[0001] Die Erfindung betrifft ein Brückenuntersichtgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Brückenuntersichtgeräte werden bedarfsweise für Brücken ohne eingebaute Arbeitsbühne
benötigt, um die von der Brückenplatte aus nicht einsehbaren Brückenseiten und Konstruktionsteile
zu inspizieren und nach dem Ergebnis der Inspektionen Erhaltungs- und Wartungsarbeiten
durchzuführen. Insbesondere werden diese Geräte für Betonbrücken, d.h. vorzugsweise
für Straßen- und Autobahnbrücken benötigt, die entgegen der ursprünglichen Erwartung
der Erhaltung und Reparatur bedürfen und deswegen in aller Regel nicht über von vornherein
eingebaute Arbeitsbühnen verfü
- gen. Daher sind diese Brückenuntersichtgeräte transportable Einheiten, welche in
der Lage sind, die sonst benötigten Gerüste zu ersetzen bzw. den Aufbau von Hilfsgerüsten
auf der Arbeitsbühne zu ermöglichen. Dazu ist es erforderlich, das Gerät aus seinem
raumsparenden Transportzustand in seine Arbeitsstellung auf der Brücke zu verbringen
und aus der Arbeitsstellung auch wieder in den Transportzustand zu überführen, wenn
die Inspektion bzw. die sich daran anschließenden Arbeiten beendet sind und das Gerät
anderweitig eingesetzt werden soll. Die Arbeiten, die erforderlich sind, um diese
verschiedenen Zustände einzustellen, müssen häufig unter erschwerenden äußeren Umständen
..:.- geführt werden.
[0003] Ist ein solches Gerät in seine Arbeitsstellung überführt worden, so ermöglicht der
Abstiegsturm das Betreten und Verlassen der Arbeitsbühne von der Brückenplatte aus.
An dem Abstiegsturm hängt in eingeschwenkter Stellung die Arbeitsbühne im Abstand
von der Unterseite der Brückenplatte und gegebenenfalls der bei Autobahnbetonbrücken
üblichen Kastenträger. Mit dem Kappenwagen läßt sich jedes Brückenfeld mit eingeschwenkter
Arbeitsbühne auf seiner vollen Länge abfahren. An den Brückenpfeilern wird die Arbeitsbühne
in der Regel ausgeschwenkt und nach dem Überfahren eines Brückenpfeilers mit dem Kappenwagen
wieder eingeschwenkt. Bei dieser Vorgehensweise braucht der Kappenwagen an den Pfeilern
nicht umgesetzt zu werden. Das Fahrgestell des Kappenwagens läuft auf der Brücke und
trägt die verschiedenen, auf den Abstiegsturm und die Arbeitsbühne wirkenden Lasten
und Momente ab. Im allgemeinen benutzt man zwei Portale, die jeweils an einem Ende
des Kappenwagens angebracht sind. Die Trag- und Stützrollen lassen sich relativ hoch
belasten, weil die Brückenbrüstung Betonoberflächen hat, welche hohe Flächenpressungen
schadlos überstehen.
[0004] Die Erfindung geht von einem vorbekannten Brückenuntersichtgerät aus (DE-OS 31 24
183.2, Fig.4-7). Bei dem vorbekannten Gerät benutzt man das sogenannte Schrammbord
der Brücke als eine der Laufflächen für Stützrollen; im allgemeinen ist eine solche
Brücke aber auch mit einer Leitplanke, einem Geländer und einem zwischen dem Schrammbord
und dem Geländer vorgesehenen Dienstgang, der auch als Fußgängerweg aus-

t sein kann, versehen. Da man außerdem die Br:;stungsunterseite der Brücke als Bahn
für mehrere Stützrollen benutzt, entfällt in der Arbeitsstellung im allgemeinen die
Sperrung der Fahrbahn. Die Montage und Demontage ist jedoch mit erheblichem Aufwand
verbunden, zu dem beträchtliche Schwierigkeiten hinzutreten, die sich aus den äußeren
Umständen ergeben können. Beispielsweise werden sie von der Witterung ausgelöst und
verschärft, wenn die betreffende Brücke ein Tal in erheblicher Höhe überquert und
dann u.a. entsprechende Windlasten auftreten.
[0005] Die Montage und Demontage des vorbekannten Brückenuntersichtgerätes setzt daher den
Einsatz eines Kranes voraus, der nach dem Aufstellen des Kappenwagens den Aus- und
Einbau des Abstiegsturmes mit der Arbeitsbühne bewerkstelligt. Der Einsatz eines Autokranes
macht häufig für die Montage und Demontage des Brückenuntersichtgerätes die Vollsperrung
der Richtungsfahrbahn erforderlich und führt außerdem zu gefährlichen Situationen.
Diese ergeben sich einerseits aus der Möglichkeit erschwerender, äußerer Umstände,
wie sie oben erläutert worden sind und anderersetis daraus, daß verhältnismäßig zahlreiches
Personal zeitweise ungesichert die Arbeiten durchzuführen hat.
[0006] Es sind ferner Brückenuntersichtgeräte bekannt, welche eine dauernde Verbindung des
mit der Arbeitsbühne versehenen Abstiegsturmes mit dem Kranwagen aufweisen, wodurch
die Arbeitsstellung der Bühne ohne die Hilfe eines Montagekranes möglich ist. Der
Kappenwagen muB dann jedoch eine größere Breite aufweisen. Das macht ein Fahrwerk
erforderlich, das nicht die Fahrbahn bzw. die sogenannte Mehrzweck- und Haltespur
benutzt, welche an der betreffenden Brückenseite liegt. Da der Fahrbahnbelag hohe
Flächenbelastungen im Gegensatz zu den Betonoberflächen der Brückenbrüstung nicht
verträgt, bildet man das Fahrwerk als Ketten- bzw. Raupenfahrwerk aus. Man hat aber
dann den Nachteil, daß mindestens eine Teilsperrung der Richtungsfahrbahn bzw. der
Mehrzweck- und Haltespur während der gesamten Einsatzzeit des Gerätes in der Regel
nicht zu umgehen ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Brückenuntersichtgerät der eingangs
als bekannt vorausgesetzten Art die Möglichkeit zu schaffen, ohne die Hilfe eines
Montagekranes die Arbeits- bzw. den Transportzustand herzustellen und den Platzbedarf
des Gerätes auf der Brücke so weit zu vermindern, daß je nach Bauart der Brücke die
Mehrzweck- und Haltespur bzw. die brüstungsseitige Fahrbahn nicht oder nur der äußere,
d.h. brüstungsseitige Randstreifen während der Einsatzzeit des Gerätes benötigt werden.
[0008] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 1. Zweckmäßige
Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Gemäß der Erfindung ermöglicht es die gegenseitige Abstimmung einer eingebauten Hebevorrichtung
und einer die Portale ausnutzenden Querverschiebeeinrichtung, das zunächst beispielsweise
auf der Mehrzweckur altespur aufgestellte Gerät, welches die für den Transportzustand
zugelassene Maximalbreite nicht überschreitet, in Richtung auf die Brückenkante zu
versetzen, bevor der Abstiegsturm und die Arbeitsbühne in ihre Arbeitsstellungen verbracht
werden. Im Ergebnis wird dadurch der Luftraum über den eingangs beschriebenen Leitvorrichtungen
ausgenutzt und damit die im Transportzustand von dem Gerät eingenommene Standspur
wenigstens teilweise freigemacht, wenn das Gerät in Arbeitsstellung ist. Geht man
von einer Gerätebreite von maximal 2,5 m aus, dann kann je nach Brückenkonstruktion
die Inanspruchnahme eines Randstreifens von ca. 1,3 m während der Einsatzzeit des
Gerätes ausreichen, so daß z.B. bei den üblicherweise ca. 3 m betragenden Breiten
von Mehrzweck- und Haltespuren ihr größerer Teil freibleibt. Eine Sperrung einer Richtungsfahrbahn
bei vorhandener Mehrzweck-und Haltespur erübrigt sich dabei in aller Regel.
[0010] Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie die Einnahme der Transportstellung und der
Arbeitsstellung ohne Fremdhilfen ermöglicht, weil die dazu erforderlichen Querversetzungen
des Fahrgestells zusammen mit dem Abstiegsturm und der Arbeitsbühne mit Hilfe der
Hebevorrichtung und der Querverschiebeeinrichtung durchgeführt werden, die in das
Gerät eingebaut und wegen der Nutzung der Portale wenig aufwendig sind. Dabei wird
das Gerät zunächst voll abgestützt, bevor das Fahrgestell des Kappenwagens angehoben
und querversetzt wird. Das Gerät bleibt auch während des Nachziehens des Fahrwerkes
in der Arbeitsstellung voll mit der Hebevorrichtung an der Fahrbahnseite unterstützt.
Das vermeidet gefährliche Situationen vollständig. Das Nachziehen des Fahrwerkes kann
zudem erst dann vorgenommen werden, wenn der Abstiegsturm und die Arbeitsbühne ihre
Arbeitsstellung erreicht haben. Das hat den zusätzlichen Vorteil, daß das an der ausschwenkbaren
Traverse angehängte Fahrwerk als Gegengewicht wirkt und die verschiedenen Auslagen
des Abstiegsturmes und der Arbeits
- bühne ausgleicht, die diese Baugruppen des Brückenuntersichtgerätes einnehmen müssen,
bevor die Arbeitsstellung erreicht wird. Deswegen ist die Standsicherheit des Gerätes
in allen Phasen der Montage-und Demontage gewährleistet. •
[0011] Die durch die Erfindung mögliche Einsparung einer Standfläche für den Kappenwagen
auf den für den Verkehr genutzten Flächen der Brücke ermöglicht auch Bauformen des
Gerätes, die für seinen Transport kein eigenes Fahrzeug, etwa einen Tieflader voraussetzen.
Denn die Standsicherheit des Kappenwagens hängt grundsätzlich nicht von der Höhe ab,
die er in der Arbeitsstellung des Gerätes einnehmen muß. Vorzugsweise ist daher der
Kappenwagen seinerseits ein straßengängiges Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruches
2, das mit seinen Achsen über die Leitplanken gehoben wird. Diese Ausführungsformen
der Erfindung haben den Vorteil, daß das Auf- und Abladen des Gerätes am Einsatz-und
am Bereitstellungsort fortfällt, ohne daß deswegen ein Sondertransport im Sinne der
Verkehrsvorschriften entsteht. Der nach diesen Merkmalen aufgebaute Anhänger kann
in etwa einer Viertelstunde von einer Bedienungsperson in die Arbeitsstellung des
Gerätes verbracht werden, so daß die vom Anfahren des

bis zum Bereitmachen der Arbeitsbühne erforderlichen Sperrungen einer Richtungsfahrbahn
bzw. der Mehrzweck- und Standspur praktisch nicht ins Gewicht fallen. Das gilt natürlich
auch für den umgekehrten Vorgang, bei dem das Gerät aus seiner Arbeitsstellung in
den Transportzustand zurücküberführt wird.
[0012] Außerdem läßt sich die Höhe des Fahrgestells in der Arbeitsstellung des Gerätes weiter
mit den Merkmalen des Anspruches 3 vermindern. Solche Ausführungsformen der Erfindung
können sich auch bekannter Konstruktionen von sogenannten Liftachsen bedienen.
[0013] Die Ausbildung der Hebevorrichtung kann zur weiteren Vereinfachung des Gesamtaufbaus
des Gerätes sich weitgehend der Portalstützen bedienen, indem diese beispielsweise
als Teleskope ausgeführt werden. Solche Bauformen des Gerätes ermöglichen die Merkmale
des Anspruches 4. Hierbei dient die
Aufständerung an der Fahrbahnseite zur Entlastung des Fahrwerkes, das daher nach dem
Verschieben des Kappenwagens in Richtung auf die Brückenkante bzw. bei der Herstellung
des Transportzustandes in umgekehrter Richtung nachgezogen bzw. vorgeschoben werden
kann.
[0014] Die Erfindung ermöglicht ferner eine größere Standsicherheit des Brückenuntersichtgerätes
auf der Brückenplatte, welche grundsätzlich unabhängig davon ist, ob das Gerät mit
einem Montagekran aufgestellt wird und wie groß sein Platzbedarf auf der Brückenplatte
ist. Deshalb können die nachfolgend beschriebenen und erstmalig im Anspruch 7 wiedergegebenen
Merkmale selbständig verwirklicht werden. Sie lassen sich aber auch vorteilhaft mit
einem Gerät nach einem oder mehreren der dem Anspruch 7 vorausgehenden Ansprüche verwirklichen,
die vorstehend beschrieben worden sind.
[0015] Hierbei setzt die Erfindung als bekannt voraus ein Brückenuntersichtgerät gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 7 (DE-OS 31 24 183.2, Fig. 4-7).Bei dem vorbekannten Brückenuntersichtgerät
ragt die Arbeitsbühne weit über den Brückenquerschnitt rechtwinklig zur Richtung der
Brücke vor, bis der Turm festgelegt ist. Dann erst kann durch Betätigung des Drehkranzes
die Bühne unter die Brückenplatte eingeschwenkt werden. Dieser Anfangszustand ist
außerordentlich gefährlich, weil das von der Arbeitsbühne ausgehende und über den
Abstiegsturm auf das aufgeständerte Gestell übertragene Lastmoment das Gestell zunächst
über die Brückenkante nach außen abzukippen droht und sich bei Betätigung des Drehkranzes
umkehrt. Die Standsicherheit des Gerätes ist daher stark gefährdet. Um die davon ausgehenden
Gefahren zu beherrschen, müssen neben der Aufständerung des Gestells weitere Stützen
vorgesehen werden, welche das Lastmoment abtragen und den technischen Aufwand wesentlich
vergrößern, was zusätzliche Gefahren bei der Montage des Gerätes zwangsläufig herbeiführt.
[0016] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Montage und Demontage des Gerätes durch
Minimieren der von der Arbeitsbühne ausgehenden und von dem Abstiegsturm übertragenen
Lastmomente bei verschiedenen Zwischen-

, welche die Arbeitsbühne bei der Montage und äuch bei der Inspektion der Brückenplatte
einnehmen muß, zu verbessern.
[0017] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 7. Zweckmäßige
Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der folgenden Unteransprüche.
[0018] Erfindungsgemäß läßt sich der Abstiegsturm mit angeklappter Arbeitsbühne in die senkrechte
Position unmittelbar an der Brückenkante verbringen. Die Arbeitsbühne liegt dann ihrerseits
mit einer ihrer Seiten unmittelbar an der Brückenkante und ragt nur mit einem Bruchteil
der Breite ihrer Arbeitsplattform nach außen quer zur Brückenrichtung vor. Das hiervon
ausgehende Lastmoment ist sehr gering und im allgemeinen nicht in der Lage, das Gestell
über seine brückenkantenseitige Aufständerung zu kippen. Es läßt sich daher leicht
abfangen.
[0019] Im folgenden Montageschritt, bei dem die Arbeitsbühne um die Scharnierachse in die
Waagerechte geschwenkt wird und dann parallel zur Brückenrichtung liegt, ändert sich
an diesem Lastmoment praktisch nichts.
Es ergibt sich dann lediglich ein zusätzliches Lastmoment aus der parallel zur Brücke
orientierten Arbeitsplattform, das aber das Gerät nicht über die Brückenkante nach
außen abkippen kann, sondern lediglich das Gestell um eine Querachse beansprucht.
Dieses Lastmoment läßt sich daher ebenfalls auf der Brückenplatte und deswegen in
der Regel mit den Portalstützen abfangen.
