[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen eines Klebestreifens auf die
zwischen Rumpf und Deckel eines Pappfasses umlaufende Naht mit einem den Untersatz
des senkrecht stehenden.Fasses bildenden, unteren Drehteller und einem dazu koaxialen
und axial aufwärts verschiebbaren, oberen Drehteller zum Andrücken des Deckels auf
den Rumpf sowie mit einem in der Höhe der Nahtstelle zwischen oberem und unterem Drehteller
angeordneten, fixierten Klebe-Schneid-Automaten. Die Erfindung betrifft ferner ein
Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung.
[0002] Mit Vorrichtungen dieser Art werden in Verpackungsmaschinen auf die Naht zwischen
dem, beispielsweise mit Waschpulver, gefüllten Pappfaß und dem lose aufgelegten Deckel
mit Hilfe sogenannter Streifenkleber Verschlußstreifen aufgebracht. Das Faß wird dabei
zunächst auf einen unteren Drehteller gesetzt bzw. geschoben. Dem unteren Drehteller
wird koaxial und axial verschiebbar ein, vorzugsweise angetriebener, oberer Drehteller
zugeordnet. Nach dem Aufsetzen des Fasses auf den unteren Drehteller wird der obere
Drehteller gegen das Faß bzw. den Deckel gedrückt. Daraufhin bzw. dabei wird das Faß
- in der Regel über einen auf den oberen Drehteller wirkenden Antrieb - in Drehung
versetzt. In einem entsprechend der vorgegebenen Faßhöhe konstanten Abstand über dem
unteren Drehteller wird das rotierende Faß mit Hilfe eines Klebe-Schneid-Automaten
der Klebestreifen auf die Naht zwischen Rumpf und Deckel des Fasses aufgebracht.
[0003] Diese Vorrichtung und das Verfahren zu deren Betrieb lassen nur eine diskontinuierliche
Arbeit zu, d.h., der Klebestreifen kann nur diskontinuierlich aufgebracht werden und
die Arbeitsschritte zum Bekleben eines Fasses müssen jeweils vollständig ausgeführt
werden, bevor das Bekleben des nächsten Fasses beginnen kann. In der Praxis kann daher
eine Leistungsgrenze von 40 bis 45 Fässern pro Minute nicht überschritten werden.
Da aus Gründen höherer Leistung das Durchlaufprinzip bei den Abpacklinien von den
Maschinenherstellern bevorzugt wird, stellen die Streifenkleber der bisherigen Art
einen Produktionsengpaß dar.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kontinuierliches Arbeitsverfahren zum
Aufbringen der Klebestreifen auf die Naht zwischen Rumpf und Deckel von Pappfässern
zu schaffen. Die erfindungsgemäße Lösung besteht für die eingangs genannte Vorrichtung
darin, daß die Drehteller um die eigene Achse rotierbar auf einem Rundläufer und mit
Hilfe des Rundläufers planetenartig auf einer Kreisbahn bewegbar gelagert sind, daß
dem am Umfang des Rundläufers angeordneten Klebe-Schneid-Automaten Mittel zum Ankleben
des Klebestreifenanfangs an das jeweils auf der Kreisbahn vorbeibewegte Faß zugeordnet
sind und daß der Rundläufer mit Mitteln zum Führen des vom am Klebe-Schneid-Automaten
vorbeibewegten Faß hinterhergezogenen Klebestreifenstücks bis zum vollständigen Ankleben
ausgerüstet ist. Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in
den Unteransprüchen beschri
2ben.
[0005] Der Rundläufer besitzt vorzugsweise zwei obere und untere Drehteller, so daß jeweils
während des Anklebens des Anfangs des Klebestreifens auf einem Faß der begonnene Klebevorgang
beim vorhergehenden Faß zu Ende geführt werden kann.
[0006] Bei einem Verfahren zum Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Fässer
mit lose aufliegendem Dekkel senkrecht stehend von einem Transportband vor einem Zuteilstern
gestaut und synchron von einem Einlaufstern auf den jeweiligen unteren Drehteller
des Rundläufers geschoben. Daraufhin wird der mitlaufende obere Drehteller in axialer
Richtung gegen das Faß, vorzugsweise bis zu einem festen Anschlag, gedrückt, wobei
der untere Teller in Abhängigkeit von der Höhe bzw. den Höhentoleranzen des Fasses
gegen einen elastischen Gegendruck nach unten ausweichend gelagert werden kann.
