[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise
mit mindestens zwei Druckwerken, in denen jeweils der zu bedruckende Bogen durch einen
Gegendruckzylinder an einem mit einem Plattenzylinder zusammenwirkenden Gummizylinder
zur Aufbringung eines Widerdruckes vorbeigeführt wird.
[0002] Eine Maschine dieser Art ist aus dem Fachbuch "Einführung in den Offsetdruck" von
Wolfgang Walenski, Eggen-Fachbuchreihe, Seite 114, bekannt. Bekanntlich ist es mit
derartigen Druckmaschinen nur möglich, einen Widerdruck aufzubringen, in dem zwischen
zwei benachbarten Druckwerken Wendetrommeln eingesetzt werden, was zwangsläufig zu
hohem Herstellungsaufwand und entsprechendem Platzbedarf führt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine der eingangs
bezeichneten Art ohne zusätzliche Raumbeanspruchung und insbesondere ohne Wendevorrichtungen
wahlweise im Bedarfsfall auf Widerdruck umschaltbar auszugestalten.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teiles des
Patentanspruches gelöst. Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
im einzelnen erläutert, wobei Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genommen wird.
In diesen zeigen
Fig. 1 bis 3 die erfindungsgemäße Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise.
[0005] Die Figuren 1 bis 3 lassen die verschiedenen Positionen der zu bedruckenden Bogen
in der Maschine erkennen. Die Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine umfaßt in dem hier
beschriebenen Ausführungsbeispiel vier Druckwerke 1 bis 4. In dem ersten Druckwerk
sind in herkömmlicher Weise ein Plattenzylinder 5, ein Gummizylinder 6, eine Anlegetrommel
7, die die zu bedruckenden Bogen 8 von einem Bogenanleger 9 übernimmt, sowie ein Gegendruckzylinder
10 vorgesehen.
[0006] Das Druckwerk 2 ist über eine Oberführtrommel 11 mit dem Druckwerk 1 verbunden und
umfaßt einen Gegendruckzylinder 12, einen Gummizylinder 13, einen Plattenzylinder
14 sowie eine Auslegetrommel 15 und Oberführtrommeln 16 und 17, über die die bedruckten
Bogen 8 dem dritten Druckwerk 3 zugeführt werden. In diesem ist ein Gegendruckzylinder
18, eine Auslegetrommel 19, ein Gummizylinder 20 und ein Plattenzylinder 21 vorgesehen.
Ober Trommeln 22, 23 wird schließlich der in dem Druckwerk 3 bedruckte Bogen 8 dem
letzten Druckwerk 4 zugeführt und gelangt an dessen Gegendruckzylinder 24, an den
ein mit einem Plattenzylinder 26 zusammenwirkender Gummizylinder 25 anstellbar ist.
Nachdem die zu bedruckenden Bogen 8 auf einer Seite mit vierfachem Schöndruck versehen
wurden, werden sie über einen Ausleger, beispielsweise in Form eines Kettensystems/,dem
Ausleger 28 zugeführt.
[0007] In erfindungsgemäßer Weise ist der Gummizylinder 6 des ersten Druckwerkes 1'mit Greifern
versehen, durch die ein jeweils bei einer jeden zweiten Umdrehung der Anlegetrommel
7 bzw. des Gegendruckzylinders 10 zugeführter Bogen 8 von dem Gegendruckzylinder 10
übernommen und dem Gummizylinder 6 zuführbar ist. Dadurch wird durch den als DiLitho-Plattenzylinder
wirkenden Plattenzylinder 5 ein Widerdruck auf die Unterseite des Bogens 8 zwischen
den Zylindern 5 und 6 übertragen. Danach wird der mit dem Widerdruck versehene Bogen
8 erneut dem Gegendruckzylinder 10 zugeführt, wie Fig. 2 erkennen läßt. Es ist wesentlich,
daß der DiLitho-Plattenzylinder 5 im Druckwerk 1 bei der Widerdruck-Betriebsweise
jeweils von dem Gummizylinder 6 abgestellt wird, d. h. von diesem abgehoben ist, wenn
der Gummizylinder 6 keinen Bogen führt. Dadurch wird eine unerwünschte übertragung
von Farbe bei dieser Betriebsart von dem DiLitho-Plattenzylinder 5 auf den Gummizylinder
6 vermieden.
[0008] Des weiteren ist es wesentlich, daß alle nachfolgenden Gummizylinder 13, 20, 25 von
den zugeordneten Gegendruckzylindern 12, 18, 24 jeweils abgehoben sind, wenn die Gegendruckzylinder
keine Bogen führen, was, wie bereits dargelegt, bei jeder zweiten Umdrehung der Fall
ist. Dadurch wird auch hier vermieden, daß eine unerwünschte Farbübertragung von den
genannten Gummizylindern auf die genannten Gegendruckzylinder erfolgt, da in dem hier
beschriebenen Ausführungsbeispiel die Druckwerke 2 bis 4 in der Schöndruck-Betriebsweise
arbeiten, wobei die Gummizylinder dieser Druckwerke bekanntlich eingefärbt werden.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine kann somit ohne die
Verwendung von zusätzlichen Wendevorrichtungen wahlweise im Schöndruck oder im kombinierten
Schön- und Widerdruck gearbeitet werden. Bezugszeichen:
1 Druckwerk
2 Druckwerk
3 Druckwerk
4 Druckwerk
5 Plattenzylinder
6 Gummizylinder
7 Anlegetrommel
8 Bogen
9 Bogenanleger
10 Gegendruckzylinder
11 Überführtrommel
12 Gegendruckzylinder
13 Gummizylinder
14 Plattenzylinder
15 Auslegetrommel
16 Überführtrommel
17 Überführtrommel
18 Gegendruckzylinder
19 Auslegetrommel
20 Gummizylinder
21 Plattenzylinder
22 Trommel
23 Trommel
24 Gegendruckzylinder
25 Gummizylinder
26 Plattenzylinder
27 Kette
28 Ausleger
Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise mit mindestens zwei Druckwerken,
in denen jeweils der zu bedruckende Bogen durch einen Gegendruckzylinder an einem
mit einem Plattenzylinder zusammenwirkenden Gummizylinder zur Aufbringung eines Widerdruckes
vorbeigeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der zu bedruckende Bogen (8) von dem
Gegendruckzylinder (10) auf den Gummizylinder (6) überführbar und zum Aufbringen eines
DiLitho-Widerdruckes an dem diesem zugeordneten DiLitho-Plattenzylinder (5) vorbeiführbar
ist und daß anschließend der Bogen (8) wieder vom Gegendruckzylinder. (10) übernehmbar
und durch diesen aus dem Druckwerk herausgeführt wird, daß Bogen (8) jeweils nur bei
der zweiten Umdrehung des Gegendruckzylinders (10) dem ersten Druckwerk (1) zugeführt
werden, und daß der DiLitho-Plattenzylinder (5) von dem Gummizylinder (6) abgehoben
ist, wenn letzterer keinen Bogen führt und die nachgeschalteten Gummizylinder (13,
20, 25) von den zugeordneten Gegendruckzylindern (12, 18, 24) jeweils abgehoben sind,
wenn letztere keine Bogen (8) führen.