[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur in Schussrichtung verstellbaren
Befestigung eines Hilfsorgans an das Riet einer schützenlosen Webmaschine. Mit schützenloser
Webmaschine wird hierbei insbesondere eine Webmaschine vom Typ gemeint, bei welchem
am Riet ein Fördertunnel für abgemessene Schussfadenstücke gebildet ist, wobei an
einem Ende des Webfachs eine Blasdüse zur Eintragung der Schussfadenstücke vorhanden
ist und wobei in der Nähe des anderen Endes des Webfachs als Hifsorgan eine, mit einem
Luftstrom arbeitende Vorrichtung zum Auffangen und Strecken der eingetragenen Schussfadenstücke
oder eine Vorrichtung zur Wahrnehmung der eingetragenen Schussfäden oder aber eine
Kombination solcher Vorrichtungen vorgesehen ist, welche Vorrichtung einen sich an
den wirksamen Teil des Förderkanals anschliessenden Auffangkanal aufweist. und in
Schussrichtung verstellbar gegen die Anschlagseite des Riets befestigt ist.
[0002] Eine solche Webmaschine wird angewandt in Fallen in welchen auf der Maschine Tücher
verschiedener Breite webbar sein sollen. Dies bedeutet dass das Riet an der vom Schussförderer
abgekehrten Seite über eine variabele Länge ausserhalb des Tuchrands hervorragt und
dass nur der innerhalb der Tuchbreite liegende Tiel des Fördertunnels wirksam benutzt
wird. Am vorragenden Rietteil ist nunmehr die Vorrichtung zur Streckung und/oder Wahrnehmung
befestigt.
[0003] Beispiele bekannter Webmaschinen dieses Typs sind zum Beispiel jene gemäss den amerikanischen
Patentschriften 3.880.198 und 3.901.286.. Bei diesen bekannten Ausführungen findet
die verschiebbare Befestigung am Riet mittels einer Befestigungsschelles statt, welche
im einen Fall auf den Rietbalken und im anderen Fall auf den oberen Rand des Riets
angreift.
[0004] Die Erfindung bezweckt eine verbesserte Befestigung des Hilfsorgans am Riet, welche
insbesondere besser den bei den Rietanschlagbewegungen auftretenden Massenkräften
angepasst ist.
[0005] Srfindungsgemäss wird dieses Ziel dadurch erreicht dass das Hilfsorgan wenigstens
einen Flansch aufweist, welcher zwischen zwei angrenzenden Rietlamellen hindurch bis
zur Hinterseite des
Riets reicht, wobei der auf der Hinterseite des Riets vorragende Flanschteil eine Oeffnung
zum Einstecken eines Riegelelements des Knebeltyps aufweist. In dieser Weise kann
die Streckvorrichtung in einfacher und zweckmässiger Weise an die Anschlagseite des
vorragenden Rietteils fest angezogen werden, während die Lage des Hilfsorgans in relativ
kleinen Schritten verstellbar ist, welche der Dicke einer Rietlamelle entsprechen.
[0006] In einer praktischen Ausführung wird das Riegelelement von einem Bolzen gebildet,
von welchem ein mit dem vorragenden Flanschteil in Eingriff tretender mittlerer Teil
ein wenig exzentrisch gegenüber den beiden Endteilen des Bolzens liegt. Bei Verdrehung
dieses Bolzens, nachdem er eingesteckt wurde, wirken die beiden Bolzenende als . Knebelnocken
an der Hinterseite des Riets entlang und wird die Streckvorrichtung fest an die Anschlagceite
des Riets gezogen.
[0007] Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung sind an den Bolzenenden wegnehmbare und
festsetzbare, wenigstens an einer Seite abgeflachte Stützblöckchen vorgesehen. Diese
Ausführung hat denVorteil dass beim Festziehen der Streckvorrichtung (mittels Drehung
des Bolzens) an die Anschlagseite die als Knebelnocken wirkenden Bolzenende nicht
(unmittelbar) mit dem Riet (gemäss einer ungünstigen Linienberührung) in Berührung
kommen,sondem über den mit ihrer flachen Seite an die Hinterseite des Riets anliegenden
und dadurch die gesonderten Rietlamellen wenig belastenden Stützblöckchen.
