[0001] Die Erfindung betrifft einen Kantenschutz-Richtwinkel als Eckenbewehrung für die
auf die Wärmedämmschicht eines Gebäudes mit Vollwärmeschutzmantel aufzutragende, als
Träger für die Sichtputzschicht dienende und mit Kunststoff verstärkten Glasfaser
(GFK)-Gewebematten bewehrte Spachtelmaterialschicht, oder als Bewehrung für mindestens
den Eckbereich einer mineralischen Sichtputzschicht, die unmittelbar auf die - gemauerten
oder betonierten - Gebäudewände aufgebracht wird, bestehend aus mindestens einem winkelprofilförmig
gestalteten GFK-Gewebestreifen aus für die Bewehrung der Spachtelmaterialschicht benutzbarem
GFK-Glasfasergewebe, wobei dieser Gewebestreifen im Eckbereich, d.h. entlang der Profilecke
und der dort winklig aneinander anschließenden, inneren, streifenförmigen Abschnitte
seiner Schenkel verstärkt ist und freie - nicht verstärkte - Randstreifen des Gewebestreifens,
die über die äußeren Längsränder des verstärkten Profileckbereichs hinausragen und
in der Gebrauchslage des Kantenschutz- Richtwinkels - falls dieser zur Bewehrung der
Spachtelklebe: schicht eines Vollwärmeschutzsystems eingesetzt ist - sich mit einer
anschließenden Glasfaser
-Mattenbewehrung der Spachtelkleberschicht auf dem größten Teil ihrer Streifenbreite
überlappen, eine Mindestbreite von ca. 4 cm haben.
[0002] Bei einem durch das DE-GM 82 22 937.6 bekannten Kantenschutz-Richtwinkel dieser Art
besteht die Verstärkung aus einem den Bewehrungs-Glasfasergewebestreifen tragenden
Winkelprofil aus Aluminium, wobei die Schenkelbreite dieses Aluminium-Winkelprofils
rund 25 mm und die Dicke seiner Profilschenkel im Normalfall 0,5 mm betragen. Der
Glasfasergewebestreifen ist an dieses Alu-Winkelprofil außenseitig angeklebt. Hierzu
wird auf das Winkelprofil ein handelsüblicher Sprühkleber aufgebracht und der Glasfasergewebestreifen
sodann an den einen Schenkel und anschließend an den anderen Schenkel des Winkelprofils
angewalzt.
[0003] Aus dieser Gestaltung des bekannten Kantenschutz-Richtwinkels resultierende technische
Nachteile sind zumindest die folgenden:
Die Herstellung ist arbeitsaufwendig, da zumindest das Aufsprühen des Klebers auf
das Aluminium-Winkelprofil in Handarbeitsgängen erfolgt. Da das dünnwandige Aluminium-Winkelprofil
nur eine geringe Formstabilität bzw. -elastizität hat, ist die Gefahr einer Beschädigung
durch Verbiegen oder Knicken des Winkelprofils bzw. des Kantenschutz-Richtwinkels
insgesamt beim Transport zum Einsatzort oder beim Gebrauch erheblich. Zwar kann ein
hierbei beschädigter Kantenschutz-Richtwinkel in den meisten Fällen wieder wenigstens
annähernd in seine ursprüngliche Form gebracht werden, wobei jedoch an den Knick-
oder Biegestellen in aller Regel bleibende Verformungen, d.h. Unebenheiten zurückbleiben,
die - und sei es auch nur geringfügig - auftragen und durch einen erhöhten Einsatz
von Spachtelmasse, mit der der Kantenschutz-Richtwinkel am Wärmedeämmantel des Gebäudes
befestigt wird, wieder ausgeglichen werden müssen.Da bei den vorstehend genannten,
typischen Abmessungen des Aluminium-Winkelprofils auch dessen Verwindungssteifigkeit
relativ gering ist, darf ein bekannter Kantenschutz-Richtwinkel, wenn er bequem benutzbar
sein soll, nicht zu lang sein, wobei eine Länge von 2,5 m als obere Schranke gelten
kann, bis zu welcher der Kantenschutz-Richtwinkel hinreichend verwindungssteif bleibt.
Die Bewehrung von Eckkanten des Wärmedämmantels, die sich z.B. über eine mehr als
2,5 m betragende Stockwerkshöhe erstrecken, erfordert daher in der Regel ein Anstückeln,
wobei beim Abschneiden eines Kantenschutz- Richtwinkel-Elements auf die jeweils erforderliche
Ergänzungslänge wiederum die Gefahr besteht, daß das als Verstärkung vorgesehene Aluminium-Winkelprofil
an der Schnittstelle stärker als tolerierbar verformt wird und daher mit zusätzlichem
Aufwand wieder nachgerichtet werden muß, bevor es zweckentsprechend verwendet werden
kann. Es kommt hinzu, daß, wegen des großen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von
Aluminium, aus temperaturbedingten Längenänderungen des Winkelprofils Spannungen in
der Klebeverbindung sowie an den Grenzschichten zum Spachtelmaterial auftreten können,
die langfristig zur Bildung feiner Risse im Verputz und in extremen Fällen auch zu
einem Abplatzen desselben führen können. Die Gefahr einer korrosionsbedingten Beschädigung
des Aluminium-Verstärkungsteils und einer dadurch bedingten Rißbildung im Putz kommt
hinzu.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Kantenschutz- Richtwinkel der eingangs
genannten Art zu schaffen, der bei vorgegebener Dimensionierung eine erhöhten Formstabilität
aufweist, insbesondere weniger beschädigungsanfällig ist, gegenüber thermischen Einflüssen,
insbesondere Längenänderungen sowie gegenüber Korrosionseinflüssen unempfindlich ist
und darüber hinaus auch einfacher hergestellt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 genannten Merkmale gelöst.
[0006] Hiernach umfaßt die Eckverstärkung des durch den GlasfaserGewebestreifen gebildeten
Bewehrungs-Winkelsprofils mindeste einen weiteren GFK-Gewebestreifen, der an dem winkelprofilförmigen
Bewehrungs-GFK-Gewebestreifen unmittel anliegend angeordnet ist und mindestens an
gleichmäßig über die Anlagefläche der beiden Gewebestreifen verteilt angeordneten
Stellen, an denen sich die Faserbündel des Bewehrungs-Gewebes mit Faserbündeln des
Verstärkungs-Gewebes überkreuzen bzw. diese aneinander anliegen, in Kunststoff eingebettet
ist, wobei die größte effektive Dicke der dabei gebildeten Kunststoffschicht bzw.
-schichtelemente, abgesehen von dünnen Deckfilmschichten gleich der effektiven Gesamtdicke
der beiden Gewebestreifen in deren Anlagebereich ist.
[0007] Zur Erzielung eines für die erforderliche Stabilität des Kantenschutz-Richtwinkels
hinreichend festen Gewebe-Kunststoffverbundes eignen sich handelsübliche, z.B. durch
Erwärmung oder UV-Bestrahlung beschleunigt aushärtbare Vergußharze wie Polyester-
oder Epoxidharze, mit denen die miteinander zu verbindenden GFK-Gewebe getränkt werden,
bevor sie aufeinandergelegt und ggf. aneinander angepreßt werden. Auch wenn die einzelnen
Verbindungsstellen über das Kunststoffmaterial nicht untereinander zusammenhängen,
sondern dieses nur an den Kreuzungsstellen, an denen Faserbündel der beiden Gewebestreifen
aneinander anliegen, deren sich kreuzende Faserbündel umschließt, wird dennoch, wegen
der doppellagigen Ausbildung des Kantenschutz-Richtwinkels im Verstärkungsbereich
eine gute Formstabilität und Steifigkeit des Kantenschutz-Richtwinkels erzielt, die
mindestens derjenigen des bekannten, mit einem Aluminium-Winkelprofil versteiften
Kantenschutz-Richtwinkels entspricht und im Regelfall sogar höher ist.
[0008] Temperaturbedingte Relativbewegungen der GFK-Gewebestreifen treten nicht auf, da
diese aus demselben Material bestehen. Durch die Alkalität eines mineralischen Putzes
bedingte Korrosionsschäden können völlig vermieden werden.
