[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter für die Abgabe einer genau bemessenen Dosis
eines geeigneten Stoffes, wobei der Behälter aus einer im wesentlichen zylindrischen
Hülse mit geschlossenem Boden und aus einem gegen den Boden beweglichen Schneidwerkzeug
und aus einem, die obere Öffnung der Hülse verschließenden, beweglichen Deckel, die
so eingerichtet sind, daß ein Druck auf den Deckel diesen gegen das Werkzeug und dieses
gegen den Boden zwecks dessen Zerschneidung bewegt, besteht.
[0002] Es ist bekannt, becherförmige Behälter mit einem Flansch zwecks Einhängen in den
Hals einer Flasche auch mit einem rohrförmigen Schneidwerkzeug zu versehen, welches
nach unten gedrückt werden kann, um den Boden des Bechers aufzuschneiden, so daß der
Becherinhalt in die Flasche fließen kann. Das ist z.B. aus der schwedischen Offenlegungsschrift
Nr. 395 663, GB-PS 1 083 335, FR-PS 1 568 362, DE-PS 2 211 753 und US-PS 3 156 369,
3 439 823 und 3 603 469 zu entnehmen, die in allen Fällen die beschriebene Methode
des Aufschneidens eines Bodens zwischen zwei Behältern, von denen der eine die oben
beschriebene Becherform hat, umfassen. Gemeinsam für alle ist jedoch, daß Becher und
Flasche untrennbar miteinander verbunden sein müssen, um als eine zweikammrige Verpackung
dienen zu können. Dasselbe kann auch vom GB-Patent 1 042 626 gesagt werden, wo die
wahrscheinlich ursprünglichste Form dieser Technik gezeigt ist.
[0003] Gegenstand der dänischen Patentanmeldung Nr. 4600/81 (europäische Patentanmeldung
Nr. 82109595.7) ist eine Patrone für chemische Konzentrate, welche als Hauptbestandteil
einen offenendigen Zylinder mit einem oberen Flansch hat, während die anderen Teile
ein bewegliches Druckwerkzeug innerhalb dieses Zylinders und einen beweglichen Boden,
der die untere Öffnung des Zylinders verschließt, umfassen. Weiterhin gibt es eine
Anzahl von Dichtungs- und Verschließorganen, welche die hermetisch gedichtete Patrone
als einen von jeglicher Verbindung mit einem anderen Körper unabhängigen Behälter
sichern. Diese Patrone hat den weiteren Vorteil, daß sie aus jedem gangbaren Werkstoff
einschließlich korrosionsfesten Metallen bestehen kann und daß ihre Teile im wesentlichen
für eine Wiederverwendung aus wirtschaftlichen Gründen geeignet sind. Demgegenüber
muß die Patrone zwei Dichtungsstellen haben, die eine zwischen dem Druckwerkzeug und
dem Zylinder und die andere zwischen dem Boden und dem Zylinder.
[0004] Die Aufgabe dieser Erfindung ist, einen von anderen Bindungen unabhängig funktionierenden
Behälter zu schaffen, welcher nur eine Dichtungsstelle hat und welcher darüber hinaus
ein selbständiges Schneidewerkzeug hat und einen von diesem getrennten Verschluß über
dem Werkzeug. Ein solcher Behälter ist so leicht zu füllen wie eine gewöhnliche Dose,
und da der Verschluß nicht mit dem Schneidewerkzeug verbunden ist, kann der Behälter
- ohne Probleme mit eingeschlossener Luft - leicht geschlossen werden. Aus diesen
Gründen kann der erfindungsgemäße Behälter auch relativ große Dimensionen haben, so
daß man ihn mit der einen Hand in den Hals eines Empfängerbehälters halten kann und
zur Entleerung, mit der anderen Hand auf den Verschluß schlagend, mit diesem das Werkzeug
gegen den Boden treiben kann.
