[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Uberwachung der Flugzeit der Druckhämmer
von Anschlagdruckern, bei denen der Druckvorgang durch Bewegung und Anschlag eines
Druckhammers gegen einen vorbeilaufenden Drucktypenträger und eine Anschlagplatte
erfolgt, wobei die Flugzeit von einer über im Auslösezeitpunkt und Auftreffzeitpunkt
des jeweils überwachten Hammers abgeleitete Steuersignale gesteuerten Meßeinrichtung
ermittelt wird.
[0002] Die Erfindung ist für Druckwerke verwendbar, die besonders in der Technik der Datenverarbeitung
als Ausgabegeräte, sog. Schnelldrucker, in großer Zahl bekannt sind und Verwendung
finden. Als Drucktypenträger kommen dabei u.a. Stahlbänder mit geätzten Typen oder
Punktelementen oder Typenräder in Betracht.
[0003] Im folgenden wird zur einfacheren Darstellung von Schnelldruckern mit einem Band
als Typenträger gesprochen, doch beziehen sich die Ausführungen wie auch die Erfindung
auf alle Arten von Anschlagdruckern, wo einzelne Druckhämmer den bewegten Typenträger
anschlagen.
[0004] Dabei läuft der Typenträger, also das Typenband, ständig in Richtung der Druckzeile
um. Die Zahl der Druckstellen auf dem zu bedruckenden Aufzeichnungsträger ist durch
die Anzahl der Druckhämmer bestimmt, soweit diese nicht in Zeilenrichtung beweglich
sind. Jede Drucktype wird an jeder Druckstelle einer Druckzeile angeboten. Jeder Druckstelle
ist eine Anschlageinrichtung zugeordnet, die im gewünschten Zeitpunkt einen Druckhammer
freigibt, d.h. dann, wenn sich die zu druckende Drucktype an der betreffenden Druckstelle
befindet.
[0005] Als Flugzeit des Druckhammers wird die Zeit bezeichnet, die zwischen dem Auslösezeitpunkt
des Druckhammers und dem Zeitpunkt liegt, in welchem der Druckhammer auf den Aufzeichnungsträger
bzw. die Anschlagplatte auftrifft.
[0006] Die Flugzeiten der Druckhämmer in derartigen Zeilenschnelldruckern verändern sich
bekanntlich mit der Zeit. Als Ursache kommen in Frage Abnutzung der Flächen des Druckhammers
bzw. Abnutzung des Betätigungsgliedes, Änderung der zurückzulegenden Flugstrecke,
Änderungen der mechanischen Reibungen, Schwankungen der elektrischen Spannung am das
elektrischen Auslösesignal liefernden Treiber, Temperaturschwankungen und einiges
andere.
[0007] Die Flugzeitänderungen wirken sich direkt auf die Druckqualität aus.
[0008] Da insbesondere die Häufigkeit der Benutzung der einzelnen Druckhämmer Auswirkungen
auf die Flugzeiten hat, die somit von Druckposition zu Druckposition unterschiedlich
ist, ist es erforderlich, daß in gewissen Zeitabständen oder bei hohen Anforderungen
an die Druckqualität auch auf Anforderung des Benutzers des Schnelldruckers die Flugzeiten
aller Druckhämmer über die Justage der Hammerflugwege untereinander angeglichen werden.
Diese manuelle Justage ist kostenintensiv und verhindert nicht eine Verschlechterung
der Druckqualität in der Zeitspanne zwischen zwei Justagen.
[0009] Es wäre von großem Vorteil, wenn die manuelle durch eine automatische, prozessorkontrollierte
Justage ersetzt werden könnte. Dabei könnten dann verschiedene physikalische Flugzeiten
in Kauf genommen und nur die Auslösezeitpunkte der einzelnen Druckhämmer entsprechend
verschoben werden. Durch Verschieben dieser Auslösezeitpunkte erreicht man, daß die
Auftreffzeitpunkte jedes Druckhammers in das zeitliche Raster der Drucksequenz paßt.
Um den Auslösezeitpunkt der einzelnen Druckhämmer durch Mikroprogramm gesteuert verlegen
zu können, muß der exakte Auftreffzeitpunkt jedes Hammers an dem Aufzeichnungsträger
bzw. der Anschlagplatte ermittelt werden.
