[0001] Die Erfindung betrifft einen Kunststoffbecher mit Stapelnocken.
[0002] Kunststoffbecher, seien sie aus Folien warmgeformt oder im Spritzgießverfahren hergestellt,
werden in Verpackungsmaschinen und auch in Getränkeautomaten o.dgl. aus Stapeln verarbeitet.
Dazu werden die Becher beim Herstellvorgang zu Stangen ineinandergesteckt. Um solche
Becher aus der Stange einzeln wieder entnehmen zu können, werden entweder im Bodenbereich
oder im oberen Randbereich der Becher Stapelnocken angebracht, durch die beim Stapeln
zwischen den einzelnen Bechern Abstände geschaffen werden, die verhindern, daß die
Becherinnen- und -außenwände aneinander haften.
[0003] Es sind Stapelnocken in verschiedenen Ausführungen bekannt. Sie alle beeinflussen
das äußere Aussehen der Kunststoffbecher mehr oder weniger. Außerdem sind die von
den üblichen Stapelnocken gebildeten gegenseitigen Abstände der Becher im Stapel verhältnismäßig
groß. Durch die Abstände der Becher voneinander wird aber die Anzahl der Becher bestimmt,
die in einer in ihrer Länge festgelegten Stapelstange enthalten ist, d. h. je großer
der Abstand der Becher voneinander ist, umso weniger Becher gehen in eine Stapelstange
bestimmter Länge. Andererseits ist man bemüht, in den zur Verpackung verwendeten Kartonagen
möglichst viele Becher unterzubringen. Man versucht also, die Abstände der Becher
voneinander im Stapel möglichst klein zu halten.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoffbecher mit mindestens
einem Stapelnocken so auszubilden, daß einerseits die Nocken in Stapelrichtung möglichst
niedrig sind, so daß der gegenseitige Abstand der Becher im Stapel möglichst klein
wird, wobei aber andererseits ein gutes Trennen der Becher aus dem Stapel möglich
sein soll.
[0005] Bei der Erfindung gemäß Anspruch 1 ist der Stapelnocken als Vertiefung an einem abgewinkelten
Rand des Bechers ausgebildet, und die Breite des unteren Querstegs des Stapelnockens
ist größer als die Breite der oberen Öffnung des Stapelnockens.
[0006] Auf diese Weise wird erreicht, daß sich in einem Becherstapel jeweils mindestens
ein Nocken eines oberen Bechers auf dem oberen Rand des darunter befindlichen Bechers
abstützt. Die Becher lassen sich dabei so eng ineinander stapeln, daß ihr Abstand
voneinander lediglich gleich der Höhe des Stapelnockens ist.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäß ausgebildeten Kunststoffbecher;
Fig. 2 zeigt einen Randabschnitt des Bechers in perspektivischer Ansicht ;
Fig.2a zeigt den Stapelnocken des Bechers gemäß Fig. 1 und 2 in vergrößerter Darstellung;
Fig. 3 zeigt die Ausbildung des Kunststoffbechers gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel;
Fig. 4a und 4b veranschaulichen die Funktion zweier verschiedener Ausführungsbeispiele
des Stapelnockens.
[0008] Der Kunststoffbecher 1 gemäß den Figuren 1, 2 und 2a hat im Bereich seiner oberen
Öffnung einen etwa oval oder angenähert rechteckig ausgebildeten, umlaufenden Rand
3, der im Querschnitt U-förmig abgewinkelt ist. In dem Rand 3 sind mehrere Stapelnocken
b angeordnet, die als Vertiefungen in dem Rand 3 ausgebildet sind.
[0009] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 hat der Kunststoffbecher 5 einen oberen
flachen Rand 7, der von der Becherwand aus etwa rechtwinklig nach außen abgewinkelt
ist. Auch in diesem flachen Rand 7 sind Stapelnocken b als Vertiefungen im Rand 7
angeordnet.
[0010] Die Form und die Funktion der Stapelnocken b ergibt sich aus den Fig. 4a und 4b.
