(19)
(11) EP 0 133 415 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.02.1985  Patentblatt  1985/08

(21) Anmeldenummer: 84810248.9

(22) Anmeldetag:  22.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 22.07.1983 NL 8302626

(71) Anmelder: Rüti-Te Strake B.V.
NL-5750 AA Deurne (NL)

(72) Erfinder:
  • Gunneman, Paul
    NL-5731 RM Mierlo (NL)

(74) Vertreter: Gubler, Hans (CH) et al
Hochgrütstrasse 18
CH-8472 Seuzach
CH-8472 Seuzach (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Pneumatische Webmaschine


    (57) Das Riet der Webmaschine bildet mit einem Hilfskamm den Fördertunnel für die Schussfäden. Das Riet besteht aus geraden Lamellen, so dass der Tunnel hauptsächlich im Hilfskamm vorgesehen ist. Ein gerades Riet ist billiger als ein profiliertes, zumal wenn das Webprodukt Riete mit unterschiedener Teilung und Lamellendicke benötigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine pneumatische Webmaschine.

    [0002] Bei einer bisherigen Webmaschine (europäische Patentanmeldung 82850047.0, Veröffentlichungsnummer O 060 237) ist das Riet aus Lamellen mit Ausnehmungen zusammengesetzt, welche zusammen einen seitwärts zur Anschlaglinie hin offenen Tunnel zur Führung des die Schussförderung versorgenden Luftstroms begrenzen. Die dem Riet zugekehrten Ränder der Lamellen des Hilfskamms bilden dabei zusammen eine leichtgebogene Abschlusswand, mittels welcher die seitliche Oeffnung des vom Riet begrenzten Führungstunnels während der Schussphase abgeschlossen wird.

    [0003] Die Erfindung bezweckt nunmehr diese bekannte Webmaschine und dabei insbesondere die Ausführung des Führungstunnels zur pneumatischen Schussförderung weiter zu verbessern. Erfindungsgemäss wird dieses Ziel dadurch erreicht, dass die Lamellen des in der Kettrichtung hin und herbewegenden Rietes zusammen mit einem an der Anschlagseite desselben angeordneten, aus in ihrer Ebene profilierten Lamellen bestehenden Hilfskamm einen Tunnel zur pneumatischen Förderung der Schussfäden begrenzen und bei welchem der Hilfskamm gegenüber dem Riet bewegbar ist zwischen einer während der Schussphase eingenommenen geschlossenen Lage, in welcher der Fördertunnel ringsherum geschlossen ist, und einer während der Rietanschlagphase eingenommenen geöffneten Lage, in welcher die Schussfäden seitlich aus dem Tunnel treten können, wobei das Riet aus geraden Rietstäben zusammengesetzt ist.

    [0004] Die Anwendung gerader Rietstäben und also eines sogenannten "rechten" oder "normalen" Rietes weist an erster Stelle den Vorteil auf, dass es erheblich billiger als ein profiliertes Riet ist, was zumal in jenen Fällen spricht, in welchen in einer universellen Webmaschine Riete mit unterschiedenen Teilungen und Lamelldicken zur Verarbeitung verschiedener Arte von Kettgarnen montierbar sein sollen. Ein rechtes Riet hat weiter den Vorteil, dass der Breithalter der Anschlaglinie näher liegen kann und dadurch besser seine Breithaltefunktion ausüben kann als im Falle eines profilierten Rietes. Die Anwendung rechter Rietstäbe impliziert selbstverständlich, dass das Tunnelprofil dabei in den dem Riet zugekehrten Rändern der Hilfskammlamellen vorhanden sein soll.

    [0005] Es wird bemerkt, dass pneumatische Webmaschinen, in welchen ein rechtes Riet zusammen mit einem Hilfskamm angewandt wird, an sich allgemein bekannt sind. In diesen bekannten Fällen handelt es sich dann jedoch um einen Kamm, bei welchem das Riet nicht zur Bildung eines Schusstunnels beiträgt dadurch dass der Hilfskamm dabei aus ringförmigen Lamellen mit einem Austrittsspalt für die Schussfäden zusammengesetzt ist.

