[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken von palettierten Gutstapeln mit
einer Heißschrumpffolie, bei dem der Gutstapel an seiner Unterseite zunächst freigestellt,
insbesondere angehoben und mit der Heißschrumpffolie derart umhüllt wird, daß deren
unterer Rand nach unten über den Gutstapel vorsteht und dieser Rand mittels eines
Gebläses unter den Gutstapel gesogen wird, bevor die Heißschrumpffolie auf ihre Schrumpftemperatur
erhitzt wird. Die Erfindung bezieht sich desweiteren auf eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens mit einer Haubenüberziehstation, einer unterhalb der Haubenüberziehstation
angeordneten Hebebühne und eines dort gleichfalls vorgesehenen Sauggebläses sowie
einer Schrumpfeinrichtung zur Erhitzung der Schrumpffolie auf Schrumpftemperatur.
[0002] Ein solches Verfahren und die zugehörige Vorrichtung ist aus der DE-OS 32 00832 bekannt.Die
Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Haubenüberziehstation und einer Schrumpfstation,
wobei beide Stationen über eine Kettenförderbahn verbunden sind. Unterhalb der Haubenüberziehstation
sind eine Hebebühne sowie ein Sauggebläse angeordnet. Mittels der Hebebühne kann der
Gutstapel so weit angehoben werden, daß der nach unten überstehende Rand der über
den Gutstapel gezogenen Schrumpffolie von dem Sauggebläse erfaßt und unter den Gutstapel
gesogen werden kann. Das Unterschlagen des unten vorstehenden Randes der Schrumpffolie
wird dabei zusätzlich durch entsprechende Werkzeuge unterstützt, die den Rand unter
den Gutstapel umbiegen. Anschließend wird der Gutstapel auf die Kettenförderbahn abgesenkt,
wobei der umgeschlagene Rand von den Ketten gegen die Unterseite des Gutstapels gepreßt
wird.
[0003] Der Gutstapel wird dann zu der Schrumpfstation transportiert, wo die Schrumpffolie
mit Heißgas beaufschlagt wird, was beispielsweise durch einen um den Gutstapel herumgeführten
Heißgasmast oder durch einen vertikal verfahrbaren Ringbrenner geschehen kann.
[0004] Bei dieser Vorrichtung und dem dazugehörigen Verfahren hat es sich als nachteilig
erwiesen, daß der Platzbedarf wegen der Nebeneinanderanordnung von Haubenüberziehstation
und Schrumpfstation relativ groß ist. Desweiteren ist der Halt der Schrumpffolie im
Bereich des unter den Gutstapel umgeschlagenen Randes nicht optimal, weil dieser Rand
wegen der mehrfach übereinander liegenden Flächen nicht durchgängig erhitzt werden
kann.
[0005] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren
derart weiterzuentwickeln, daß das Schrumpfergebnis am unteren Rand der Schrumpffolie
wesentlich verbessert ist und die Vorrichtung zudem erheblich einfacher und platzsparender
gestaltet werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der untere Rand der Schrumpffolie
in freigestelltem Zustand des Gutstapels auf Schrumpftemperatur erhitzt und der noch
auf Schrumpftemperatur - oder nur wenig darunter - befindliche Rand gegen die Unterseite
des Gutstapels gedrückt wird.
[0007] Im Unterschied zum vorbekannten Verfahren wird erfindungsgemäß der untere Rand der
Schrumpffolie zuerst erhitzt und erst dann unter den Gutstapel geschlagen. Dies hat
den Vorteil, daß die gesamte Fläche des unteren Randes der Schrumpffolie mit Heißgas
beaufschlagtund auf Schrumpftemperatur gebracht wird. Beim anschließenden Umschlagen
verkleben dann die Flächen des Randes, die aufeinander zu liegen kommen, wodurch die
Schrumpffolie in diesem Bereich einen sehr guten Halt für das nachfolgende Schrumpfen
der Seitenflächen erhält. Der untere Rand der Schrumpffolie kann dann kaum noch durch
den weiteren Schrumpfprozeß hochgezogen werden.