[0010] Aus der DE-OS 19 32 560 ist es bereits bekannt, eine statische Fehlerkompensation
der Flugzeitunterschiede der einzelnen Druckhämmer durch eine dynamische Fehlerkompensation
von Abweichungen von verschiedenen Größen, die sich von Zeit zu Zeit verändern, selbsttätig
vorzunehmen. Die Fehlerkompensation erfolgt dann durch Vergleich eines Bezugssignals
mit einem von der Hammerbewegung abgeleiteten Steuersignal und Ableitung eines Korrektursignals.
[0011] Eine ähnliche Anordnung für Konstanthaltung der Flugzeit der Druckhämmer ist der
DE-OS 18 15 239 zu entnehmen. Dabei dient die Flugzeit der Druckhämmer als Regelgröße,
die über die als Stellgröße wirksame Einschaltzeitdauer der Druckhammerantriebe so
beeinflußt wird, daß die auftretenden Störgrößen kompensiert werden.
[0012] Eine Anordnung zur Überwachung der Bewegung von Druckhämmern ist auch der DE-OS 24
02 895 zu entnehmen, wo pro Druckhammer ein gesonderter Weggeber vorgesehen ist, der
die Hammerbewegung berührungslos feststellt. Die zeitliche Übereinstimmung des Gebersignals
mit einem den richtigen Zeitbereich kennzeichnenden Sollsignal wird in einer Uberwachungsschaltung
zum Ausgleich der Flugzeitunterschiede verwendet.
[0013] Schließlich zeigt die DE-OS 23 53 825 eine Anordnung zum Ausrichten der Flugzeiten
von Druckhämmern, bei der die Flugzeitkorrektur über Verzögerungsglieder dadurch ausgeglichen
wird, daß entsprechende Korrektursignale über einen Anschlagdetektor abgeleitet werden.
[0014] Diese bekannten Vorrichtungen zur Überwachung der Flugzeiten der Druckhämmer von
Anschlagdruckern bieten insbesondere zwei Möglichkeiten.
[0015]
1. Man druckt von Zeit zu Zeit eine Testzeile. Dabei erweist es sich als sehr nachteilig,
daß dem Benutzer des Druckers zugemutet werden muß, daß zwischen seinen Ausdrucken
gesondert Testzeilen hinzunehmen sind. Dabei bringt auch das Ausrücken des verwendeten
Farbbandes keine Abhilfe, da oft mit Durchschlagpapier gearbeitet wird.
2. Man verzichtet auf derartige Testausdrucke und registriert während des normalen
Druckens die Flugzeiten der einzelnen Druckhämmer. Dabei ist es von Nachteil, daß
Flugzeiten von Druckhämmern in Druckpositionen, die nicht benutzt wurden, auch nicht
justiert werden können. Außerdem überlappen sich die Flugzeiten der einzelnen Flughämmer,
so daß ihre Anschlagzeitpunkte nicht ohne weiteres den Druckpositionen zuzuordnen
sind, wenn nicht für jeden Druckhammer ein gesonderter Geber oder Fühler für den Anschlagzeitpunkt
vorgesehen wird. Gerade die letztere Maßnahme bedingt jedoch einen nicht unbeträchtlichen
Aufwand und hat oft störungen der sonstigen Funktionen des Druckers zur Folge.
[0016] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Vorrichtung zur Uberwachung der Flugzeit
von Druckhämmern von Anschlagdruckern anzugeben, die eine automatische Selbstjustage
des Druckers ermöglicht, ohne dem Benutzer Testausdrucke zuzumuten, ohne die sonstigen
Funktionen des Druckers zu beeinträchtigen und ohne aufwendige Maßnahmen im Bereich
jeder Druckposition vorzusehen.
[0017] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß es möglich ist, ohne jegliche mechanische Justage der Druckhämmer auszukommen,
so daß die Wartungszeit von Druckern drastisch reduziert wird, daß die Testzyklen
keine sichtbaren Spuren auf Aufzeichungsträgern hinterlassen, daß die Erfindung auch
auf Kettendrucker, Typenraddrucker usw. anwendbar ist, ohne die Vorrichtung wesentlich
zu ändern und daß außer einem Anschlagdetektor und einem geringfügig veränderten Drucktypenträger
lediglich ein geringfügiger Speicherplatzaufwand im Mikroprozessor und entsprechende
Programmteile notwendig sind.
