(19)
(11) EP 0 133 462 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.02.1985  Patentblatt  1985/09

(21) Anmeldenummer: 84107065.9

(22) Anmeldetag:  20.06.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65B 53/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.08.1983 DE 3327996

(71) Anmelder: MSK-Verpackungs-Systeme Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-47515 Kleve (DE)

(72) Erfinder:
  • Hannen, Reiner Wilhelm
    D-4180 Goch 2 (DE)

(74) Vertreter: Stark, Walter, Dr.-Ing. 
Moerser Strasse 140
D-47803 Krefeld
D-47803 Krefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Verpacken von palettierten Gutstapeln und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens


    (57) Bei einem Verfahren zum Verpacken von palettierten Gutstapeln mit einer Heißschrumpffolie wird zunächst der Gutstapel an seiner Unterseite freigestellt, insbesondere angehoben und mit der Heißschrumpffolie derart umhüllt, daß deren unterer Rand nach unten über den Gutstapel vorsteht und dieser Rand mittels eines Gebläses unter den Gutstapel gesogen wird, bevor die Heißschrumpffolie auf ihre Schrumpftemperatur erhitzt wird. Damit ein besseres Schrumpfergebnis an der Unterseite des Gutstapels erzielt wird und die zugehörige Vorrichtung platzsparender und einfacher aufgebaut werden kann, wird der untere Rand der Heißschrumpffolie in freigestelltem Zustand des Gutstapels auf Schrumpftemperatur erhitzt und der noch auf Schrumpftemperatur - oder nur wenig darunter - befindliche Rand gegen die Unterseite des Gutstapels gedrückt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken von palettierten Gutstapeln mit einer Heißschrumpffolie, bei dem der Gutstapel an seiner Unterseite zunächst freigestellt, insbesondere angehoben und mit der Heißschrumpffolie derart umhüllt wird, daß deren unterer Rand nach unten über den Gutstapel vorsteht und dieser Rand mittels eines Gebläses unter den Gutstapel gesogen wird, bevor die Heißschrumpffolie auf ihre Schrumpftemperatur erhitzt wird. Die Erfindung bezieht sich desweiteren auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einer Haubenüberziehstation, einer unterhalb der Haubenüberziehstation angeordneten Hebebühne und eines dort gleichfalls vorgesehenen Sauggebläses sowie einer Schrumpfeinrichtung zur Erhitzung der Schrumpffolie auf Schrumpftemperatur.

    [0002] Ein solches Verfahren und die zugehörige Vorrichtung ist aus der DE-OS 32 00832 bekannt.Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Haubenüberziehstation und einer Schrumpfstation, wobei beide Stationen über eine Kettenförderbahn verbunden sind. Unterhalb der Haubenüberziehstation sind eine Hebebühne sowie ein Sauggebläse angeordnet. Mittels der Hebebühne kann der Gutstapel so weit angehoben werden, daß der nach unten überstehende Rand der über den Gutstapel gezogenen Schrumpffolie von dem Sauggebläse erfaßt und unter den Gutstapel gesogen werden kann. Das Unterschlagen des unten vorstehenden Randes der Schrumpffolie wird dabei zusätzlich durch entsprechende Werkzeuge unterstützt, die den Rand unter den Gutstapel umbiegen. Anschließend wird der Gutstapel auf die Kettenförderbahn abgesenkt, wobei der umgeschlagene Rand von den Ketten gegen die Unterseite des Gutstapels gepreßt wird.

    [0003] Der Gutstapel wird dann zu der Schrumpfstation transportiert, wo die Schrumpffolie mit Heißgas beaufschlagt wird, was beispielsweise durch einen um den Gutstapel herumgeführten Heißgasmast oder durch einen vertikal verfahrbaren Ringbrenner geschehen kann.

    [0004] Bei dieser Vorrichtung und dem dazugehörigen Verfahren hat es sich als nachteilig erwiesen, daß der Platzbedarf wegen der Nebeneinanderanordnung von Haubenüberziehstation und Schrumpfstation relativ groß ist. Desweiteren ist der Halt der Schrumpffolie im Bereich des unter den Gutstapel umgeschlagenen Randes nicht optimal, weil dieser Rand wegen der mehrfach übereinander liegenden Flächen nicht durchgängig erhitzt werden kann.

