[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anschlußbewehrung für die Hauptbewehrung einer
Stahlbetonkonstruktion, bestehend aus mindestens zwei, in Winkelform gebogenen Stäben,
deren einer freier Schenkel sich an der zu ihr unter einem Winkel geneigt verlaufenden
Hauptbewehrung abstützt.
[0002] Um das Verlegen von Bewehrungen zu beschleunigen, hat man in den letzten 15 Jahren
eine Reihe von Entwicklungsarbeiten durchgeführt. Es wurden Bügelmatten, z. B. aus
der AT-PS 346 046 bekannte Stabscharen, Stabscharen und Matten mit Abstandhaltern,
Distanzhalter in Schlangen- oder anderen Formen, Schubleitern u. dgl. entwickelt,
um nur einige zu nennen.
[0003] Nach wie vor ist aber das Verlegen der Anschlußeisen für aufgehende Bauteile, wie
z. B. das Verlegen und Befestigen der Stecker für aufgehende Wände, ungelöst.
[0004] In der derzeitigen Praxis finden zweierlei Verlegearten Anwendung:
1. Man befestigt die Stecker einmal an der unten liegenden Bewehrung und dann, mit
Hilfe von zusätzlichen Montagestäben, auch an der obenliegenden Bewehrung, um den
Stab bzw. Stecker mindestens an zwei Punkten halten zu können. Die Nachteile dabei
sind:
a) der enorme Arbeitsaufwand, da man:
- die verhältnismäßig dünnen Stäbe einzeln befestigen und darüberhinaus mit kunstvollen
Maßnahmen und Hilfe von zusätzlichen Montagestäben in die richtige Position bringen
muß,
- das eine Ende unter 90° gebogen werden muß, um den Stecker an die untenliegende
Bewehrung anbinden zu können;
b) der Stahlmehrverbrauch,welcher dadurch entsteht, daß man:
- die Stecker über die notwendigen Verankerungslängen einmal bis zu der unten liegenden
Bewehrung führen und dann abbiegen muß, um jeden Stab mindestens zweimal anbinden
zu können,
- zusätzliche Verbindung bzw. Montagestäbe im Bereich der obenliegenden Bewehrung
benötigt, um die einzelnen Stecker in ihrer richtigen Position befestigen zu können;
c) die nach dem Betonieren sich ergebende Ungenauigkeit, welche trotz genauer Verlegung
oft nicht zu vermeiden ist, da während des Betonierens mehrere Stäbe durch den Druck
des frischen Betons weggeschoben werden können. Als Ergebnis muß man die weggeschobenen
Stäbe mühselig zurückkröpfen, wobei oft auch Beton gestemmt werden muß, um den Stecker
in die richtige Position zu bekommen.
2. Man bringt die Stecker in den noch frischen Beton ein, z. B. durch Einstecken.
Auch diese Art des Verlegens ist nachteilig, da
a) der Verbund zwischen Stecker und Beton nicht einwandfrei ist, weil die Stecker
zu einem Zeitpunkt in den Beton gelangen werden, wo der Abbindungsprozeß im letzteren
begonnen hat;
b) Ungenauigkeiten auftreten, welche dadurch bedingt sind, daß
- einerseits auf dem frischen Beton aufgehende Wände noch nicht aufgerissen sind,
anderseits
- das Einführen der Stecker oft auf die obenliegende Bewehrung anstößt und man dann
gezwungen ist, dieser auszuweichen.
[0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, den vorgenannten Mehrverbrauch an Stahl zu
ersparen, den nötigen Arbeitsaufwand zu vermindern und ein exaktes Verlegen der Anschlußbewehrung
zu ermöglichen, ohne Gefahr einer Verschiebung während des Betonierens.
