[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur abschnittweisen Errichtung eines Spannbetonüberbaus
einer Brücke mit einem von einem Betonierabschnitt zum anderen bewegbaren, die Schalung
für den Überbau tragenden Fertigungsgerät.
[0002] Ein solches Verfahren ist bekannt aus IABSE Periodica (November) 4, 45 - 68 (1981).
Bei dem bekannten Verfahren werden äußerst kosten- und zeitaufwendige Vorschubrüstungen
benötigt, bei denen zur Vermeidung einer Kollision mit den Pfeilern Teile nach unten
und seitlich mit Hilfe hydraulischer Vorrichtungen weggeklappt werden müssen.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, das vorgenannte Verfahren derart abzuwandeln, daß der
Einsatz aufwendiger Vorschubrüstungen mit wegklappbaren Unterseiten vermieden werden
kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art das Fertigungsgerät zum jeweils nächsten Betonierabschnitt geschoben
wird, während sich der jeweils letzte bereits betonierte und vorgespannte Uberbauabschnitt
über Gleitlager auf dem Fertigungsgerät und dieses über weitere Gleitlager auf der
Unterstützung abstützt.
[0005] Dieses Verfahren bietet erhebliche wirtschaftliche Vorteile. Anstelle der bisher
üblichen aufwendigen Vorschubrüstung tritt ein äußerst einfaches Fertigungsgerät,
welches wesentlich weniger Bedienungsaufwand und Montageaufwand erfordert.
[0006] Es ist besonders vorteilhaft, das Fertigungsgerät aus Spannbeton herzustellen. Es
kann in diesem Falle an Ort und Stelle von dem den Brückenbau ausführenden Unternehmen
hergestellt werden. Wegen der kostengünstigen Herstellung kann es im Rahmen eines
einzigen Projekts abgeschrieben werden.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt zur Veranschaulichung des Betonierzustandes
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt zur Veranschaulichung des Schiebezustandes
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. 1 nach dem Betonieren;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Fig. 1 nach dem Einsetzen der Gleitlager
und vor dem Entfernen der Hilfspressen;
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 2;
Fig. 6 eine vergrößerte Teilschnittdarstellung des Schiebezustandes im Bereich des
mittleren Pfeilers der Fig. 2 und
Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie VII-VII der Fig. 2.
[0009] Fig. 1 zeigt einen dreiPfeiler 2,4,6 umfassenden Teilbereich einer Spannbetonbrücke
während der Fertigung. Es sind nur die oberen Enden der Pfeiler 2 bis 6 dargestellt.
Links vom Pfeiler 2 befindet sich das erste Feld a) mit einem bereits fertiggestellten
Brückenträger 8. Dieser stützt sich in üblicher Weise über ein nicht im einzelnen
dargestelltes Brückenlager über einen betonierten Sockel 9 auf dem Pfeiler 2 ab. Der
Brückenträger 8 hat die aus den Fig. 3 bis 7 im einzelnen ersichtliche übliche Kastenbauweise.
Mit einer oberen Platte 10 und zwei seitlichen sich vertikal oder leicht geneigt nach
unten erstreckenden Stegen 12,14, welche an ihren unteren Enden durch eine Querplatte
oder durch Querbalken 16 verbunden sind.
[0010] Dieser Brückenträger ist an beiden Enden durch je eine Stirnwand 18 abgeschlossen.
In dieser befindet sich eine öffnung 19 für die Entnahme der Innenschalungsbauteile
und für das Begehen des Brückenträgers. Während des Betonierens des nicht dargestellten
Sockels und des ebenfalls nicht dargestellten Brückenlagers wird das vordere Ende
dieses Brückenträgers in üblicher Weise durch Pressen auf dem Brückenpfeiler 2 abgestützt.
Nach der Fertigstellung des Sockels und des Brückenlagers werden diese Pressen entfernt.
Die Erfindung ist nicht auf die gezeigte spezielle Gestalt des Brückenträgers sowie
auf die beschriebene Lagerung des Brückenträgers beschränkt. Der Brückenträger kann
auch als zweistegiger Plattenbalken ausgeführt sein.
[0011] In Fig. 1 ist zwischen den Brückenpfeilern 2 und 4 ein weiteres Feld b) dargestellt.
In diesem Feld soll ein weiterer Brückenträger betoniert werden. Hierzu wird das erfindungsgemäße
allgemein mit 2
0 bezeichnete Fertigungsgerät verwendet. Dieses
[0012] ist vorzugsweise als Spannbetonkonstruktion ausgeführt. Es kann jedoch auch als Stahlkonstruktion
vorliegen oder als Kombination einer Spannbetonkonstruktion und einer Stahlkonstruktion.
Das Fertigungsgerät hat die Länge eines Betonierabschnittes, d.h. es erstreckt sich
etwa von der Mitte des einen Pfeilers etwa zur Mitte des anderen Pfeilers, falls der
Betonierabstand gleich dem Pfeilerabstand ist. Es kann sich jedoch auch über mehrere
Felder erstrecken, falls der Betonierabstand länger als.der
[0013] Pfeilerabstand ist. Bei der Ausführungsform der Fig. 1 erstreckt sich das Fertigungsgerät
vom Pfeiler 2 zum Pfeiler 4.
[0014] Zunächst soll der allgemeine Aufbau des trogförmigen Fertigungsgerätes 20 erläutert
werden. Hierzu wird auf die Fig. 3,4 und 7 Bezug genommen. Das trogförmige Fertigungsgerät
weist zu beiden Seiten je eine vertikale bis leicht geneigte Seitenwand 22 bzw. 24
auf, welche in ihrer Gestalt der Seitenwand des Brückenträgers angepaßt ist. Die Seitenwand
geht jeweils am unteren Ende in einen Längsbalken 26 bzw. 28 über. An die oberen Enden
schließen sich auskragende Platten 30,32 an, welche zur Unterstützung der oberen Platte
des Brückenträgers beim Betonieren dienen. Die beiden Längsbalken 26 und 28 sind durch
eine Vielzahl von Querbalken (Fig. 6,7) miteinander verbunden. Dieses trogförmige
Fertigungsgerät 20 bis 34 ist vorzugsweise in monolithischer Spannbetonbauweise ausgeführt.
Es liegt mit beiden Enden über nicht dargestellte Hilfspressen auf den beiden Pfeilern
2 und 4 in einer für das Betonieren des Brückenträgers geeigneten Höhe.
[0015] Im folgenden wird auf Fig. 3 Bezug genommen, welche den Bauzustand nach dem Betonieren
des Brückenträgers 10 und nach der Entnahme der Innenschalung zeigt. Zwischen der
oberen Platte 10 des
Brückenträgers 8 und den auskragenden Platten 30,32 des Fertigungsgerätes 20 befinden
sich etwa keilförmige Schalungselemente 40,42 aus Holz. Weiterhin befindet sich zwischen
den Stegen 12,14 des Brückenträgers und den Seitenwandungen 22,24 des Fertigungsgerätes
jeweils Schalungen 44,46 aus Holz. Desgleichen ist eine Schalung 48 für die Unterseite
des Brückenträgers vorgesehen, welche die Zwischenräume zwischen den Querbalken 34
des Fertigungsgerätes überbrückt. Es wird somit vor dem Betonieren das gesamte Fertigungsgerät
mit einer Schalung ausgekleidet. Lediglich im Bereich der Längsbalkenoberseite ist
keine Holzschalung sondern ein Trennmittel vorgesehen. Danach wird der Brückenträger
in üblicher Weise betoniert. Der Brückenträger wird dabei in seiner endgültigen Lage
betoniert. Während dieses Vorgangs wird das Gewicht des betonierten Brückenträgers,
der Schalung und des Fertigungsgerätes über zwei Pressenpaarevon den beiden Pfeilern
abgestützt. Der Brückenträger wird in üblicher Weise in Spannbetonbauweise errichtet.
Nach dem Erhärten und nach dem Aufbringen der Vorspannung ist dieser Bauabschnitt
fertiggestellt.
[0016] Im folgenden soll das überführen des Fertigungsgeräts vom Feld b) in das Feld c)
beschrieben werden. Zunächst muß das.Fertigungsgerät abgesenkt werden. Wie aus Fig.
4 und 7 erkennbar, sind die beiden endständigen Querbalken 34 nicht unmittelbar an
den Enden des Fertigungsgerätes vorgesehen, sondern um eine zweckentsprechende Strecke
von diesen Enden entfernt. Hierdurch wird einevon den Enden her frei zugängliche Aussparung
50 geschaffen. Im Bereich dieser Aussparungen 50 wird nun der Brückenträger direkt,
d.h. ohne Vermittlung des Fertigungsgerätes auf den Pfeilern 2 und 4 abgestützt. Im
Bereich des Pfeilers 2, d.h. des hinteren Endes des Brückenträgers erfolgt diese Abstützung
mit Hilfe des üblichen Sockels und Brückenlagers. Im Bereich des Pfeilers 4, d.h.
des vorderen Endes des Brückenträgers erfolgt diese Abstützung durch zwei Pressen
50,52, welche sich von der Oberseite des Pfeilers 4 bis zur Unterseite des Brückenträgers
erstrecken. Nun wird das auf vier nicht gezeigten Hilfspressen ruhende Fertigungsgerät
20 abgesenkt. Nun ruht das Fertigungsgerät auf Gleitlagern 56,58, welche bereits zuvor
an zweckentsprechenden Stellen des Pfeilers 4 angebracht wurden bzw. am hinteren Ende
über einen noch zu beschreibenden Querrahmen 70 auf dem Brückenträger. Sodann wird
im Bereich
[0017] des vorderen Endes des Brückenträgers 8, d.h. im Bereich des Pfeilers 4 unterhalb
eines jeden Stegs 12 und 14 des Brückenträgers je ein Gleitlager oder eineVerschiebeanlage
(Hub-Reibe-Anlage) 60,62 eingesetzt. Danach wird der Brückenträger auf diese Gleitlager
60,62 abgesetzt. Dieser Zustand ist in Fig. 4 gezeigt. Danach werden die Pressen 52,54
entnommen. In diesem Bauzustand ruht das Gewicht des Brückenträgers am hinteren Ende
über Brückenlager und Sockel direkt auf dem Pfeiler 2 und am vorderen Ende über die
Verschiebeanlagen 60,62, das Fertigungsgerät 20 und die Gleitlager 56,58 auf dem Pfeiler
4. In diesem Zustand kann nun das Fertigungsgerät in Längsrichtung verschoben werden.
Es ist wesentlich, daß dabei keine Teile des Fertigungsgerätes seitlich und nach unten
weggeklappt werden müssen, um beim Verschieben nicht mit dem Pfeiler 4 zu kollidieren.
Vielmehr wird das Fertigungsgerät zwischen dem Pfeiler 4 und dem Brückenträger 8 in
Längsrichtung verschoben. Während dieses Verschiebevorgangs ruht die Hälfte des Gewichtes
(das vordere Ende) des Brückenträgers 8 unter Vermittlung des Gleitlagers auf dem
Fertigungsgerät.
[0018] Zur Abstützung des hinteren Endes des Fertigungsgerätes 20 während des Schiebens
dient ein Querrahmen 70 (Fig. 2 und 5). Der Querrahmen 70 ist am hinteren Ende des
Fertigungsgerätes befestigt. Er umfaßt zwei seitliche Rahmenteile 72,74, welche mittig
an den beiden Platten 30 bzw. 32 befestigt sind. Die unteren Enden der beiden seitlichen
sich etwas senkrecht erstreckenden Rahmenteile 72,74 sind über Querriegel 76 bzw.
78 mit den Längsbalken 26 bzw. 28 des Fertigungsgerätes verbunden. Zwischen den beiden
oberen Enden der Rahmenteile 72,74 erstreckt sich ein oberes Rahmenteil 80, an dem
zwei Standsäulen 82,84 befestigt sind. Diese sind an ihren oberen Enden wie in Fig.
5 dargestellt miteinander und mit den beiden seitlichen Rahmenteilen verspannt. Sie
ruhen an ihren unteren Enden über Gleitlager 85,86 auf der Oberseite der oberen Platte
10 des Brückenträgers. Während der Schiebebewegung verringert sich das von den Gleitlagern
85,86 abzustützende Gewicht des Fertigungsgerätes allmählich. Auf diese Weise wird
das Fertigungsgerät teleskopartig vom Feld b) zum Feld c) geschoben und während dieser
Schiebebewegung erfolgt die Abstützung des Brückenträgers auf dem Pfeiler 4 unter
Vermittlung des sich im Schiebezustand befindenden Fertigungsgerätes.
[0019] Am vorderen Ende des Fertigungsgerätes 20 ist ein üblicher Vorbauschnabel vorgesehen,
welcher nach einer bestimmten Verschiebestrecke auf den Gleitlagern 56,58 des nächsten
noch freien Pfeilers 6 aufreitet. Während der ersten Phase der Verschiebebewegung
wird das Gesamtgewicht des zuletzt betonierten Brückenträgers 8, des Fertigungsgerätes
20 und Vorbauschnabels 90 von den Pfeilern 2 und 4 abgestützt. Das Gewicht des Fertigungsgerätes
und des Vorbauschnabels 90 werden dabei einerseits auf dem Pfeiler 4 und andererseits
auf dem Brückenträger 8 abgestützt. Sobald der Vorbauschnabel 90 auf den freien Pfeiler
6 aufreitet, wird das Gewicht des Fertigungsgerätes 20 samt Vorbauschnabel 90 auf
den Pfeilern 4 und 6 und auf dem Brückenträger 8 abgestützt. Nach einer weiteren Verschiebebewegung
wird schließlich dieses Gewicht ausschließlich auf den Pfeilern 4 und 6 abgestützt.
[0020] Dieser Verschiebevorgang wird kontinuierlich fortgesetzt, bis das hintere Ende des
Fertigungsgerätes im Bereich des vorderen Endes des Brückenträgers zu liegen kommt.
Nun wird der Verschiebevorgang unterbrochen. Es werden nun im Bereich des hinteren
Freiraums des Fertigungsgerätes zwei Pressen eingeführt, welche das Gewicht des Brückenträgers
übernehmen und das Fertigungsgerät entlasten. Danach wird das Fertigungsgerät bis
in die Ausgangslage des nächsten Betonierabschnitts weitergeschoben. Nun werden im
Bereich des Pfeilers 4 die Sockel betoniert und die Brückenlager montiert. Danach
werden die Pressen entnommen. Daran schließt sich die Betonierung des Brückenträgers
für das Feld c) an und der bereits beschriebene Vorgang wiederholt sich.
[0021] Allgemein muß das Fertigungsgerät als Träger ausgebildet sein, damit es im Betonierzustand
die Last des Frischbetons und der Schalung übernehmen kann. Zum anderen muß erfindungsgemäß
das Fertigungsgerät während des Verschiebens die Abstützung des Brückenträgers auf
dem Brückenpfeiler vermitteln. Es muß daher der Druckbeanspruchung durch das Gewicht
des Brückenträgers standhalten können und zwar über die gesamte Länge des Fertigungsgerätes.
Außerdem muß das Fertigungsgerät die Rüstung und Schalung für den zu.betonierenden
Brückenträger tragen. Bei der bisher beschriebenen Ausführungsform ist die Rüstung
aus Stahlbeton ausgeführt und übernimmt gleichzeitig die Trägerfunktion. Allgemein
kann es vorteilhaft sein, die Trägerfunktion und die Rüstungsfunktion zu trennen.
Das Fertigungsbauteil besteht in diesem Falle aus einer ausreichend druckfesten Bühne,
welche an zweckentsprechenden Stellen einstückig mit Längsträgern verbunden ist. Es
können zwei Längsträger vorgesehen sein, welche beidseitig der Pfeiler liegen. Es
können auch zusätzliche Längsträger etwa im mittigen Bereich der Bühne vorgesehen
sein, welche in Aussparungen im Pfeilerkopf hinabragen. Auf diese Bühne werden sodann
die Rüstung und Schalung in üblicher Weise aufgebracht. Die Bühne des Fertigungsgerätes
muß im Bereich der Gleitlager ausreichend druckfest sein. Man kann dies auf einfache
Weise durch eine Stahlbetonbühne erreichen oder aber durch eine mit Beton ausgegossene
Stahlbühne oder aber auch durch genügend dicht ausgeschottete Stahlträger.
[0022] Falls durch das Absenken des Fertigungsgerätes kein genügender Abstand zwischen den
Innenflächen des Fertigungsgerätes und den Außenflächen des Uberbaus erreicht werden
kann, können die Schalungselemente im Bereich der Seitenwand des als Trog ausgebildeten
Fertigungsgerätes zurückziehbar ausgebildet sein. In Betonierstellung haben sie sodann
einen größeren Abstand von der Trogseitenwandung als in Schiebestellung. Sie werden
vor dem Spannen des zuletzt betonierten Überbaus in die Ablösestellung zurückgezogen.
Zu diesem Zweck erstrecken sich an der Schalung befestigte Bolzen durch entsprechende
Ausnehmungen im Fertigungsgerät nach außen, so daß sie bequem erreichbar sind.
[0023] Die Vorschubanlage kann sich bei einer bevorzugten Ausführungsform an dem zuletzt
betonierten Uberbauabschnitt abstützen und am Fertigungsgerät in Schieberichtung angreifen.
Alternativ kann die Vorschubanlage auch am Pfeiler verankert sein und das Fertigungsgerät
vorziehen. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird als Vorschubanlage
eine Hub-Reibe-Anlage verwendet, welche zwischen Überbau und Fertigungsgerät eingeführt
wird. Diese Hub-Reibe-Anlage kann an die Stelle des Gleitlagers zwischen Überbau und
Fertigungsgerät im Bereich des Pfeilers treten. Sie kann aber auch im Bereich des
Querrahmens zwischen Überbau und Fertigungsgerät angeordnet werden.
[0024] Der Betonierabschnitt kann als Einfeldträger oder als Teil eines Durchlaufträgers
vorliegen. Der Betonierabschnitt kann sich von einem Pfeiler zum nächsten erstrecken
oder über mehrere Pfeiler. Der Betonierabschnitt kann sich auch von einem Punkt zwischen
zwei Pfeilern zu einem entsprechenden Punkt im nächsten Feld erstrecken.
1. Verfahren zur abschnittweisen Errichtung eines Spannbetonüberbaus einer Brücke
mit einem von einem Betonierabschnitt zum anderen bewegbaren, die Schalung für den
Überbau tragenden Fertigungsgerät, dadurch gekennzeichnet, daß das Fertigungsgerät
zum jeweils nächsten Betonierabschnitt geschoben wird, während sich der jeweils letzte
bereits betonierte und vorgespannte Uberbauabschnitt über Gleitlager auf dem Fertigungsgerät
und dieses über weitere Gleitlager auf der Unterstützung abstützt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fertigungsgerät nach
dem Vorspannen des zuletzt betonierten Überbauabschnitts abgesenkt wird, sodann Gleitlager
in den Zwischenraum zwischen dem Fertigungsgerät und dem durch Pressen unterstützten
Überbau eingeführt werden, worauf schließlich die Pressen entnommen werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubanlage
sich am zuletzt betonierten überbauabschnitt abstützt und das Fertigungsgerät vorschiebt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubanlage
am Pfeiler verankert ist und das Fertigungsgerät vorzieht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Vorschubanlage eine Hub-Reibe-Anlage zwischen Überbau und Fertigungsgerät einsetzt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß kurz vor
dem Erreichen der Endlage die Verschiebebewegung unterbrochen und Pressen zur Übernahme
des Gewichts des Uberbaus eingesetzt werden.
7. Fertigungsgerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß es als Längsträger ausgebildet ist, welcher eine die
Rüstung und Schalung tragende Bühne aufweist, die im Bereich der Gleitlagerspuren
eine für die Aufnahme der Lagerkräfte ausreichende Druckfestigkeit aufweist.
8. Fertigungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Längsträger und Bühne
als Betonkonstruktion, StahlBeton-Verbundkonstruktion oder Stahlkonstruktion ausgeführt
sind.
9. Fertigungsgerät nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bühne als Obergurt des Längsträgers ausgebildet ist.
10. Fertigungsgerät nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bühne als Untergurt des Längsträgers ausgebildet ist.