[0009] Der insoweit erläuterte, erfindungsgemäße Kantenschutz- Richtwinkel ist auch auf
einfache Weise einer maschinellen Fertigung zugänglich, wobei von z.B. auf Trommeln
aufgewickelten GFK-Gewebestreifen ausgegangen wird, die in gestreckter Anordnung übereinandergelegt
und durch maschinelles Aufbringen des Kunststoffmaterials miteinander verbunden werden,
sodann, nachdem der Kunststoff hinreichend aber noch nicht vollständig ausgehärtet
ist, auf die vorgesehenen Gebrauchslängen abgeschnitten werden, wonach die so gebildeten
Doppelstreifen in das Winkelprofil geformt und dem abschließenden Aushärtprozeß unterworfen
werden können. Für die Erzielung sowohl einer zusammenhängendschichtförmigen Kunststoffverbindung
wie auch zur Schaffung gleichsam-punktförmig verteilt angeordneter, untereinander
nicht zusammenhängender Kunststoff-Verbindungsstellen kann es dabei ausreichend sein,
wenn das die Verstärkung bildende GFK-Gewebe intensiv mit einem Gießharz getränkt
und auf einen "trockenen" Bewehrungs-GFK-Gewebestreifen aufgelegt wird, wobei sich
die Faserbündel des Bewehrungs-GFK-Gewebestreifens außenseitig mit umschließende Kunststoffbrücken
bilden können.
[0010] Eine einfache Herstellung des erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels kann auch
dadurch begünstigt werden, daß der Verstärkungs-Gewebestreifen aus demselben Material
besteht, wie der die breiteren Profilschenkel aufweisende Bewehrungs-Gewebestreifen.
In Verbindung hiermit wird durch die Merkmale des Anspruchs 4 im.Verstärkungsbereich
eine günstig niedrige Gesamtschenkeldicke des erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels
erzielt, so daß dieser nur wenig aufträgt.
[0011] Dabei ist es weiter vorteilhaft, wenn die Bewehrungs- und Verstärkungs-GFK-Gewebe
des Kantenschutz-Richtwinkels, wie gemäß Anspruch 5 angegeben, ausgebildet sind, so
daß sich die jeweils dickeren Gewebefäden des einen Gewebestreifens gut zwischen die
entsprechenden Fäden des anderen Gewebestreifens legen können und zwischen den Fäden
bzw. Faserbündeln der aneinander anliegenden Gewebestreifen noch lichte Zwischenräume
verbleiben, durch die Spachtelmasse bzw. Putzmasse, falls der Kantenschutz-Richtwinkel
zur Bewehrung einer mineralischen-Sichtputzschicht benutzt wird, hindurchtreten kann.
[0012] Um die den üblichen Anforderungen genügenden Stabilitätseigenschaften des Kantenschutz-Richtwinkels
zu erzielen, ist, wie vorstehend erläutert, eine absolut gleichmäßige und vollständige
Verfüllung der ursprünglichen lichten Geweberäume in der Regel nicht erforderlich.
[0013] Wenn es jedoch auf besonders hohe Formstabilität des Kantenschutz-Richtwinkels im
Eckbereich ankommt, kann es andererseits auch vorteilhaft sein, wenn die lichten Abstände
der Schuß- und Kettfäden des Verstärkungs-GFK-Gewebestreifens deutlich geringer gewählt
sind als diejenigen des Bewehrungs-GFK-Gewebestreifens und etwa höchstens 1/5 derselben
betragen, und wenn der Verstärkungs-GFK-Gewebestreifen sowie der Bewehrungsstreifen
im Bereich ihrer wechselseitigen Anlage aneinander in eine großflächig zusammenhängende
Verbindungs-Kunststoffschicht eingebettet sind. Bei der Herstellung eines solchen
Kantenschutz-Richtwinkels wird dann zweckmäßigerweise so vorgegangen, daß der "engmaschige"
Verstärkungs-Gewebestreifen unterhalb des Bewehrungs-GFK-Gewebestreifens angeordnet
und das Gießharz von oben her aufgeträufelt wird, so daß es die lichten "Maschenräume"
beider Gewebestreifen vollständig ausfüllen kann.
[0014] Durch eine derartige großflächige Einbettung der beiden GFK-Gewebestreifen in das
Kunststoffmaterial kann eine erhöhte Formstabilität und Steifigkeit des Kantenschutz-
Richtwinkels in dessen Eckbereich erzielt werden, da die - zusammenhängende - Kunststoffschicht,
die zwischen den Faserbündeln der beiden Gewebe verbleibenden lichten Maschenräume
vollständig oder annähernd vollständig, block- bzw. plattenförmig ausfüllt und dadurch
nicht nur eine Adhäsion dieser GFK-Gewebestreifen aneinander vermittelt, sondern diese
als formschlüssiges Verbindungs
- element unverrückbar aneinander verankert. Temperaturbedingte Relativbewegungen der
GFK-Gewebestreifen können innerhalb des GFK-Gewebe-Kunststoff-Verbundes ohne weiteres
aufgefangen werden.
[0015] Bei der insoweit erläuterten, zweilagigen Ausbildung des erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels
ist der GFK-Verstärkungsgewebestreifen bevorzugt an der Innenseite des durch den Bewehrungsgewebestreifen
gebildeten Winkelsprofils bzw. des Kantenschutz-Richtwinkels angeordnet.
[0016] In typischer Gestaltung des erfindungsgemäßen Kantenschutz- Richtwinkels haben der
Bewehrungs-GFK-Gewebestreifen und der Verstärkungs-GFK-Gewebestreifen lichte Maschenweiten
zwischen 4 und 10 mm und die beiden Gewebestreifen sind so aneinander angeklebt, daß
auch im Verstärkungsbereich genügend weite lichte Maschenräume vorhanden sind, durch
die Spachtel-Putz oder Siehtputz, je nach Einsatz des Eantenschutz-Richtwinkels, hindurchtreten
kann. In Verbindung mit einer Gestaltung des Kantenschutz-Richtwinkels mit großflächiger
Kunststoff-Verbindung'zwischen dem Bewehrungs- und dem Verstärkungs-Gewebestreifen
kann es jedoch vorteilhaft sein, wenn die Maschenweite des Verstärkungs-Gewebestreifens
geringer ist als diejenige des Bewehrungs-Gewebestreifens.
[0017] Hierfür sind durch die Merkmale der Ansprüche 8 und 9 spezielle Dimensionierungen
des Bewehrungs- und des Verstärkungs-GFK-Gewebestreifens angeordnet, mit denen Kantenschutz-Richtwinkel
mit vorzugsweise innenseitiger Anordnung des Verstärkungs-Gewerbestreifens realisierbar
sind und erheblich bessere Stabilitätseigenschaften entfalten als der bekannte, mit
einem Aluminium-Profil verstärkte Kantenschutz-Richtwinkel.
[0018] Die gemäß Anspruch 10 vorgesehene Gestaltung und Anordnung des zur Verstärkung ausgenutzten
GFK-Gewebestreifens, die, abgesehen von der Dimensionierung auch für das die Bewehrung
einer Spachtelkleberschicht eines Vollwärmeschutzsystems bildende GFK-Gewebematerial
vorgesehen sein kann, ist insbesondere für eine gute Knieksteifigkeit des Kantenschutz-
Richtwinkels sowie für die sichere Aufnahme der in der bewehrten Schicht auftretenden
Kräfte günstig.
[0019] Die gemäß Anspruch 11 vorgesehene Anordnung, das Hindurchtreten von Spachtelmaterial,
ggf. von Außenputzmaterial, ermöglichender Perforationen einer durchgehenden Kunststoffschicht,
die die GFK-Gewebe des Kantenschutz-Richtwinkels miteinander verbindet, hat den Vorteil,
daß die dadurch bedingte Schwächung des verstärkten Bereiches vernachlässigbar gering
gehalten werden kann.
[0020] Derartige Aussparungen bzw. Perforationen werden zweckmäßigerweise ausgestanzt, bevor
der Kantenschutz-Richtwinkel in seine endgültige Form gebogen und ggf. gepreßt wird.
[0021] Eine gemäß Anspruch 13 vorgesehene Einfärbung des Verstärkungs-GFK-Gewebestreifens,
die einen deutlichen Kontrast zur Färbung des Bewehrungs-Gewebestreifens bildet, ist
insbesondere für eine z.B. photoelektrisch gesteuerte, automatisierte Herstellung
des erfindungsgemäßen Kantenschutz- Richtwinkels von Vorteil und erleichtert im übrigen
auch das Erkennen von Herstellungsfehlern oder von Beschädigunger
[0022] GFK-Gewebe mit der in Anspruch 14 angegebenen Bindungsart haben sich sowohl für die
Herstellung als auch für die Stabilitätseigenschaften des erfindungsgemäßen Kantenschutz-
Richtwinkels als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0023] Witterungs- und/oder tageszeitabhängig auftretende Erwärmungen und/oder Abkühlungen
einer Außenputzschicht eines Gebäudes führen dazu, daß in der Putzschicht Scherkräfte
auftreten, die hohe transversal zur Eckkante verlaufende Komponenten haben; dadurch
ist insbesondere der Eckbereich des Außenputzes der besonderen Gefahr der Rißbildung
ausgesetzt und bedarf daher in aller Regel einer Bewehrung, die diese Kräfte aufnehmen
kann.