[0005] Um diese Aufgabe zu erreichen, ist die Erfindung durch die im Hauptanspruch angegebenen
Merkmale gekennzeichnet. Erfindungsgegenstand ist somit ein Behälter, der eine genau
bemessene Portion eines schüttbaren Stoffes enthält und aus einer im wesentlichen
zylindrischen Hülse mit integriertem Boden besteht, in deren Innenraum ein Schneidewerkzeug
so eingesetzt ist, daß sein oberes Ende gegen einen Verschluß stößt, der die Hülse
von oben verschließt. Zwischen der Innenwand der Hülse und der Außenwand des Verschlusses
sind Festhalte- und Dichtungsorgane so eingepaßt, daß der Verschluß und mit diesem
das Werkzeug gegen den Boden gedrückt werden können.
[0006] Da das Werkzeug von dem Verschluß getrennt .ist, kann es jede geeignete Form haben,
je nachdem, ob der Behälter mit flüssigem oder trockenem Gut gefüllt wird, da die
Fließeigenschaften verschiedene Auslaufbedingungen verlangen können; die Verbindung
zwischen Verschluß und Hülse ist die einzige Dichtungsstelle; der Verschluß, das Werkzeug
und die Hülse können gegebenenfalls aus je einem anderen Werkstoff, speziellen Aufgaben
entsprechend, hergestellt sein, so können auch verschiedene Verschlußformen angewendet
werden, die es erleichtern, ohne hinzusehen den Behälterinhalt zu identifizieren;
[0007] an der Dichtungsstelle können solche ineinandergreifenden Festhalteorgane verwendet
werden, die den Verschluß nach unten drücken lassen, aber das Herausziehen nach oben
verhindern.
[0008] Nach Anspruch 2 kann das Schneidewerkzeug die klassische zylindrische, an der Innenwand
der Hülse entlanggleitende Form haben, es ist jedoch oben offen, so daß es auch vor
der Füllung des Behälters in diesem eingesetzt sein kann, was besonders bei Trockengütern
ein großer Vorteil ist, da diese der späteren Einführung Widerstand entgegensetzen
können. Nach Anspruch 3 kann das zylindrische Werkzeug einen Schlitz haben, mit den
Vorteilen, daß nicht der ganze Boden weggeschnitten wird, dieser also an einer Stelle
mit der Hülse in Verbindung bleibt, so daß es, wenn die Hülse durchsichtig ist, möglich
ist, das Niveau des Inhaltes zu beobachten, besonders beim Entleeren, und daß bei
Flüssigkeiten der Eintritt von Luft während des Entleerens erleichtert wird.
[0009] Nach Anspruch 4 kann eine von vielen Alternativen für das Werkzeug ein einfacher
Stab sein, der mehr oder weniger lotrecht und nicht notwendigerweise in der Mitte
des Bodens aufgerichtet ist, so daß dessen oberstes Ende unter dem Verschluß angebracht
ist. Wenn der Stab sich gegen eine Seite des Bodens richtet, ist es leichter, diesen
so aufzureißen, daß er eine nach unten gerichtete, den Auslauf erleichternde Rampe
abgibt. Der Stab kann in seiner aufrechten Stellung durch radiale Flügel oder Querstäbe,
welche gegen die Hülseninnenwand stoßen, gehalten werden. Die Flügel können auch verhindern,
daß der Stab durch den teilweise geöffneten Boden herausfällt.
[0010] Nach Anspruch 5 kann der Stab auch in einem Stück mit dem Boden der Hülse hergestellt
sein. Hier muß erwähnt sein, daß der Stab auch hohl sein kann, wenigstens am oberen
Ende, was die im Anspruch 6 erwähnte Zusammenkoppelung von Verschluß und Stab erleichtert,
z.B. wenn ein "Druckknopfsystem" mit männlichem und weiblichem Teil verwendet wird.