[0008] Der für das Strecken der ins Webfach eingetragenen Schussfadenstücke verantwortliche
Luftstrahl wird vorzugsweise gerichtet in einer Weise wie in der amerikanischen Patentschrift
4.096.889 beschrieben ist.
[0009] Die Erfindung wird unten an Hand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0010]
Fig. 1 zeigt eine Perspektivansicht eines Teils des Riets einer pneumatischen Webmaschine
mit einer daran auf der Weise gemäss der Erfindung befestigten Streckvorrichtung;
Fig. 2 zeigt eine Perspektivansicht der Streckvorrichtung gemäss Fig. 1, in der Anschlagrichtung
des Riets gesehen, und mit demontiertem Riegelbolzen und
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch das Riet einer pneumatischen Webmaschine mit
einer daran auf der Weise gemäss der Erfindung befestigten Schusswahrnehmungsvorrichtung.
[0011] Obgleich im vorgehenden wie auch in der hiernachfolgenden Beschreibung immer von
"Luftstrom" und "Luftstrahl" die Rede ist wird es deutlich sein dass an Stelle von
Luft auch ein anderes geeignetes strömendes Fluidum zum Transport und zum Strecken
der nacheinander ins Webfach eingetragenen Schussfadenstücke angewandt werden könnte.
Die Bezeichnung "Luft" ist also breit zu verstehen.
[0012] In Fig. 1 ist das Riet mit 1 bezeichnet, welches in Richtung des Pfeils I um eine
in der Zeichnung nicht näher dargestellte Drehungsachse hin und her bewegbar ist zwischen
der in der Zeichnung dargestellten rückgezogenen Lage und der Anschlaglage.
[0013] Das eigentliche Riet wird in bekannter Weise von einer Reihe, in der Breitenrichtung
der Maschine nebeneinander angeordneten'Rietlamellen 2 gebildet, welche unten im Rietbalken
3 eingefasst sind und an der Oberseite in eine Rietschiene 4 stecken.
[0014] Mit 5 ist das Webfach bezeichnet, welches von der oberen Kette 6, der unteren Kette
7 und den gesamten Rietlamellen 2 begrenzt wird. Das bereits gewebte Tuch ist mit
8 bezeichnet, während mit 9 die Anschlaglinie dargestellt ist, an welcher entlang
das Riet jedesmal in ihre wirksame Anschlaglage einen ins Webfach eingetragenen Schussfaden
ins Tuch schlägt.
[0015] Die Eintragung eines abgemessenen Schussfadenstücks geschieht mittels einer, auf
einer Seite des Webfachs angeordneten Blasdüse 10. Die Fönderung des von der mit Luft
gespeisten Blasdüse 10 eingetragenen Schussfadenstücks findet tatsächlich statt durch
den Tunnel 11 hindurch, welcher von den sämtlichen Ausnehmungen in den Rietlamellen
2 begrenzt wird, welche Ausnehmungen in Richtung der Anschlaglinie 9 offen sind. Die
Förderung der Schussfadens durch das Webfach bezw. durch den Riettunnel 11 hindurch
wird dabei, insbesondere bei grösseren Webbreiten, etwa mittels zwischenliegender:
Blasdüsen unterstützt, welche vom Riet getragen sind. Diese Hilfsblasdüsen sind in
der Zeichnung nicht näher dargestellt.
[0016] Am von der Blasdüse 10 abgekehrten Endteil des Riets, welcher ausserhalb des Tuchrands
vorragt, ist die Streckvorrichtung 12 montiert. Diese Streckvorrichtung besteht aus
einem Formstück, deren dem Riet zugekehrten Seite dem Profil der Rietlamellen entsprechend
geformt ist (sieheinsbesondere Fig. 2). So weist das Formstück der Streckvorrichtun
eine Rippe 13 auf, welche engschliessend im ausserhalb des Webfachs liegenden Teil
des Riettunnels 11 passt.
