(19)
(11) EP 0 133 153 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.02.1985  Patentblatt  1985/07

(21) Anmeldenummer: 84810230.7

(22) Anmeldetag:  11.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 49/00, D03D 47/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 11.07.1983 NL 8302456

(71) Anmelder: Rüti-Te Strake B.V.
NL-5750 AA Deurne (NL)

(72) Erfinder:
  • Aarts, Hubertus Henricus
    NL-5753 BD Deurne (NL)

(74) Vertreter: Gubler, Hans (CH) 
Hochgrütstrasse 18
CH-8472 Seuzach
CH-8472 Seuzach (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Befestigung eines Hilfsorgans an das Riet einer schützenlosen Webmaschine


    (57) Das Hilfsorgan (12) dient zur Verkürzung eines Riets (1) zwecks Anpassung an die erwünschte Webbreite sodass dasselbe Riet (1) fürverschiedene Webbreiten anwendbar ist. Das Hilfsorgan (12) kann eine Streckvorrichtung oder eine Wahrnehmungsvorrichtung für die eingetragenen Schussfäden sein. Es wird mittels eines Flansches (17) zwischen zwei Rietlamellen (2) eingesteckt und an der Hinterseite mittels eines Riegelelements (19) festgelegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur in Schussrichtung verstellbaren Befestigung eines Hilfsorgans an das Riet einer schützenlosen Webmaschine. Mit schützenloser Webmaschine wird hierbei insbesondere eine Webmaschine vom Typ gemeint, bei welchem am Riet ein Fördertunnel für abgemessene Schussfadenstücke gebildet ist, wobei an einem Ende des Webfachs eine Blasdüse zur Eintragung der Schussfadenstücke vorhanden ist und wobei in der Nähe des anderen Endes des Webfachs als Hifsorgan eine, mit einem Luftstrom arbeitende Vorrichtung zum Auffangen und Strecken der eingetragenen Schussfadenstücke oder eine Vorrichtung zur Wahrnehmung der eingetragenen Schussfäden oder aber eine Kombination solcher Vorrichtungen vorgesehen ist, welche Vorrichtung einen sich an den wirksamen Teil des Förderkanals anschliessenden Auffangkanal aufweist. und in Schussrichtung verstellbar gegen die Anschlagseite des Riets befestigt ist.

    [0002] Eine solche Webmaschine wird angewandt in Fallen in welchen auf der Maschine Tücher verschiedener Breite webbar sein sollen. Dies bedeutet dass das Riet an der vom Schussförderer abgekehrten Seite über eine variabele Länge ausserhalb des Tuchrands hervorragt und dass nur der innerhalb der Tuchbreite liegende Tiel des Fördertunnels wirksam benutzt wird. Am vorragenden Rietteil ist nunmehr die Vorrichtung zur Streckung und/oder Wahrnehmung befestigt.

    [0003] Beispiele bekannter Webmaschinen dieses Typs sind zum Beispiel jene gemäss den amerikanischen Patentschriften 3.880.198 und 3.901.286.. Bei diesen bekannten Ausführungen findet die verschiebbare Befestigung am Riet mittels einer Befestigungsschelles statt, welche im einen Fall auf den Rietbalken und im anderen Fall auf den oberen Rand des Riets angreift.

    [0004] Die Erfindung bezweckt eine verbesserte Befestigung des Hilfsorgans am Riet, welche insbesondere besser den bei den Rietanschlagbewegungen auftretenden Massenkräften angepasst ist.

    [0005] Srfindungsgemäss wird dieses Ziel dadurch erreicht dass das Hilfsorgan wenigstens einen Flansch aufweist, welcher zwischen zwei angrenzenden Rietlamellen hindurch bis zur Hinterseite des Riets reicht, wobei der auf der Hinterseite des Riets vorragende Flanschteil eine Oeffnung zum Einstecken eines Riegelelements des Knebeltyps aufweist. In dieser Weise kann die Streckvorrichtung in einfacher und zweckmässiger Weise an die Anschlagseite des vorragenden Rietteils fest angezogen werden, während die Lage des Hilfsorgans in relativ kleinen Schritten verstellbar ist, welche der Dicke einer Rietlamelle entsprechen.

