere keine Explosionen,
eintreten. Bei dem vorgeschlagenen Gitterrost handelt es sich um eine übliche Ausführungsform,
wie sie für begehbare Flächen Anwendung findet.
[0006] Sowohl die Belegung des Gitterrostes mit den Verbundfolien als insbesondere auch
deren Eignung, im Falle einer Explosion auf die Druckwelle durch Abheben anzusprechen,
wird dadurch begünstigt, daß bei einer Oberdeckung aus zueinander geneigten Flächen
die Verbundfolien mit ihren jeweils oberen Rändern am Gitterrost befestigt und dort
von den unteren Rändern der jeweils höher gelegenen Verbundfolien überdeckt sind.
Man kommt auf diese Weise zu einer Vielzahl von sich öffnenden, zueinander parallelen
Spalten, da die Verbundfolien an jeweils nur einer ihrer Längskanten befestigt sind.
[0007] Diese Befestigung wird zuverlässig dadurch gewährleistet, daß bei etwa 1 m breiten
Bahnen der Verbundfolien in entsprechendem Abstand voneinander parallel verlaufende
Metallriegel in Verbindung mit den Gitterrosten bestehen, die von der Oberdeckung
umfaßt sind. Dabei können die Verbundfolien aufgeklebt oder auch auf den Metallriegeln
aufgeheftet sein.
[0008] Der Aufbau der Verbundfolien im Hinblick auf Bleischichten einerseits und Gummischichten
andererseits ergibt sich bei den vorgeschlagenen Dicken und bei der vorgeschlagenen
Flächenmasse aus den unterschiedlichen spezifischen Gewichten von Blei und Gummi.
Zweckmäßig werden Verbundfolien dabei indes aus wechselweise miteinander verklebten,
mindestens jeweils 2 Schichten Bleigummi ausgeführt, von denen eine einzelne Schicht
aus Blei und Gummi höchstens etwa 5 mm stark ist.
[0009] Diese schichtweise Struktur der Verbundfolien begünstigt die Auflage auf den Gitterrosten,
da sich deren Kanten dann nicht mehr durchdrücken lassen. Auch ist es somit möglich,
die Oberdeckungskanten als solche scharfwinklig zu gestalten, ohne daß die dann kleineren
Krümmungsradien zu einem Reißen der Bleischichten führen. Die scharfkantige Anordnung
gewährleistet gleichwohl eine zusätzliche Reaktionsmöglichkeit auf Explosionsdruckwellen,
indem hierdurch sogenannte Sollbruchlinien geschaffen werden. Hierfür und für die
Begehbarkeit weisen die Bleischichten vorteilhaft nach oben.
[0010] Die neue Abluftauffangkammer kann, wie bereits erwähnt, bei unterschiedlichen Lüftungsanlagen
Verwendung finden. Sie wird besonders günstig bei einer Entlüftungsanlage eingesetzt,
die eine natürliche Hallenentlüftung ermöglicht, und bei der für eine forcierte Entlüftung
zusätzlich seitlich von einer der Wände des schachtartigen Aufbaus ein Rohrstutzen
für ein.Absaugegebläse ausgeht. Eine derartige Anlage bleibt auch bei Ausfall des
Gebläses im Umfang der natürlichen Hallenentlüftung einerseits und insbesondere im
Umfang der auf Explosionen bestehenden Reaktionsmöglichkeiten voll wirksam.
[0011] Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen,
die ein Ausführungsbeispiel in isometrischer Darstellung wiedergibt.
[0012] Gemäß der Zeichnung besteht bei einer in einem Dach vorgesehenen, rechteckigen Schachtöffnung
11 eine beträchtliche Erstreckung in der Längsrichtung 12. Auf die Kanten der Schachtöffnung
11 ist ein Rahmen 13 aufgesetzt, an welchen sich die nach oben gerichtete Abluftauffangkammer
anschließt. Zunächst wird die Schachtöffnung 11 mit seitlichen Wänden fortgesetzt,
von denen in der Zeichnung lediglich die auf der rechten Seite liegende dargestellt
und mit 7 benannt ist. Auf diese Weise wird ein schachtartiger Aufbau geschaffen.
Für diesen besteht eine Oberdeckung 9 im vertikalen Abstand derart, daß die davon
begrenzter vertikalenQuerschnittsebeneivon etwa gleicher Größe wie die Schachtöffnung
11 ist, durch die der horizontale Schachtquerschnitt festgelegt ist. Die Oberdeckung
9 besteht aus zueinander geneigten Flächen, die V-förmig zueinander stehen, wobei
ihre Neigung durch die Oberkanten 14 der Trägerkonstruktion gegeben ist. Auf diesen
Trägern liegen Gitterroste 1 auf, wie die rechte Bildhälfte erkennen läßt. Das Kreisbild
zeigt die Anordnung in vergrößertem Maßstabe. Für jede der beiden Dachflächen sind
drei Bahnen der Verbundfolie vorgesehen. Diese Bahnen sind im rechten Teil des Bildes
mit 2 und 3 bezeichnet. Dabei ist 2 die obere und 3 die untere Bahn. Der obere Rand
4 der unteren Bahn 3 ist vom unteren Rand 5 der oberen Bahn 2 überdeckt. Zur Befestigung
findet jeweils der obere Rand 4 Verwendung, indem er zwischen einem Metallriegel 6
und dem Gitterrost 1 durch Schrauben oder dergleichen festgeklemmt ist. Wie vor allem
das Kreisbild zeigt, überdeckt der untere Rand 5 den Metallriegel 6 in einem erheblichen
Ausmaß, so daß die Kante des unteren Randes 5 noch auf der Bahn 3 liegt.
