[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einschieben einer Patrone in das Patronenlager
des Waffenrohres einer selbsttätigen Feuerwaffe, mit einem hin- und hergehenden Verschluss,
der die Patrone aus einem neben dem Waffenrohr angeordneten Patronenzuführerkanal
in das Waffenrohr hineinschiebt und mit Führungen, welche die im Patronenzuführkanal
befindliche Patrone gegen das Waffenrohr hin ablenken.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung zum Zuführen von Patronengurten zu einer automatischen
Feuerwaffe (siehe US-PS 2875 671), sind sogenannte Einlegehebel angeordnet, welche
mit Hilfe von Stuernocken betätigt werden und welche die Patronen aus dem Patronenzuführkanal
seitlich gegen das Waffenrohr verschieben, worauf die Patrone durch den .Verschluss
in das Patronenlager des Waffen,rohres hineingeschoben wird.Die Steuernocken werden
durch das zurücklaufende Waffenrohr betätigt.
[0003] Diese bekannte Vorrichtung ist kompliziert und aufwendig und benötigt viele störanfällige
zusätzliche Organe. Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung einer einfachen,
zuverlässigen Vorrichtung, welche keine zusätzlichen Betätigungsorgane benötigt.
[0004] Die erfindungsgemässe Vorrichtung, mit der diese Aufgabe gelöst wird, ist dadurch
gekennzeichnet, dass die genannten Führungen durch eine Ablenkklinke gebildet werden,
die im Bereich der Patronenspitze der im Patronenzuführkanal befindlichen Patrone
angeordnet ist, dass die Ablenkklinke schwenkbar gelagert ist, dass ihre Schwenkachse
parallel zur Patronenachse gerichtet ist, dass die Ablenkklinke in den Patronenzuführkanal
hineinragt, dass sie von der Patrone ausschwenkbar ist und eine Rücklaufsperre bildet,
welche ein unbeabsichtigtes Zurückgleiten der Patronenspitze in den Patronenzuführkanal
verhindert.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässem Vorrichtung ist anhand der beigefügten
Zeichnung im folgenden ausführlich beschrieben.
[0006] Es zeigt:
Fig.1 einen Längsschnitt durch einen Teil einer Feuerwaffe
Fig.2 einen Schnitt nach Linie 11-11 in Fig.1.
[0007] In Fig.l ist ein Teil des Waffengehäuses 10 einer Feuerwaffe dargestellt, an dem
vorne ein Waffenrohr 11 befestigt ist. Zwei Patronenzuführkanäle 12 und 13 sind am
Zapfen 14 schwenkbar am Waffengehäuse 10 befestigt. Der linke Patronenzuführkanal
12 ist ausgeschwenkt dargestellt, so dass keine Patronen aus diesem Kanal 12 der Waffe
zugeführt werden können. Der rechte Patronenzuführkanal 13 befindet sich hingegen
in Arbeitsstellung, so dass die Patronen 23 aus diesem Kanal 13 in das Waffenrohr
11 eingeschoben werden können. Die ausgeschwenkte Stellung des Patronenzuführkanals
13 ist mit strichpunktierten Linien angedeutet. Eine nicht dargestellte Umschaltvorrichtung
sorgt dafür, dass sich immer der eine oder andere Patronenzuführkanal (12,13) in Arbeitsstellung
befindet, während der andere ausgeschwenkt ist.
[0008] Im Waffengehäuse 10 ist ein Verschluss 15 verschiebbar gelagert. Dieser Verschluss
15 ist in Fig.1 in seiner hintersten Stellung gezeigt, er besitzt einen Verschlusskopf
16 und ein Steuerstück 17, sowie zwei Riegel 18. Das Steuerstück 17 ist verschiebbar
im Verschlusskopf 16 angeordnet. In der vordersten Stellung des Verschlusskopfes 15
ragt das Steuerstück 17 zwischen die beiden Riegel 18 hinein und drückt die Riegel
18 in Aussparungen 19 des Waffenrohres 11 hinein, so dass der Verschlusskopf 16 im
Waffenrohr 11 verriegelt ist. In der hintersten Stellung des Verschlusses 15 befindet
sich das Steuerstück 17 hinter den Riegeln 18 und somit ist der Verschlusskopf entriegelt.
Die Verschiebung des Verschlusses 15 erfolgt in der üblichen Weise in einer Richtung
durch eine nicht dargestellte Vorholfeder und in der anderen Richtung durch den Gasdruck.
Auch die Förderung der Patronengurte in den Patronenzuführkanälen 12 und 13 erfolgt
in der üblichen Weise. Beides ist daher hier nicht weiter beschrieben.