    [0006] Diesen bekannten Ausführungen gegenüber weist die erfindungsgemässe Ausführung den Vortei auf kompakter zu sein. Wegen des Umstandes, dass das Riet und der Hilfskamm während der Rietanschlagbewegung auseinander bewegen,bekommt man den Raum welcher notwendig ist um die Lamellen des Hilfskamms beim ins Webfach Hinein- und aus dem Webfach Hinausbewegen richtig zwischen den angrenzenden Gruppen von Kettfäden zu führen.

    [0007] Die Erfindung wird unten anhand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    Fig. 1 ist ein schematischer Schnitt durch das Webfach einer pneumatischen Webmaschine, mit dem Riet in der zurückgezogenen Lage und mit dem Hilfskamm in noch geschlossener Lage, und

    Fig. 2 ist eine Seitenansicht des Mechanismus zur Bewirkung der Oeffnungs- und Schliessbewegungen des Hilfskamms gegenüber dem Riet.



    [0008] In der Zeichnung ist mit 1 das von den oberen und den unteren Kettfäden 2 begrenzte Webfach dargestellt. Das aus geraden Rietstäben zusammengesetzte Riet 3 arbeitet mit einem aus profilierten Lamellen zusammengesetzten-Hilfskamm 4 zusammen.

    [0009] In der in Fig. 1 mit vollgezogenen Linien dargestellten zurückgezogenen Lage des Rietes 3 bilden die geraden Rietstäben zusammen mit den Lamellen des Hilfskamms 4 einen ringsherum geschlossenen Führungstunnel 5 für den Luftstrom mittels welchen die Schussfäden ins Webfach eingetragen werden. Dieser Luftstrom wird in bekannter Weise von einer, in der Zeichnung nicht näher dargestellten, ebenso wie das Riet an der, um die Achse 6 hin und her bewegbaren Lade 7 (siehe Fig. 2) montierten Blasdüse geliefert. Der Schussprozess, welcher bereits während der vorangehenden Bewegung des Rietes 3 aus der Anschlaglage zur dargestellten zurückgezogennen Lage bereits in Gang gesetzt wurde, wird beendet sein kurz nachedem das Riet wieder gemäss dem Pfeil I in Richtung der Anschlaglinie 8 zu bewegen angefangen hat. Von diesem Zeitpunkt ab findet die Rietanschlagphase statt. Während dieser Phase ist der ins Webfach eingetragene Schussfaden aus dem Tunnel 5 freizumachen. Dazu ist der Hilfskamm 4 gemäss dem Pfeil II gegenüber dem Riet 3 bewegbar, so dass ein Raum zwischen dem Riet und dem Hilfskamm 4 entsteht, über welchen der eingetragene Schussfaden aus dem Tunnel auszutreten vermag. In der letzten Phase der Rietanschlagbewegung tritt der Hilfskamm 4 mit seinen Lamellen zwischen den Kettfäden hindurch aus dem Webfach, so dass der Anschlag des eingetragenen Schussfadens ins Tuch darauf ungehindert stattfinden kann.

    [0010] Nach dem Rietanschlag, während der Bewegung des Rietes in die Richtung entgegengesetzt des Pfeils I, wird der Hilfskamm mit seinen Lamellen zwischen den unteren Kettfäden hindurch wieder ins Webfach gebracht und zwar derart, dass so schnell wie möglich erneut zusammen mit dem Riet ein ringsheru geschlossener Tunnel zur Förderung des nächsten Schussfadens erhalten wird.

    [0011] Es leuchtet ein, dass der Fördertunnel während der Einschlagphase so lange wie möglich geschlossen bleiben soll. Dies besagt, dass die Bewegung des Hilfskamms gegenüber des (hin und herbewegenden) Rietes vorzugsweise im Gebiet in der Nähe der Anschlaglinie 8 stattfindet.