[0013] Die Verbundfolien sjnd derart gelegt, daß die aus Blei bestehende Schicht zu oberst
liegt. Die im Kreisbild erkennbare Schnittkante 15 zeigt vereinfachend den Aufbau
aus lediglich 2 Schichten, wobei die Gummischicht zu unterst liegt. Der tatsächliche
Aufbau ist indes doppelschichtig, wie bereits beschrieben.
[0014] Die Abluftauffangkammer ist zum Zwecke der natürlichen Entlüftung mit Windleitflächen
10 versehen, die als solche bekannt sind. Man kann das Ausmaß der natürlichen Entlüftung
durch Veränderung der Klappen 16 verändern, die zeichnungsgemäß in ihrer Schließlage
wiedergegeben sind.
[0015] Für die zwangsweise Entlüftung ist der in einer seitlichen Wand 7 vorgesehene Rohrstutzen
8 mit einem in der Zeichnung nicht wiedergegebenen Lüftungsgebläse verbunden.
[0016] Weiterhin kann der Rohrstutzen zu einer Staubreinigungsanlage führen. Die zeichnungsgemäß
dargestellten Windleitflächen bilden in dieser Ausführungsform ein zusätzliches Merkmal
der Erfindung. Sie sind nämlich doppelschalig, wobei die äußere Schale aus einem Trapezblech
besteht, welches in vertikaler Richtung profiliert und auch gekrümmt ist. Dies ist
möglich, wenn man die Schenkelflächen des Trapezbleches im Krümmungsbereich bombiert.
Auf der Innenseite besteht ein Glattblech von anderer, insbesondere von dünnerer Materialstärke,
so daß eine Selbstreinigung durch die auftretende Strömung hier besonders leicht möglich
ist. Das abzuführende Rauchgas ist nämlich häufig sehr staubhaltig, so daß es sonst
leicht Ablagerungen bilden würde, auch wenn in Betracht gezogen wird, daß der Rohrstutzen
der von einer der Wände 7 ausgeht nicht nur zu einem Absaugegebläse, sondern auch
zu einer Staubreinigungsanlage führt, so daß man die abgeführte Warmluft in sauberem
Zustand in die Umgebung abgeben kann.
1. Abluftauffangkammer für die Entlüftung von Hallen, insbesondere von Industriebetrieben
mit Feuerungsanlagen, bestehend aus einem im Anschluß an eine im Dach vorgesehene
rechteckige Schachtöffnung (11) angeordneten, schachtartigen Aufbau, für den eine
überdeckung (9) mit vertikalem Abstand derart besteht, daß die davon begrenzten, vertikalen
Querschnittsebenen insgesamt von etwa gleicher Größe wie der horizontale Schachtquerschnitt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die überdeckung von einem Gitterrost (1) gebildet
ist, auf welchem eine Verbundfolie aus Blei und aus damit verklebtem Gummi mit einer
Dicke von etwa 10 mm und einer Flächenmasse von etwa 24 kg/m2 2 aufliegt, die sich in zur Längsrichtung (12) der Schachtöffnung (11) parallelen,
einander teilweise überdeckenden Bahnen (2, 3) erstreckt.
2. Abluftauffangkammer nach Anspruch 1, wobei die Oberdeckung aus zueinander geneigten
Flächen gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundfolien mit ihren jeweils
oberen Rändern (4) am Gitterrost (1) befestigt und dort von den unteren Rändern (5)
der jeweils höher gelegenen Verbundfolien überdeckt sind.
3. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigung auf mit den Gitterrosten (1) verbundenen, im Abstand von jeweils einem
Meter voneinander parallel zur Längsrichtung (12) der Schachtöffnung (11) verlaufenden
Metallriegeln (6) erfolgt, die von der Überdeckung umfaßt sind.
4. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbundfolien aus wechselweise miteinander verklebten, mindestens jeweils zwei Schichten
Blei und Gummi bestehen, von denen eine einzelne, aus Blei und Gummi bestehende Schicht
eine Dicke von höchstens 5 mm aufweist.
5. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbundfolien aufgeklebt sind.
16. Abluftauffangkammer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundfolien
auf den Metallriegeln (6) aufgeheftet sind.
7. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die überdeckungszonen scharfwinklig von übrigen Teilen der Verbundfolien abheben.
8. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennist.
9. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich
von einer der Wände (7) des schachtartigen Aufbaus ein Rohrstutzen (8) für ein Abluftgebläse
ausgeht.
10. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mit
seitlichem Abstand von ihr Windleitflächen (10) angeordnet sind, welche aus zwei beabstandeten
Blechschichten besteht, von denen die äußere ein in vertikaler Richtung profilier-
i tes und gekrümmtes Trapezprofilblech ist, während die innere Schicht ein glattes
Blech ist und sich zwischen beiden Schichten ein Schallisolierstoff befindet.