(19)
(11) EP 0 133 181 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.02.1985  Patentblatt  1985/07

(21) Anmeldenummer: 84890137.7

(22) Anmeldetag:  19.07.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A44C 5/00, A44C 5/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(30) Priorität: 21.07.1983 AT 2676/83

(71) Anmelder: Hermann Hirsch Leder- und Kunststoffwarenfabrik
A-9021 Klagenfurt (AT)

(72) Erfinder:
  • Hirsch, Hermann
    A-9021 Klagenfurt (AT)

(74) Vertreter: Beer, Otto, Dipl.-Ing. et al
Lindengasse 8
1071 Wien
1071 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Riemen mit Anschlussteil


    (57) Ein Riemen besteht aus einem Oberteil (6) und einem Futter (7), die insbesondere aus Leder oder lederähnlichem Werkstoff gebildet und miteinander durch Kleben, nähen od. dgl. verbunden sind. An mindestens einem Ende des Riemens ist ein Anschlußteil (t) aus starrem Werkstoff, wie Metall oder Kunststoff vorgesehen, wobei zwischen dem Obermaterial (6) und dem Futter (7) einZugentlastungsglied (4) angeordnet ist, das mit dem Anschlußteil durch Bildung einer Schlaufe (5) verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Riemen, bestehend aus Obermaterial und Futter, wobei das Obermaterial und das Futter insbesondere aus Leder oder lederähnlichem Werkstoff bestehen und miteinander durch Kleben, Nähen od. dgl. verbunden sind und wobei an mindestens einem Ende des Riemens mit diesem ein Anschlußteil aus starrem Werkstoff, wie Metall oder Kunststoff, ver- bunden ist.

    [0002] Zum Verbinden von Riemen mit anderen Teilen, z.B. beim Verbinden von Uhrbändern mit Uhrgehäusen, sind schon viele Möglichkeiten vorgeschlagen worden. Eine häufig angewendete Möglichkeit ist es, am Ende des Riemens eine Schlaufe auszubilden, die um einen Steg, beispielsweise den Uhranstoß, herumgelegt ist. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, in Riemen Anschlußteile aus starrem Werkstoff vorzusehen, die dann an einem anderen Gegenstand, z.B. einem Uhrgehäuse, befestigt werden. Es hat sich aber gezeigt, daß diese Anschlußteile den Riemen nicht fest genug halten, da die Klebung zwischen dem Riemenmaterial und dem starren Anschlußteil nicht lange hält. Außerdem war es bislang nachteilig, daß sich der Anschlußteil sehr weit in den Riemen hinein erstrecken mußte, um einen einigermaßen sicheren Halt zu erreichen, wodurch aber die insbesondere bei Uhr- bändern angestrebte Weichheit und Flexibilität des Riemens beeinträchtigt wurde.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sichere Verbindung zwischen Anschlußteil und Riemen zu schaffen.

    [0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß mit einem zwischen Oberleder und Futterleder ragenden Teil des Anschlußteiles ein zwischen Oberleder und Futterleder des Riemens festgelegtes, flexibles Zugentlastungsglied verbunden ist.

    [0005] Bei der Erfindung ist somit der Anschlußteil über ein flexibles Zugentlastungsglied mit dem Riemen verbunden. Das flexible Zugentlastungsglied beeinträchtigt die Geschmeidigkeit des Riemens in keinster Weise und hat zusätzlich den Vorteil, daß es als Zugentlastung und Riemenverstärkung insbesondere dann dient, wenn es über die gesamte Länge des Riemens durchgehend ausgebildet ist. Es ist aber durchaus möglich, ein Zugentlastungsglied zu verwenden, das.sich vom mit dem Anschlußteil verbundenen Ende des Riemens ausgehend, nur über einen Teil der Länge des Riemens erstreckt.

    [0006] Die erfindungsgemäße Verbindung zwischen Anschlußteil und Riemen gestattet es auch, den in den Riemen hineinragenden Bereich des Anschlußteiles sehr kurz zu wählen, so daß die Flexibilität des Riemens nicht nachteilig beeinträchtigt wird. Erfindungsgemäß kann dabei vorgesehen sein, daß sich der Anschlußteil über einen Bruchteil der Breite des Riemens in diesen hinein erstreckt.

    [0007] In einer Ausführungsform der Erfindung ist als Zugentlastungsglied ein zugfestes Gewebeband, eine zugfeste Folie oder mindestens ein in Längsrichtung des Riemens verlaufender Faden, der gegebenenfalls auf einem Träger befestigt ist, vorgesehen. Als Träger für den oder die als Zugentlastung dienenden Fäden kann beispielsweise eine Folie dienen, an der die Fäden befestigt sind.

    [0008] Für die Verbindung zwischen Zugentlastungsglied und Anschlußteil bestehen verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, daß das Zugentlastungsglied unter Schlaufenbildung durch eine zwischen dem Obermaterial und dem Futter des Riemens angeordnete Öse des starren Anschlußteils befestigt ist.

    [0009] Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß das Zugentlastungsglied mit dem Anschlußteil durch Klebung, Schweißung, mechanische Befestigung, wie z.B. Klemmung, verbunden ist.

    [0010] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann noch vorgesehen sein, daß das Zugentlastungsglied zwischen Obermaterial und Futter eingeklebt ist, wobei die Klebung gleichzeitig zur Verbindung von Obermaterial und Futter dient. Zusätzlich oder anstelle einer Verklebung kann vorgesehen sein, daß das Zugentlastungsglied durch mindestens eine Naht zwischen Oberleder und Futter festgelegt ist.

    [0011] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiele. Es zeigt

    Figur 1 in auseinandergezogener Schrägansicht eine erste Ausführungsform,

    Figur 2 teilweise im Längsschnitt eine zweite Ausführungsform,

    Figuren 3 bis 5 verschiedene weitere Ausführungsformen des Anschlußteiles und des Zugentlastungsgliedes im Schrägriß,

    Figur 6 eine Einzelheit zu Figur 5 in Ansicht sowie

    Figuren 7 und 8 zwei abgeänderte Ausführungsformen des Anschlußteiles und des Zugentlastungsgliedes, gleichfalls im Schrägriß.



    [0012] Ein in Figur 1 gezeigter Anschlußteil 1 ist als an einem Uhrgehäuse zu befestigender Uhranstoß ausgebildet. Diese Befestigung kann auf verschiedene Art und Weise, z.B. durch Schrauben od. dgl., erfolgen. Der Anschlußteil 1 weist in einem verjüngten Teil 2 einen Querschlitz 3 auf. Durch diesen Querschlitz 3 wird ein als Gewebeband ausgebildetes Zugentlastungsglied 4 durchgesteckt und unter Bildung einer Schlaufe 5 umgebogen. Das auf diese Weise mit dem Anschlußteil 1 verbundene Zugentlastungsglied 4 wird zwischen Oberleder 6 und Futterleder 7 eines Riemens eingelegt und zwischen Oberleder 6 und Futterleder 7 beispielsweise durch Verklebung und/oder Nähte festgelegt. Die anschlußteilseitigen Enden von Oberleder 6 und Futterleder 7 reichen bis zu den Schultern 8 und 9 des Anschlußteiles 1, so daß ein weitgehend stufenloser übergang zwischen Riemen und Anschlußteil 1 erhalten wird.

    [0013] Die Längskanten des Riemens können, wie aus der AT-PS 252 634 an sich bekannt, teilweise oder ganz rembordiert sein.

    [0014] Bei der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform ist der Anschlußteil 1 zur Gänze zwischen Oberleder 6 und Futterleder 7 aufgenommen. Die Verbindung zwischen Anschlußteil 1 und dem Zugentlastungsglied 4 erfolgt, so wie in Figur 1 gezeigt, mittels einer Schlaufe 5.

    [0015] Auch bei der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform können die Längskanten des Riemens rembordiert ausgebildet sein, wobei sich die Rembordierung bis in den Bereich des Anschlußteiles 1 erstrecken kann, so daß der Anschlußteil 1 selbst nicht sichtbar ist. Der Anschlußteil 1 kann beispielsweise unter Verwendung eines nicht gezeigten Federstiftes mit dem Anstoß 11 eines Uhrgehäuses 12 verbunden sein.