[0006] Es soll erfindungsgemäß eine Befestigungsvorrichtung vorgesehen werden, welche es
ermöglicht, nach Verlegen der obenliegenden Bewehrung erstens keine Einzelstäbe, sondern
eine Mehrzahl von in Elemente (Stabscharen oder Spezialmatten) zusammengefaßten Stäben
zu verlegen, zweitens die so verlegten Elemente sicher mit der obenliegenden Bewehrung
zu verbinden und drittens den von der Wandstärke vorgegebenen Abstand zwischen den
zwei Reihen von Steckern genauestens, ohne Einmessen durch den vorgesehenen Anschlag,
einzuhalten.
[0007] Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung dieser Aufgabe dadurch, daß die in Winkelform
gebogenen Stäbe mit ihrem anderen freien Schenkel an einer Stabschar oder einer Baustahlmatte
parallel zueinander angeordnet sind und daß die parallel zu diesem anderen Schenkel
verlaufenden Stäbe der Stabschar oder der Matte über die Ecke des Winkelstabes frei
hinausragen.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform besteht dabei darin, daß die beiden Winkelstäbe durch
einen Querstab verbunden sind bzw. einen solchen, einstückig ausgebildeten, an sich
bekannten Bügel bilden.
[0009] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
von beispielhaften Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes an Hand der Zeichnungen;
es zeigen:
Fig. 1 die Frontansicht einer Stabschar, an welcher eine Befestigungsvorrichtung in
Form eines U-förmig gebogenen und an beiden Enden abgekanteten Stabes vorgesehen ist,
Fig. 2 die zugehörige Stirnansicht,
Fig. 3 ein Schaubild des Elementes nach Fig. 1,
die Fig. 4 und 5 je eine Variantenausführung, u. zw. im Schaubild,
Fig. 6 zwei nebeneinander zu verlegende Befestigungs-elemente und
Fig. 7 in einem schematischen Schnitt eine Fundamentplatte mit aufgehender Betonwand
und Steckerelementen nach der Erfindung.
[0010] Wie aus den Fig. 1 bis 3 hervorgeht, ist eine Stabschar 1 dargestellt, bei der die
parallel verlaufenden Stäbe 1' durch Haltestäbe 2 zusammengefaßt und verbunden sind.
Als Befestigungsvorrichtung ist dabei ein U-förmig in Rechteckform gebogener und an
beiden freien Enden um 90
0 aus seiner Ebene abgekanteter Bewehrungsstab 3 angeordnet worden. Das so nach Fig.
1 als Anschlußbewehrung gebildete Steckerbewehrungselement ist mit E 1 bezeichnet.
[0011] Wie aus der Stirnansicht (Fig. 2) dieses Elementes E1, gesehen in Richtung der Pfeile
Pf 1, hervorgeht, bestimmt die Schenkellänge Y1 zweckmäßig den Abstand zwischen zwei
Reihen von Steckerbewehrungselementen, da dann die Stäbe 1' des benachbarten Elementes
an den Mittelteil des Bügelstabes 3 als Anschlag anliegen, und diese Schenkellänge
Y1 muß somit jeweils der vorgeschriebenen oder benötigten Wandstärke entsprechen.
[0012] Das Element E 2 nach Fig. 4 unterscheidet sich von dem Element E1 der Fig. 1 dadurch,
daß der abgewinkelte U-förmig gebogene Stab 3 durch zwei Stäbe 4, je in Winkelform
mit Schenkeln 4' und 4" ersetzt ist. Die Schenkel 4' sind dabei an den Stäben 1' angeschweißt.
Diese Ausführungsmöglichkeit ist zeitsparend vom Biegen her, bietet aber keinen Anschlag
bei zwei parallel verlaufenden Reihen von Steckern.