[0024] Durch die Merkmale des Anspruchs 15 und das Auslegungsbeispiel gemäß Anspruch 16
ist eine insbesondere als Eckbewehrung für eine mineralische Außenputzschicht geeignete
Gestaltung eines erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels angegeben, der bei dieser
Dimensionierung zuverlässig eine Rißbildung im Eckbereich der Sichtputzschicht verhindert.
Der Kantenschutz-Richtwinkel wird dabei so angeordnet, daß die Randstreifen des Armierungs-Gewebes,
dessen lichte Maschenweiten denjenigen der vorerwähnten Ausführungsbeispiele von Kantenschutz-Richtwinkeln
entsprechen kann, etwa in den Mittelebenen der in der Ecke ineinander übergehenden
Wand-Putzschichten liegen, die typische Dicken um 20 mm haben. Um den Kantenschutz-Richtwinkel
in der hiernach vorzusehenden Anordnung im Abstand von etwa 10 mm von den Gebäudewandflächen,
auf die der mineralische Außenputz aufgebracht werden soll, vorab fixieren zu können,
werden an die Gebäudewände verteilt angeordnete Stützpunkte aus einem schnell abbindenden
Putzmaterial gesetzt, an die der Kantenschutz-Richtwinkel angedrückt und dadurch hinreichend
fixiert werden kann, bevor die endgültige Sichtputzschicht, deren Material durch die
Gewebemaschen, hindurchtreten kann, aufgespritzt wird.
[0025] Bei der durch die Ansprüche 15 und 16 angegebenen Auslegung eines erfindungsgemäßen
Kantenschutz-Richtwinkels können Bewehrungs-GFK-Gewebematten mit besonders niedrigen
Faserbündel-Querschnitten verwendet werden, ohne Beeinträchtigung der Bewehrungseigenschaften.
[0026] Die Gestaltung von Kantenschutz-Richtwinkeln mit Bewehrungs-Gewebe-Streifenbreiten
um 25 cm hat sowohl bei einem Einsatz des Kantenschutz-Richtwinkels als Spachtelkleberschicht-Bewehrung
eines Vollwärmeschutzsystems wie auch als Eckbewehrung einer mineralischen Außenputzschicht
den Vorteil, daß für die Bewehrung der Fenster-oder Tür-Laibungen schon allein durch
den Kantenschutz- Richtwinkel eine ausreichende Bewehrungs-Streifenbreite zur Verfügung
steht. Gegebenenfalls kann der jeweilige Rand des Bewehrungs-Gewebestreifens des Kantenschutz-
Richtwinkels, entsprechend der vorhandenen Laibungstiefe, abgeschnitten werden.
[0027] Durch die Merkmale des Anspruchs 17 ist der Grundform nach eines erfindungsgemäßen
Kantenschutz-Richtwinkels umrissen, der sich insbesondere als Eckenbewehrung für eine
mineralis Sichtputzschicht eignet, wobei der verstärkte Bereich des Kantenschutz-Richtwinkels
eine Aufwölbung aufweist. Im unmittelbaren Eckbereich entsteht dadurch, zwischen der
Bewehrung und dem Gebäude, ein kanalförmiger Zwischenraum, der dadurch, daß der Kantenschutz-Richtwinkel
auch dort, wo er doppellagig ausgebildet ist, noch eine hinreichende effektive Maschenweite
hat, vollständig mit dem Putzmateria verfüllbär ist. Im unmittelbaren Eckbereich wird
dann, abgesehen von einer dünnen äußeren Randschicht, die eine Dicke von ca. 2 mm
hat, das Putzmaterial wie von einem Korb umschlossen, während in den an die Aufwölbung
anschließenden Bereiche die freien Schenkel des Kantenschutz-Richtwinkels etwa in
der Mittelebene der Putzschicht verlaufen.
[0028] In der durch die Merkmale des Anspruchs 18 näher spezifizierten Gestaltung eines
solehen Kantenschutz-Richtwinkels kann die Ausbuchtung auch als Abzugskante beim Aufbringen
der Sichtputzschicht ausgenutzt werden, wodurch das Anbringen einer gleichmäßig dicken
Putzschicht erheblich vereinfacht wird.
[0029] In Verbindung hiermit sind durch die Merkmale der Ansprüche 19 und 20 Dimensionierungsrelationen
und spezielle Dimensionierungen angegebenen, die sich im Zuge einer ver- suchweisen,praktischen
Erprobung des Kantenschutz-Richtwinkels als vorteilhaft herausgestellt haben.
[0030] Insbesondere bei einem Kantenschutz-Richtwinkel gemäß den Ansprüchen 15 bis 20 kann
es auch vorteilhaft sein, wenn ein außenseitig von dem Bewehrungs-Gewebestreifen angeordneter
Verstärkungs-Gewebestreifen vorgesehen ist, der der Aufwölbung eine gute mechanische
Festigkeit verleiht.
[0031] In Verbindung hiermit oder alternativ dazu kann auch die gemäß Anspruch 22 vorgesehene
Gestaltung eines erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels vorgesehen sein, deren
Bewehrungs- und Verstärkungs-Gewebestreifen im Bereich der Aufwölbung einen geschlossenen,
röhrenförmigen Bewehrungskorb bilden, der gebäudeseitig durch einen Winkel-Profilförmigen
Verstärkungs-Gewebestreifen abgeschlossen ist. In dieser Gestaltung eignet sich der
Kantenschutz-Richtwinkel sowohl für die Bewehrung von Sichtputzschichten als auch,
bei zweckentsprechender Verringerung der Höhe seiner Aufwölbung für die Bewehrung
einer im Rahmen eines Vollwärmeschutzsystems aufzubringenden Spachtel-Kleber-Schicht
und der unmittelbaren Eckbewehrung der auf diese aufzubringenden Putzschicht, die
in der Regel eine geringere Dicke hat als eine mineralische Sichtputzschicht.
[0032] Es versteht sich, daß die mit Aufwölbungen versehenen Ausfühnungsformen erfindungsgemäßer
Kantenschutz-Richtwinkel in sinngemäßer Abwandlung ihrer Dimensionen auch zur Bewehrung
von wärmedämmenden Putzschichten ausgenutzt werden können, die eine Dicke von bis
zu 50 mm aufweisen. Bei derartig dicken wärmedämmenden Putzschichten wird der Kantenschutz-Richtwinkel
in einer zur Anordnung in einer mineralischen Putzschicht analogen Anordnung am Gebäude
fixiert, derart, daß seine parallel zu den Gebäudewänden verlaufenden Schenkel in
einem Abstand von den Außenseiten der Gebäudewänden verlaufen, der etwa 1/3 der Dicke
der wärmedämmenden Putzschicht entspricht.
[0033] Zwar ist aus der DE-OS 26 41 585 schon eine Schutz-Führungsleiste für Mauerecken
bekannt, die aus einem Kunststoff-Winkelprofil besteht, in dessen Schenkel Glasfaser-Gewebestreifen
für die anschließende Putzbewehrung eingearbeitet sind, wobei das Kunststoff-Profil
mit einer vorspringenden Leiste versehen ist, die als Sichtputzkante ausnutzbar ist.
Nachteilig an dieser bekannten Schutz-Führungsleiste ist jedoch die Tatsache, daß
im Bereich des Kunststoff-Winkel- profils eine breite Trennschicht zwischen Putz-
und Unter- bau hingenommen werden muß und daß die vorspringende Leiste, die massiv
ausgebildet ist, die in der Ecke aneinander anschließenden Putzschichten trennt und
einen zusammenhängenden Verbund solcher Schichten verhindert, mithin die Rißbildung
im Eckbereich eher begünstigt als verhindert.
[0034] Der erfindungsgemäße Kantenschutz-Richtwinkel hat demgegenüber den großen Vorteil,
daß auch im Bereich der Außenecke der Zusammenhang der Putzschicht, praktisch auf
ihrer gesamten Dicke, vollständig erhalten bleibt.
[0035] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung, die, einzeln für sich oder in zweckgerechter
Kombination miteinander verwirklicht sein können, ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung spezieller Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigen:
Fig.1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels
in teilweise abgebrochenem Schnitt in einer rechtwinklig zu seiner Längskante verlaufenden
Ebene,
Fig.2 den Kantenschutz-Richtwinkel gemäß Fig.1 in vereinfachter, abgebrochener, perspektivischer
Darstellung,
Fig.3 den Kantenschutz-Richtwinkel gemäß den Figuren 1 und 2 in einer typischen Gebrauchslage,
Fig. 4 die Bindung der Gewebestreifen für ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Kantenschutz-Richtwinkels und
Fig.5 eine schematische Darstellung des prinzipiellen Aufbaues einer zur Herstellung
erfindungsgemäßer Kantenschutz-Richtwinkel geeignete Fertigungseinrichtung und
Fig.6 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels
in einer der Darstellung der Fig. 1 entsprechenden, stark vereinfachten Schnittdarstellung.