Der Zweck ist auch hier, das Herausfallen des Stabes bei offenem Boden zu verhindern.
Natürlich muß die Verkoppelung nicht in der Mitte des Verschlusses angebracht sein,
sondern kann an jeder geeigneten Stelle erfolgen.
[0011] Nach Anspruch 7 kann der erfindungsgemäße Behälter ungefähr die Form einer Flasche
haben, ohne andere Formen auszuschließen. In dieser Ausführung stellt der Behälter
eine Kombination mit den Funktionen eines Trichters dar, was die verlustlose und reinliche
Überführung von selbst sehr staubenden oder leicht verdampfenden Stoffen ermöglicht.
In diesem Falle ist es auch vorteilhaft, daß das Werkzeug den Konturen der Hülse auf
eine Weise folgt, welche die Bewegung gegen den Boden ermöglicht und dazu das Herausfallen
verhindert. Diese Form ist auch sehr leicht bei eingelegtem Werkzeug zu füllen, worauf
nur der relativ flache Verschluß aufgesetzt werden muß. Indem Hülse und Werkzeug einander
folgen, ist eine doppelwandige Struktur gegeben, welche dem Behälter zusätzliche Stabilität
verleiht, was wiederum die Verwendung von dünneren Baustoffen erlaubt. Dieses gilt
auch für die in Anspruch 2 beschriebene Form.
[0012] Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung
beschrieben.
Fig. 1 ist ein Schnitt durch einen ersten Behälter, der die Form eines glatten Rohres
hat,
Fig. 1a ist ein Schnitt durch den aufgeschnittenen Bodenteil des Behälters,
Fig. 1b ist ein Schnitt durch einen Teil eines Verschlusses mit einer möglichen Dichtungsform,
Fig. 1c ist ein Schnitt durch einen Teil eines Verschlusses mit einer anderen möglichen
Dichtungsform,
Fig. 2 ist ein Schnitt durch einen anderen Behälter mit einem Stab als Schneidewerkzeug
und
Fig. 3 ist ein Schnitt durch einen dritten, flaschenförmigen Behälter.
[0013] In Fig. 1 ist eine zylindrische Hülse 1 mit einem integrierten Boden 2 versehen,
welcher aus einer schneidbaren Membrane oder einer mit einer "Sollbrechlinie" versehenen
steiferen Platte bestehen kann. Ein Schneidwerkzeug 3 erstreckt sich vom Boden aufwärts
bis etwas unter den oberen Rand der Hülse 1, wo es gegen den aufgesetzten Verschluß
5 stößt. Der Kreis bezeichnet die einzige Dichtungsstelle des Behälters.
[0014] In Fig. 1a ist gezeigt, wie das Werkzeug 3 den Boden 2 nur teilweise aufschneidet.
Im übrigen kann man sehen, wie ein Schlitz 10 die völlige Ablösung des Bodens 2 verhindert
und gleichzeitig den Eintritt von Luft in den Behälter erleichtert. Auf der rechten
Halbseite der Hülse hat diese keinen Flansch; dadurch kann unter anderem der Verschluß
5 mit einer nicht gezeigten zusätzlichen Wand versehen werden, welche den Hülsenrand
von außen umgibt und so noch besser abdichten kann.
[0015] In Fig. 1b ist der Verschluß mit einem Festhaltewulst 6 versehen, dessen Form, zusammen
mit einer entsprechenden Nut, es zuläßt, daß der Verschluß weiter nach unten getrieben
wird, dessen Herausziehen jedoch verhindert. Als allgemein gültige Beispiele sind
auch bekannte Lamellen 7 als Dichtungen gezeigt.