    [0012] Der dazu dienende Mechanismus wird nunmehr anhand der Fig. 2 näher erläutert. Mit vollgezogenen Linien ist dieser Mechanismus in der Lage dargestellt, welche der Anschlaglage des Rietes entspricht. Der Hilfskamm 4 ist am freien Ende eines Tragarmes 9 befestigt, welcher mit ihrem anderen Ende um eine Achse 10 schwenkbar an einem festen, jedoch verstellbaren Teil 11 des Maschinenrahmens montiert ist. An der Lade ist mittels eines Stutzens 12 ein Gelenkpunkt 13 formiert, welcher mit einem zwischenliegenden Gelenkpunkt 14 des Tragarmes 9 mittels einer Verbindungsstange 15 verbunden ist.

    [0013] Die Gelenkpunkte 10,13 und 14 sind derart gegenüber der Drehungsachse 6 der Lade 7 angeordnet, dass in der ersten Phase der rückgehenden Bewegung der Lade mit dem Riet aus der Anschlaglage eine schnelle Bewegung des Hilfskamms 4 gegenüber dem Riet 3 in Richtung eines geschlossenen Schussfördertunnels stattfindet, während in der nächsten Phase der rückgehenden Bewegung des Rietes, bis zur Erreichung der zurückgezogenen Lage, nur eine geringe Bewegung des Hilfskamms gegenüber dem Riet stattfindet. Dies alles geht hervor aus dem Vergleich der am meisten links liegenden, zurückgezogenen Lage und der Zwischenlage in Fig. 2. Wie ersichtlich, ist der Fördertunnel 5 in der gezeichneten Zwischenlage bereits praktisch geschlossen, so dass die Schussphase bereits bei dieser Zwischenlage des Rietes anfangen kann.

    [0014] Obenstehend wurden nur die an einer Seite der Webmaschine angeordneten Teile des Bewegungsmechanismus des Hilfskamms 4 beschrieben. Es leuchtet jedoch ein, dass an der gegenüberliegenden Seite der Webmaschine dieselben Teile vorhanden sind, so dass der sich über die ganze Webbreite erstreckende Hilfskamm 4 tatsächlich von zwei Tragarmen bzw. Tragarmzusammensetzungen 9 getragen wird.

    [0015] Es wird noch bemerkt, dass die Schussförderung wie bei bekannten pneumatischen Webmaschinen von einer Anzahl über die Webbreite verteilt angeordneten Hilfsbalsdüsen unterstützt sein kann. Diese Hilfsblasdüsen, welche nicht näher in der Zeichnung dargestellt sind, könnten dabei Teile des Hilfskamms 4 sein, in einer an sich bekannten und zum Beispiel in der obengenannten europäischen Patentanmeldung beschriebenen Weise.


    Ansprüche

    1. Pneumatische Webmaschine, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Lamellen des in der Kettrichtung hin und herbewegenden Rietes zusammen mit einem, an der Anschlagseite desselben angeordneten, aus in ihrer Ebene profilierten Lamellen bestehenden Hilfskamm einen Tunnel zur pneumatischen Förderung der Schussfäden begrenzen und bei welchem der Hilfskamm gegenüber dem Riet bewegbar ist zwischen einer während der Schussphase eingenommenen geschlossenen Lage, in welcher der Fördertunnel ringsherum geschlossen ist, und einer während der Rietanschlagphase eingenommenen geöffneten Lage, in welcher die Schussfäden seitlich aus dem Tunnel treten können, wobei das Riet aus geraden Rietstäben zusammengesetzt ist.
     
    2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rietkamm am freien Ende eines um einen festen Punkt schwenkbaren Tragarmes befestigt ist, von welchem ein zwischenliegender Punkt mittels einer Verbindungsstange mit einem festen Punkt der das Riet tragenden, hin und hergehenden Lade, gekuppelt ist, wobei die genannten Punkte derart gegenüber der Ladenwelle angeordnet sind dass der Kamm in der Beginnphase der Rietbewegung aus der Anschlaglage zur zurückgezogenen Rietlage eine schnelle Bewegung gegenüber dem Riet unter Verschluss des Fördertunnels durchführt, während in der darauffolgenden Phase bis zur Erreichung der zurückgezogenen Lage nur eine geringe relative Bewegung zwischen Hilfskamm und Riet stattfindet.
     




    Zeichnung