[0008] Davon abgesehen kann bei diesem Verfahren die Haubenüberziehstation mit der Schrumpfstation
kombiniert werden. Entsprechend geringer ist der Platzbedarf und auch der konstruktive
Aufwand für die Förderbahn.
[0009] Das Drücken des unteren Randes der Schrumpffolie gegen die Unterseite des Gutstapels
nach Erhitzen der Schrumpffolie kann beispielsweise durch entsprechende Werkzeuge
erfolgen. Konstruktiv einfacher ist es jedoch, den zunächst angehobenen Gutstapel
mit dem noch auf Schrumpftemperatur befindlichen Rand der Schrumpffolie einfach auf
eine Unterlage abzusetzen, die in der Regel die Förderbahn selbst sein wird.
[0010] Wie schon oben erläutert, erlaubt es das erfindungsgemäße Verfahren, die Schrumpfeinrichtung
an der Haubenüberziehstation anzuordnen, beide Stationen also miteinander zu kombinieren.
Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn die Hebebühne zum Anheben des Gutstapels Hubstempel
aufweist, die in die Öffnungen an der Unterseite der Gutstapelpaletten bis zur Unterseite
der Oberfläche der Gutstapelpalette einfahrbar sind. Die Hubstempel behindern dann
nicht mehr das Unterschrumpfen des unteren Randes der Schrumpffolie.
[0011] In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung an-hand eines Ausführungsbeispieles
näher veranschaulicht. Sie zeigt eine Schrumpfstation 1, die aus einer Mastbrücke
2 und einem Ringbrenner 3 besteht.
[0012] Die Mastbrücke 2 weist zwei in einer Ebene senkrecht zur Zeichnungsebene nebeneinander
angeordnete Masten 4 auf, von denen hier nur der in dieser Ansicht vordere zu sehen
ist. Beide Masten 4 sind über ein ihre oberen Enden verbindendes Querjoch 5 miteinander
verbunden.
[0013] An jedem Mast 4 ist ein Laufwerk 6 vertikal verfahrbar geführt, wobei die Führung
über Rollen 7,
8 geschieht. Das vertikale Verfahren des Laufwerkes 6 wird über eine umlaufende Kette
9 bewirkt, wobei die Umlenkung an dem unteren und oberen Ende des Mastes 4 über entsprechende
Kettenräder 10, 11 erfolgt.
[0014] Ein entsprechendes Laufwerk ist auch an dem hier nicht sichtbaren Mast angeordnet,
wobei beide Laufwerke 6 derart miteinander syncronisiert sind, daß sie sich immer
auf gleicher Höhe befinden. Die Laufwerke 6 werden durch den Ringbrenner 3 miteinander
verbunden, der eine rechteckige, rahmenartige Formgebung hat, wobei die von ihm eingeschlossene
Fläche groß genug ist, damit der Ringbrenner 3 vertikal über einen Gutstapel verfahren
werden kann.
[0015] Ein solcher Gutstapel 12 befindet sich unterhalb des Ringbrenners 3 auf einer Rollenförderbahn
13. Der Gutstapel 12 besteht dabei aus einer üblichen Palette 14 und dem darauf gestapelten
Gut 15.
[0016] Unterhalb des Gutstapels 12 befindet sich eine Hebebühne bzw. Hubeinrichtung 16,
die hier schematisch als Scherenheber dargestellt ist. An der Oberseite der Hubeinrichtung
16 ragen Hubstempel 17, 18 durch entsprechende Lücken in der Rollenförderbahn 13 nach
oben zwischen die Standleisten 19 der Palette 14. Zwischen den Hubstempeln 17, 18
und unterhalb der Rollenförderbahn 13 ist noch ein schematisch dargestelltes Sauggebläse
20 angeordnet.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren geht mit dieser Vorrichtung wie folgt vor sich.