[0016] In Fig. 1c ist der Verschluß 5 mit einer Nut und eingelegtem 0-Ring 8 gezeigt, welcher
eine entsprechende Rinne in der Hülseninnenwand berührt, so daß er sowohl als Festhaltung
wie auch als Dichtung funktioniert, welche die Verschiebung des Verschlusses nach
unten zulassen. Der gezeigte Flansch ist nicht immer notwendig, wenn nämlich der Behälter,
wie gezeigt, lang genug ist, um mit einer Hand über einen Empfangsbehälter gehalten
werden zu können und die andere Hand auf den Verschluß 5 drückt oder schlägt, um mit
diesem das Werkzeug 3 gegen den Boden 2 zu treiben.
[0017] In Fig. 2 sieht man als Werkzeug einen Stab 4, der auf einem kegelförmigen Boden
2 steht, mit dem er auch aus einem Stück, vorzugsweise im Spritzgußverfahren, hergestellt
werden kann. Wie schon gesagt, kann der Stab 4 ein loser Teil sein, der von nicht
gezeigten radialen Flügeln oder Querstäben, deren freie Enden gegen die Hülseninnenwand
stoßen, gestützt sein kann. Der Stab 4 kann auch exzentrisch auf dem Boden 2 stehen,
so daß sein Druck gegen einen geschwächten Teil des Bodens 2 gerichtet ist. Der Boden
2 ist hier geschrägt, was die Entleerung unterstützt.
[0018] Fig. 3 zeigt, daß die Hülse 1 in einen schmaleren Abschnitt 9 mit integriertem Boden
2 übergehen kann. In dieser Ausführung kann das Schneidwerkzeug auch ein Stab sein,
wenn er nur dünner als der Teil 9 ist. Bevorzugt ist jedoch das gezeigte Werkzeug,
welches den zylindrischen Hülsenteilen 1, 9 dicht folgt, an der Ubergangsschulter
aber den Abstand hält, der für die Bewegung des Werkzeugs nötig ist..
[0019] Erfindungsgemäß kann auch das zylindrische Schneidwerkzeug mit Organen versehen sein,
die es an den Verschluß 5 ankoppeln können.
1. Behälter für die Abgabe einer genau bemessenen Dosis eines geeigneten Stoffes,
wobei der Behälter aus einer im wesentlichen zylindrischen Hülse besteht, in welcher
ein Schneidewerkzeug zum Aufschneiden des Hülsenbodens und ein Verschluß für die obere
Öffnung der Hülse eingefügt sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schneidewerkzeug
(3 oder 4) sich von einem Boden (2) der Hülse (1) bis in die Nähe des oberen Randes
der Hülse (1) erstreckt und daß ein separater Verschluß (5) mit Hilfe von Festhalte-und
Dichtungsorganen (6, 7, 8) so in den oberen Teil der Hülse (1) eingepaßt ist, daß
der Verschluß (5)
durch geeigneten Druck gegen das Werkzeug (3 oder 4) und dieses gegen den Boden (2)
verschoben werden kann.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidewerkzeug (3)
eine zylindrische Form hat und dicht an der Innenwand der Hülse (1) vom Boden (2)
bis etwas unter dem oberen Hülsenrand verläuft und daß der Verschluß (5) den übrigen
Teil der Hülse (1) so einnimmt, daß der zylindrische Teil des Verschlusses (5) gegen
den oberen Rand des Werkzeugs (3) anliegt.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (3) einen ganz
oder teilweise durchgehenden Längsschlitz (10) hat, der auf jeden Fall am unteren
Ende des Werkzeugs sein sollte.
4. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (4) die Form
eines Stabes hat, welcher sich vom Boden (2) bis unter den Verschluß (5) erstreckt
und dessen Durchmesser kleiner als der Durchmesser des Bodens (2) ist.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stab (4) mit dem Boden
(2) integriert oder auf andere Weise fest verbunden ist.
6. Behälter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet ; daß der Stab (4) hohl
ist und mit Kupplungsorganen gegen den Verschluß (5) versehen ist.
7. Behälter nach den vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(1) mit einem dünneren Halsteil (9) gegenüber dem Boden (2) versehen ist.