Gemäß Fig. 4a sind die Seitenwände 9 der Stapelnocken b etwa senkrecht zu der oberen
ebenen Fläche des Becherrandes 3 angeordnet, und die Stapelnocken b haben an ihrer
Unterseite einen unteren Quersteg 11, der etwa parallel zu der oberen ebenen Fläche
des Becherrandes 3 und damit etwa senkrecht zu den Seitenwänden 9 des Stapelnockens
angeordnet ist. Die Form des Stapelnockens b ist also in der Ansicht von außen auf
die Becherwand etwa rechtwinklig. Wenn nun das Material des Kunststoffbechers eine
verhältnismäßig dicke Wandstärke d
1 hat, ist die Differenz der Abmessungen zwischen der oberen Öffnung S
2 und der äußeren Breite S1 des unteren Querstegs 11 so groß, daß sich jeweils der
obere Stapelnocken b mit seinem unteren Quersteg 11 auf der oberen Fläche des Randes
3 des im Stapel darunter befindlichen Bechers abstützt, wie Fig. 4a zeigt. Ein solcher
Kunststoffbecher mit verhältnismäßig großer Wandstärke d
1 läßt sich beispielsweise im Spritzgießverfahren herstellen.
[0011] Wenn gemäß Fig. 4b die Wandstärke d
2 des Materials der Becherwandung kleiner ist, z. B. bei einem aus thermoplastischem
Folienmaterial durch Warmformen hergestellten Kunststoffbecher, ist es zweckmäßig,
die Seitenwände 9 der Stapelnocken b derart geneigt anzuordnen, daß sich ihr gegenseitiger
Abstand von der oberen öffnung S
2 an der oberen Fläche des Becherrandes 3 aus in Richtung auf den unteren Quersteg
11 etwa schwalbenschwanz
- förmig erweitert, so daß der untere Quersteg an seiner Außenseite eine Breite S
1 aufweist, die größer ist als der Innenabstand S
2 der oberen Öffnung des Stapelnockens b. Man bezeichnet eine solche Ausbildung des
Stapelnockens auch als "Hinterschnitt".
[0012] Allgemein gesagt ist also die untere, äußere Breite S
1 des Querstegs 11 größer als die lichte Weite S
2 der oberen Öffnung des Stapelnockens b. Infolgedessen.muß sich beim Stapeln jeweils
der obere Stapelnocken b mit seinem unteren Quersteg 11 auf dem oberen Rand 3 des
darunter befindlichen.Bechers abstützen.
[0013] Die Fig. 4a und 4b zeigen also schematisch eine Ansicht eines Ausschnitts eines Becherstapels
von außen her auf die Becherränder 3 gesehen.
[0014] Die beschriebene Form der Stapelnocken b läßt sich bei jeder beliebigen Form des
Kunststoffbechers 1 oder 5 anbringen, also beispielsweise bei runden, ovalen, rechteckigen
und ähnlichen Bechern.
[0015] Durch die Ausführung der Stapelnocken b derart, daß die Breite S
1 des unteren Querstegs 11 jeweils größer ist als die Breite S
2 der oberen Öffnung des Stapelnockens, ist es möglich, die Kunststoffbecher so eng
ineinander zu stapeln, daß ihr gegenseitiger Abstand in Richtung der Stapelachse lediglich
gleich der Höhe der Stapelnocken b, also im wesentlichen gleich der Höhe der Seitenwände
9 der Stapelnocken b ist. Bei einem Becher 1 gemäß Fig. 1 mit U-förmig abgewinkeltem
Rand 3 ist dieser Abstand gleich der Höhe des äußeren Randteils 3a, weil die Seitenwände
9 der Stapelnocken b bis zum unteren Ende des äußeren abgewinkelten Randteils 3a reichen,
wie es Fig. 2a zeigt.
1. Kunststoffbecher mit Stapelnocken, dadurch gekennzeichnet, daß der Stapelnocken
(b) als Vertiefung an einem abgewinkelten Rand (3) des Bechers (1; 5) ausgebildet
ist und daß die Breite (S1) des unteren Querstegs (11) des Stapelnockens (b) größer ist als die Breite (S2) der oberen Öffnung des Stapelnockens (b).
2. Kunststoffbecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (9)
des Stapelnockens (b) etwa senkrecht zu der oberen Fläche des Becherrandes (3; 7)
und etwa senkrecht zu dem unteren Quersteg (11) angeordnet sind.
3. Kunststoffbecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (9)
des Stapelnockens (b) derart geneigt sind, daß sich ihr gegenseitiger Abstand von
der oberen Fläches des Becherrandes (3; 7) (Breite S2) aus in Richtung auf den unteren Quersteg (11) (Breite S1) erweitert (Hinterschnitt).