[0001] Die Erfindung betrifft eine magnetisch wirksame Farbe zum Auftrag auf eine Unterlage,
ein Verfahren zur Herstellung einer in einem ausgewählten Bereich magnetisch wirksamen
Fläche auf einer Unterlage, eine magnetisch wirksame Beschichtung auf einer Unterlage
und Verwendungen der magnetisch wirksamen Farbe.
[0002] Es ist z.B. in der Büroorganisation bekannt, bestimmte Termine und andere wichtige
Daten mit Hilfe von Magneten auf Informationstafeln deutlich sichtbar anzuzeigen.
Auch bei Verkehrsübungstafeln können zu Unterrichtszwecken Verkehrsteilnehmer durch
magnetische Bausteine dargestellt werden. In diesen und entsprechenden anderen Fällen
bestehen die Tafeln aus lackiertem Eisenblech, so daß die magnetischen Bausteine fest
daran haften.
[0003] Es gibt jedoch viele Anwendungsfälle, in denen solche Anbringungen auf magnetischer
Grundlage nicht ohne weiteres realisierbar sind, weil die Unterlage üblicherweise
nicht aus Eisenblech hergestellt wird, z.B. bei Preisauszeichnungsschildern.
[0004] Der vorliegenden Erfindung 1iegt die Aufgabe zugrunde, ein Mittel für die Markierung
von Unterlagen aller Art unter Anwendung magnetischer Wirkungen anzugeben.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Farbe ein Bindemittel,
ein magnetisches Pigment in Form von fein verteiltem, durch Reduktion hergestelltem
Eisen und gegebenenfalls einen Füllstoff enthält.
[0006] Das Bindemittel wird dabei in seiner Zusammensetzung so gewählt, wie es für die jeweilige
Auftragung und Unterlage am zweckmäßigsten ist. Dabei kann die Farbe insbesondere
bei der Auftragung nach dem Siebdruckverfahren ein physikalisch trocknendes Bindemittel
auf der Grundlage von Acrylharz in einem Lösungsmittelgemisch aus Aromaten, Ketonen
und;Estern oder auch ein oxidativ trocknendes Bindemittel·auf der Grudlage von Alkydharz
in einem Lösungsmittel wie Testbenzin enthalten. Falls erforderlich, kann der Farbe
auch ein Füllstoff zugesetzt werden, der auch einen Farbstoff darstellen oder enthalten
kann.
[0007] Der Anteil des Pigments an der Farbe kann in weiten Grenzen variieren. Die Menge
an Eisen in der aufgetragenen Schicht muß lediglich groß genug sein, damit die im
jeweiligen Anwendungsfall erforderlichen Haftkräfte auftreten bzw. bei der elektronischen
Abtastung einer solchen Markierung ein hinreichend starkes Signal erzeugt wird. Die
Menge des Pigments darf nicht so groß sein, daß die Farbe nicht mehr zusammenhält
bzw. nicht mehr hinreichend fest an der Unterlage haftet. Im allgemeinen hat sich
dabei, je nach Anwendungszweck, ein Gewichtsverhältnis Pigment/Bindemittel im Bereich
von 0,2 bis 2,5 als günstig erwiesen; für die Auftragung nach dem Siebdruckverfahren
ist ein Gewichtsverhältnis Pigment/Bindemittel im Bereich von 0,8 bis 2,4 besonders
geeignet.
[0008] Die durch Siebdruck aufgetragene Beschichtung hat zweckmäßigerweise eine Schichtdicke
im Bereich von 0,03 bis 0,2 mm. Die Auftragung der magnetisch wirksamen Farbe auf
eine Unterlage zu deren magnetischer Markierung in einem ausgewählten Bereich läßt
sich besonders vorteilhaft nach dem Siebdruckverfahren durchführen. Die Farbe läßt
sich auf diese Weise auf fast jede Unterlage aufbringen; als Beispiel seien textile
Stoffe, Papier, Pappe, Holz, Glas und Kunststoffe wie polystyrol oder Acrylgläser
genannt.
[0009] Die magnetisch wirksame Farbe kann aber bei Wahl des geeigneten Bindemittels auch
in jeder anderen Weise z.B. durch Streichen, Rollen oder Spritzen aufgetragen werden.
[0010] Nach der Erfindung kann die magnetisch wirksame Farbe zur Herstellung von Feldern
für auswechselbare Kennzeichen aus magnetischem Material Verwendung finden. Beispielsweise
können die Kennzeichen aus Ziffern oder Buchstaben aus magnetischem Kunststoff bestehen,
die Preise, Uhrzeiten oder dergleichen anzeigen.
[0011] Nach der Erfindung kann die magnetisch wirksame Farbe auch zur Herstellung von magnetisch
wirksamen Markierungen Verwendung finden. Beispielsweise können die Markierungen Bahnen
oder Orte eines Spieles mit magnetischen Spielsteinen oder elektronisch abtastbare
Codes oder Steuerungslinien bilden.
[0012] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Abbildung ein Ausführungsbeispiel beschrieben.
[0013] Herstellung der magnetisch wirksamen Farbe
[0014] In einem Gefäß werden 50 g eines physikalisch trocknenden Bindemittels auf der Basis
von Acrylharz in einem Lösungsmittelgemisch (z.B. des Typs HGB von der Firma Wiederholdt)
mit 60 g fein verteiltem, durch Reduktion hergestelltem Eisen (Riedel de Haen, Prod.
Nr. 12312) mit einem Rührer, der durch einen Bohrmaschinenmotor angetrieben wird,
bis zur Homogenität gerührt.
Auftragung der magnetisch wirksamen Farbe im Siebdruck
[0015] Die wie vorstehend erhaltene magnetisch wirksame Farbe wird in einer Siebdruckanlage
(Flachbett-Automat "Midas") unter Verwendung eines Siebrahmens mit einem Polyester-Gewebe
von 34 Fäden/cm auf eine Unterlage aus handelsüblicher, 2,7 mm starker, beidseitig
weiß beschichteter Pappe aufgetragen. Die Schichtdicke der bedruckten Flächen betrug
0,05 mm und war groß genug, um auch bei senkrechter Stellung magnetische Körper wie
Magnethaftfolien sicher daran festzuhalten.
[0016] Das gleiche Ergebnis wurde trotz abnehmender Schichtdicke des Farbauftrags auch bei
Verwendung von Siebrahmen mit Polyester-Gewebe bis zu 120 Fäden/cm
2 erhalten. Anstelle des Polyester-Gewebes kann auch ein entsprechendes Gewebe aus
rostfreiem Stahl wie V2A verwendet werden.
[0017] Der Pigmentanteil in der magnetisch wirksamen Farbe kann ohne Beeinträchtigung der-Wirkung
in relativ weiten Grenzen variiert wenden. So wurden praktisch gleich gute Druckergebnisse
mit 40-125 g Eisen in 50 g Bindemittel erhalten, wobei die magnetische Haftkraft mit
zunehmenden Eisengehalt zunimmt, aber auch bei 30 g Eisen auf 50 g Bindemittel noch
merklich ist. Die Schichtdicke der auf die Unterlage aufgetragenen magnetisch wirksamen
Beschichtung ist von dem verwendeten Gewebe des Siebdruckrahmens und von der Zahl
der Auftragungen abhängig. Eine Schichtdicke von nur 0,03 mm ergibt bereits eine merkliche
Haftwirkung bei der Anbringung von Magnethaftfolien; im allgemeinen reichen Schichtdicken
bis zu 0,2 mm aus, um magnetische Körper im üblichen Rahmen erschütterungssicher zu
halten.
[0018] Das in der Abbildung dargestellte Ausführungsbeispiel wurde mit einer Farbe aus 50
g Bindemittel und 120 g Eisen erhalten, die durch ein Polyestergewebe (100 Fäden/cm
2) auf Papier (110 g/m
2) aufgedruckt wurde.
[0019] Die gleichen Ergebnisse lassen sich mit einem oxidativ trocknenden Bindemittel auf
der Basis von in Testbenzin gelöstem Alkydharz (z.B. des Typs A der Fa. Wiederholdt)
erzielen.
[0020] An den Flächen, auf die die magnetisch wirksame Farbe aufgetragen ist, lassen sich
Buchstaben und andere Symbole oder Zahlen aus magnetischem Material wie Magnethaftfolie
auswechselbar anheften. Es lassen sich auch bestimmte Muster erzeugen, z.B. für Spielpläne
und dergleichen, auf denen magnetische Spielsteine, Figuren und dergleichen haften.
Die magnetisch wirksame Farbe kann auch zu Identifizierung- oder Steuerungszwecken
in Zusammenwirkung mit elektronischen Tastköpfen Verwendung finden. Die magnetisch
wirksame Farbe kann zu den verschiedenen Anwendungszwecken auf alle gängigen Materialien
wie Papier, Pappe, textile Stoffe, Holz, Glas, Kunststoffe wie Polystyrol, Acrylgläser
aufgetragen werden.
1. Magnetisch wirksame Farbe zum Auftrag auf eine Unterlage, dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbe ein Bindemittel, ein magnetisches Pigment in Form von fein verteiltem,
durch Reduktion hergestelltem Eisen und gegebenfalls einen Füllstoff enthält.
2. Farbe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein physikalisch
trocknendes Bindemittel ist.
3. Farbe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das physikalisch trocknende
Bindemittel ein aus Aromaten, Ketonen und Estern bestehendes Lös;ungsmittelgemisch
und einen Bindekörper auf der Basis von Acrylharz enthält.
4. Farbe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein oxidativ
trocknendes Bindemittel ist.
5. Farbe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das oxidativ trocknende Bindemittel
ein im wesentlichen aus Testbenzin bestehendes Lösungsmittel und einen Bindekörper
auf der Basis von Alkydharz enthält.
6. Farbe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis
Pigment/ Bindemittel im Bereich von 0,2 bis 2,5 liegt.
7. Farbe nach Anspruch 6, dadurch geknnzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis Pigment/Bindemittel
im Bereich von 0,8 bis 2,4 liegt.
8. Verfahren zur Herstellung einer in einem ausgewählten Bereich magnetisch wirksamen
Fläche auf einer Unterlage, dadurch gekennzeichent, daß eine magnetich wirksame Farbe,
die ein Bindemittel, ein magnetisch wirksames Pigment in Form von fein verteiltem,
durch Reduktion hergestelltem Eisen und gegebenenfalls einen Füllstoff enthält, auf
vorbestimmte Bereiche der Unterlage nach dem Siebdruckverfahren aufgetragen wird.
9. Magnetisch wirksame Beschichtung auf einer Unterlage, dadurch gekennzeichent, daß
eine im Siebdruck aufgetragene Beschichtung fein verteiltes, durch Reduktion hergestelltes
Eisen enthält und eine Schichtdicke im ; Bereich von 0,03-0,2 mm aufweist.
10. Verwendung der magnetisch wirksamen Farbe nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur
Herstellung von Feldern für auswechselbare Kennzeichnungen aus magnetischem Material.
11. Verwendung der magnetisch wirksamen Farbe nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur
Herstellung von magnetisch wirksamen Markierungen.