Fig.7 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels,
der sich insbesondere für die Bewehrung einer mineralischen Putzschicht eignet und
Fig.8 ein Ausführungsbeispiel eines Kantenschutz-Richtwinkels, der einen geschlossenen
röhrenförmigen Bewehrungskorb für den unmittelbaren Eckbereich einer Sichtputzschicht
bildet.
[0036] Der in den Figuren 1 und 2, auf deren Einzelheiten ausdrücklich verwiesen sei, in
seinem grundsätzlichen Aufbau und in der Fig.3 in einer typischen Gebrauchslage dargestellte,
erfindungsgemäße Kantenschutz-Richtwinkel 10 dient zur Eckbewehrung einer im übrigen
durch großflächige GFK-Gewebematten, von denen in der Fig.3 lediglich die an den Kantenschutz-
Richtwinkel 10 anschließenden GFK-Gewebematten 11 und.12 dargestellt sind, bewehrten
und dadurch mechanisch verstärkten Spachtel-Kleber-Schicht 13, die zwischen einem
auf die Außenwände eines durch eine Außenwandecke 14 repräsentierten Gebäudes mit
Vollwärmeschutzsystem aufgebrachten, z.B. aus Styroporplatten zusammengesetzten, die
Gebäudeaußenwände vollständig einhüllenden Wärmedämmantel 16 und der sicht- +) Platten
aus geschäumtem Polyäthylen seitigen Außenputzschicht angeordnet ist und als deren
Träger fungiert, der eine zuverlässige Haftung dieser Putzschicht 17 an den Außenwänden
des Gebäudes bzw.dem Wärmedammantel 16 vermitteln soll. Dieser Wärmedämmmantel 16
ist in der Fig.3 lediglich durch zwei im Bereich der Außenwandecke 14 bündig aneinander
anstoßende Wärmedämmplatten 18 und 19 repräsentiert, für die eine Dicke von 6 cm angenommen
sei. Typische Dicken der Spachtelkleber - oder Spachtelmaterialschicht 13 und der
Außenputzschicht 17 sind 2 mm bzw. 2,5 bis 3 mm.
[0037] Durch den Kantenschutzrichtwinkel 10 soll erreicht werden, daß diejenige Eckkante
21 der Wärmedämmplatte 19, durch deren Anordnung auch diejenige der Sichtputzkante
22 bestimmt ist, beim Aufbringen der Spachtelkleberschicht13 und der Sichtputzschicht
17 nicht beschädigt werden kann, oder, falls beim Transport oder der Verarbeitung
der Wärmedämmplatte 19 Beschädigungen der Eckkante 21 eingetreten sind, durch die
lagerichtige Anbrignung des Kantenschutzrichtwinkels 10 trotzdem eine lagerichtige
Anbringung der Sichtputzschicht 17 mit definiert geradlinigem Verlaufihrer Kante 22
gewährleistet ist.
[0038] Zu diesem Zweck ist der an die Eckkante 21 der Wärmedämmplatte 19 ansetzbare, erfindungsgemäBe
Kantenschutz- richtwinkel mehr im einzelnen wie folgt aufgebaut:
der Kantenschutzrichtwinkel 10 besteht aus zwei Glasfaser - Gewebestreifen 23 und
24, die im Eckbereich des Kantenschutzrichtwinkels, der insgesamt dieForm eines 90°
- Winkelprofils hat, durch eine feste Kunststoffschicht 26 formschlüssig und kraftschlüssig
miteinander verbunden sind. Der, in der Gebrauchslage( Fig.3 )des Kantenschutzrichtwinkels
10 gesehen, äußere GF - Gewebestreifen 23 entspricht nach Bindung,Dicke und Abstand
seiner die Schußfäden 27 und die Kettfäden 28 des Gewebes bildenden Glasfaserbündel
den GF - Gewebematten 11 und 12, die im übrigen die Bewehrung der auf den Wärmedämmantel
18, 19 aufzubringenden Spachtelkleberschicht 13 bilden. Dieser außenseitige GF - Gewebestreifen
23 ist beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1 in einfacher Leinenbindung ausgeführt,
wobei die Schußfäden 27, die von den Kettfäden 28 alternierend an den Außen - und
den Innenseiten überquert werden, eine deutlich größere Anzahl von Einzelfasern umfassen
und damit auch deutlich dicker sind als die Kettfäden 28; das Verhältnis der Zahl
der in den einzelnen Schußfäden 27 enthaltenen - parallelen, ca. 50µm dicken - Einzelfasern
zur Zahl der in den Kettfäden 28 enthaltenen Einzelfasern beträgt zwischen 10/1 und
3/1; die effektive Dicke d1 des äußeren GF - Gewebestreifens 23, die gleich der Summe der Dicke eines Schußfadens
27 und der Dicke eines Kettfadens 28 ist, beträgt zwischen 0,3 und 1 mm; der lichte
Abstand A zweier benachbarter Schußfäden 27 bzw. zweier benachbarter Kettfäden 28
beträgt in typischen Fällen zwischen 3 und 8 mm; der äußere GF - Gewebestreifen 23
ist innerhalb des Kantenschutz- richtwinkels 10 so angeordnet, daß seine Schußfäden
27 im wesentlichen parallel zu dessen Eckkante 29 verlaufen.
[0039] Der andere, innenseitig angeordnete GF - Gewebestreifen 24 ist ebenfalls in Leinenbindung
ausgeführt, wobei jedoch der lichte Abstand a seiner Schuß - und Kettfäden deutlich
geringer ist als beim äußeren Gewebestreifen 23. Die effektive Dicke d
2 des inneren GF - Gewebestreifens 24 beträgt zwischen 0,3 und 0,8 mm und ist höchstens
gleich der effektiven Dicke d
1 des äußeren Gewebestreifens. Die die Schußfäden 31 und die Kettfäden 32 bildenden
Glasfaserbündel haben beim inneren Gewebestreifen 24 jeweils dieselbe Dicke und der
lichte Abstand a zwischen je zwei benachbarten Schußfäden 31 bzw. Kettfäden 32 des
inneren GF - Gewebestreifens 24 beträgt maximal etwa 1/5 des entsprechenden Abstandes
A der Schuß - bzw. Kettfäden 27 bzw.28 des äußeren Gewebestreifens 23.
[0040] Die beiden Gewebestreifen 23 und 24 sind unmittelbar aneinander anliegend angeordnet
und vollständig in die Kunststoffschicht 26 eingebettet, deren größte effektive Dicke
im wesentlichen, d.h. abgesehen von dünnen Deckfilmschichten, die die Schuß - und
Kettfäden des äußeren Gewebestreifens 23 außenseitig bzw. des inneren Gewebesteifens
24 innenseitig umgeben, gleich der Summe der effektiven Dicken d
1 und d
2 dieser beiden Gewebestreifen 23 bzw.24 ist. Sie kann im Bereich der Zwischenräume
zwischen den Schuß - und Kettfäden des äußeren bzw. des inneren GF - Gewebestreifens
23 bzw. 24 auch etwas geringer sein.
[0041] Die Kunststoffschicht 26 ist so ausgebildet, daß der innere Gewebestreifen 24 vollständig,
der äußere Gewebestreifen 23 aber nur in seinem Uberlappungsbereich mit dem inneren
Gewebestreifen 24 in diese Kunststoffschicht 26 eingebettet sind.
[0042] Der den inneren Profil - GFK -Gewebestreifen 24 vollständig aufnehmende GFK-Kunststoffverbund
bildet, für sich allein betrachtet, ein Winkelprofil mit Schenkelbreiten b von 2,5
bis 3 cm, das sich trotz seiner relativ geringen Schenkeldicken durch eine hohe Knicksteifigkeit
und eine hohe Verwindungssteifigkeit sowie auch durch eine gute Formstabilität und
-elastizität auszeichnet.
[0043] Die über die freien Längskanten 33 bzw. 34 der Profilschenkel 36 und 37 des GFK-Kunststoff-Verbundprofil-Winkels
36,37 seitlich überstehenden, flexiblen Randstreifen 38 und 39 des außenseitigen GFK-Gewebestreifens
haben typische Breiten von je 4 bis 10 cm. Sie können auch deutlich breiter sein,
z.B. bis zu 50 cm, um eine größere Überlappungsbreite mit den anschließenden Gewebematten
11 und 12 zu erzielen.
