(19)
(11) EP 0 132 796 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.02.1985  Patentblatt  1985/07

(21) Anmeldenummer: 84108572.3

(22) Anmeldetag:  20.07.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24F 7/02, A62C 3/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB IT LU NL

(30) Priorität: 02.08.1983 DE 3327785

(71) Anmelder: ROGAL Gesellschaft für angewandte Lufttechnik mbH
4000 Düsseldorf 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Morschheuser, Wilhelm Fritz
    D-4006 Erkrath 2 (DE)

(74) Vertreter: Plöger, Ulrich, Dipl.-Ing. 
Benrather Schlossallee 89
40597 Düsseldorf
40597 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abluftauffangkammer


    (57) Die Erfindung bezieht sich aufeine Abluftauffangkammer für die Entlüftung von Hallen. Dabei wird oberhalb eines schachtartigen Aufbaus eine dachähnliche Überdeckung (9) mit Abstand von den oberen Schachtkanten vorgesehen, indem auf Trägern Gitterroste (1) auflagern, die mitVerbundfolien aus Blei und Gummi abgedeckt sind. Diese Verbundfolien bilden nicht nur ein sicheres und geräuschdämmendes Abdeckungsmittel, sondern eignen sich insbesondere dafür, sich beim Auftreten einer Explosionsdruckwelle vom Dach abzuheben und damit den Weg für eine besonders wirksame Entlüftung freizugeben, so daß die Voraussetzungen für eine brandbekämpfung im Innern der Halle durch Ableitung der Brandgase nach außen verbessert werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Abluftauffangkammer für die Entlüftung von Hallen, insbesondere von Industriebetrieben mit Feuerungsanlagen, bestehend aus einem im Anschluß an eine im Dach vorgesehene rechteckige Schachtöffnung angeordneten, schachtartigen Aufbau, für den eine überdeckung mit vertikalem Abstand derart besteht, daß die davon begrenzten, vertikalen Querschnittsebenen insgesamt von etwa gleicher Größe wie der horizontale Schachtquerschnitt sind.

    [0002] Abluftauffangkammern dieser Gattung finden häufig für DachentlUfter Anwendung, die auf dem Prinzip der natürlichen EntlUftung arbeiten und zusätzlich noch mit seitlichem Abstand von den zwischen den Oberkanten der Wände und der Überdeckung Gebildeten Spalten anoeordnete Windleitflächen aufweisen, die eine Strömungsablenkung nach oben vornehmen. Derartige Lüfter arbeiten dank der Oberdeckung der Schachtöffnung weitgehend frei von einfallenden Niederschlägen und aufgrund der Windleitflächenauch unabhängig von Windströmungen, da die von den Windleitflächen bewirkte Ablenkung eine Mitreißwirkung auf die abzuführenden Luftmengen ausübt. Für den Sonderfall, daß der Betrieb in einer zu entlüftenden Halle durch einen explosionsartigen Vorgang gestört werden kann, weisen Lüfter der genannten Art aufklappbare Oberdeckungen auf, für welche jeweils konstruktive Erfordernisse eingehalten werden müssen, die eine Funktionsfähigkeit auch noch nach langjähriger Benutzung gewährleisten sollen. Demgemäß sind die Aufwendungen für die Konstruktion und für die Wartung derartiger Einrichtungen erheblich.

    [0003] Demgegenüber soll erfindungsgemäß eine Abluftauffangkammer der beschriebenen Art dahingehend weiterentwickelt werden, daß für eine im Exposionsfalle gebotene Öffnung gegeneinander bewegliche, zusätzliche Konstruktionselemente vermieden werden. Vor allem soll die überdeckung auch dann noch zur Öffnung geeignet sein, wenn eine langjährige Betriebszeit ohne Wartung bestanden hat. Daneben sollen die an eine Abluftauffangkammer moderner Bauweise gestellten Anforderungen bezüglich einer Dämmung des Schalls, der aus der Halle auszutreten versucht, erfüllt werden.