[0018] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Teil eines als Drucktypenträger dienenden Stahlbandes, das
neben normalen Drucktypen eine erfin- dungsgemäße Testtype aufweist,
Fign. 2A spezielle Verbindungen der Testtype mit und 2B dem Drucktypenträger und
Fig. 3 ein Blockschaltbild für eine Flugzeit- überwachung und automatische Flugzeitjustage
der Druckhämmer eines Zeilendruckers.
[0019] Das als Drucktypenträger dienende Stahlband 20, wie es in den Figuren 1, 2a und 2b
schematisch gezeigt ist, weist in spiegelbildlicher Form gestaltete, erhabene Drucktypen
21 auf. Die Drucktypen 21 sind beispielsweise durch Ätzen des Stahlbandes hergestellt.
Außer diesen Drucktypen befinden sich auf dem Drucktypenträger 20 ebenfalls erhabene,
durch Ätzen hergestellte Stellungsmarkierungen 22, die die einzelnen Drucktypen bzw.
die Stellung des Bandes bei seinem Durchlauf durch das Druckwerk kennzeichnen. Außer
dem normalen Drucktypensatz befindet sich auf dem Drucktypenträger 20 erfin
- dungsgemäß mindestens eine Testtype 23. Das ausschlaggebende Merkmal dieser Testtype
23 besteht darin, daß sie zwar entsprechend erhaben wie die Drucktypen 21 selbst ausgebildet
ist, daß sie aber eine Aufschlagfläche aufweist, die gegenüber der der Drucktypen
21 wesentlich vergrößert ist. Die Aufschlagfläche der Testtype ist nämlich so groß
gewählt, daß bei einem Hammeraufschlag infolge des sich einstellenden kleinen Flächendruckes
kein Abdruck auf dem zu bedruckenden Aufzeichnungsträger, beispielsweise einer Papierbahn,
entsteht. Ein Abdruck entsteht nur, wenn die erhabene Fläche einer Drucktype einen
bestimmten Wert, z.B. 1 mm2, unterscheidet. Bei einer Fläche der Testtype entsprechend
der gängigen Fläche der zum Anschlagen benutzten Druckhämmer von z.B. 2,5 x 5 rnm2
wäre die Flächenbelastung 12 mal kleiner als zum Drucken erfor-derlich, so daß beim
Aufschlag kein Abdruck erfolgt. Die Testtype kann ein mehrfaches der normalen Drucktypenbreite/Drucktypenhöhe
haben.
[0020] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist die Testtype 23 mit der gesamten Rückseite
mit dem Drucktypenträger 20 verbunden, da sie wie die Drucktypen selbst durch Ätzen
des Stahlbandes hergestellt ist. Diese Art der Anbringung der Testtype 23 kann zu
Problemen führen, da durch die Großflächigkeit und die starre Verbindung mit dem Drucktypenträger
die Flexibilität des Drucktypenträgers unter Umständen nicht mehr gewährleistet ist.
Die Flexibilität muß gewährleistet sein, da das als Drucktypenträger verwendete Stahlband
als geschlossene Schleife ausgebildet ist, und in ständigem Umlauf an der Druckstation
vorbeigeführt und damit ständig umgelenkt werden muß.
[0021] Zur Erhaltung der Flexibilität kann die Testtype 23 in Teilfelder aufgeteilt werden.
Das in Fig. 2A gezeigte Ausführungsbeispiel der Testtype 23 ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Testtype lediglich mit einer Stegverbindung 24 fest verbunden ist, die ihrerseits
lediglich über das Ende 25 federnd mit dem Drucktypenträger 20 verbunden ist. Auch
hier ist die Flexibilität gewährleistet.
[0022] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2b ist die Testtype 23 lediglich über eine Schweißnaht
26 an einer Seite mit dem Drucktypenträger 20 verbunden, so daß auch hier die Biegsamkeit
erhalten bleibt.
[0023] Die erfindungsgemäße Wirkungsweise der beschriebenen Testtype 23 wird im folgenden
anhand der Fig. 3 näher beschrieben. Zunächst ist rein schematisch dargestellt die
eigentliche Druckstation eines Anschlagdruckers, also im betrachteten Beispiel eines
Zeilendruckers. Zunächst ist eine Druckhammerbank mit jeweils einem Druckhammer 6
für jede mögliche Druckposition, also beispielsweise 132 Druckhämmer, vorhanden. Die
Druckhammerbank ist gegenüber einer Anschlagplatte bzw. Anschlagschiene 1 angeordnet.