    [0005] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren derart weiterzuentwickeln, daß das Schrumpfergebnis am unteren Rand der Schrumpffolie wesentlich verbessert ist und die Vorrichtung zudem erheblich einfacher und platzsparender gestaltet werden kann.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der untere Rand der Schrumpffolie in freigestelltem Zustand des Gutstapels auf Schrumpftemperatur erhitzt und der noch auf Schrumpftemperatur - oder nur wenig darunter - befindliche Rand gegen die Unterseite des Gutstapels gedrückt wird.

    [0007] Im Unterschied zum vorbekannten Verfahren wird erfindungsgemäß der untere Rand der Schrumpffolie zuerst erhitzt und erst dann unter den Gutstapel geschlagen. Dies hat den Vorteil, daß die gesamte Fläche des unteren Randes der Schrumpffolie mit Heißgas beaufschlagtund auf Schrumpftemperatur gebracht wird. Beim anschließenden Umschlagen verkleben dann die Flächen des Randes, die aufeinander zu liegen kommen, wodurch die Schrumpffolie in diesem Bereich einen sehr guten Halt für das nachfolgende Schrumpfen der Seitenflächen erhält. Der untere Rand der Schrumpffolie kann dann kaum noch durch den weiteren Schrumpfprozeß hochgezogen werden.

    [0008] Davon abgesehen kann bei diesem Verfahren die Haubenüberziehstation mit der Schrumpfstation kombiniert werden. Entsprechend geringer ist der Platzbedarf und auch der konstruktive Aufwand für die Förderbahn.

    [0009] Das Drücken des unteren Randes der Schrumpffolie gegen die Unterseite des Gutstapels nach Erhitzen der Schrumpffolie kann beispielsweise durch entsprechende Werkzeuge erfolgen. Konstruktiv einfacher ist es jedoch, den zunächst angehobenen Gutstapel mit dem noch auf Schrumpftemperatur befindlichen Rand der Schrumpffolie einfach auf eine Unterlage abzusetzen, die in der Regel die Förderbahn selbst sein wird.

    [0010] Wie schon oben erläutert, erlaubt es das erfindungsgemäße Verfahren, die Schrumpfeinrichtung an der Haubenüberziehstation anzuordnen, beide Stationen also miteinander zu kombinieren. Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn die Hebebühne zum Anheben des Gutstapels Hubstempel aufweist, die in die Öffnungen an der Unterseite der Gutstapelpaletten bis zur Unterseite der Oberfläche der Gutstapelpalette einfahrbar sind. Die Hubstempel behindern dann nicht mehr das Unterschrumpfen des unteren Randes der Schrumpffolie.

    [0011] In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung an-hand eines Ausführungsbeispieles näher veranschaulicht. Sie zeigt eine Schrumpfstation 1, die aus einer Mastbrücke 2 und einem Ringbrenner 3 besteht.

    [0012] Die Mastbrücke 2 weist zwei in einer Ebene senkrecht zur Zeichnungsebene nebeneinander angeordnete Masten 4 auf, von denen hier nur der in dieser Ansicht vordere zu sehen ist. Beide Masten 4 sind über ein ihre oberen Enden verbindendes Querjoch 5 miteinander verbunden.

    [0013] An jedem Mast 4 ist ein Laufwerk 6 vertikal verfahrbar geführt, wobei die Führung über Rollen 7, 8 geschieht. Das vertikale Verfahren des Laufwerkes 6 wird über eine umlaufende Kette 9 bewirkt, wobei die Umlenkung an dem unteren und oberen Ende des Mastes 4 über entsprechende Kettenräder 10, 11 erfolgt.

    [0014] Ein entsprechendes Laufwerk ist auch an dem hier nicht sichtbaren Mast angeordnet, wobei beide Laufwerke 6 derart miteinander syncronisiert sind, daß sie sich immer auf gleicher Höhe befinden. Die Laufwerke 6 werden durch den Ringbrenner 3 miteinander verbunden, der eine rechteckige, rahmenartige Formgebung hat, wobei die von ihm eingeschlossene Fläche groß genug ist, damit der Ringbrenner 3 vertikal über einen Gutstapel verfahren werden kann.

    [0015] Ein solcher Gutstapel 12 befindet sich unterhalb des Ringbrenners 3 auf einer Rollenförderbahn 13. Der Gutstapel 12 besteht dabei aus einer üblichen Palette 14 und dem darauf gestapelten Gut 15.