[0017] An der Stelle der Rippe 13 ist im Formstück der Streckvorrichtung ein Auffangkanal
14 (siehe Fig. 2) ausgenommen, welcher an den innerhalb der Breite des gewebten Tuchs
liegenden "wirksamen" Teil des Riettunnels 11 anschliesst. Der Durchgang des Auffangkanals
14 nimmt von der Eingangsöffnung 15 (siehe Fig. 2), deren Querschnitt nahezu gleich
gross ist als jener des Fördertunnels 11, allmählich in die Schussrichtung ab. So
weist die in Fig. 1 mit 16 bezeichnete Ausgangsöffnung des Auffangkanals einen Durchgang
auf welcher nur noch ein Bruchteil des Riettunnelquerschnitts.beträgt.
[0018] Zur Befestigung der Streckvorrichtung 12 an die profilierte Anschlagseite des Riets
dient ein vom Formstück vorragender Flansch 17, welcher zwischen zwei angrenzenden
Rietlamellen 2 passt. In montierter Lage ragt der Flansch 17 über einen gewissen Abstand
an der Hinterseite des Riets vor. In diesem vorragenden Teil befindet sich eine Oeffnung
18, in welche ein Riegelbolzen 19 aufgenommen werden kann, dessen Durchmesser dem
der Oeffnung 18 entspricht.
[0019] Der Riegelbolzen 19 weist dabei einen mittleren Teil 19a mit etwas kleinerem Durchmesser
auf, welcher exzentrisch gegenüber den beiden Endteilen 19b liegt. Damit nunmehr das
in der gewünschten Lage an die Anschlagseite des vorragenden Rietteils angeordnete
Formstück festgesetzt werden kann, werden nach dem Einbringen des Riegelbolzens 19
die mit 20 bezeichneten, an einer Seite abgeflachten Stützblbckchen jedes auf ein
Bolzenende 19b angeordnet und zwar derart dass die Blöckchen mit ihrer abgeflachten
Seite an die Hinterseite des Riets angelegt werden. Danach wird der Bolzen 19, während
der mittlere Teil desselben in der Oeffnung 18 des Flansches 17 liegt, derart verdreht
dass die Bolzenende 19 als Knebelnocken innerhalb der Stützblöckchen 20 wirken und
diese Stützblöckchen fest gegen die Hinterseite des Riets anlegen.
[0020] Mittels einer Drehbewegung in umgekehrter Richtung und der Entfernung der Stützblöckchen,
sowie des Wegnehmens des Riegelbolzens, kann die Streckvorrichtung auch in einfacher
Weise gelöst werden.
[0021] In dieser Weise ist es selbst noch möglich die Streckvorrichtung schnell und zweckmässig
zu verstellen, im Zusammenhang mit dem Weben verschiedener Tuchbreiten.
[0022] Wie Fig. 2 zeigt befindet sich um die Eingangsöffnung 15 des Auffangkanals 14 herum
ein Flanschteil 21 welcher ebenfalls zwischen zwei angrenzenden Rietlamellen passt
und zu einer guten Fixierung der Streckvorrichtung 12 beiträgt.
[0023] Die Streckvorricbtung 12 bekommt ihre Streckwirkung von einem Luftstrahl, welcher
in der Nähe der Ausgangsöffnung 15 quer und zwar ungefähr senkrecht durch den Auffangkanal
hindurch gerichtet ist. Dazu ist im Formstück ein Speisekanal 22 vorgesehen welcher
bei 23 an eine Druckluftquelle anschliessbar ist und in der Nähe der Ausgangsöffnung
in der unteren Wand des Auffangkanals 14 mündet, gerade gegenüber der Auffangöffnung
eines weiteren Mischrohrs 24, welches den Kopf des eingetragenen Schussfadenstücks
unter Einfluss des Luftstrahls aufnimmt. Diese Streckweise entspricht im Prinzip jener
der Streckvorrichtung gemäss der amerikanischen Patentschrift 4.096.889.