[0018] Nachdem der Gutstapel 12 in die gezeigte Stellung befördert worden ist, wird der
Ringbrenner 3 bis auf das Niveau der Rollenförderbahn 13 durch entsprechendes Verfahren
der Laufwerke 6 abgesenkt. Dann wird der Gutstapel 12 durch Anheben der Hubstempel
17, 18 mittels der Hubeinrichtung 16 um etwa die Höhe der Palette 14 angehoben, beispielsweise
um etwa 15 cm. Anschließend wird die Schrumpffolie mit einer an sich bekannten, hier
nicht näher dargestellten Haubenüberzieheinrichtung von oben über den Gutstapel 12
so weit nach unten gezogen, daß der untere Rand der Schrumpffolie nach unten über
die Unterseite des Gutstapels 12 bzw. der Palette 14 vorsteht. Danach wird die Haubenüberziehmaschine
wieder zurückgefahren.
[0019] Nun wird zunächst der untere Rand der Schrumpffolie durch den Ringbrenner 3 mit Heißgas
beaufschlagt, so daß er sich auf seine Schrumpftemperatur erhitzt und dabei unter
die Unterseite der Palette 14 zusammenzieht. Dies wird dabei noch unterstützt durch
das Sauggebläse 18.
[0020] Anschließend wird der Gutstapel 12 bei noch erhitztem Rand der Schrumpffolie wieder
auf die Rollenförderbahn 13 abgesenkt, wodurch der heiße Rand zwischen den Rollen
der Rollenförderbahn 13 und der Unterseite der Palette 14 mit dem Effekt zusammengepreßt,
daß eine Verschweijung der einzelnen Lagen dieses Randes stattfindet. Hierdurch erhält
der untere Rand der Schrumpffolie einen extrem guten Halt.
[0021] Mit dem Absenken des Gutstapels 12 beginnt dann auch die Vertikalbewegung des Ringbrenners
3 nach oben. Die Schrumpffolie zieht sich dabei über die Seitenflächen stark zusammen.
Mit Erreichen der Oberkante des Gutstapels 12 wird der Ringbrenner 3 angehalten, um
das Schrumpfen an der Oberseite des Gutstapels 12 zu bewirken. Nach Abschluß des Schrumpfprozesses
kann dann der Gutstapel 12 aus der Schrumpfstation 1 über die Rollenförderbahn 13
herausgefahren werden. Für einen neuen Gutstapel wiederholt sich dann das vorbeschriebene
Verfahren.
1. Verfahren zum Verpacken von palettierten Gutstapeln mit einer Heißschrumpffolie,
bei dem der Gutstapel an seiner Unterseite zunächst freigestellt, insbesondere angehoben
und mit der Heißschrumpffolie derart umhüllt wird, daß deren unterer Rand nach unten
über den Gutstapel vorsteht und dieser Rand mittels eines Gebläses unter den Gutstapel
gesogen wird, bevor die Heißschrumpffolie auf ihre Schrumpftemperatur erhitzt wird,
dadurch gekenntzeichnet, daß der untere Rand der Heißschrumpffolie in freigestelltem
Zustand des Gutstapels (12) auf Schrumpftemperatur erhitzt und der noch auf Schrumpftemperatur
- oder nur wenig darunter - befindliche Rand gegen die Unterseite des Gutstapels (12)
gedrückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zunächst angehobene
Gutstapel mit dem noch auf Schrumpftemperatur befindlichen Rand der Schrumpffolie
auf eine Unterlage (11) abgesetzt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Haubenüberziehstation,
eine unterhalb der Haubenüberziehstation angeordneten Hebebühne und eines dort gleichfalls
vorgesehenen Sauggebläses sowie einer Schrumpfeinrichtung zur Erhitzung der Schrumpffolie
auf Schrumpftemepratur, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpfeinrichtung (1) an
der Haubenüberziehstation angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebebühne (16) Hubstempel
(17, 18) aufweist, die in die öffnungen an der Unterseite der Gutstapelpalette (14)
bis zur Unterseite der Oberfläche der Gutstapelpalette (14) einfahrbar sind.