    [0004] Die Erfindung löst diese Aufgabenstellung durch die in den Patentansprüchen gekennzeichneten Vorschläge.

    [0005] Die Kombination eines Gitterrostes mit der vorgeschlagenen, aus Blei und Gummi bestehenden Verbundfolie ermöglicht in zuverlässiger Weise, daß im Falle einer Explosion der Explosionsdruck die Verbundfolie vom Gitterrost hochhebt, so daß für die im Anschluß an die Explosionsdruckwelle abzuführenden Gase ein freier Strömungsweg geschaffen wird. Der Gitterrost übt dann nämlich einen nur noch vernachlässigbar kleinen Strömungswiderstand aus, nach dem sich die Verbundfolie vom Gitterrost abgehoben hat. Die vorgeschlagene Dimensionierung der Verbundfolie ergibt sich aus ihrer bei einer Dicke von 10 mm bestehenden Flächenmasse von 24 kg/m2. Damit ist die Verbundfolie auch schwer genug, um auf dem Gitterrost langfristig unverändert liegen zu bleiben, wenn keine Störungen, insbesondere keine Explosionen, eintreten. Bei dem vorgeschlagenen Gitterrost handelt es sich um eine übliche Ausführungsform, wie sie für begehbare Flächen Anwendung findet.

    [0006] Sowohl die Belegung des Gitterrostes mit den Verbundfolien als insbesondere auch deren Eignung, im Falle einer Explosion auf die Druckwelle durch Abheben anzusprechen, wird dadurch begünstigt, daß bei einer Oberdeckung aus zueinander geneigten Flächen die Verbundfolien mit ihren jeweils oberen Rändern am Gitterrost befestigt und dort von den unteren Rändern der jeweils höher gelegenen Verbundfolien überdeckt sind. Man kommt auf diese Weise zu einer Vielzahl von sich öffnenden, zueinander parallelen Spalten, da die Verbundfolien an jeweils nur einer ihrer Längskanten befestigt sind.

    [0007] Diese Befestigung wird zuverlässig dadurch gewährleistet, daß bei etwa 1 m breiten Bahnen der Verbundfolien in entsprechendem Abstand voneinander parallel verlaufende Metallriegel in Verbindung mit den Gitterrosten bestehen, die von der Oberdeckung umfaßt sind. Dabei können die Verbundfolien aufgeklebt oder auch auf den Metallriegeln aufgeheftet sein.

    [0008] Der Aufbau der Verbundfolien im Hinblick auf Bleischichten einerseits und Gummischichten andererseits ergibt sich bei den vorgeschlagenen Dicken und bei der vorgeschlagenen Flächenmasse aus den unterschiedlichen spezifischen Gewichten von Blei und Gummi. Zweckmäßig werden Verbundfolien dabei indes aus wechselweise miteinander verklebten, mindestens jeweils 2 Schichten Bleigummi ausgeführt, von denen eine einzelne Schicht aus Blei und Gummi höchstens etwa 5 mm stark ist.

    [0009] Diese schichtweise Struktur der Verbundfolien begünstigt die Auflage auf den Gitterrosten, da sich deren Kanten dann nicht mehr durchdrücken lassen. Auch ist es somit möglich, die Oberdeckungskanten als solche scharfwinklig zu gestalten, ohne daß die dann kleineren Krümmungsradien zu einem Reißen der Bleischichten führen. Die scharfkantige Anordnung gewährleistet gleichwohl eine zusätzliche Reaktionsmöglichkeit auf Explosionsdruckwellen, indem hierdurch sogenannte Sollbruchlinien geschaffen werden. Hierfür und für die Begehbarkeit weisen die Bleischichten vorteilhaft nach oben.

