[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von gepreßten Profilkörpern
aus einem nicht steigfähigen Gemisch bestehend aus einer aus Oberteil und Unterteil
bestehenden Kaltpresse zur Herstellung eines Vorpreßlings und einer aus Oberteil und
Unterteil bestehenden Heißpresse.
[0002] Derartige Pressen zur Herstellung von mit einer dekorativen Hüllschicht versehenen
Profilkörpern, wie Verkleidungsprofilen für die Herstellung von Außen- und Innenverkleidungen
auf dem Bausektor, Balkonverkleidungen, Tischplatten und dgl. sind bekannt ( DE -
PS 25 48 739 ).
[0003] Solche Profilkörper werden in der Regel in der Weise hergestellt, daß in einer Kaltpresse
aus dem Gemisch ein dem fertigen Profilkörper bereits sehr ähnlicher Vorpreßling gepreßt
wird. Obwohl bei der Herstellung des Vorpreßlings diesem nicht die zum Aushärten des
wärmehärtbaren Bindemittels erforderliche Wärmemenge zugeführt wird, ist er schon
ein fester, handhabbarer Körper. Aus dem Vorpreßling entsteht durch Heißpressen in
der Heißpresse der fertige Profilkörper. Er wird in der Regel gleichzeitig auf seiner
Ober- und Unterseite mit einer Deckschicht versehen. Die Pressen sind bei der bekannten
Vorrichtung derart ausgebildet, daß die Preßwerkzeugoberteile und die Preßwerkzeugunterteile
der Gestalt des zu pressenden Profilkörpers entsprechend in gleicher Weise profiliert
sind.
[0004] Das nicht steigfähige Gemisch besteht meist aus lignozellulosehaltigen Faserstoffen,
wie zerkleinerten und getrockneten Holzspänen, Bagassefasern u. ä., die mit einem
wärmehärtenden Kunstharz, wie einem Melamin-Harnstofformaldehyd-oder Phenolformaldehydharz
vermischt sind. Anstelle der zerkleinerten und getrockneten Holz- oder Bagassefasern
können aber auch Fasern anderer Werkstoffe, wie Glasfasern, Steinwolle oder Asbestfasern,
allein oder mehrere derselben miteinander gemischt, verwendet werden, denen entsprechende,
vorzugsweise organische, Bindemittel zugesetzt sind.
[0005] Die Deckschicht besteht meist aus wenigstens zwei Schichten, nämlich einer Dekorschicht,
beispielsweise aus einem Gewebe, einem Furnier, einer bedruckten Papierfolie oder
einer Kunststoffolie, über der eine transparente Schutzschicht angeordnet ist. Als
Schutzschicht wird meist sogenanntes klares Overlay-Papier, bestehend aus nicht gefülltem
Alpha-Zellulosepapier oder Glasfaservlies, das mit einem Duroplast, meist auf Melaminbasis,
getränkt ist, verwendet. Die transparente Schutzschicht kann auch dadurch erzeugt
werden, daß die Dekorschicht eine stärkere Harzschicht besitzt.
[0006] Die bekannte Vorrichtung hat sich bei der Herstellung von gepreßten, mit einer dekorativen
Schicht versehenen Profilkörpern der unterschiedlichsten Art bestens bewährt. Es ist
jedoch beobachtet worden, daß bei manchen Profilkörpern, insbesondere bei solchen
Profilkörpern, bei denen die Unterseite und die Außenstirnfläche nahezu rechtwinklig
aneinanderstoßen, die Unterseitenbeschichtung nahe dieser Kante Abrisse aufwies. Diese
Erscheinung ist nicht nur ein Schönheitsfehler des Profilkörpers sondern auch ein
technischer Fehler, weil die Hüllschicht den Profilkörper vollständig umhüllen und
seine Witterungsbeständigkeit verbessern soll.
[0007] Der Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung zur Herstellung der Profilkörper
derart zu verbessern, daß die Unterseitenbeschichtung des Profilkörpers an der Außenkante
der Unterseite nicht mehr reißt.
[0008] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die horizontale Fläche des
Unterteils der Kaltpresse im Bereich der äußeren Kante nach oben gekrümmt ist.
[0009] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Figuren 1 bis 4 näher erläutert. Es zeigen
:
Fig. 1 den Querschnitt eines fertig gepreßten Profilkörpers an seinem äußeren Rand,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Querschnitt des Preßwerkzeuges zur Herstellung des
Vorpreßlings,
Fig. 3 den Querschnitt des Vorpreßlings
und Fig. 4 einen Ausschnitt aus dem Querschnitt des Preßwerkzeuges zum Heißpressen
des Profilkörpers.
[0010] Der in Fig. 1 gezeigte Querschnitt des Profilkörpers, bei dem es sich beispielsweise
um eine Tischplatte handeln kann, weist eine äußere Kante auf, bei der die Flächen
1 und 2 nahezu rechtwinklig aneinanderstoßen.
[0011] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Kaltpresse zur Herstellung des Vorpreßlings. Diese
besteht aus dem Oberteil 3 und dem Unterteil 4. Das Unterteil 4 ist an seinem äußeren
Rand, das ist der Teil, welcher auch den äußeren Rand des Vorpreßlings preßt, mit
der nach oben gerichteten Krümmung 5 versehen.
[0012] Der mit einer solchen Presse hergestellte Vorpreßling ist in Fig. 3 verdeutlicht.
Er weist im. Bereich der Fläche 2 eine nach oben gerichtete Krümmung auf.
[0013] Dieser Vorpreßling wird in eine ebenfalls aus einem Oberteil 6 und einem Unterteil
7 bestehende Heißpresse eingesetzt, nachdem die später die Deckschicht auf der Unterseite
des Profilkörpers bildende Folie 8 in das Unterteil 7 eingelegt worden ist. Wenn nun
zum Heißpressen des Profilkörpers das Oberteil 6 auf das Unterteil 7 zu bewegt wird,
dann wird die untere äußere Randfläche des Vorpreßlings nicht schlagartig gegen die
Folie 8 gepreßt, wobei diese ungleichmäßig festgeklemmt am Fließen gehindert werden
und daher reißen kann. Vielmehr wird die äußere Randfläche des Vorpreßlings nach und
nach an die Folie gedrückt und gestattet somit eine kontinuierliche Berührung und
Verbindung von Folie und Vorpreßling. Dadurch werden Risse in der Folie zuverlässig
vermieden.
[0014] Der Vollständigkeit wegen sei darauf hingewiesen, daß die in den Figuren 1 bis 4
die Volumina bzw. die Dicken der Preßkörper oder Preßwerkzeuge nicht maßstabsgerecht
gezeichnet sind. Der fertig gepreßte Profilkörper hat in Wirklichkeit ein um 10 bis
50% geringeres Volumen als der Vorpreßling.