[0024] Im Beispiel der Fig. 3 handelt es sich um die Befestigung einer Schusswahrnehmungsvorrichtung
am ausserhalb des Tuchrands vorragenden Teil des Riets, zum Beispiel in einer Stelle
welche zwischen dem Tuchrand und der Streckvorrichtung liegt. Die in Fig. 3 gezeichte
Befestigungsweise unterscheidet sich in sofern von jener nach Fig. 1 und 2 dass es
zwei, jeder zwischen zwei angrenzenden Rietlamellen hindurch streckenden Befestigungsflansche
17' gibt. Diese Befestigungsflansche (von welchen nur einer in der Querschnittszeichnung
gemäss Fig. 3 sichtbar ist) sind an der Vorderseite (8nschlagseite) des Riets 1 mittels
eines oberen und eines unteren Verbindungsstegteils 25 bezw. 26 verbunden. Der Abstand
zwischen den Flanschen ist so gewählt dass zwischen denen ein oberes und ein unteres
Blöckchen 27 bezw. 28 eines geeigneten, Luft durchlassenden Kunststoffs passt. In
jedem Blöckchen 27 bezw. 28 befindet sich ein Raum 29 zur Aufnahme eines Senders bezw.
eines Empfangers der Schusswahrnehmungsvorrichtung. Der Teil 27a des oberen Blöckchens
27, welcher zwischen dem unteren Rand des Stegs 25 und den oberen Rand des Tunnels
11 liegt, in Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene betrachtet, ist derart verengt
dass es zwischen den nach vorn ragenden Zungen zweier angrenzender Rietlamellen passt.
Dasselbe gilt für den Teil 28a des unteren Blöckchens 28, welcher zwischen dem oberen
Rand des Stegs 26 und dem unteren Rand des Tunnels 11 liegt.
[0025] In Unterschied der Befestigungsweise gemäss Fig. 1, 2 bilden der Riegelbolzen 19'
und die als Knebelnocken wirkenden Teile 20' ein Stück und ist die Oeffnung 18' als
ein, an einem Ende offenen Schlitz ausgeführt und zwar derart dass der Riegelbolzen
18' von der Unterseite ab eingesteckt werden kann. An den exzentrisch gegenüber dem
Riegelbolzen 18' liegenden Teilen 20' ist das eine Ende eines biegsamen Elements 30
befestigt, dessen andere Ende über eine Feder 31 mit einem über die obere Rietschiene
4 hakenden Element 32 verbunden ist. Unter Einfluss der Feder 31 versucht das biegsame
Element 30 sich von den exzentrischen Teilen 20' abzuwickeln, wodurch auf diese Teile
ein entgegen Uhrrichtung gerichtetes Moment ausgeübt wird welches die Flansche 17',
wie in Fig. 3 betrachtet, nach rechts bewegt und dadurch die Blöckchen 27 und 28 an
die Vorderseite des Riets anzieht.
[0026] Es wird deutlich sein dass die gezeichneten Befestigungsweisen auch zur Befestigung
einer kombinierten Streck-Wahrnehmungsvorrichtung geeignet sind.
1. Vorrichtung zur in der Schussrichtung verstellbaren Befestigung eines Hilfsorgans
an das Riet einer schützenlosen Webmaschine, dadurch gekennzeichnet dass das Hilfsorgan
wenigstens einen Flansch aufweist, welcher zwischen zwei angrenzenden Rietlamellen
hindurch zur Hinterseite des Riets vorragt, wobei es an der Hinterseite des vorragenden
Flanschteils mit einer Oeffnung zum Einstecken eines Riegelelements vom Knebeltyp
versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass das Riegelelement von
einem Bolzen gebildet wird, von welchem ein mit dem vorragenden Flanschteil im Eingriff
tretender mittlerer Teil ein wenig exzentrisch gegenüber den beiden Endteilen des
Bolzens liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet dass auf den Bolzenenden wegnehmbare
und festsetzbare, wenigstens an einer Seite abgeflachten, Stützblöckchen vorgesehen
sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2, gekennzeichnet durch zwei Flansche mit einer,
in Form eines an einem Ende offenen Schlitzes ausgeführten Oeffnung für den Riegelbolzen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet dass die (der) als Knebelnocken
wirkende(n) Teil(e) des Riegelbolzens über ein, ein Drehmoment darauf ausübendes biegsames
Element mit einer Feder verbunden ist, welche andererseits mit einem um einen Rand
des Riets hakenden Element verbunden ist.