[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasfanghaube zum Absaugen der beim Koksausdrücken
anfallenden Emissionen gemäß Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Aus der DE-OS 31 15 217 ist z. B. eine gattungsgemäße Gasfanghaube bekannt, bei der
die Gasfanghaube ausschließlich auf der dem KKF-Wagen abgekehrten Seite gelagert ist.
Dort sind in zwei verschiedenen Höhen jeweils Laufschienen angeordnet, auf denen die
Haube in Batterielängsrichtun
g verfahrbar ist. Wegen des einseitig frei überhängenden Teiles der Haube ist eine
sehr stabile Abstützung der Fahrschienen erforderlich.
[0003] Aus der DE-OS 18 12 897 ist eine selbständig verfahrbare Haube bekannt, deren Fahrschienen
links und rechts von den Fahrschienen des Löschwagens angeordnet sind. Hierbei liegt
also zwischen der Abstützung des Meisterganges und den Fahrschienen des Löschwagens
eine zusätzliche eigene Schiene. Das erfordert wegen der nicht unerheblichen Höhe
des Löschwagens eine sehr aufwendige untere Rahmenstützkonstruktion für die Haube.
Außerdem ist bei vielen vorhandenen Anlagen zwischen der Meistergangabstützung und
den Gleisen des Löschwagens überhaupt kein Platz für eine eigene Laufschiene der Haube.
[0004] Schließlich sind ebenfalls Hauben bekannt, die fest mit dem KKF-Wagen verbunden sind
und sich einerseits auf dem KKF-Wagen abstützen und andererseits eine eigene Fahrschiene
auf der dem KKF-Wagen abgekehrten Seite besitzen. Bei derartigen Einrichtungen können
der KKF-Wagen und die Haube nur mit großem Aufwand getrennt werden. Ein schneller
Wechsel von einem KKF-Wagen zum anderen bzw. von einer Haube zur anderen ist hierbei
nicht möglich.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine einfache Abstützung der gattungsgemäßen Gasfanghaube
vorzuschlagen, bei der die aufwendige Stützkonstruktion für die Fahrschienen enzfällt
und ein schnelles An- und Abkuppeln von KKF-Wagen und Haube möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des Hauptanspruches gelöst.
In den Ansprüchen 2 bis 5 sind weitere zweckmäßige Ausführungsformen enthalten.
[0007] Die erfindungsgemäße Gasfanghaube stützt sich mit zwei Punkten über die Fahrwerke
auf einer Fahrschiene ab und mit einem Punkt zweckmäßigerweise über eine Drehpfanne
oder eine andere Verlagerung drehbeweglich auf dem KKF-Wagen ab. Die Standsicherheit
des Dreipunkt-Haubenwagens wird durch die richtige Anordnung der Haubenschwerpunkte
im Tragrahmen der Gasfanghaube erreicht. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Hauben,
die sich auf dem KKF-Wagen oder dem Meistergang abstützen und nur mit großem Aufwand
vom KKF-Wa-
gen bzw. der Haube zu trennen sind, ist die erfindungsgemäße Gasfanghaube sehr einfach
und leicht von dem KKF-Wagen durch Anheben mittels einer Zugvorrichtung am Auflagerpunkt
C zu trennen..Durch die Abstützung auf dem KKF-Wagen ist zwar ein unabhängiges Verfahren
des Haubenwagens ohne KKF-Wagen nicht möglich, aber dafür entfällt die aufwendige
und teure Konstruktion der Fahrbahn, die für eine unabhängige Haube nötig ist.
[0008] Die Geschwindigkeitsregelung der erfindungsgemäßen Gasfanghaube mit Dreipunkt-Auflage
erfolgt zweckmäßigerweise über eine Schieflauferfassung mit nachgeschalteter elektrischer
Regelung. Die Schieflauferfassung wird gleichzeitig als mechanische Schieflaufbegrenzung
ausgebildet. Die erfindungsgemäße Dreipunkt-Auflage der Gasfan
ghaube vermeidet insbesondere das, was bei gattungs
ge-mäßen Konstruktionen mit Vierpunkt-Auflage sehr leicht passiert. Dort treten häufig
erhebliche Spannungen auf, wenn die Schienen nicht exakt parallel zueinander verlegt
sind oder wenn die vom KKF-Wagen abgekehrte Seite der Gasfanghaube von irgendwelchen
Kräften beim Verfahren zurückgehalten wird. Diese Querkräfte können häufig verursachen,
daß sich das Fahrwerk der Gasfanghaube verbiegt oder daß sogar die Laufrollen aus
ihren Fahrschienen herausspringen. Diese Probleme treten bei der erfindungsgemäßen
Konstruktion nicht auf.
[0009] Erfindungsgemäß kann insbesondere gemäß Anspruch 5 der Auflagepunkt, der sich auf
dem KKF-Wagen abstützt, mit Laufrollen versehen werden, welche sich beim KKF-Wagenwechsel
auf fest installierten Fahrbahnen auf dem KKF-Wagen abstützen. Somit kann die Gasfanghaube
selbständig und ohne Zusatzeinrichtungen zum nächsten KKF-Wagen verfahren werden.
Die fest installierten Schienen können sich auch in einem Gerüst oberhalb des Meisterganges
am Reparaturplatz,z. B. an der Ausfahrbühne,befinden.
[0010] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Konstruktion der Gasfanghaube ist es nicht erforderlich,
zu Reparaturen an der Gasfanghaube oder am KKF-Wagen beide gemeinsam außer Betrieb
zu nehmen, sondern aufgrund des schnellen Wechsels von einer Haube zur anderen bzw.
von einem KKF-Wagen zum anderen kann der Koksausdrückbetrieb ohne Verzögerung mit
Einsatz einer Reservemaschine weitergehen.
[0011] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren 1 bis 3 beispielsweise näher erläutert.
Figur 1 zeigt schematisch die erfindungsgemäße Gasfanghaube und den KKF-Wagen auf
der Koksseite der Verkokungsofenbatterie in Ofenlängsrichtung gesehen.
Figur 2 ist eine schematische Ansicht der Gasfanghaube in Querrichtung der Batterie.
Figur 3 ist eine Draufsicht auf die Gasfanghaube und den KKF-Wagen.
Bezugszeichenliste
[0012]
(1) Gasfanghaube
(2) Löschwagen
(3) KKF-Wagen
(4) Verkokungsofenbatterie
(5) Meistergangdecke
(6; Schienen von (3) auf (5)
(7) Ankerständer
(8) AbstUtzung für (1) und (9)
(9) Gassammelleitung
(10) Bandschleifen-wagen
(11) Fahrschiene auf (8) für (1)
(12) Anschlußleitung
(13) Reglerklappe -
(14) zusätzliche Anschlußleitung
(15) Laufrollen an (1) auf (11)
(16) Laufrollen a.n (1) auf (11)
(17) niedriger Teil der Gasfanghaube
(18) Absaugeleitung an (17)
(19) Regler an (18)
(20) Tragrahmen für (1)
(A) Auflagerpunkt auf der Schiene (11) im Bereich von (17)
(B) Auflagerpunkt auf der Schiene (11) im Bereich des hohen Teils von (1)
(C) Auflagepunkt auf dem KKF-Wagen (3)
Figurenbeschreibung
[0013] In der Figur 1 ist die Gasfanghaube (1) dargestellt, die den Löschwagen (2) vollständig
überdeckt und an den KKF-Wagen (3) angeschlossen ist. Der KKF-Wagen wird auf der Meistergangdecke
(5) auf den Schienen (6) entlang der Koksofenbatterie (4) verfahren. Für einen Ausdrückvorgang
wird der KKF-Wagen (3) möglichst gasdicht mit den Ankerständern (7) und der Türöffnung
eines Koksofens einerseits verbunden und andererseits ist der KKF-Wagen (3) über Anschlußtüren
möglichst gasdicht an dem hohen Teil der Gasfanghaube angeschlossen. Die Gasfanghaube
(1) stützt sich auf der dem KKF-Wagen abgekehrten Seite über die Auflagerpunkte A
und B mit Hilfe der Laufrollen (15) und'(16) auf der Fahrschiene (11) ab. Die Fahrschiene
ist auf einer Abstützkonstruktion (8) in Längsrichtung der Koksofenbatterie verlegt.
Gleichzeitig befindet sich etwa auf derselben Höhe auf der Abstützung (8) die Gassammelleitung
(9), auf der der Bandschleifenwagen (10) in Koksofenbatterielängsrichtung verfahren
wird. Der Bandschleifenwagen (10) ist über die Anschlußleitung (12) direkt mit dem
oberen Teil der Gasfanghaube (1) verbunden. In dieser Anschlußleitung befindet s.ich
noch eine Reglerklappe (13) zur Steuerung der Absaugeintensität. Vom niedrigen Teil
(17) der Gasfanghaube aus führt die Absaugeleitung (18) in die quer dazu angeordnete
Anschlußleitung (12), wobei das Verhältnis der über dem niedrigen und dem hohen Teil
der Gasfanghaube abgezogenen Gasmengen zusätzlich über den Regler (19) eingestellt
werden kann. Zur Absaugung der eventuell noch oberhalb des KKF-Wagens(3) oder an der
Anschlußstelle zwischen KKF-Wagen und Gasfanghaube austretenden Emissionsgase ist
eine zusätzliche Anschlußleitung (14) oberhalb der Gasfanghaube angeordnet, die auch
einen Großteil des KKF-Wagens überragt. Sie mündet kurz vor dem Eintritt der Anschlußleitung
(12) in den Bandschleifenwagen ebenfalls in diese Anschlußleitung (12). Die gesamte
Gasfanghaube ist mit einer einfachen Tragrahmenkonstruktion (20) ausgerüstet, die
sich auf den drei Auflagepunkten A, B und C einerseits auf der Schiene (11), andererseits
oberhalb des KKF-Wagens abstützt.
1. Gasfanghaube zum Absaugen der beim Koksausdrücken anfallenden Emissionen, die gemeinsam
mit dem Kokskuchenführungswager (KKF-Wagen) auf der Koksseite an der Verkokungsofenbatterie
entlang verfahrbar ist, mit Anschluß der Gasfanghaube über eine Gassammelleitung an
ein stationäres Absaugesystem, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasfanghaube (1) eine
Dreipunkt-Auflage besitzt, wobei zwei Auflagerpunkte (A, B) über Laufrollen (15, 16) auf einer Fahrschiene (11), die sich auf
der dem Kokskuchenführungswagen (3) abgekehrten Seite der Gasfanghaube (1) befindet, abgestützt sind und der dritte
Auflagerpunkt (C) drehbeweglich auf dem KKF-Wagen (3) aufliegt.
2. Gasfanghaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasfanghaube (1)
sich auf dem KKF-Wagen (3) über eine Drehpfanne oder eine ähnliche Einrichtung abstützt.
3. Gasfanghaube nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasfanghaube
(1) an einem oder beiden Auflagerpunkten (A, B) auf der Fahrschiene (11) eigene Antriebe
besitzt und diese über eine Schieflauferfassung mit elektrscher Regelung auf die Antriebe
des KKF-Wagens (3) abgestimmt sind.
4. Gasfanghaube nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb des KKF-wagens (2), z. B. im Bereich der Ausfahrbühne, eine Zugvorrichtung
angebracht ist zur Anhebung der Gasfanghaube (1) am Auflagerpunkt (C) und zur Trennung
von KKF-Wagen (3) und Gasfanghaube (1).
5. Gasfanghaube nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auflagerpunkt (C) sich über Laufrollen auf einer eigenen, fest auf dem KKF-Wagen
(3) installierten, in Batterielängsrichtung verlaufenden Fahrbahn abstützt.