[0044] In bevorzugter Gestaltung des Kantenschutz-Richtwinkels 10 ist für den äußeren GFK-Gewebestreifen
23 ein GFK-Gewebe benutzt, dessen Schußfäden 27 (Fig.4) geradlinig gestreckt verlaufen.
Bei einem solchen GFK-Gewebe sind, verglichen mit der Leinenbindung, anstelle eines
einzelnen Kettfadens derselben jeweils zwei Faserbündel 4:1 und 42 der halben Dicke
vorgesehen, wobei das eine Faserbündel 41 die Schüßfäden 27 jeweils an der Innenseite
des GFK-Gewebestreifens 23 und das andere Faserbündel 42 die Schußfäden 27 jeweils
auf deren Außenseite überqueren und die beiden Faserbündel 41 und 42 sich zwischen
je zwei Schußfäden 27 überkreuzen. Auch für den inneren Profil-GFK-Gewebestreifen
24 kann ein Gewebe, das die anhand der Fig.4 geschilderte Bindung hat, mit Vorteil
eingesetzt werden, wenn die vorstehend erläuterten Relationen hinsichtlich der lichten
Abstände der Schuß- und Kettfäden realisiert sind. Durch Gewebe mit der anhand der
Fig.4 geschilderten Bindung wird die Bildung die Schußfäden 27 außenseitig und innenseitig
umschließender Kunststoffbrücken, deren Dicke dann im wesentlichen derjenigen der
Kettfäden 41 und 42 entspricht, begünstigt und dadurch die Stabilität des GFK-Kunststoffverbandes
im Eckbereich des Kantenschutz-Richtwinkels erhöht.
[0045] Es genügt., wenn die Kunststoffschicht nur an den überkreuzungsstellen von Faserbündeln
des einen Gewebestreifens 23 mit Faserbündeln des anderen Gewebestreifens vorgesehen
ist, so daß sich eine punktweise Anordhnung der Verbindungsstellen ergibt, im Unterschied
zu der z.B. in der Fig.2 dargestellten, zusammenhängenden Ausbildung der Kunststoffschicht.
[0046] Als Materialien für die Kunststoffschicht 26 sind Gießharze, z.B. ungesättigte Polyester
(UP)-Harze und insbesondere auch Epoxid (EP)-Harze geeignet, wobei, je nach der Art
der Herstellung, kalthärtende oder auch bei erhöhter Temperatur aushärtende Harze
aus den bekannten Materialien verwendet werden können und diese Harze mit feinkörnigem
mineralischem Material verfüllt sein können, um einen Volumenschwund auszuschließen
bzw. so niedrig wie möglich zu halten und eine hohe End-Festigkeit der Kunststoffschicht
26 zu erzielen
[0047] Anhand der schemtischen Darstellung der Fig.5 sei nunmehr auf den grundsätzlichen
Aufbau einer Einrichtung 43 zur Herstellung des Kantenschutz-Richtwinkels 10.eingegangen,
die eine rationelle Fertigung desselben ermöglicht:
über ein erstes Transportwalzensystem, das durch eine angetriebene Walze 44 und eine
mitlaufende Walze 46 repräsentiert ist, wird ein auf die erforderliche Breite zugeschnittener
GF - Gewebestreifen 23' aus dem für den äußeren Gewebestreifen 23 des Kantenschutz-
richtwinkels 10 vorgesehenen GF - Gewebe in Richtung des Pfeils 47 zu einem zweiten
Transportwalzensystem gefördert, das ebenfalls durch eine angetriebene Walze 48 und
eine mitlaufende Walze 49 repräsentiert ist. Zwischen diesen beiden Transportwalzensystemen
44,46 und 48, 49 ist eine erste Dosiervorrichtung 51 angeordnet, mittels derer eine
zentrale Bahn des Gewebesteifens 23', deren Breite der Gesamtbreite 2b des beim fertigen
Kantenschutzrichtwinkel 10 innenseitig angeordneten Gewebestreifens 24 entspricht,
mit dem zur Bildung der Künststoffschicht 26 vorgesehenen Gießharz getränkt wird.
Auf diese zentrale Bahn wird am zweiten Transportwalzensystem ein zweiter, beim fertigen
Kantenschutzrichtwinkel 10 den inneren Gewebestreifen 24 bildender Gewebestrefen 24'
aufgebracht, der von oben her zugeführt wird, wobei die nicht angetriebene Walze 49
als Umlenkwalze für diesen Gewebestreifen 24' ausgenutzt ist. In Tramsportrichtung
gesehen folgt auf das zweite Transportwalzensystem 48, 49 eine zweite Dosiervorrichtung
52, mit der nunmehr auf den zweiten GF - Gewebestreifen 24 zusätzliches Gießharz aufbring= bar ist, sodaß sich auch bei diesem die zwischen seinen Schuß - und Kettfäden 31
und 32 verbleibenden Zwischenräume vollständig mit Gießharz ausfüllen können. Der
die beiden Gewebestreifen 23' und 24' umfassendeDoppelstreifen gelangt über einen
Tisch 53, der mit einer Trennfolie 54 belegt ist,die sicherstellt, daß der Doppelstreifen
nicht an dem Tisch 53 haften bleibt, zu einemdritten Transportwalzensystem, das wiederum
durch eine angetriebene Transportwalze 56 und eine mitlaufende Walze 57 repräsentiert
ist und den Doppelstreifen über den Tisch 53 hinwegzieht. Mittels oberhalb des Tisches
53 angeordneter Andruckrollen 58, die ebenfalls mit einem Trennfolienmantel versehen
sind, kann der obere Gewebestreifen 24' zusätzlich an den unteren Gewebestreifen 23'
angedrückt und damit im Ergebnis eine gleichmäßige Schichtdicke der Kunststoffschicht
26 erzielt werden. Das dritte Transportwalzensystem 56, 57 fördert den Doppelstreifen
auf einen zweckmäßigerweise ebenfalls mit einer Trennschicht 54' versehenen Tisch
59, der mit einer Schneidvorrichtung 61 versehen ist, mittels derer die Doppelstreifen
auf die für einen Kantenschutzrichtwinkel 10 vorgesehene Länge abgeschnitten werden.
Die auf diese Weise fortlaufend hergestelllten, noch ebenen Doppelstreifen können
sodann in einer Heizkammer einem beschleunigten Aushärtprozeß ausgesetzt werden. Diese
Heizkammer ist in der Fig.5 nicht dargestellt. Bevor der Aushärtprozeß abgeschlossen
ist, d.h. solange die Doppelstreifen entlang der vorgesehenen Eckkante 29 des fertigen
Kantenschutzrichtwinkels 10 noch hinreichend biegbar sind, werden mittels eines in
der Fig.5 schematisch angedeuten Nipplers 62 Löcher 63 in die Doppelstreifen 23',
24' eingestanzt, die, in Längsrichtung und Qqerrichtung des Doppelstreifens 23', 24'
gesehen, im Abstand des Rapports des äußeren Gewebestreifens 24 angeordnet sind, derart,
daß sie jeweils zwischen zwei einander benachbarten Schuß - bzw. Kettfäden 27 bzw.
28 bzw.41,42 liegen. Diese Löcher 63 sind vorgesehen, damit auch im Bereich des GF-Kunststoff-Verbundes
öffnungen vorhanden sind, durch die Spachtelkleber hindurchtreten und sich mit dem
Wärmedämmantel 18, 19 verbinden kann. Nach dem Ausstanzen der Löcher 63 gelangen die
Doppelstreifen 23, 24' zu einer ebenfalls nicht dargestellten Biegevorrichtung, mittels
derer der Kantenschutz- richtwinkel in seine endgültige Form gebogen wird. Anschließend
werden die insoweit fertigen Kantenschutzrichtwinkel, gegebenenfalls unter erhöhter
Temperatur, dem abschließenden Aushärtprozeß unterworfen.
[0048] An Löchern 63 funktionell entsprechende Aussparungne können auch erzeugt werden,
indem unmittelbar nach dem Aufbringen des schmäleren Gewebestreifens 24' auf den breiteren
Gewebestreifen 23' das Kunststoff (Gießharz)-Material, das zunächst den lichten Maschenraum
zwischen den Faserbündeln der übereinander liegenden Gewebestreifen 23' und 24' ausfüllt,
mittels eines Gebläses weggeblasen wird, so daß von vornherein, d.h. noch bevor der
Doppelstreifen 23', 24' dem ersten Aushärtungsgang unterworfen wird, dem lichten Maschenraum
entsprechende öffnungen vorhanden sind und eine das Ausstanzen von Löchern umfassende
Nachbearbeitung nicht mehr erforderlich ist.