[0007] Das sich nach dem Aufsetzen auf den Drehteller auf einer Kreisbahn bewegende und
gleichzeitig um die eigene Achse gedrehte Faß gelangt auf der Kreisbahn am Klebe-Schneid-Automaten
vorbei. Vorzugsweise wird die Bewegung dort für den Anklebevorgang, z.B. durch eine
Bremse und ein Zwischengetriebe, für die Dauer von Bruchteilen einer Sekunde unterbrochen.
Nach dem Ankleben zieht das sich auf der Kreisbahn weiterbewegte und um die eigene
Achse rotierende Faß den Klebestreifen hinter sich her, wobei das noch nicht angeklebte
Bandende in einer Führung, vorzugsweise zwischen einer U-förmigen Schiene und federnd
gelagerten Rollen, gehalten wird. Der Klebe-Schneid-Automat ist ferner mit einem Messer
oder dgl. ausgerüstet, das nach Abspulen eines Faßumfangs das Klebeband durchtrennt,
so daß der Rest des Klebebandendes von der Führung so lange gehalten werden kann,
bis es vollständig durch die Eigendrehung des Fasses angeklebt ist.
[0008] Anhand der schematischen Darstellung in der Zeichnung werden weitere Einzelheiten
der Erfindung erläutert.
[0009] In der beiliegenden Zeichnung wird eine erfindungsgemäße Anordnung in der Draufsicht
bzw. im horizontalen Schnitt dargestellt. Die auf dem angetriebenen Band 1 ankommenden
Fässer 2 werden mit Hilfe eines Zuteilsterns 3 gestaut und synchron dem Einlaufstern
4 der insgesamt mit 5 bezeichneten Klebeanlage zugeführt. Der Einlaufstern 4 übergibt
das jeweilige Faß 2 dem gerade vorbeibewegten Paar von oberhalb und unterhalb des
Fasses angeordneten Drehtellern 6. Mit den Drehtellern wird das Faß 2 um die Faß-
bzw. Drehtellerachse 7 rotiert und zugleich auf einer Kreisbahn 8 um die vertikale
und parallel zur Drehtellerachse 7 verlaufende Schwenkachse 9 eines die Drehteller
6 mitführenden Rundläufers 10 bewegt. Der Rundläufer 10 führt im in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel je ein Paar oberer und unterer Drehteller 6 mit.
[0010] Wenn das Faß 2 auf seiner Planetenbahn bzw. Kreisbahn 8 - gehalten in den Drehtellern
6 - den insgesamt mit 11 bezeichneten Klebe-Schneid-Automaten passiert, wird vorzugsweise
der Vorschub auf der Kreisbahn 8 kurzzeitig gebremst, so daß die auf dem Schlitten
12 montierten Rollen 13 das Klebeband 14 etwa durch eine Hin- und Herbewegung am Faß
2 für den ersten Anklebevorgang andrücken können. Daraufhin wird das Faß 2 in den
Drehtellern 6 bei Eigenrotation in Pfeilrichtung 15 weitertransportiert. Wenn die
Umdrehungsrichtung der vom Faß zugleich ausgeführten Kreisbewegungen 8 und 15 übereinstimmt,
zieht das weitertransportierte Faß 2 den angeklebten Klebestreifen 14 hinter sich
her. Vorteilhaft wird der nach Abspulen eines Faßumfangs mit einem Messer 16 abgetrennte
Klebestreifen 14 zwischen einer U-förmigen Schiene 17 und Rollen 18 so lange gehalten
und geführt, bis er vollständig auf das Faß aufgeklebt ist. Die U-förmige Schiene
17 wird dabei ortsfest, z.B. mit dem Klebe-Automaten 11, verbunden, während die Rollen
18 in einem mit dem Rundläufer 10 mitgeführten Lagerarm 19 gehalten werden.