    [0010] Die neue Abluftauffangkammer kann, wie bereits erwähnt, bei unterschiedlichen Lüftungsanlagen Verwendung finden. Sie wird besonders günstig bei einer Entlüftungsanlage eingesetzt, die eine natürliche Hallenentlüftung ermöglicht, und bei der für eine forcierte Entlüftung zusätzlich seitlich von einer der Wände des schachtartigen Aufbaus ein Rohrstutzen für ein.Absaugegebläse ausgeht. Eine derartige Anlage bleibt auch bei Ausfall des Gebläses im Umfang der natürlichen Hallenentlüftung einerseits und insbesondere im Umfang der auf Explosionen bestehenden Reaktionsmöglichkeiten voll wirksam.

    [0011] Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, die ein Ausführungsbeispiel in isometrischer Darstellung wiedergibt.

    [0012] Gemäß der Zeichnung besteht bei einer in einem Dach vorgesehenen, rechteckigen Schachtöffnung 11 eine beträchtliche Erstreckung in der Längsrichtung 12. Auf die Kanten der Schachtöffnung 11 ist ein Rahmen 13 aufgesetzt, an welchen sich die nach oben gerichtete Abluftauffangkammer anschließt. Zunächst wird die Schachtöffnung 11 mit seitlichen Wänden fortgesetzt, von denen in der Zeichnung lediglich die auf der rechten Seite liegende dargestellt und mit 7 benannt ist. Auf diese Weise wird ein schachtartiger Aufbau geschaffen. Für diesen besteht eine Oberdeckung 9 im vertikalen Abstand derart, daß die davon begrenzter vertikalenQuerschnittsebeneivon etwa gleicher Größe wie die Schachtöffnung 11 ist, durch die der horizontale Schachtquerschnitt festgelegt ist. Die Oberdeckung 9 besteht aus zueinander geneigten Flächen, die V-förmig zueinander stehen, wobei ihre Neigung durch die Oberkanten 14 der Trägerkonstruktion gegeben ist. Auf diesen Trägern liegen Gitterroste 1 auf, wie die rechte Bildhälfte erkennen läßt. Das Kreisbild zeigt die Anordnung in vergrößertem Maßstabe. Für jede der beiden Dachflächen sind drei Bahnen der Verbundfolie vorgesehen. Diese Bahnen sind im rechten Teil des Bildes mit 2 und 3 bezeichnet. Dabei ist 2 die obere und 3 die untere Bahn. Der obere Rand 4 der unteren Bahn 3 ist vom unteren Rand 5 der oberen Bahn 2 überdeckt. Zur Befestigung findet jeweils der obere Rand 4 Verwendung, indem er zwischen einem Metallriegel 6 und dem Gitterrost 1 durch Schrauben oder dergleichen festgeklemmt ist. Wie vor allem das Kreisbild zeigt, überdeckt der untere Rand 5 den Metallriegel 6 in einem erheblichen Ausmaß, so daß die Kante des unteren Randes 5 noch auf der Bahn 3 liegt.

    [0013] Die Verbundfolien sjnd derart gelegt, daß die aus Blei bestehende Schicht zu oberst liegt. Die im Kreisbild erkennbare Schnittkante 15 zeigt vereinfachend den Aufbau aus lediglich 2 Schichten, wobei die Gummischicht zu unterst liegt. Der tatsächliche Aufbau ist indes doppelschichtig, wie bereits beschrieben.

    [0014] Die Abluftauffangkammer ist zum Zwecke der natürlichen Entlüftung mit Windleitflächen 10 versehen, die als solche bekannt sind. Man kann das Ausmaß der natürlichen Entlüftung durch Veränderung der Klappen 16 verändern, die zeichnungsgemäß in ihrer Schließlage wiedergegeben sind.

    [0015] Für die zwangsweise Entlüftung ist der in einer seitlichen Wand 7 vorgesehene Rohrstutzen 8 mit einem in der Zeichnung nicht wiedergegebenen Lüftungsgebläse verbunden.