[0049] Die mit dem Gießharzmaterial in Berührung kommenden Walzen 48, 56 und 57 des zweiten
und des dritten Transportwalzensystems 48, 49 und 56,57 sowie die Andruckwalzen 58
sind zweckmäßigerweise mit Abstreifern 64 versehen, die an diesen Walzen haftendes
Gießharz abnehmen. Zur Führung der GF-Gewebestreifen 23' und 24' vorgesehene Leitbleche
sowie selbsttätig arbeitende Transport - und Steuereinrichtungen, mittels derer die
vorgefertigten Doppelstreifen in eine Heizkammer und von dieser zu dem Nippler 62
und weiter zu der Biegevorrichtung transportierbar sind, sind der Einfachheit halber
nicht dargestellt. Für eine fotoelektrische Steuerung des Stanzens der Löcher 63 kann
es zweckmäßig sein, wenn der äußere Gewebestreifen 23' dunkel eingefärbt ist, damit
ein fotoelektrischer Tastkopf den Verlauf der Schuß- und Kettfäden 27 und 28 bzw.
41, 42 des jeweiligen Gewebes zuverlässig erfassen kann
[0050] Im folgenden sei anhand der Fig.6, auf deren Einzelheiten wiederum ausdrücklich verwiesen
sei, der grundsätzliche Aufbau eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäBen
Kantenschutz-Richtwinkels 10" erläutert, bei dem, im Unterschied zum Kantenschutz-
Richtwinkel 10 gemäß Fig.1 der die Verstärkung im Eckbereich bildende GFK-Gewebestreifen
24' aus demselben Gewebe besteht wie der breitere, den überla
p- penden Anschluß mit den benachbarten GFK-Gewebematten 11 und 12 vermittelnde Gewebestreifen
23', der, im weiteren Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1 hier an der
Innenseite des Winkelprofils angeordnet ist. Die GFK-Gewebestreifen können z.B. mit
der anhand der Fig.4 erläuterten Bindung realisiert sein, wobei die Kettfäden 41 und
42, die der Einfachheit halber nur für den inneren Gewebestreifen 23' dargestellt
sind, deutlich dünner sind als die im Querschnitt dargestellten Schußfäden 27, deren
seitlicher lichter Abstand A deutlich größer sein soll als die in der Gewebeebene
gemessene Ausdehnung der Schußfäden, z.B. zwei- bis dreimal so groß wie diese.
[0051] Die Schußfäden 27' des Bewehrungs-Gewebestreifens 23' sind in der Darstellung der
Fig.6 durch eine von links nach rechts schräg ansteigende Schraffur, die Schußfäden
27'' des Verstärkungs-Gewebestreifens 24' durch eine von links nach rechts abfallende
Schraffur voneinander unterschieden. Die beiden Gewebestreifen 23' und 24' sind so
angeordnet, daß ihre Schußfäden 27' und 27'' parallel zueinander verlaufen, beim dargestellten,
speziellen Ausführungsbeispiel parallel zur Eckkante 29' des Kantenschutz-Richt winkels
10'. Die Schußfäden 27'' des Verstärkungs-Gewebestreifens 24' sind, in der Darstellung
der Fig.6, gleichsam in durch die Kettfäden 41 und 42 des Bewehrungs-Gewebestreifens
23' gebildeten Mulden zwischen dessen Schußfäden 27' angeordnet, sodaß die Längsachsen
der Schußfäden 27' und 27'' beider Gewebestreifen 23' und 24' praktisch in den Mittelebenen
der jeweiligen Profilschenkel des Kantenschutz-Richtwinkelprofils liegen. Die effektive
Dicke der Profilschenkel des Kantenschutz-Richtwinkel 10' ist daher im verstärkten
Bereich nicht nennenswert größer als diejenige der Gewebestreifen 23' und 24', je
für sich allein gesehen.
[0052] Die feste Verbindung der beiden GF-Gewebestreifen 23' und 24' vermittelnde Kunststoffschichten
bzw. -schichtelemente sind bei dem Kantenschutz-Richtwinkel 10' gemäß Fig.6 vorzugsweise
nur an den Kreuzungsstellen vorgesehen, an denen die Schußfäden 27' bzw. 27" des einen
Gewebestreifens 23' bzw. 24' die Kettfäden des anderen Gewebestreifens 24' bzw. 23'
überqueren. Die Herstellung des Kantenschutz-Richtwinkels 10' erfolgt zweckmäßigerweise
derart, daß der Verstärkungs-Gewebestreifen 24' mit Gießharz getränkt und an den Bewehrungs-
Gewebestreifen 23' angelegt und an diesen angepreßt wird, sodaß sich die die Schußfäden
27' des Verstärkungs-Gewebestreifens 24' aufnehmenden Mulden ausbilden können. Bei
der genannten "weitmaschigen" Ausbildung der Gewebestreifen 23' und 24' verbleiben
dann zwischen deren Schuß- und Kettfäden auch im Uberlappungsbereich noch lichte Geweberäume,
durch die Spachtelmasse, die die stoffschlüssige Verbindung zwischen den Wärmedämmplatten
18 und 19 und der Sichtputzschicht 17 vermittelt, hindurchtreten kann. Das Ausstanzen
von Durchtrittsöffnungen ist beim Kantenschitz-Richtwinkel. 10' nicht erforderlich.
[0053] Es versteht sich, daß auch beim Kantenschutz-Richtwinkel 10' gemäß Fig. 6 zur Erzielung
eines festen GF-Gewebe-Kunststoffverbundes eine zusammenhängende Kunststoffschicht
vorgesehen werden kann, wie anhand des Auführungsbeispiels gemäß Fig.1 erläutert,
wobei dann zweckmäßigerweise Löcher 63 im Überlappungsbereich der beiden Gewebestreifen
23' und 24' vorgesehen werden.
[0054] Es versteht sich, daß anstelle der für die Schußfäden der Gewebestreifen 23 und 24
bzw. 23' und 24' zum Zweck der Erläuterung spezieller Ausführungsbeispiele angegebenen
Verzugsrichtungen, bei den erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkeln die GFK-Gewebestreifen
auch so angeordnet sein können, daß ihre Schußfäden quer zu den Eckkanten der Kantenschutz-Richtwinkel
10 bzw. 10' verlaufen, wenn dies zweckmäßiger erscheint.
[0055] Zur Erläuterung einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Kantenschutz-Richwinkels sei nunmehr auf die Fig.7 Bezug genommen, auf deren Einzelheiten
wiederum ausdrücklich verwiesen sei. Diese zeigt einen Kantenschutz- Richtwinkel 70,
der nachfolgend am Beispiel der Eckbewehrung einer mineralischen Putzschicht 71 erläutert
wird, die z.B. an der Außenseite eines Gebäudes mit betonierten Außenwänden 72 und
73 angeordnet sei. Es versteht sich, daß die Gebäudewand auch.aufgemauert sein könnte,
z.B. aus Hohlblocksteinen.
[0056] Der Kantenschutz-Richtwinkel 70 entspricht seinem:grundsätzlichen Aufbau nach, d.h.
hinsichtlioch des doppellagigen Aufbaues seines verstärkten Bereiches den anhand der
Fig. 1 bis 6 erläuterten Kantenschutz-Richtwinkeln 10 bzw. 10". Demgemäß sind in der
Fig.7 für..Elemente des Kantenschutz-Richtwinkels 70, die Elementen der vorstehend
erläuterten Kantenschutz-Richtwinkeln 10 bzw. 10' entsprechen, mit jeweils denselben
Bezugszeichen belegt.
[0057] Der Kantenschutz-Richtwinkel 70 unterscheidet sich von den Kantenschutz-Richtwinkeln
10 bzw. 10' durch eine insgesamt mit 74 bezeichnete Aufwölbung, die, wenn die Außenputzschicht
71 fertiggestellt ist, die in der Fig.7 dargestellte Anordnung bezüglich der Mauerecke
76 einnimmt.
[0058] Diese Aufwölbung 74 ist beim dargestellten, speziellen Ausführungsbeispiel ihrerseits
als ein Winkelprofilförmiger Bereich des doppellagigen, verstärkten Bereichs dees
Kantenschutz-Richtwinkels 70 ausgebildet, dessen Bewehrungs-Gewebestreifen 23, der
außenseitig angeordnet ist und dessen Verstärkungs-Gewebestreifen 74 aus demselben
GFK-Gewebematerial.bestehen, dessen Maschenweite hinreichend groß bemessen ist, daß
der Putz auch durch die im verstärkten Bereich des Kantenschutz-Richtwinkels 70 vorhandenen
lichten Maschenräume leicht hindurchtreten und den kanalförmigen Raum 77 zwischen
der Mauerecke 76 und der Aufwölbung 74 vollständig ausfüllen kann.
[0059] Der Kantenschutz-Richtwinkel 70 dient hier, im Unterschied zu den vorstehend erläuterten
Ausführungsbeispielen, nicht zur Bewehrung einer im Rahmen eines Vollwärmeschutzsystems
vorgesehenen Spachtel-Kleber-Schicht, sondern zur Bewehrung der mineralischen Sichtputzschicht
71 des Gebäudes selbst.
[0060] Demgemäß sind die beidseits von der Aufwölbung 74 seitlich weiterführenden Teile
des verstärkten Bereiches und die über dessen Ränder hinaus weiterführenden streifenförmigen
Randabschnitte 38 und 39 des Bewehrungs-Gewebestreifens 23 gemäß der Darstellung der
Fig. 7 etwa in der Mitte der Putzschicht 71 angeordnet, in typischen Fällen, in denen
die Putzschicht 71 eine Dicke von ca. 20 mm hat, somit in einer Tiefe von ca. 10 mm.
[0061] Um diese Anordnung zu erzielen, werden, bevor der Kantenschutz-Richtwinkel 70. an
das Gebäude angesetzt wird, aus rasch abbindendem Putzmaterial Stützstellen 87 angebracht,
an die der Kantenschutz-Richtwinkel 70 angedrückt wird und dann im vorgesehenen Abstand
von der jeweiligen Wandfläche 72 bzw. 73 gehalten ist, wonach die Sichtputzschicht
71 aufgebracht werden kann.
[0062] Es versteht sich, daß diese Sichtputzschicht 71 nicht nur, wie dargestellt, im Eckbereich
sondern auch in ihren übrigen, die Wände 72 und 73.abdeckenden Bereichen mit Glasfaser-Gewebematten
bewehrt sein kann, die dann auf analoge Weise vor dem Aufbringen der Sichtputzschicht
71 an den Gebäudewänden 72 bzw. 73 festgelegt werden.
[0063] Beim dargestellten speziellen Ausführungsbeispel ist die Aufwölbung 74 ihrerseits
als ein "kleineres" Winkelprofil ausgebildet, mit den in der Profilecke zusammenhängenden
Schenkeln 78 und 79, deren Breite etwas größer ist als die Dicke der Sichtputzschicht
71 selbst und in typischen Fällen 20 bis 25 mm beträgt. Diese Profilschenkel 78 und
79 gehen über schmale Anschlußschenkel 81 und 82 in die in der Gebrauchslage des Kantenschutz-Richtwinkels.
70 etwa in der Mittelebene der Sichtputzschicht 71 verlaufenden Randstreifen 83 und
84 des noch verstärkten Bereiches über, wobei eine typische Breite der Anschlußschenkel
81 und 82 zwischen 5 und 8 mm beträgt; die Aufwölbung 74 der Eckbewehrung ist dann
im unmittelbaren Eckbereich in einer Tiefe von ca. 1/10 bis 1/4 der Dicke der Sichtputzschicht
71, von deren Außenseite aus gemessen, angeordnet.
[0064] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel verlaufen die Anschlußschenkel 81 und 82 etwa
rechtwinklig zu den Winkel-Profilschenkeln 78 und 79 bzw. zu den Randstreifen 84 und
83 des verstärkten Bereiches sowie zu den weiterführenden Bewehrungs-Gewebe-Randstreifen
38 und.39. Sie können aber auch flach geneigt verlaufen und/oder mit glatter Krümmung
and die jeweils anschließenden Profilabschnitte 78 und 79 bzw. 83 und 84 anschließen.
[0065] Die Herstellung der Ausbuchtung 74 erfolgt zweckmäßigerweise in einer Herstellungsphase
des Kantenschutz- Richtwinkels 70, in den der Klebstoff bzw. der zur Verbindung des
Bewehrungs-Gewebestreifens 73 mit den Verstärkungs-Gewebestreifen 24 benutzte, gießfähige
oder thermoplastische Kunststoff noch nicht vollständig ausgehärtet ist, wobei der
noch etwas nachgiebige Doppelstreifen des Kantenschutz-Richtwinkels 70 über ein Schiffchen
oder eine Profilschiene mit ennem zu der Form der Ausbuchtung 74 komplementären Querschnittsform
gezogen oder an diese angepreßt wird und dabei die Profilschenkelbereiche 78 und 79
bzw. 83 und 84 mit Andruckwalzen oder Schienen an das Schiffchen bzw. die Profilschiene
angepreßt werden. Während dieser Bearbeitungsphase kann gleichzeitig die endgültige
Aushärtung des Klebstoffes bzw. des Vergußmaterials erfolgen und durch Wärmeeinwirkung
oder UV-Bestrahlung beschleunigt werden. Durch die Ausbuchtung . 74, insbesondere
deren Eck-Profilschenkel 78 und 79 sind das Aufbringen der Putzschicht 71 in der erforderlichen
Dicke erleichternde Bezugsflächen bzw. -kanten gegeben, die den Arbeitsgang des Abziehens
oder Glattstreichens der Putzschicht 71 vereinfachen.
[0066] AbschlieBend sei anhand der Fig.8 noch auf eine weitere Gestaltung eines Kantenschutz-Richtwinkels
70' eingegangen, der sich von demjenigen gemäß Fig.7 zum einen dadurch unterscheidet,
daß der die Verstärkung der Aufwölbung 74' bildende GFK-Gewebestreifen 24'' außenseitig
angeordnet ist, und daß ein weiterer, in der Art eines Winkelprofils ausgebildeter
Verstärkungs-Gewebestreifen 24''' vorgesehen ist, der in der aus der Fig.8 ersichtlichen
Anordnung den durch die Aufwölbung 74' außenseitig begrenzten Kanal 77' innenseitig
abschließt. Der Kantenschutz-Richtwinkel 70' gemäß Fig. 8 eignet sich dann auch zur
Bewehrung relativ.dünnen, d.h. ca. 2 bis 3 mm dicken Spachtel-Kleber-Shicht und einer
auf diese aufzubringenden Sichtputzschicht, wobei der zweite Verstärkungs-Gewebestreifen
24''' im:unmittelbaren Eckbereich die Bewehrung der Spachtel-Kleber-Schicht vermittelt,
während die Aufwölbung 74' die Eckbewehrung der Sichtputzschicht bewirkt.
[0067] Es versteht sich, daß auch hier im Bereich der Aufwölbung hinreichend große lichte
Maschenweiten des Bewehrungs- Gewebestreifen 23 und des äußeren Verstärkungs-Gewebestreifens
24'' vorgesehen sein müssen, damit der Raum 77' mit der übrigen Putzschicht zusammenhängend
verfüllbar ist.
1. Kantenschutz-Richtwinkel als Eckenbewehrung für die auf die Wärmedämmschicht eines
Gebäudes mit Vollwärmeschutzmantel aufzutragende, als Träger für die Sichtputzschicht
dienende und mit Glasfaser (GFK)-Gewebematten bewehrte Spachtelmaterialschicht oder
als Bewehrung für mindestens den Eckbereich einer mineralischen Sichtputzschicht,
die unmittelbar auf die - gemauerten oder betonierten - Gebäudewände aufgebracht wird,
bestehend aus mindestens einem winkelprofilförmig gestalteten GFK-Gewebestreifen aus
für die Bewehrung der Spachtelmaterialschicht benutzbarem GFK-Gewebe, wobei dieser
Gewebestreifen im Eckbereich, d.h. entlang der Profilecke und der dort winklig aneinander
anschließenden, inneren, streifenförmigen Abschnitte seiner Schenkel verstärkt ist
und freie - nicht verstärkte - Randstreifen des Gewebestreifens, die über die äußeren
Längsränder des verstärkten Profileckbereicheshinausragen und in der Gebrauchslage
des Kantenschutz-Richtwinkels - falls dieser zur Bewehrung der Spachtel-Kleber-Schicht
eines Vollwärmeschutzsystems eingesetzt ist - sich mit einer anschließenden Glasfaser-Mattenbewehrung
der Spachtel-Kleber-Schicht auf dem größten Teil ihrer Streifenbreite überlappen,
eine Mindestbreite von ca. 4 cm haben, dadurch gekennzeichnet, daß die Eckverstärkung
des durch den Bewehrungs-Gewebestreifen (23; 23') gebildeten Winkelprofils (10,10';
70) durch einen weiteren GFK-Gewebestreifen (24; 24') gebildet ist, der an dem Bewehrungs-Gewebestreifen
(23; 23') unmittelbar anliegend angeordnet ist und mindestens an gleichmäßig über
die Anlagefläche der beiden Gewebestreifen (23 und 24; 23' und 24') verteilt angeordneten
Stellen, an denen sich Faserbündel des Bewehrungs-Gewebestreifens (23; 23') mit Faserbündeln
des Verstärkungs-Gewebestreifens (24; 24') überkreuzen bzw. aneinander anliegen, in
Kunststoff eingebettet ist, derart, daß die größte effektive Dicke der dabei gebildeten
Kunststoffschicht bzw. -schichtelemente, abgesehen von dünnen Deckfilmschichten gleich
der effektiven Gesamtdicke der Gewebestreifen (23 und 24; 231 und 24') in deren Anlagebereich ist.
2. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffschicht
(26) aus einem aushärtbaren Vergußharz wie einem Polyester-Harz oder einem Epoxid-Harz
besteht.
3. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungs-Gewebestreifen (24; 24') aus demselben
Gewebe besteht wie der die über den Verstärkungsbereich hinausragenden Profilschenkel
bildende Bewehrungs- Gewebestreifen (23; 23').
4. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußfäden
(27'') und/oder die Kettfäden des Verstärkungs-GFK-Gewebestreifens (24') mit den dem
Gewebeaufbau nach entsprechenden Schußfäden (27') bzw. Kettfäden (41, 42) des Bewehrungs-Gewebestreifens
(23') des Kantenschutz-Richtwinkels )10') auf Lücke angeordnet sind.
5. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der lichte
Abstand der parallel zueinander verlaufenden Gewebefäden (27', 27") größer ist als
deren in der Gewebeebene gemessene Dicke bzw. Breite.
6. Kantenschutz-Richtwinkel nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß die effektive Dicke des Verstärkungs-Gewebestreifens (24)
zwischen 0,3 und 0,6 mm beträgt und höchstens gleich der effektiven Dicke des Bewehrungs-Gewebestreifens
(23) ist, und daß der Verstärkungs-GFK-Gewebestreifen (24) und der Bewehrungs-GFK-Gewebestreifen
(23) im Bereich wechselseitiger Anlage aneinander in eine einen großflächig-zusammenhängenden
Verbund vermittelnde Kunststoffschicht ( 26 ) eingebettet sind.
einem der vorhergehenden 7 . Kantenschutz-Richtwinkel nach/Anspruche-1-6 dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstärkungs-Gewebestreifen ( 24 ) an der Innenseite des Bewehrungs-GF-Gewebestreifens
( 23 ) angeordnet ist.
8 . Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 6 oder Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die lichten Abstände der Schußfäden ( 31 ) und der Kettfäden
( 32 ) des Verstärkungs-GF-Gewebestreifens ( 24 ) deutlich geringer sind als die lichten
Abstände benachbarter Schußfäden ( 27 ) und Kettfäden ( 28 ) des Bewehrungs-GF-Gewebestreifens
( 23 ) und höchstens 1/5 derselben betragen.
9. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei Werten
der lichten Abstände der Schußfäden ( 27 ) und der Kettfäden ( 28 ) des Bewehrungs-GF-Gewebestreifens
( 23 ) von 4 - 8 mm, die entsprechenden lichten Abstände der Schußfäden (31) und der
Kettfäden ( 32 ) des Verstärkungs-GF-Gewebestreifens ( 24 ) zwischen 0,4mm und 0,8mm
betragen.
10. Kantenschutz-Richtwinkel nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die die Schußfäden ( 31 ) des Verstärkungs-GF-Gewebestreifens
( 24 ) bildenden Faserbündel dicker sind bzw. eine größere Anzahl von Einzelfasern
umfassen als die als Kettfäden ( 32 ) vorgesehenen Faserbündel und gestreckt-geradlinig
verlaufen.
11. Kantenschutz:-Richtwinkel nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Kunststoff-GF-Verbundes des Kantenschutz-Richtwinkels
( 10 ) Durchbrechungen ( 63 ) vorgesehen sind, die jeweils zwischen zwei einander
benachbarten Schußfadenpaaren ( 27 ) und diese kreuzenden Kettfadenpaaren ( 28 ) des
Bewehrungs-GF-Gewebestreifens ( 23 ) angeordnet sind, wobei der Abstand dieser Durchbrechungen
( 63 ) in Längs- und Querrichtung des Kantenschutz-Richtwinkels ( 10 ) gesehen, dem
doppelten Abstand der Schußfäden ( 27 ) bzw. der Kettfäden ( 28 ) entspricht.
12. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen
( 63 ) von der Bewehrungs-Gewebeseite her in den GF-Kunststoff-Verbundbereich des
Kantenschutz-Richtwinkels ( 10 ) eingestanzt sind.
13. Kantenschutz-Richtwinkel nach e.d.v.Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verstärkungs-GF-Gewebestreifen ( 24; 24' ) und/oder der Bewehrungs-GF-Gewebestreifen
( 23; 23' ) in seinem Überlappungsbereich mit dem Verstärkungs-GF-Gewebestreifen (
24; 24' ) dunkel eingefärbt ist.
14. Kantenschutz-Richtwinkel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Schußfäden ( 27; 27' ) des Bewehrungs-GF-Gewebestreifens
( 23; 23' ) mit gestrecktgeradlinigem Verlauf in einer an sich bekannten Bindung angeordnet
sind, bei der die Schußfäden ( 27 ) an den Kreuzungsstellen mit den Kettfäden ( 41,42
) außen- und innenseitig von je einem Kettfaden ( 41 bzw.42 ) überquert sind, die
sich zwischen benachbarten Schußfäden ( 27; 27' ) kreuzen ( Fig.4 ).
15. Kantenschutz-Richtwinkel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere
für die Eckenbewehrung mineralischer Sichtputzschichten, dadurch gekennzeichnet, daß
die Breiten der jeweils seitlich über die Ränder (33 und 34) des verstärkten Eckbereiches
hinausragenden Randstreifen (38 und 39) des Bewehrungs-Gewebestreifens (23; 23') so
groß gewählt ist, daß sich innerhalb der zwischen der Eckkante (29) des Kantenschutz-
Richtwinkels (10; 10'; 70, 70') und den äußeren Längsrändern des Bewehrungs-Gewebestreifens
(24; 24') gemessene überlappungslängen desselben mit den Gebäudewänden das Verhältnis
der in der Putzschicht (71) auftretenden Scher- und Haftkräfte auf den Wert 1 reduziert.
16. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die jweils
zwischen der Eckkante und den freien Längsrändern des Bewehrungs-Gewebestreifens (24;
24') gemessene Breite seiner flexiblen Randstreifen (38 und 39) mindestens 20 cm und
vorzugsweise zwischen 25 und 30 cm beträgt.
17. Kantenschutz-Richtwinkel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Eckbereich des Kantenschutz-Richtwinkels (70; 70')
mit einer entlang der Eckkante verlaufenden, nach außen weisenden Aufwölbung (74;
74') versehen ist, deren von der Außenseite der Winkelschenkel (38 bzw. 39) aus gemessene
effektive Höhe zwischen 5 und 20 mm und vorzugsweise zwischen 5 und 15 mm beträgt.
18. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwölbung
(74; 74') ihrerseits die Grundform eines Winkel-Profils hat, dessen Schenkel (78 und
79), von der Eckkante aus gemessen, eine Breite haben, die etwa 1/6 bis 1/3 der Breite
des verstärkten Streifenbereichs des Kantenschutz-Richtwinkels (70; 701) entspricht, wobei diese Aufwölbung über schmale, streifenförmige Anschlußschenkel
(81 und 82) an die seitlich weiterführenden Randstreifen (83 und 84) des verstärkten
Bereiches des Kantenschutz- Richtwinkels (70; 701) anschließen.
19. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 17 oder Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die von der Eckkante aus parallel zu den Gebäudewänden
(72 und 73) gemessene Ausdehnung der Aufwölbung (74; 74') mindestens der Dicke der
Putzschicht (71) entspricht, die auf die Wände eines Gebäudes aufzubringen ist, und
vorzugsweise um mindestens die Hälfte dieser'Schichtdicke größer ist als diese.
20. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
der Aufwölbung (74; 74'), parallel zu den Gebäudewänden (72 und 73) gemessen, zwischen
15 und 25 mm beträgt.
21. Kantenschutz-Richtwinkel, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein außenseitig am Bewehrungs-Gewebestreifen (23) angeordneter
Verstärkungs-Gewebestreifen (2411) vorgesehen ist.
22. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 20, in Verbindung mit einem der vorhergehenden
Ansprüche 17 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Aufwölbung (74') innenseitig ein zweiter
Verstärkungs-Gewebestreifen 24''' angeordnet ist, der die Form eines Winkelprofils
hat, das zusammen mit der Aufwölbung (74') einen Eckkanal (77') korbförmig begrenzt.