[0011] Zum Halten und Anlegen des Klebebandanfangs kann es günstig sein, im Bereich zwischen
den Rollen 13 ein (nicht gezeichnetes) Vakuumsegment vorzusehen. Nach dem vollständigen
Aufbringen bzw. Aufwickeln des Klebebands 14 auf den Umfang des Fasses 2 ist dieses
Ausführungsbeispiel gerade in den Eingriffsbereich des Ausstoßsterns 20 gelangt. Dieser
schiebt das verschlossene Faß 2 nach Lösen des zugehörigen Drehteller
paars 6 in Pfeilrichtung 21 auf das nächste Band 22.
Bezugszeichenliste
[0012]
1 = Transportband
2 = Faß
3 = Zuteilstern
4 = Einlaufstern
5 = Klebeanlage
6 = Drehteller
7 = Drehtellerachse
8 = Kreisbahn
9 = Achse
10 = Rundläufer
11 = Klebeautomat
12 = Schlitten
13 = Rollen
14 = Klebeband
15 = Pfeil
16 = Messer
17 = U-Schiene
18 = Rollen
19 = Lagerarm
20 = -Ausstoßstern
21 = Pfeil
22 = Transportband
1. Vorrichtung zum Aufbringen eines Klebestreifens (14) auf die zwischen Rumpf und
Deckel eines Pappfasses (2) umlaufende Naht mit einem den Untersatz des senkrecht
stehenden Fasses (2) bildenden, unteren Drehteller (6), mit einem dazu koaxial und
axial abwärts verschiebbaren oberen Drehteller (6) zum Andrücken des Deckels auf den
Rumpf sowie mit einem in der Höhe der Nahtstelle zwischen oberem und unterem Drehteller
(6) angeordneten, fixierten Klebe-Schneid-Automaten (11), dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehteller (6) um die eigene Achse (7) rotierbar auf einem Rundläufer (10)
und mit Hilfe des Rundläufers (10) planetenartig auf einer Kreisbahn (8) bewegbar
gelagert sind, daß dem am Umfang des Rundläufers (10) angeordneten Klebe-Schneid-Automaten
(11) Mittel (13) zum Ankleben des Klebestreifenanfangs an das jeweils auf der Kreisbahn
(8) vorbeibewegte Faß (2) zugeordnet sind und daß der Rundläufer (10) mit Mitteln
(17, 18) zum Führen des vom am Klebe-Schneid-Automaten (11) vorbeibewegten Faß (2)
hinterhergezogenen Klebestreifenstücks bis zum vollständigen Ankleben ausgerüstet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Führen
des noch nicht angeklebten Klebebands (14) aus einer am Umfang des Rundläufers (10)
räumlich festen, insbesondere U-förmigen, Schiene (17) einerseits und mit dem Rundläufer
(10) mitbewegten, in die Schiene (17) eingreifenden, insbesondere federnd gelagerten,
Rollen (18) bestehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rundläufer
(10) zwei diametral bezüglien seiner Achse (9) angeordnete Drehtellerpaare (6) aufnimmt.
4. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das jeweilige Faß (2) mit lose aufliegendem Deckel
mit Hilfe eines Einlaufsterns (4) auf den unteren Drehteller (6) des Rundläufers (10)
geschoben und auf einer Kreisbahn am Klebe-Schneid-Automaten (11) vorbeigeführt wird,
daß mit Hilfe des Klebe-Schneid-Automaten (11) der Anfang des Klebestreifens (14)
am Faßumfang festgelegt wird, daß das sich auf einer Kreisbahn (8) bewegende und um
die eigene Achse (7) rotierende Faß (2) den angelegten Klebestreifen (14) hinter sich
herzieht, daß der Klebestreifen nach Ablauf eines Faßumfangs abgetrennt und bis zum
vollständigen Aufkleben auf dem Faßumfang in einer Führung an der Peripherie des Rundläufers
gehalten wird und daß danach das Faß (2) mit Hilfe eines Ausstoßsterns (2) vom Rundläufer
(10) geschoben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlauf des Fasses (2)
auf der durch den Rundläufer (10) erteilten Kreisbewegung beim Anlegen des Klebestreifenanfangs
kurzzeitig, insbesondere mit Hilfe einer Bremse und eines Zwischengetriebes, angehalten
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebeband (14)
beim ersten Anlegen an den Faßumfang mit Luftdruckunterstützung gegen die Faßfläche
gedrückt wird.