    [0006] In einer praktischen Ausführung wird das Riegelelement von einem Bolzen gebildet, von welchem ein mit dem vorragenden Flanschteil in Eingriff tretender mittlerer Teil ein wenig exzentrisch gegenüber den beiden Endteilen des Bolzens liegt. Bei Verdrehung dieses Bolzens, nachdem er eingesteckt wurde, wirken die beiden Bolzenende als . Knebelnocken an der Hinterseite des Riets entlang und wird die Streckvorrichtung fest an die Anschlagceite des Riets gezogen.

    [0007] Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung sind an den Bolzenenden wegnehmbare und festsetzbare, wenigstens an einer Seite abgeflachte Stützblöckchen vorgesehen. Diese Ausführung hat denVorteil dass beim Festziehen der Streckvorrichtung (mittels Drehung des Bolzens) an die Anschlagseite die als Knebelnocken wirkenden Bolzenende nicht (unmittelbar) mit dem Riet (gemäss einer ungünstigen Linienberührung) in Berührung kommen,sondem über den mit ihrer flachen Seite an die Hinterseite des Riets anliegenden und dadurch die gesonderten Rietlamellen wenig belastenden Stützblöckchen.

    [0008] Der für das Strecken der ins Webfach eingetragenen Schussfadenstücke verantwortliche Luftstrahl wird vorzugsweise gerichtet in einer Weise wie in der amerikanischen Patentschrift 4.096.889 beschrieben ist.

    [0009] Die Erfindung wird unten an Hand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    [0010] 

    Fig. 1 zeigt eine Perspektivansicht eines Teils des Riets einer pneumatischen Webmaschine mit einer daran auf der Weise gemäss der Erfindung befestigten Streckvorrichtung;

    Fig. 2 zeigt eine Perspektivansicht der Streckvorrichtung gemäss Fig. 1, in der Anschlagrichtung des Riets gesehen, und mit demontiertem Riegelbolzen und

    Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch das Riet einer pneumatischen Webmaschine mit einer daran auf der Weise gemäss der Erfindung befestigten Schusswahrnehmungsvorrichtung.



    [0011] Obgleich im vorgehenden wie auch in der hiernachfolgenden Beschreibung immer von "Luftstrom" und "Luftstrahl" die Rede ist wird es deutlich sein dass an Stelle von Luft auch ein anderes geeignetes strömendes Fluidum zum Transport und zum Strecken der nacheinander ins Webfach eingetragenen Schussfadenstücke angewandt werden könnte. Die Bezeichnung "Luft" ist also breit zu verstehen.

    [0012] In Fig. 1 ist das Riet mit 1 bezeichnet, welches in Richtung des Pfeils I um eine in der Zeichnung nicht näher dargestellte Drehungsachse hin und her bewegbar ist zwischen der in der Zeichnung dargestellten rückgezogenen Lage und der Anschlaglage.

    [0013] Das eigentliche Riet wird in bekannter Weise von einer Reihe, in der Breitenrichtung der Maschine nebeneinander angeordneten'Rietlamellen 2 gebildet, welche unten im Rietbalken 3 eingefasst sind und an der Oberseite in eine Rietschiene 4 stecken.

    [0014] Mit 5 ist das Webfach bezeichnet, welches von der oberen Kette 6, der unteren Kette 7 und den gesamten Rietlamellen 2 begrenzt wird. Das bereits gewebte Tuch ist mit 8 bezeichnet, während mit 9 die Anschlaglinie dargestellt ist, an welcher entlang das Riet jedesmal in ihre wirksame Anschlaglage einen ins Webfach eingetragenen Schussfaden ins Tuch schlägt.

    [0015] Die Eintragung eines abgemessenen Schussfadenstücks geschieht mittels einer, auf einer Seite des Webfachs angeordneten Blasdüse 10. Die Fönderung des von der mit Luft gespeisten Blasdüse 10 eingetragenen Schussfadenstücks findet tatsächlich statt durch den Tunnel 11 hindurch, welcher von den sämtlichen Ausnehmungen in den Rietlamellen 2 begrenzt wird, welche Ausnehmungen in Richtung der Anschlaglinie 9 offen sind. Die Förderung der Schussfadens durch das Webfach bezw. durch den Riettunnel 11 hindurch wird dabei, insbesondere bei grösseren Webbreiten, etwa mittels zwischenliegender: Blasdüsen unterstützt, welche vom Riet getragen sind. Diese Hilfsblasdüsen sind in der Zeichnung nicht näher dargestellt.