[0009] Bei der Verschiebung des Verschlusses 15 aus seiner hintersten in seine vorderste
Stellung (gemäss Fig.l von rechts nach links), stösst der Verschluss 15 mit der Kante
22 gegen den Boden 36 der Patrone 23. Die Patronenachse ist gegenüber der Waffenachse
geneigt. Die Patrone 23 wird an einer Ablenkvorrichtung 24 abgelenkt und in das Waffenrohr
11 hineingeschoben. Anschliessend wird die Patrone 23 durch einen Zündstift 25 des
Steuerstückes 17 gezündet. Diese Ablenkvorrichtung 24, welche insbesondere in Fig.2
genauer dargestellt ist, ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
[0010] Gemäss Fig.2 weisen die oben erwähnten Zuführkanäle 12 und 13 je eine Seitenwand
34 auf. Entlang dieser Seitenwände 34 bewegen sich die Patronen 23 in den Zuführkanälen
12,13 gegen das Waffenrohr 11 in Richtung der Pfeile A. Die beiden Ablenkvorrichtungen
24 rechts und links des Waffenrohres 11 haben die Aufgabe die Spitze der Patronen
23 gegen das Waffenrohr 11 zu lenken, wie insbesondere aus Fig.1 ersichtlich ist.
[0011] Diese beiden Ablenkvorrichtungen 24, die spiegelbildlich ausgebildet sind, weisen
je ein Gehäuse 38 auf, in dem je eine Ablenkklinke 39 schwenkbar um eine Achse 40
gelagert ist. In einer Bohrung 41 des Gehäuses 38 befindetz sich eine Hülse 42, die
eine Feder 43 enthält, welche sich einerseits am Boden der Hülse 42 und andererseits
am Boden der Bohrung 41 abstützt und das Bestreben hat, die Hülse 42 gegen die Ablenkklinke
39 zu drücken und dabei diese Ablenkklinke 39 in der gezeigten Stellung zu halten.
Die Ablenkklinke 39 besitzt eine Schwenkfläche 44sowie eine Stützfläche 45.
[0012] Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt:
Bei der Betätigung des nicht dargestellten Abzuges der Waffe wird der Verschluss 15
freigegebenund wird durch die Kraft der ebenfalls nicht dargestellten Vorholfeder
in Fig.1 nach links bewegt, d.h. er läuft gegen das Waffenrohr 11 und stösst dabei
mit der Kante 22 gegen die Patrone 23. Die Patrone 23 wird dadurch ins Waffenrohr
11 hineingeschoben und in üblicher Weise durch den Zündstift 25 gezündet.
[0013] Die Umlenkvorrichtung 24 sorgt beim Einschieben der Patrone 23 ins Waffenrohr 11,
dass die Patronenspitze nirgends anstösst, sondern genau ins Patronenlager des Waffenrohres
11 hineingeschoben wird.
[0014] Sobald eine Patrone 23 ins Waffenrohr 11 eingeschoben wird, bewegen sich durch die
nicht dargestellte Patronenzuführvorrichtung die Patronen im rechten Patronenzuführkanal
13 (Fig.2) in Richtung des Pfeiles A. Durch diese Bewegung wird die in der Nähe der
Ablenkvorrichtung 24 befindliche Patrone 23 gegen die Schwenkfläche 44 der Ablenkklinke
39 gedrückt. Gegen die Kraft der Feder 43 wird die Ablenkklinke 39 im Uhrzeigersinne
verschwenkt und die Patrone 23 kommt zur Anlage an die Stützfläche 45 der Ablenkklinke
39. Beim erwähnten Einschieben der Patrone 23 durch den Verschluss 15 in das Waffenrohr
11 liegt die Patrone 23 an der Stützfläche 45 an. Diese Stützfläche verhindert dabei,
dass die Patrone 23 beim Einschieben ins Waffenrohr 11 in unbeabsichtigter Weise in
den Zuführkanal 13 zurückgeschoben wird.
Vorrichtung zum Einschieben einer Patrone (23) in das Patronenlager des Waffenrohres
(11) einer selbsttätigen Feuerwaffe, mit einem hin- und hergehenden Verschluss (15),
der die Patrone (23) aus einem neben dem Waffenrohr (11) angeordneten Patronenzuführkanal
(12,13) in das Waffenrohr (11) hineinschiebt, und mit Führungen, welche die im Patronenzuführkanal
(12,13) befindliche Patrone (23) gegen das Waffenrohr (11) hin ablenken, dadurch gekennzeichnet,
dass die genannten Führungen durch eine Ablenkklinke (39) gebildet werden, die im
Bereich der Patronenspitze der im Patronenzuführkanal (12,15) befindlichen Patrone
(23) angeordnet ist, dass die Ablenkklinke (39) schwenkbar gelagert ist, dass ihre
Schwenkachse (40) parallel zur Patronenachse gerichtet ist, dass die Ablenkklinke
(39) in den Patronenzuführkanal (12,13) hineinragt, dass sie von der Patrone (23)
ausschwenkbar ist und eine Rücklaufsperre bildet, welche ein unbeabsichtigtes Zurückgleiten
der Patronenspitze in den Patronenzuführkanal (12,13) verhindert.