Zwischen den Druckhämmern 6 und der Anschlagschiene 1 läuft ausgehend von der Anschlagschiene
1 in paralleler Führung der Drucktypenträger 20, ein Farbband 3 und der zu bedruckende
Aufzeichnungsträger, also beispielsweise eine Papierbahn 4, durch die Druckstation.
Immer wenn eine bestimmte Drucktype eine bestimmte Druckposition erreicht, wird der
dieser Druckposition zugeordnete Druckhammer 6 ausgelöst, schlägt dabei gegen die
Papierbahn 4 und damit über das Farbband 3 gegen den Drucktypenträger 20 und die Anschlagschiene
1. Es entsteht der gewünschte Abdruck auf der Papierbahn 4. Das Auslösen der einzelnen
Druckhämmer 6 erfolgt über jeweils zugeordnete, nicht näher beschriebene Auslöseschaltungen
7, die über eine Druckerelektronik 12 gesteuert werden. Die Druckerelektronik 12 selbst
wird wiederum über einen die in den Fign. 1, 2A und 2B angegebenen Stellungsmarkierungen
22 auf dem Drucktypenträger 20 abfühlenden Sensor 13 gesteuert.
[0024] In Verbindung mit der bekannten, vorstehend beschriebenen Druckstation wird im folgenden
auf die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Überwachung der Flugzeit der Druckhämmer
6 und anschließend auf die Vorrichtung zur automatischen Justage dieser Flugzeit näher
eingegangen.
[0025] Wie bereits bei der Betrachtung des Standes der Technik dargestellt, ist es insbesondere
zur Erzielung gleichbleibend guter Abdrucke erforderlich, die Flugzeiten der Hämmer
stets so einzustellen, daß diese im richtigen Augenblick auf die ihnen von dem umlaufenden
Drucktypenträger in den zugeordneten Druckpositionen angebotenen Drucktypen anschlagen.
[0026] Die Flugzeiten ergeben sich aus der Zeitspanne zwischen dem von der Auslöseschaltung
7 bestimmten Auslösezeitpunkt und dem Auftreffzeitpunkt auf der Drucktype 6 bzw. der
Anschlagschiene 1. Die Messung bzw. Justage der Flugzeit kann damit über eine Verschiebung
des Auslösezeitpunkts erfolgen. Statt oder zusammen mit dem Auslösezeitpunkt lassen
sich natürlich auch andere Parameter, wie beispielsweise die Dauer bzw. die Höhe des
Auslöseimpulses, der von der Auslöseschaltung 7 geliefert wird, korrigieren.
[0027] Der Auslösezeitpunkt kann direkt vom Auslösesignal abgenommen werden.
[0028] Die Ermittlung des Auftreffzeitpunkts erfolgt durch einen fest an der Anschlagschiene
1 installierten Anschlagdetektor 5. Dieser Anschlagdetektor 5 gibt immer dann ein
Anschlagsignal ab, wenn ein Druckhammer auf der keinen Abdruck auf der Papierbahn
4 erzeugenden Testtype 23 anschlägt. Die Zuordnung des Anschlagsignals zur einer Druck-
bzw. Hammerposition ist eindeutig, da bei der während eines Testzyklus ausgeführten
Messung bzw. Justage der Hammerflugzeit jeweils nur ein Druckhammer ausgelöst wird,
d.h. sämtliche Druckhämmer der Reihe nach entsprechend der an den zugeordneten Druckpositionen
vorbeilaufenden Testtype.
[0029] Der Anschlagdetektor 5 ist so ausgebildet, daß er auf die jeweils beim Anschlag eines
Druckhammers an der Testtype 23 in der Anschlagschiene 1 auftretende Stoßwelle anspricht.
Die mechanische Stoßwelle kann allgemein auf drei Arten registriert werden, bzw. es
können dementsprechend drei grundsätzliche Arten von Anschlagdetektoren 5 verwendet
werden. Es sind dies elektrisch, optisch oder mechanisch wirkende Anschlagdetektoren.
Solche Anschlagdetektoren sind in großer Anzahl bekannt. Wegen der im Drucker bereits
vorhandenen Technologie ist eine elektrische Methode den anderen Möglichkeiten vorzuziehen.