    [0016] Am von der Blasdüse 10 abgekehrten Endteil des Riets, welcher ausserhalb des Tuchrands vorragt, ist die Streckvorrichtung 12 montiert. Diese Streckvorrichtung besteht aus einem Formstück, deren dem Riet zugekehrten Seite dem Profil der Rietlamellen entsprechend geformt ist (sieheinsbesondere Fig. 2). So weist das Formstück der Streckvorrichtun eine Rippe 13 auf, welche engschliessend im ausserhalb des Webfachs liegenden Teil des Riettunnels 11 passt.

    [0017] An der Stelle der Rippe 13 ist im Formstück der Streckvorrichtung ein Auffangkanal 14 (siehe Fig. 2) ausgenommen, welcher an den innerhalb der Breite des gewebten Tuchs liegenden "wirksamen" Teil des Riettunnels 11 anschliesst. Der Durchgang des Auffangkanals 14 nimmt von der Eingangsöffnung 15 (siehe Fig. 2), deren Querschnitt nahezu gleich gross ist als jener des Fördertunnels 11, allmählich in die Schussrichtung ab. So weist die in Fig. 1 mit 16 bezeichnete Ausgangsöffnung des Auffangkanals einen Durchgang auf welcher nur noch ein Bruchteil des Riettunnelquerschnitts.beträgt.

    [0018] Zur Befestigung der Streckvorrichtung 12 an die profilierte Anschlagseite des Riets dient ein vom Formstück vorragender Flansch 17, welcher zwischen zwei angrenzenden Rietlamellen 2 passt. In montierter Lage ragt der Flansch 17 über einen gewissen Abstand an der Hinterseite des Riets vor. In diesem vorragenden Teil befindet sich eine Oeffnung 18, in welche ein Riegelbolzen 19 aufgenommen werden kann, dessen Durchmesser dem der Oeffnung 18 entspricht.

    [0019] Der Riegelbolzen 19 weist dabei einen mittleren Teil 19a mit etwas kleinerem Durchmesser auf, welcher exzentrisch gegenüber den beiden Endteilen 19b liegt. Damit nunmehr das in der gewünschten Lage an die Anschlagseite des vorragenden Rietteils angeordnete Formstück festgesetzt werden kann, werden nach dem Einbringen des Riegelbolzens 19 die mit 20 bezeichneten, an einer Seite abgeflachten Stützblbckchen jedes auf ein Bolzenende 19b angeordnet und zwar derart dass die Blöckchen mit ihrer abgeflachten Seite an die Hinterseite des Riets angelegt werden. Danach wird der Bolzen 19, während der mittlere Teil desselben in der Oeffnung 18 des Flansches 17 liegt, derart verdreht dass die Bolzenende 19 als Knebelnocken innerhalb der Stützblöckchen 20 wirken und diese Stützblöckchen fest gegen die Hinterseite des Riets anlegen.

    [0020] Mittels einer Drehbewegung in umgekehrter Richtung und der Entfernung der Stützblöckchen, sowie des Wegnehmens des Riegelbolzens, kann die Streckvorrichtung auch in einfacher Weise gelöst werden.

    [0021] In dieser Weise ist es selbst noch möglich die Streckvorrichtung schnell und zweckmässig zu verstellen, im Zusammenhang mit dem Weben verschiedener Tuchbreiten.

    [0022] Wie Fig. 2 zeigt befindet sich um die Eingangsöffnung 15 des Auffangkanals 14 herum ein Flanschteil 21 welcher ebenfalls zwischen zwei angrenzenden Rietlamellen passt und zu einer guten Fixierung der Streckvorrichtung 12 beiträgt.

    [0023] Die Streckvorricbtung 12 bekommt ihre Streckwirkung von einem Luftstrahl, welcher in der Nähe der Ausgangsöffnung 15 quer und zwar ungefähr senkrecht durch den Auffangkanal hindurch gerichtet ist. Dazu ist im Formstück ein Speisekanal 22 vorgesehen welcher bei 23 an eine Druckluftquelle anschliessbar ist und in der Nähe der Ausgangsöffnung in der unteren Wand des Auffangkanals 14 mündet, gerade gegenüber der Auffangöffnung eines weiteren Mischrohrs 24, welches den Kopf des eingetragenen Schussfadenstücks unter Einfluss des Luftstrahls aufnimmt. Diese Streckweise entspricht im Prinzip jener der Streckvorrichtung gemäss der amerikanischen Patentschrift 4.096.889.

    [0024] Im Beispiel der Fig. 3 handelt es sich um die Befestigung einer Schusswahrnehmungsvorrichtung am ausserhalb des Tuchrands vorragenden Teil des Riets, zum Beispiel in einer Stelle welche zwischen dem Tuchrand und der Streckvorrichtung liegt. Die in Fig. 3 gezeichte Befestigungsweise unterscheidet sich in sofern von jener nach Fig. 1 und 2 dass es zwei, jeder zwischen zwei angrenzenden Rietlamellen hindurch streckenden Befestigungsflansche 17' gibt. Diese Befestigungsflansche (von welchen nur einer in der Querschnittszeichnung gemäss Fig. 3 sichtbar ist) sind an der Vorderseite (8nschlagseite) des Riets 1 mittels eines oberen und eines unteren Verbindungsstegteils 25 bezw. 26 verbunden. Der Abstand zwischen den Flanschen ist so gewählt dass zwischen denen ein oberes und ein unteres Blöckchen 27 bezw. 28 eines geeigneten, Luft durchlassenden Kunststoffs passt. In jedem Blöckchen 27 bezw. 28 befindet sich ein Raum 29 zur Aufnahme eines Senders bezw. eines Empfangers der Schusswahrnehmungsvorrichtung. Der Teil 27a des oberen Blöckchens 27, welcher zwischen dem unteren Rand des Stegs 25 und den oberen Rand des Tunnels 11 liegt, in Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene betrachtet, ist derart verengt dass es zwischen den nach vorn ragenden Zungen zweier angrenzender Rietlamellen passt. Dasselbe gilt für den Teil 28a des unteren Blöckchens 28, welcher zwischen dem oberen Rand des Stegs 26 und dem unteren Rand des Tunnels 11 liegt.

    [0025] In Unterschied der Befestigungsweise gemäss Fig. 1, 2 bilden der Riegelbolzen 19' und die als Knebelnocken wirkenden Teile 20' ein Stück und ist die Oeffnung 18' als ein, an einem Ende offenen Schlitz ausgeführt und zwar derart dass der Riegelbolzen 18' von der Unterseite ab eingesteckt werden kann. An den exzentrisch gegenüber dem Riegelbolzen 18' liegenden Teilen 20' ist das eine Ende eines biegsamen Elements 30 befestigt, dessen andere Ende über eine Feder 31 mit einem über die obere Rietschiene 4 hakenden Element 32 verbunden ist. Unter Einfluss der Feder 31 versucht das biegsame Element 30 sich von den exzentrischen Teilen 20' abzuwickeln, wodurch auf diese Teile ein entgegen Uhrrichtung gerichtetes Moment ausgeübt wird welches die Flansche 17', wie in Fig. 3 betrachtet, nach rechts bewegt und dadurch die Blöckchen 27 und 28 an die Vorderseite des Riets anzieht.

    [0026] Es wird deutlich sein dass die gezeichneten Befestigungsweisen auch zur Befestigung einer kombinierten Streck-Wahrnehmungsvorrichtung geeignet sind.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur in der Schussrichtung verstellbaren Befestigung eines Hilfsorgans an das Riet einer schützenlosen Webmaschine, dadurch gekennzeichnet dass das Hilfsorgan wenigstens einen Flansch aufweist, welcher zwischen zwei angrenzenden Rietlamellen hindurch zur Hinterseite des Riets vorragt, wobei es an der Hinterseite des vorragenden Flanschteils mit einer Oeffnung zum Einstecken eines Riegelelements vom Knebeltyp versehen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass das Riegelelement von einem Bolzen gebildet wird, von welchem ein mit dem vorragenden Flanschteil im Eingriff tretender mittlerer Teil ein wenig exzentrisch gegenüber den beiden Endteilen des Bolzens liegt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet dass auf den Bolzenenden wegnehmbare und festsetzbare, wenigstens an einer Seite abgeflachten, Stützblöckchen vorgesehen sind.
     
    4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2, gekennzeichnet durch zwei Flansche mit einer, in Form eines an einem Ende offenen Schlitzes ausgeführten Oeffnung für den Riegelbolzen.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet dass die (der) als Knebelnocken wirkende(n) Teil(e) des Riegelbolzens über ein, ein Drehmoment darauf ausübendes biegsames Element mit einer Feder verbunden ist, welche andererseits mit einem um einen Rand des Riets hakenden Element verbunden ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht