[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Leitschautel tur die umienkung einer Fluidströmung
um die geradlinige Kante einer öffnung, insbesondere für die Eintrittsöffnun bei einem
Entlüftungsschacht.
[0002] Leitschaufeln werden in bekannter Weise bei Kanalströmungen verwendet, die um eine
Ecke herum geführt werden müssen, bei welcher die Strömung sonst abreißen würde. Ein
derartiger Strömungsabriß führt im Anschluß an die Ecke zur Ausbildung von sogenannten
Totwasserräumen, die den wirksamen Strömungsquerschnitt in der Regel auf etwa 2/3
seiner ursprünglichen Größe einschränken. Die Leitschaufeln ermöglichen es in derartigen
Fällen, ein Anliegen der Strömung herzustellen. Es ist jedoch konstruktiv immer sehr
aufwendig, derartige Leitschaufeln im Strömungskanal an der jeweils vorgesehenen Stelle
desselben zu befestigen, zumal die auf die Leitschaufeln einwirkende Strömungskräfte
häufig erheblich sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leitschaufel, die sich insbesondere
für eine öffnung beim Lufteintritt eines Entlüftungsschachtes eignet, zu schaffen,
bei welcher der sonst erhebliche Befestigungsaufwand merklich heruntergesetzt sein
kann. Vor allem soll dadurch vermieden werden, daß von den Befestigungsmitteln ein
einschränkender Einfluß auf den wirksamen Strömungsquerschnitt ausgeht. Ergänzend
soll die neue Leitschaufel in der Lage sein, die gerade im Umlenkungsbereich oft auftretenden,
erheblichen Strömungsgeräusche wirkungsvoll zu dämpfen.
[0004] Diese Aufgabenstellung wird durch die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen
gekennzeichnet ist, gelöst.
[0005] Die Aufgabe einer statisch zuverlässigen Fixierung der Leitschaufel innerhalb der
öffnung wird somit in einer besonders einfachen, aber auch besonders zuverlässigen
Weise gelöst. Die Montagestange bildet infolge ihrer Befestigung an beiden Schalen
mit letzteren, die untereinander gleichfalls in fester Verbindung miteinander stehen,
eine geschlossene Konstruktion aus, die innerhalb der Öffnung vollständig festliegt.
Daneben ist die doppelschalige Ausbildung der neuen Leitschaufel strömungstechnisch
von beträchtlichem Vorteil, weil sich grundsätzlich Strömungsstörungen jeglicher Art
durch entsprechende Gestaltung des durch die Schalen begrenzten Leitschaufelquerschnittes
vermeiden lassen. Vor allem wird durch die vorgeschlagene geometrische Anordnunq der
jeweils gerkrümmten Schalen sichergestellt, daß die Strömung hinter der öffnungskante
an der Wand des Schachtes anliegt.
[0006] Die Verbindung der Schalen untereinander ist bei einem im wesentlichen gleichbleibenden
Abstand der Schalen voneinander strömungstechnisch dann besonders vorteilhaft, wenn
sie am Strömungseintritt in gerundeter Form erfolgt. Dadurch wird bereits vor Eintritt
der Strömung in die öffnung eine Strömungsbeunruhigung vermieden. Die gewünschte,
geschlossene Konstruktion wird dann dadurch erreicht, daß die beiden Schalen an ihrem
strömungsabwärts liegenden Ende von der Montagestange durchsetzt sind.
[0007] Der Raum zwischen den beiden Schalen läßt sich zweckmäßig mit schallabsorbierendem
bzw. schallisolierendem Material ausfüllen. Als solches sind sowohl Zellenkonstruktionen
als auch Mineralfaser-Füllungen geeignet.
[0008] Die schallabsorbierende Wirkung wird noch dadurch begünstigt, daß eine der beiden
Schalen aus einem gelochten Blech besteht.
[0009] Eine weitere strömungstechnische sowie statische Verbesserung der Leitschaufel tritt
ein, wenn eine der beiden Schalen aus einem Trapezprofilblech besteht, welches in
Längsrichtung seiner Profilierung entsprechend der Krümmung der Schalen gekrümmt ist.
Eine derartige Profilierung gibt der Schalenkonstruktion eine besondere Festigkeit
und ermöglicht darüber hinaus eine sehr straffe Führung der einströmenden Luft.
[0010] Die in der Regel rechteckige Ausführung der Eintrittsöffnung ermöglicht es, Leitschaufeln
bei sich parallel gegenüberliegenden Kanten vorzusehen, zwischen welchen sich die
Montagestange erstreckt. Der Abstand der Leitschaufeln beträgt dann vorteilhaft 80%
des Abstandes der Kanten voneinander, wobei diese Leitschaufeln symmetrisch zur Strömungsmittellinie
hin angeordnet sind.
[0011] Weiterhin läßt sich die neue Leitschaufel strömungstechnisch sowie befestigungstechnisch
bzw. statisch noch dadurch verbessern, daß der Krümmungshalbmesser etwa 40% des Abstandes
der Kanten der öffnung beträgt, wobei die Anordnung dann so getroffen werden kann,
daß die Schalen zu über 50% ihrer Erstreckung in-Strömungsrichtung außerhalb der öffnung
liegen. Auf diese Weise wird zwar ein Drehmoment um die Verbindung der Schalen mit
der Montagestange herum ausgeübt, jedoch verhindert die Befestigung beider Schalen
an der Montagestange jegliche Abweichungen von der vorgesehenen Lage. Hierzu sowie
zur turbulenzfreien Einleitung der Strömung in die Eintrittsöffnung trägt bei, daß
die Schalen Endabschnitte aufweisen, die parallel zur Strömungsrichtung weisen, und
zwar auch dann, wenn sich an die öffnung ein Schacht anschließt, dessen Wände zweckmäßig
mit einem Winkel von jeweils etwa 7° von der Strömungsrichtung weg divergieren.
[0012] Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die sich auf Ausführungsbeispiele
beziehenden Zeichnungen Bezug genommen. Darin zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch den unteren Teil eines Entlüftungsschachtes mit den
erfindungsgemäßen Leitschaufeln und
Figur 2
A bis D unterschiedliche Schalen der Leitschaufeln.
[0013] Figur 1 zeigt den unteren Teil eines Entlüftungsschachtes, wie er bei einem Dachentlüfter
Verwendung findet. Man erkennt eine Öffnung 6, die von den abgerundet ausgebildeten
Kanten 4 begrenzt ist.
[0014] Die öffnung 6 ist in Richtung der Pfeile 5 von der abzuführenden Luftströmung durchsetzt.
Symmetrisch zur Strömungsmitte 7 liegen die beiden Leitschaufeln 10, die mittels der
Montagestange 8 gehalten sind. Letztere erstreckt sich senkrecht zur Strömung zwischen
den divergierend ausgebildeten Schachtwänden 15, an denen sie befestigt ist. Die Leitschaufeln
10 sind ihrerseits über ihre beiden Schalen mit der Montagestange 8 an ihren strömungsabwärts
gelegenen Endabschnitten starr verbunden. Die am Strömungseintritt gelegenen Enden
der Leitschaufeln weisen Verbindungen ihrer Schalen in gerundeter Form 9 auf. Für
jede der Leitschaufeln besteht ein Krümmungsmittelpunkt 16 außerhalb des Strömungsquerschnittes,
um welchem sie mit dem Krümmungshalbmesser 14 gebogen sind. Letztere beträgt etwa
40% des Abstandes, den die Kanten 4 voneinander haben. Dieser Kantenabstand ist in
Figur 1 mit 1,00 benannt. Hierauf sind die übrigen in Figur 1 eingetragenen Maße bezogen.
So besteht zwischen den beiden Leitschaufeln 10 ein Abstand von 0,8, wobei sie in
Strömungsrichtung eine Strecke von 0,28 aufweisen, von der 0,11 innerhalb der öffnung
6 und 0,17 außerhalb der öffnung liegen. Die Schachtwände 15 divergieren mit einem
Winkel von 7° zur Strömungsrichtung 5 und haben eine Höhe von 0,3 des Kantentabstandes.
An den Schacht schließt sich ein stärker divergierender Abschnitt an, der mit 38°
gegenüber der Horizontalen ansteigt.
[0015] Die Schalen haben nach Figur 2A beidseitig perforierte Bleche 1, zwischen denen schallisolierendes
Material 2 angeordnet ist. Nach Figur 2B können die Schalen auch beidseitig aus glatten
Blech 3 bestehen. Figur 2C zeigt auf der Außenseite einer Leitschaufel ein Trapezprofilblech
13, wobei zu beachten ist, daß es sich um eine Draufsicht handelt. Das Innenblech
ist in diesem Fall perforiert. Figur 2D zeigt demgegenüber die Anordnung des Trapezprofilbleches
11.auf der Innenseite, wohingegen das Außenblech 13 eine Perforation aufweist.
1. Leitschaufel (10) für die Umlenkung einer Fluidströmung um die geradlinige Kante
einer öffnung (6), insbesondere für die Eintrittsöffnung bei einem Lüftungsschacht,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei untereinander starr miteinander verbundene Schalen
(1, 3, 11, 13) aufweist, welche die Kanten (4) mit Abstand derart umrunden, daß sie
strömungsabwärts zur Durchströmungsrichtung (5) hin konvergieren und strömungsaufwärts
außerhalb der öffnung (6) von der Strömungsmitte (7) weg divergieren und daß beide
Schalen von einer im Querschnitt an jeder von ihnen befestigten Montagestange (8)
durchsetzt sind, die sich vom Öffnungsrand etwa senkrecht zur Ströungsrichtung (5)
erstreckt.
2. Leitschaufel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen mit etwa
gleichbleibendem Abstand voneinander angeordnet sind und eine Verbindung untereinander
am Strömungseintritt in gerundeter Form (9) aufweisen, während sie von der Montagestange
(8) am strömungsabwärts liegenden Ende durchsetzt sind.
3. Leitschaufel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt
zwischen den Schalen (1, 3, 11, 13) mit einem schallisolierenden Material (2) ausgefüllt
ist.
4. Leitschaufel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine der beiden Schalen (1,13) aus gelochtem Blech besteht.
5. Leitschaufel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Schalen
(13) ein Trapezprofilblech ist, das in Längsrichtung seiner Profilierung gekrümmt
ist.
6. Leitschaufel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschaufel
(10) jeweils bei parallel gegenüberliegenden Kanten (4) mit 80% des Abstandes der
Kanten sowie symmetrisch angeordnet sind, wobei sich Montagestangen (8) zwischen den
Kanten erstrecken.
7. Leitschaufel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen einen Krümmungshalbmesser
(14) von etwa 40% des Abstandes der Kanten aufweisen und zu über 50% außerhalb der
öffnung liegen.
8. Leitschaufel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschaufel
(10) bei unter jeweils 7% von der Strömungsrichtung weg divergierenden Schachtwänden
parallel zur Strömungsrichtung weisende, strömungsabwärtige Endabschnitt besitzen.