    [0016] Weiterhin kann der Rohrstutzen zu einer Staubreinigungsanlage führen. Die zeichnungsgemäß dargestellten Windleitflächen bilden in dieser Ausführungsform ein zusätzliches Merkmal der Erfindung. Sie sind nämlich doppelschalig, wobei die äußere Schale aus einem Trapezblech besteht, welches in vertikaler Richtung profiliert und auch gekrümmt ist. Dies ist möglich, wenn man die Schenkelflächen des Trapezbleches im Krümmungsbereich bombiert. Auf der Innenseite besteht ein Glattblech von anderer, insbesondere von dünnerer Materialstärke, so daß eine Selbstreinigung durch die auftretende Strömung hier besonders leicht möglich ist. Das abzuführende Rauchgas ist nämlich häufig sehr staubhaltig, so daß es sonst leicht Ablagerungen bilden würde, auch wenn in Betracht gezogen wird, daß der Rohrstutzen der von einer der Wände 7 ausgeht nicht nur zu einem Absaugegebläse, sondern auch zu einer Staubreinigungsanlage führt, so daß man die abgeführte Warmluft in sauberem Zustand in die Umgebung abgeben kann.


    Ansprüche

    1. Abluftauffangkammer für die Entlüftung von Hallen, insbesondere von Industriebetrieben mit Feuerungsanlagen, bestehend aus einem im Anschluß an eine im Dach vorgesehene rechteckige Schachtöffnung (11) angeordneten, schachtartigen Aufbau, für den eine überdeckung (9) mit vertikalem Abstand derart besteht, daß die davon begrenzten, vertikalen Querschnittsebenen insgesamt von etwa gleicher Größe wie der horizontale Schachtquerschnitt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die überdeckung von einem Gitterrost (1) gebildet ist, auf welchem eine Verbundfolie aus Blei und aus damit verklebtem Gummi mit einer Dicke von etwa 10 mm und einer Flächenmasse von etwa 24 kg/m2 2 aufliegt, die sich in zur Längsrichtung (12) der Schachtöffnung (11) parallelen, einander teilweise überdeckenden Bahnen (2, 3) erstreckt.
     
    2. Abluftauffangkammer nach Anspruch 1, wobei die Oberdeckung aus zueinander geneigten Flächen gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundfolien mit ihren jeweils oberen Rändern (4) am Gitterrost (1) befestigt und dort von den unteren Rändern (5) der jeweils höher gelegenen Verbundfolien überdeckt sind.
     
    3. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung auf mit den Gitterrosten (1) verbundenen, im Abstand von jeweils einem Meter voneinander parallel zur Längsrichtung (12) der Schachtöffnung (11) verlaufenden Metallriegeln (6) erfolgt, die von der Überdeckung umfaßt sind.
     
    4. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundfolien aus wechselweise miteinander verklebten, mindestens jeweils zwei Schichten Blei und Gummi bestehen, von denen eine einzelne, aus Blei und Gummi bestehende Schicht eine Dicke von höchstens 5 mm aufweist.
     
    5. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundfolien aufgeklebt sind.
     
    16. Abluftauffangkammer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundfolien auf den Metallriegeln (6) aufgeheftet sind.
     
    7. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die überdeckungszonen scharfwinklig von übrigen Teilen der Verbundfolien abheben.
     
    8. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennist.
     
    9. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich von einer der Wände (7) des schachtartigen Aufbaus ein Rohrstutzen (8) für ein Abluftgebläse ausgeht.
     
    10. Abluftauffangkammer nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mit seitlichem Abstand von ihr Windleitflächen (10) angeordnet sind, welche aus zwei beabstandeten Blechschichten besteht, von denen die äußere ein in vertikaler Richtung profilier- i tes und gekrümmtes Trapezprofilblech ist, während die innere Schicht ein glattes Blech ist und sich zwischen beiden Schichten ein Schallisolierstoff befindet.
     




    Zeichnung