[0013] Nach Fig. 5 ist ein Bewehrungselement E 3 vorgesehen, bei dem auch, wie bei den vorhergehenden
Elementen, die Stäbe 1' durch die Haltestäbe 2 biegesteif, d. h. formstabil, zu einem
Element verbunden sind. Die Befestigung eines solchen Bewehrungselementes E 3 an jedem
beliebigen Bewehrungsnetz ist durch die Winkelstäbe 4 ermöglicht. Diese in Winkelform
gebogenen Stäbe 4 sind mit ihren kürzeren Schenkeln 4', vorzugsweise durch Schweißen,
mit mindestens zwei Stäben 1' der Stabschar 1 verbunden. Beide Winkelstäbe 4 sind
durch einen geraden Stab 5 verbunden, u. zw. so, daß der Stab 5 parallel zur Ebene
der Stabschar 1 verläuft und den gewünschten Abstand Y1 als Anschlag von der Stabscharebene
aufweist. Wie erwähnt, ist der Abstand Y1 so zu bemessen, daß er als Anschlag bei
Verlegung einer zweiten, parallel zur ersten Stabscharebene verlaufenden Stabscharreihe,
also zweier zueinander parallel liegender Elemente E 3, dienen kann.
[0014] In Fig. 6 sind zwei Steckerbewehrungselemente, in der Stirnansicht gemäß der Richtung
der Pfeile Pf 2 der Fig. 5, dargestellt, wobei das zweite Steckerbewehrungselement
E 3.1 mit dem Bewehrungselement E 3 identisch gleich oder aber, betreffend Stabdurchmesser,
auch unterschiedlich sein kann. Beim Einbau wird so vorgegangen:
Zunächst ist das Steckerbewehrungselement E 3 in der Weise zu verlegen, daß der waagrechte
Schenkel des Winkelstabes 4 auf der obenliegenden Plattenbewehrung aufliegt. Der Stab
4 ist dann mit der obenliegenden Plattenbewehrung, vorzugsweise durch Binden mit Draht,
zu verbinden. Dann kann das Steckerbewehrungselement E 3.1 montiert werden, u. zw.
so, daß einerseits wiederum der waagrechte Schenkel des Winkelstabes 4 auf die obenliegende
Plattenbewehrung aufliegt, anderseits aber das Element E 3.1 in Richtung der Pfeile
Pf. 3 soweit geschoben wird, bis der senkrechte Schenkel des Winkelstabes 4 an den
Stab 5 des Elementes E 3 anstößt. Dadurch kann der vorgeschriebene Abstand zwischen
den beiden Steckerreihen ohne zusätzliches Messen genauestens eingehalten werden.
[0015] Fig. 7 zeigt im Schnitt eine Fundamentplatte mit aufgehender Betonwand bei diesem
Einbau. Die unten liegende Plattenbewehrung besteht aus den Stäben 6 und 7, die oben
liegende Bewehrung aus den Stäben 8 und 9. Die Steckerbewehrungselemente E 3 und E
3.1 werden in Richtung des Pfeiles Pf. 4 soweit nach unten eingeschoben, bis die Stäbe
2 und 5 an den Stäben 9 anstoßen. Dann wird das Element E 3.1 in Richtung des Pfeiles
5 so weit geschoben, bis seine Stäbe 1' auf Stab 5 des Elementes-E 3 anstoßen. Daraufhin
werden die Stäbe 2 und 5 mit Draht an die Stäbe 9 gebunden. Ein Zusatzstab 10 kann
dann parallel zu den Stäben 8 eingefügt werden.
[0016] Wiewohl an Stabscharen 1 als Beispiel beschrieben, kann die Erfindung auch sinngemäß
an Baustahlmatten angeordnet werden.
[0017] Im Rahmen der Erfindung sind weitere Ausgestaltungen der Anschlußbewehrung möglich.
So können z. B. bei den Ausbildungen nach den Fig. 4 - 8 auch mehr als zwei Winkelstäbe
4 vorgesehen werden. Der Winkel, den die Schenkel 4" zur Ebene der Stabscharen 1 oder
der Baustahlmatte einschließt, kann auch ein anderer als ein rechter Winkel sein.