    [0016] Unterhalb des Gutstapels 12 befindet sich eine Hebebühne bzw. Hubeinrichtung 16, die hier schematisch als Scherenheber dargestellt ist. An der Oberseite der Hubeinrichtung 16 ragen Hubstempel 17, 18 durch entsprechende Lücken in der Rollenförderbahn 13 nach oben zwischen die Standleisten 19 der Palette 14. Zwischen den Hubstempeln 17, 18 und unterhalb der Rollenförderbahn 13 ist noch ein schematisch dargestelltes Sauggebläse 20 angeordnet.

    [0017] Das erfindungsgemäße Verfahren geht mit dieser Vorrichtung wie folgt vor sich.

    [0018] Nachdem der Gutstapel 12 in die gezeigte Stellung befördert worden ist, wird der Ringbrenner 3 bis auf das Niveau der Rollenförderbahn 13 durch entsprechendes Verfahren der Laufwerke 6 abgesenkt. Dann wird der Gutstapel 12 durch Anheben der Hubstempel 17, 18 mittels der Hubeinrichtung 16 um etwa die Höhe der Palette 14 angehoben, beispielsweise um etwa 15 cm. Anschließend wird die Schrumpffolie mit einer an sich bekannten, hier nicht näher dargestellten Haubenüberzieheinrichtung von oben über den Gutstapel 12 so weit nach unten gezogen, daß der untere Rand der Schrumpffolie nach unten über die Unterseite des Gutstapels 12 bzw. der Palette 14 vorsteht. Danach wird die Haubenüberziehmaschine wieder zurückgefahren.

    [0019] Nun wird zunächst der untere Rand der Schrumpffolie durch den Ringbrenner 3 mit Heißgas beaufschlagt, so daß er sich auf seine Schrumpftemperatur erhitzt und dabei unter die Unterseite der Palette 14 zusammenzieht. Dies wird dabei noch unterstützt durch das Sauggebläse 18.

    [0020] Anschließend wird der Gutstapel 12 bei noch erhitztem Rand der Schrumpffolie wieder auf die Rollenförderbahn 13 abgesenkt, wodurch der heiße Rand zwischen den Rollen der Rollenförderbahn 13 und der Unterseite der Palette 14 mit dem Effekt zusammengepreßt, daß eine Verschweijung der einzelnen Lagen dieses Randes stattfindet. Hierdurch erhält der untere Rand der Schrumpffolie einen extrem guten Halt.

    [0021] Mit dem Absenken des Gutstapels 12 beginnt dann auch die Vertikalbewegung des Ringbrenners 3 nach oben. Die Schrumpffolie zieht sich dabei über die Seitenflächen stark zusammen. Mit Erreichen der Oberkante des Gutstapels 12 wird der Ringbrenner 3 angehalten, um das Schrumpfen an der Oberseite des Gutstapels 12 zu bewirken. Nach Abschluß des Schrumpfprozesses kann dann der Gutstapel 12 aus der Schrumpfstation 1 über die Rollenförderbahn 13 herausgefahren werden. Für einen neuen Gutstapel wiederholt sich dann das vorbeschriebene Verfahren.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Verpacken von palettierten Gutstapeln mit einer Heißschrumpffolie, bei dem der Gutstapel an seiner Unterseite zunächst freigestellt, insbesondere angehoben und mit der Heißschrumpffolie derart umhüllt wird, daß deren unterer Rand nach unten über den Gutstapel vorsteht und dieser Rand mittels eines Gebläses unter den Gutstapel gesogen wird, bevor die Heißschrumpffolie auf ihre Schrumpftemperatur erhitzt wird, dadurch gekenntzeichnet, daß der untere Rand der Heißschrumpffolie in freigestelltem Zustand des Gutstapels (12) auf Schrumpftemperatur erhitzt und der noch auf Schrumpftemperatur - oder nur wenig darunter - befindliche Rand gegen die Unterseite des Gutstapels (12) gedrückt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zunächst angehobene Gutstapel mit dem noch auf Schrumpftemperatur befindlichen Rand der Schrumpffolie auf eine Unterlage (11) abgesetzt wird.
     
    3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Haubenüberziehstation, eine unterhalb der Haubenüberziehstation angeordneten Hebebühne und eines dort gleichfalls vorgesehenen Sauggebläses sowie einer Schrumpfeinrichtung zur Erhitzung der Schrumpffolie auf Schrumpftemepratur, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpfeinrichtung (1) an der Haubenüberziehstation angeordnet ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebebühne (16) Hubstempel (17, 18) aufweist, die in die öffnungen an der Unterseite der Gutstapelpalette (14) bis zur Unterseite der Oberfläche der Gutstapelpalette (14) einfahrbar sind.
     




    Zeichnung