In Frage kommen bei der elektrischen Methode als Anschlagdetektoren DehnungsmeBstreifen,
piezoelektrische Sensoren und kapazitive Aufnehmer. Dehnungsmeßstreifen stehen in
großer Anzahl zur Verfügung und sind beispielsweise bereits mit der zugehörigen Brückenschaltung
zusammen auf Folien integriert und abgeglichen, so daß sie leicht an die Anschlagschiene
1 anbaubar sind. In ähnlicher Weise sind Piezo-Kristalle einzusetzen, bei denen die
erforderliche Signalverstärkung geringer ist als bei Dehnungsmeßstreifen. Ein kapazitiver
Sensor besteht aus zwei Platten, deren eine integraler Bestandteil der Anschlagschiene
1 ist und beispielsweise an deren einen Stirnfläche angeordnet ist. Die zweite Platte
ist isoliert von der ersten Platte, fest bezüglich der ursprünglichen Lage und parallel
zu dieser ersten Platte in sehr geringem Abstand angeordnet. Jede mechanische Stoßwelle
in der Druckschiene 1, die also von einem Anschlag eines Druckhammers 6 auf der Testtype
23 ausgelöst wird, verändert den Abstand der beiden Platten des Kondensators und damit
dessen Kapazität. Diese Änderung kann entweder eine Spannungsänderung dadurch hervorrufen,
daß die festgehaltene Platte auf ein höheres Potential gebracht wird über eine Schaltung
mit hoher Impedanz, so daß eine schnelle Entladung nicht möglich ist, oder aber man
läßt den Kondensator mit seiner Kapazität als Bestandteil eines abgestimmten Schwingkreises
wirken.
[0030] Das von dem Anschlagdetektor 5 gelieferte Anschlagsignal wird einer elektronischen
Auswerteschaltung 8 zugeführt, der außerdem die von den Auslöseschaltungen 7 gelieferten
Auslösesignale zugeleitet werden. Die elektronische Auswerteeinheit 8 ermittelt aus
dem zeitlichen Unterschied des Anschlagsignals und des zugehörigen Auslösesignals
die Druckhammerflugzeit und gibt diese Daten in einen nachgeordneten Druckhammer-Flugzeitspeicher
9. Der Ausgang des Druckhammer-Flugzeitspeichers 9 ist über einen Mikroprozessor 10
mit den Eingängen eines Auslösezeitpunktspeichers 11 verbunden. Der Ausgang dieses
Speichers steht mit der bereits erwähnten Druckerelektronik 12 in Verbindung, deren
Ausgangssignale die Auslöseschaltungen 7 steuern.
[0031] Es ist darauf hinzuweisen, daß es sich bei den Hammerflugzeiten nicht um das Einhalten
von einem absolut immer gültigen, vorgegebenen Wert gehen kann, da es diesen Wert
infolge anderer veränderlicher Betriebsparameter des Druckers - z.B. Papierdickeneinstellung,
Druckenergiebegrenzung, Auslösespulentemperatur - nicht geben kann. Wichtig dagegen
ist, daß die Anschlagzeitpunkte nicht von den im Zeitdiagramm des Druckvorganges definierten
Zeitpunkten abweichen.
[0032] Beim Einschalten des Druckers wird der Bediener die Auslösezeitpunkte zunächst manuell
kollektiv so einstellen, daß möglichst alle Drucktypen mittig getroffen werden. Die
zu diesem Zeitpunkt gemessene Hammerflugzeit wird als Mittelwert aller in der Druckstation
angeordneten Druckhämmer abgespeichert. Einzelne Druckhämmer, deren Flugzeit von diesem
Mittelwert um ein bestimmtes Maß abweicht, werden durch Verschiebung des Auslösezeitpunktes
den übrigen Druckhämmern bezüglich des Anschlagzeitpunktes angepaßt.
[0033] Eine Hammerflugzeitjustage in Form einer fortlaufenden automatischen Korrektor wird
dann folgendermaßen ablaufen. In bestimmten vorzugebenden Zeitintervallen wird ein
Testzyklus ausgelöst, beispielsweise wird am Anfang oder Ende eines Formulars der
Druck einer unsichtbaren Zeile mittels der vorgeschlagenen, großflächigen Testtype
eingeschoben. Die dabei für jeden einzelnen Druckhammer gemessene Flugzeit wird über
die elektronische Auswerteschaltung 8 gemessen und in den Druckhammer-Flugzeitspeicher
9 gestellt. Der Mikroprozessor 10 bildet dann daraus den Mittelwert, stellt Abweichungen,
die ein zugelassenes Maß überschreiten fest, und errechnet für die einzelnen Druckhämmer
neue Auslösezeitpunkte. Die Auslösezeitpunkte aller Druckhämmer sind in dem Auslösezeitpunktspeicher
11 gespeichert, aus dem sie der die Auslöseschaltungen 7 steuernden Drukkerelektronik
12 zur Verfügung gestellt werden.
[0034] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, ohne jede mechanische Justage der
Druckhämmer auszukommen. Das automatische Messen und Justieren der Hammerflugzeiten
hinterläßt keine sichtbaren Abdrucke und kann jederzeit mit eingelegtem Aufzeichnungsträger
erfolgen. Auch die während des Druckens nur sporadisch benutzen Druckhämmer werden
ständig überprüft und sind mit ihrem Auslösezeitpunkt jederzeit dem Augenblickszustand
des Druckers, z.B. der veränderten Temperatur, angepaßt. Dieses wäre nicht der Fall,
wenn nur während des Druckens sichtbarer Abdrucke die Hammerflugzeit gemessen werden
könnte.
[0035] Die Flugzeitüberwachungsvorrichtung, die ständig sämtliche Druckhämmer berücksichtigt,
erlaubt den Verzicht auf sehr aufwendige Temperaturkompensationsschaltungen bzw. Konstantstromquellen,
die normalerweise verwendet werden müssen.
1. Vorrichtung zur Überwachung der Flugzeit der Druckhämmer (6) von Anschlagdruckern,
bei denen der Druckvorgang durch Bewegung und Anschlag eines Druckhammers (6) gegen
einen vorbeilaufenden Drucktypenträger (20) und eine Anschlagplatte (1) erfolgt, wobei
die Flugzeit von einer über im Auslösezeitpunkt und Auftreffzeitpunkt des jeweils
überwachten Druckhammers (6) abgeleitete Steuersignale gesteuerten Meßeinrichtung
ermittelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Drucktypenträger (20) außer den normalen Drucktypen (21) eine zusätzliche
Testtype (23) vorgesehen ist, deren Aufschlagfläche so groß gewählt ist, daß sich
bei einem Druckhammeranschlag aufgrund des sich einstellenden niedrigen Flächendrucks
kein Abdruck auf dem Aufzeichnungsträger (4) ergibt, und daß die Flugzeit eines Druckhammers
bei seinem Anschlag an der Testtype ermittelt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Testtype (23) aus einer entsprechend den Drucktypen (21) erhabenen Fläche
besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Testtype (23) nicht ganzflächig mit dem Drucktypenträger (20) verbunden ist,
so daß dessen Flexibilität erhalten bleibt.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das den Auslösezeitpunkt steuernde Steuersignal das den Druckhammer (6) betätigende
Auslösesignal ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das den Anschlagzeitpunkt des Druckhammers (6) kennzeichnende Steuersignal von
der in der Anschlagplatte (1) ausgelösten mechanischen Stoßwelle abgeleitet wird und
daß an der Anschlagplatte (1) ein entsprechender Anschlagdetektor (5) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Anschlagdetektor (5) ein mechanisch, optisch oder elektrisch wirkender, auf
Stoßwellen ansprechender Wandler dient.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Anschlagdetektor (5) ein Dehnungsmeßstreifen dient.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Anschlagdetektor (5) ein Piezo-Kristall dient.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zur automatischen Flugzeitjustage verwendet wird (Fig. 2), indem jeweils in
bestimmten Zeitintervallen ein Testzyklus für sämtliche Druckhämmer (6) mittels der
keinen Abdruck erzeugenden Testtype (23) durchgeführt wird, daß die dabei für jeden einzelnen Druckhammer (6)
gemessene Flugzeit in einen Druckhammer-Flugzeitspeicher (9) gestellt wird, daß ein
Mikroprozessor (10) einen Mittelwert der Flugzeiten bildet, Abweichungen, die ein
bestimmtes Maß überschreiten, feststellt und für die betroffenen Flughämmer (6) neue
Auslösezeitpunkte errechnet, und daß diese Auslösezeitpunkte über einen Auslösezeitpunktspeicher
(11) an eine die die Druckhämmer (6) auslösenden Auslöseschaltungen (7) steuernde
Druckerelektronik (12) weitergeleitet werden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das vom Anschlagdetektor (5) gelieferte Anschlagsignal einer elektronischen Auswerteschaltung
(8) zugeführt wird, der außerdem die Auslösesignale von den Auslöseschaltungen (7)
zugeführt werden und die aus diesen Signalen die Flugzeit für jeden Druckhammer (6)
ableitet.