[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine nach dem Fünfzylinder-System,
mit einem die zu bedruckenden Bogen von einem Anleger übernehmenden Gegendruckzylinder,
an den, in Transportrichtung der Bogen gesehen, hintereinander zwei Gummizylinder
angestellt sind, wobei der Gegendruckzylinder den doppelten Umfang, bezogen auf den
Umfang der Gummizylinder, aufweist.
[0002] Eine Maschine dieser Art ist aus dem Fachbuch "Einführung in den Offsetdruck" von
Wolfgang Walenski, Eggen-Fachbuchreihe, Seite 113, bekannt. Mit dieser Maschine kann
ein Bogen auf einer Seite mit einem zweifachen Schöndruck bedruckt werden. Für Widerdruck
wäre eine Wendevorrichtung erforderlich. Darüber hinaus zeigt die Seite 155 des gleichen
Fachbuches eine Bogen-Offsetdruckmaschine für Schön-und Widerdruck, bei dem ein zu
bedruckender Bogen zwischen zwei Gummizylindern hindurchgeführt wird, wobei ein Gummizylinder
ein Greifersystem trägt. Hier wird also im sogenannten "Blanked to Blanked"-Druckbetrieb
gearbeitet.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druckmaschine der erstgenannten Art so weiterzubilden,
daß mit einem geringen Aufwand an zusätzlichem Raum ein in die Maschine geführter
Bogen mit dreifachem Schöndruck und einem zusätzlichen Widerdruck versehen werden
kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruchs gelöst.
[0005] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine
liegt darin, daß auch die Aufbringung eines zweifachen Schön- und eines Widerdruckes
möglich ist, wenn während einer jeden Umdrehung des doppelt großen Gegendruckzylinders
zwei Bogen an diesen angelegt werden.
[0006] Im folgenden wird die erfindungsgemäße Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine anhand
von Ausführungsbeispielen beschrieben, wobei Bezug auf die beiliegende Zeichnung genommen
wird. In dieser zeigen
Fig. 1 und 2 in schematischer Darstellung die erfindungsgemäße Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine.
[0007] Fig. 1 zeigt ein Druckwerk 1, das einen sogenannten doppelt großen Gegendruckzylinder
2 umfaßt, auf dem zwei DiLitho-Druckplatten 3 und 4 befestigt sind. Unterhalb des
Gegendruckzylinders 2 ist für die Einfärbung der DiLitho-Druckplatten 3, 4 ein DiLitho-Farb-
und Feuchtwerk 5, 6 angeordnet. An den Gegendruckzylinder ist ein Gummizylinder 7
angestellt, dem ein Plattenzylinder 8 zugeordnet ist. In Transportrichtung der zu
bedruckenden Bogen gesehen,ist hinter dem Gummizylinder 7 ein weiterer Gummizylinder
9 an den Gegendruckzylinder 2 angestellt, dem ein Plattenzylinder 10 zugeordnet ist.
[0008] Ein von einer üblichen Bogenanlage kommender Bogen 11 wird durch ein herkömmliches,
nicht näher dargestelltes Greifersystem, das beispielsweise vor der DiLitho-Druckplatte
4 angeordnet ist, erfaßt und an den beiden Gummizylindern 7, 9 vorbeigeführt, wonach
an der Bogenübergabestelle 12 der Bogen einem weiteren Druckwerk oder einem Bogenausleger,
beispielsweise über ein Kettensystem, zugeführt wird.
[0009] Bei der in Fig. 1 gezeigten Winkel Stellung des Gegendruckzylinders 1 wurde das auf
der Offset-Platte 3, die spiegelbildlich gegenüber einer DiLitho-Platteikopiert ist,
befindliche, zuvor eingefärbte Druckbild in vorteilhafter Weise auf den Gummizylinder
2 übertragen, da während des Vorbeilaufes der Druckplatte 3 an dem Gummizylinder 7
kein Bogen dem Druckwerk 1 zugeführt wird. Somit wird der Gummizylinder 2 zum einen
von dem Plattenzylinder 8 her und zum anderen von der Offsetplatte 3 her, d. h. zweifach
eingefärbt. Die Darstellung gemäß Fig. 2 läßt erkennen, daß ein Bogen 11 von dem der
Druckplatte 4 zugeordneten Greifersystem erfaßt und zum einen vom Gummizylinder 7
mit einem zweifachen Schöndruck und von der Druckplatte 4 mit einem Widerdruck versehen
werden kann. Bei einer weiteren Drehung des Gegendruckzylinders 2 erfolgt dann ein
weiterer Aufdruck durch den Gummizylinder 9, so daß der Bogen an der BogenUbergabestelle
12 insgesamt mit dreifachem Schöndruck und einem Widerdruck versehen ist.
[0010] Mit der erfindungsgemäßen Druckmaschine ist es des weiteren in vorteilhafter Weise
möglich, einen durch die Maschine zu führenden Bogen mit zweifachem Schöndruck mittels
der Gummizylinder 7 und 9 sowie mit einem Widerdruck mittels zweier DiLitho-Platten
3 und 4 zu versehen, wenn bei einer jeden Umdrehung des Gegendruckzylinders 2 ein
Bogen zugeführt wird. Der Hauptvorteil der erfindungsgemäßen Druckmaschine kommt zum
Tragen, wenn nur ein Bogen während einer jeden Umdrehung des Gegendruckzylinders 2
angelegt wird, so daß jeweils durch eine Platte, beispielsweise durch die Platte 3,
die in diesem Fall quasi als Offsetdruckplatte wirkt, ein zweites Druckbild auf den
Gummizylinder 7 übertragen werden kann. In diesem Fall ist der eingangs erwähnte dreifache
Schöndruck (Offset) plus einem Widerdruck (DiLitho) möglich, ohne daß das Druckwerk
wesentlich voluminöser wird.
[0011] Bezugszeichen:
1 Druckwerk
2 Gegendruckzylinder
3 Druckplatte
4 Druckplatte
5 Farb- und Feuchtwerk
6 Farb- und Feuchtwerk
7 Gummizylinder
8 Plattenzylinder
9 Gummizylinder
10 Plattenzylinder
11 Bogen
12 Bogenübergabestelle
Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine nach dem Fünfzylinder-System, mit einem die zu
bedruckenden Bogen von einem Anleger übernehmenden Gegendruckzylinder, an den, in
Transportrichtung der Bogen gesehen, hintereinander zwei Gummizylinder angestellt
sind, und der Gegendruckzylinder den doppelten Umfang, bezogen auf den Umfang der
Gummizylinder, aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegendruckzylinder (2) mit
zwei Druckplatten (3, 4) belegt ist, die hinter der Bogenabgabestelle (12) durch ein
DiLitho-Farb- und Feuchtwerk (5, 6) einfärbbar sind und daß während einer Umdrehung
des doppelt großen Gegendruckzylinders (2) jeweils nur ein Bogen (11) diesem zugeführt
wird, wobei eine Platte (z. B. 3) eine Offsetplatte und die andere (z. B. 4) eine
DiLitho-Platte ist.