    [0016] Der in Figur 3 dargestellte Anschlußteil 1 ist zur Befestigung an einem nicht weiter dargestellten Uhrgehäuse mit Federstiften 13 ausgerüstet. Das zwischen Oberleder 6 und Futterleder 7 ein- bzw. festzulegende Zugentlastungsglied 4 besteht bei dieser Ausführungsform der Erfindung aus zwei Bändern, die in Querschlitzen 3 befestigt sind, die in einem mit dem Anschlußteil 1 verbundenen oder mit diesem einstückig ausgebildeten verjüngten Teil 2 angeordnet sind. Das Oberleder 6 bzw. auch das Futterleder 7 können dabei an den die Federstifte 13 aufnehmenden, z.B. zylindrisch ausgebildeten Teil des Anschlußteiles 1 bündig angeschlossen sein oder diesen auch abdecken, z.B. in Form einer Schlaufe.

    [0017] Gemäß der in Figur 4 dargestellten Ausführungsform ist der Anschlußteil 1 als Metallteil ausgebildet, der gleich wie in Figur 1 veranschaulicht, einen Querschlitz 3 aufweist, durch den ein bandförmiges Zugentlastungsglied 4 unter Bildung einer Schlaufe 5 hindurchgeführt und durch Schließen der Schlaufe befestigt wird.

    [0018] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine der Figur 3 ähnliche Ausführungsform eines Anschlußteiles 1 mit Federstiften 13 und einem verjüngten Teil 2 mit Querschlitzen 3 zur Hindurchführung eines bandförmigen Zugentlastungsgliedes 4, in diesem Fall jedoch eine einstückige Hindurchfädelung. Der Anschlußteil dient gemäß dieser Ausführungsform zur Verbindung eines nicht weiter dargestellten Riemens mit einer Schließe 14, etwa einer Dornschließe.

    [0019] Die Figur 7 zeigt eine Ausführungsform, bei der als Anschlußteil 1 ein Metallteil vorgesehen ist, der mit dem Uhrgehäuse 12 unter Verwendung von Bohrungen 15 und eines Stiftes 16 verbunden werden kann. Als Zugentlastungsglied 4 sind Fäden vorgesehen, die durch einen Querschlitz 3 in dem Anschlußteil 1 bzw. Bohrungen 3' hindurchgefädelt sind.

    [0020] Die Figur 8 zeigt eine Ausführungsform, bei der als Zugentlastungsglied 4 wieder Fäden vorgesehen sind, die durch den Anschlußteil 1 in Bohrungen 3' eingefädelt und sich kreuzend in den Riemen zwischen dessen nicht weiter dargestelltes Oberleder und Futterleder eingefügt sind.


    Ansprüche

    1. Riemen, bestehend aus Obermaterial (6) und Futter (7) , wobei das Obermaterial (6) und das Futter (7) insbesondere aus Leder oder lederähnlichem Werkstoff bestehen und miteinander durch Kleben, Nähen od. dgl. verbunden sind und wobei an mindestens einem Ende des Riemens mit diesem ein Anschlußteil (1) aus starrem Werkstoff, wie Metall oder Kunststoff, verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem zwischen Obermaterial (6) und Futter (7) ragenden Teil des Anschlußteiles (1) ein zwischen Obermaterial (6) und Futter (7) des Riemens festgelegtes, flexibles Zugentlastungsglied (4) verbunden ist.
     
    2. Riemen nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Anschlußteil (1) über einen Bruchteil der Breite des Riemens in diesen hinein erstreckt.
     
    3. Riemen nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Zugentlastungsglied (4) ein zugfestes Gewebeband, eine zugfeste Folie oder in Längsrichtung des Riemens verlaufende Fäden, die gegebenenfalls auf einem Träger befestigt sind, vorgesehen ist.
     
    4. Riemen nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Zugentlastungsglied (4) unter Schlaufenbildung durch eine zwischen dem Obermaterial (6) und dem Futter (7) des Riemens angeordnete Öse des starren Anschlußteils befestigt ist.
     
    5. Riemen nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugentlastungsglied' (4) mit dem Anschlußteil (1) durch Klebung, Schweißung, mechanische Befestigung, wie z.B. Klemmung, verbunden ist.
     
    6. Riemen nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugentlastungsglied (4) zwischen Obermaterial (6) und Futter (7) eingeklebt ist, wobei die Klebung gleichzeitig zur Verbindung von Obermaterial und Futter dient.
     
    7. Riemen nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugentlastungsglied durch mindestens eine Naht zwischen Obermaterial (6) und Futter (7) festgelegt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht