[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine pneumatische Webmaschine.
[0002] Bei einer bisherigen Webmaschine (europäische Patentanmeldung 82850047.0, Veröffentlichungsnummer
O 060 237) ist das Riet aus Lamellen mit Ausnehmungen zusammengesetzt, welche zusammen
einen seitwärts zur Anschlaglinie hin offenen Tunnel zur Führung des die Schussförderung
versorgenden Luftstroms begrenzen. Die dem Riet zugekehrten Ränder der Lamellen des
Hilfskamms bilden dabei zusammen eine leichtgebogene Abschlusswand, mittels welcher
die seitliche Oeffnung des vom Riet begrenzten Führungstunnels während der Schussphase
abgeschlossen wird.
[0003] Die Erfindung bezweckt nunmehr diese bekannte Webmaschine und dabei insbesondere
die Ausführung des Führungstunnels zur pneumatischen Schussförderung weiter zu verbessern.
Erfindungsgemäss wird dieses Ziel dadurch erreicht, dass die Lamellen des in der Kettrichtung
hin und herbewegenden Rietes zusammen mit einem an der Anschlagseite desselben angeordneten,
aus in ihrer Ebene profilierten Lamellen bestehenden Hilfskamm einen Tunnel zur pneumatischen
Förderung der Schussfäden begrenzen und bei welchem der Hilfskamm gegenüber dem Riet
bewegbar ist zwischen einer während der Schussphase eingenommenen geschlossenen Lage,
in welcher der Fördertunnel ringsherum geschlossen ist, und einer während der Rietanschlagphase
eingenommenen geöffneten Lage, in welcher die Schussfäden seitlich aus dem Tunnel
treten können, wobei das Riet aus geraden Rietstäben zusammengesetzt ist.
[0004] Die Anwendung gerader Rietstäben und also eines sogenannten "rechten" oder "normalen"
Rietes weist an erster Stelle den Vorteil auf, dass es erheblich billiger als ein
profiliertes Riet ist, was zumal in jenen Fällen spricht, in welchen in einer universellen
Webmaschine Riete mit unterschiedenen Teilungen und Lamelldicken zur Verarbeitung
verschiedener Arte von Kettgarnen montierbar sein sollen. Ein rechtes Riet hat weiter
den Vorteil, dass der Breithalter der Anschlaglinie näher liegen kann und dadurch
besser seine Breithaltefunktion ausüben kann als im Falle eines profilierten Rietes.
Die Anwendung rechter Rietstäbe impliziert selbstverständlich, dass das Tunnelprofil
dabei in den dem Riet zugekehrten Rändern der Hilfskammlamellen vorhanden sein soll.
[0005] Es wird bemerkt, dass pneumatische Webmaschinen, in welchen ein rechtes Riet zusammen
mit einem Hilfskamm angewandt wird, an sich allgemein bekannt sind. In diesen bekannten
Fällen handelt es sich dann jedoch um einen Kamm, bei welchem das Riet nicht zur Bildung
eines Schusstunnels beiträgt dadurch dass der Hilfskamm dabei aus ringförmigen Lamellen
mit einem Austrittsspalt für die Schussfäden zusammengesetzt ist.
[0006] Diesen bekannten Ausführungen gegenüber weist die erfindungsgemässe Ausführung den
Vortei auf kompakter zu sein. Wegen des Umstandes, dass das Riet und der Hilfskamm
während der Rietanschlagbewegung auseinander bewegen,bekommt man den Raum welcher
notwendig ist um die Lamellen des Hilfskamms beim ins Webfach Hinein- und aus dem
Webfach Hinausbewegen richtig zwischen den angrenzenden Gruppen von Kettfäden zu führen.
[0007] Die Erfindung wird unten anhand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 ist ein schematischer Schnitt durch das Webfach einer pneumatischen Webmaschine,
mit dem Riet in der zurückgezogenen Lage und mit dem Hilfskamm in noch geschlossener
Lage, und
Fig. 2 ist eine Seitenansicht des Mechanismus zur Bewirkung der Oeffnungs- und Schliessbewegungen
des Hilfskamms gegenüber dem Riet.
[0008] In der Zeichnung ist mit 1 das von den oberen und den unteren Kettfäden 2 begrenzte
Webfach dargestellt. Das aus geraden Rietstäben zusammengesetzte Riet 3 arbeitet mit
einem aus profilierten Lamellen zusammengesetzten-Hilfskamm 4 zusammen.
[0009] In der in Fig. 1 mit vollgezogenen Linien dargestellten zurückgezogenen Lage des
Rietes 3 bilden die geraden Rietstäben zusammen mit den Lamellen des Hilfskamms 4
einen ringsherum geschlossenen Führungstunnel 5 für den Luftstrom mittels welchen
die Schussfäden ins Webfach eingetragen werden. Dieser Luftstrom wird in bekannter
Weise von einer, in der Zeichnung nicht näher dargestellten, ebenso wie das Riet an
der, um die Achse 6 hin und her bewegbaren Lade 7 (siehe Fig. 2) montierten Blasdüse
geliefert. Der Schussprozess, welcher bereits während der vorangehenden Bewegung des
Rietes 3 aus der Anschlaglage zur dargestellten zurückgezogennen Lage bereits in Gang
gesetzt wurde, wird beendet sein kurz nachedem das Riet wieder gemäss dem Pfeil I
in Richtung der Anschlaglinie 8 zu bewegen angefangen hat. Von diesem Zeitpunkt ab
findet die Rietanschlagphase statt. Während dieser Phase ist der ins Webfach eingetragene
Schussfaden aus dem Tunnel 5 freizumachen. Dazu ist der Hilfskamm 4 gemäss dem Pfeil
II gegenüber dem Riet 3 bewegbar, so dass ein Raum zwischen dem Riet und dem Hilfskamm
4 entsteht, über welchen der eingetragene Schussfaden aus dem Tunnel auszutreten vermag.
In der letzten Phase der Rietanschlagbewegung tritt der Hilfskamm 4 mit seinen Lamellen
zwischen den Kettfäden hindurch aus dem Webfach, so dass der Anschlag des eingetragenen
Schussfadens ins Tuch darauf ungehindert stattfinden kann.
[0010] Nach dem Rietanschlag, während der Bewegung des Rietes in die Richtung entgegengesetzt
des Pfeils I, wird der Hilfskamm mit seinen Lamellen zwischen den unteren Kettfäden
hindurch wieder ins Webfach gebracht und zwar derart, dass so schnell wie möglich
erneut zusammen mit dem Riet ein ringsheru geschlossener Tunnel zur Förderung des
nächsten Schussfadens erhalten wird.
[0011] Es leuchtet ein, dass der Fördertunnel während der Einschlagphase so lange wie möglich
geschlossen bleiben soll. Dies besagt, dass die Bewegung des Hilfskamms gegenüber
des (hin und herbewegenden) Rietes vorzugsweise im Gebiet in der Nähe der Anschlaglinie
8 stattfindet.
[0012] Der dazu dienende Mechanismus wird nunmehr anhand der Fig. 2 näher erläutert. Mit
vollgezogenen Linien ist dieser Mechanismus in der Lage dargestellt, welche der Anschlaglage
des Rietes entspricht. Der Hilfskamm 4 ist am freien Ende eines Tragarmes 9 befestigt,
welcher mit ihrem anderen Ende um eine Achse 10 schwenkbar an einem festen, jedoch
verstellbaren Teil 11 des Maschinenrahmens montiert ist. An der Lade ist mittels eines
Stutzens 12 ein Gelenkpunkt 13 formiert, welcher mit einem zwischenliegenden Gelenkpunkt
14 des Tragarmes 9 mittels einer Verbindungsstange 15 verbunden ist.
[0013] Die Gelenkpunkte 10,13 und 14 sind derart gegenüber der Drehungsachse 6 der Lade
7 angeordnet, dass in der ersten Phase der rückgehenden Bewegung der Lade mit dem
Riet aus der Anschlaglage eine schnelle Bewegung des Hilfskamms 4 gegenüber dem Riet
3 in Richtung eines geschlossenen Schussfördertunnels stattfindet, während in der
nächsten Phase der rückgehenden Bewegung des Rietes, bis zur Erreichung der zurückgezogenen
Lage, nur eine geringe Bewegung des Hilfskamms gegenüber dem Riet stattfindet. Dies
alles geht hervor aus dem Vergleich der am meisten links liegenden, zurückgezogenen
Lage und der Zwischenlage in Fig. 2. Wie ersichtlich, ist der Fördertunnel 5 in der
gezeichneten Zwischenlage bereits praktisch geschlossen, so dass die Schussphase bereits
bei dieser Zwischenlage des Rietes anfangen kann.
[0014] Obenstehend wurden nur die an einer Seite der Webmaschine angeordneten Teile des
Bewegungsmechanismus des Hilfskamms 4 beschrieben. Es leuchtet jedoch ein, dass an
der gegenüberliegenden Seite der Webmaschine dieselben Teile vorhanden sind, so dass
der sich über die ganze Webbreite erstreckende Hilfskamm 4 tatsächlich von zwei Tragarmen
bzw. Tragarmzusammensetzungen 9 getragen wird.
[0015] Es wird noch bemerkt, dass die Schussförderung wie bei bekannten pneumatischen Webmaschinen
von einer Anzahl über die Webbreite verteilt angeordneten Hilfsbalsdüsen unterstützt
sein kann. Diese Hilfsblasdüsen, welche nicht näher in der Zeichnung dargestellt sind,
könnten dabei Teile des Hilfskamms 4 sein, in einer an sich bekannten und zum Beispiel
in der obengenannten europäischen Patentanmeldung beschriebenen Weise.
1. Pneumatische Webmaschine, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Lamellen des in der
Kettrichtung hin und herbewegenden Rietes zusammen mit einem, an der Anschlagseite
desselben angeordneten, aus in ihrer Ebene profilierten Lamellen bestehenden Hilfskamm
einen Tunnel zur pneumatischen Förderung der Schussfäden begrenzen und bei welchem
der Hilfskamm gegenüber dem Riet bewegbar ist zwischen einer während der Schussphase
eingenommenen geschlossenen Lage, in welcher der Fördertunnel ringsherum geschlossen
ist, und einer während der Rietanschlagphase eingenommenen geöffneten Lage, in welcher
die Schussfäden seitlich aus dem Tunnel treten können, wobei das Riet aus geraden
Rietstäben zusammengesetzt ist.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rietkamm am freien
Ende eines um einen festen Punkt schwenkbaren Tragarmes befestigt ist, von welchem
ein zwischenliegender Punkt mittels einer Verbindungsstange mit einem festen Punkt
der das Riet tragenden, hin und hergehenden Lade, gekuppelt ist, wobei die genannten
Punkte derart gegenüber der Ladenwelle angeordnet sind dass der Kamm in der Beginnphase
der Rietbewegung aus der Anschlaglage zur zurückgezogenen Rietlage eine schnelle Bewegung
gegenüber dem Riet unter Verschluss des Fördertunnels durchführt, während in der darauffolgenden
Phase bis zur Erreichung der zurückgezogenen Lage nur eine geringe relative Bewegung
zwischen Hilfskamm und Riet stattfindet.