[0020] Die Arbeitsbühne wird dann mit Hilfe des Drehkranzes unter die Brückenplatte geschwenkt,
wobei die Arbeitsbühne über den kurzen Bogen gedreht wird und deswegen ebenfalls keine
Lastmomente aus einer quer nach außen orientierten Position der Arbeitsbühne entstehen
können. Wenn das Gestell verfahrbar ist und die Stützweite zwischen benachbarten Brückenpfeilern
durchfahren worden ist, wird durch Bewegung des Drehkranzes die Arbeitsbühne weiter,
d.h. derart verschwenkt, daß die überkragende Seite der Arbeitsplattform unter der
Brückenkappe steht. Hierdurch wird ebenfalls das Lastmoment quer zur drücke nicht
umgekehrt und lediglich ein Kippmoment des Gestells um seine Querachse erzeugt, das
sich ebenfalls in der Regel mit den Portalstützen abfangen läßt.
[0021] Die Erfindung hat daher den Vorteil, daß sie mit einem relativ geringen Aufwand für
die Herbeiführung der Standsicherheit des Gestells auskommt und daher besonders für
leichte Aufbauten von Fahrzeugen geeignet ist, welche das Brückenuntersichtgerät gemäß
der Erfindung transportieren. Hiervon abgesehen ist die verbesserte Standsicherheit
des erfindungsgemäßen Brückenuntersichtgerätes auch eine Verbesserung der Arbeitssicherheit,
insbesondere wenn die Arbeitsplattform an den Brückenpfeilern abgeschwenkt werden
muß und mit allerlei zusätzlichem Gerät belastet ist.
[0022] Vorzugsweise und gemäß dem Merkmal des Anspruches 8 wird bei gewichtssparendem Gerüstaufbau
des Abstiegsturms und der Arbeitsplattform erreicht, daß der Abstiegsturm,

vorzugsweise einen quadratischen Grundriß erhält, einen wesentlich geringeren, d.h.
einen für das Durchsteigen und den Materialtransport zur Arbeitsplattform ausreichenden
Querschnitt erhält, während die Arbeitsplattform wesentlich breiter als der Turmquerschnitt
ist, um auf der Arbeitsplattform die notwendige Bewegungsfreiheit zu gewährleisten
und die für die Arbeiten an der Unterseite erforderlichen Gerätschaften unterbringen
zu können.
[0023] Ferner wird mit den Merkmalen des Anspruches 9 erreicht, daß in der oben erläuterten
Position der Arbeitsbühne beim Passieren der Brückenpfeiler diese auf einfache Weise
für Inspektionen und Arbeiten an der Brückenkappe benutzt werden kann, so daß hierfür
ein besonderer Gerüstturm auf der Arbeitsplattform nicht benötigt wird. Vorteilhaft
ist diese Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dann, wern Rohrleitungen, wie
sie u.a. zur Regenwasserableitung benutzt werden, unter der Brückenkappe zu montieren
sind und man diese Arbeiten mit auf der Plattform vormontierten längeren Rohrleitungsabschnitten
durchführen will.
[0024] Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Figuren in der Zeichnung;
es zeigen
Fig. 1 bis 12 die aufeinanderfolgenden Arbeitsschritte bei der Herstellung der Arbeitsstellung
des Brückenuntersichtgerätes gemäß der Erfindung aus der Transportstellung,
Fig. 13 eine perspektivische Darstellung des Brückenuntersichtgerätes von der Fahrbahnseite
der Brücke,
Fig. 14 in der Fig. 9 entsprechender, jedoch perspektivischer Darstellung eine abgeänderte
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 15 den anschließenden Montageschritt nach Abklappen der Arbeitsbühne,
Fig. 16 die Position der Arbeitsbühne beim Passieren eines nicht dargestellten Brückenpfeilers
und
Fig. 17 das Brückenuntersichtgerät mit aufgestellten Gerüsttürmen in seiner Position
zur Inspektion der Brückenunterseiten.
[0025] Bevor der Ablauf der einzelnen Arbeitsschritte, mit denen aus der Transportstellung
des Brückenuntersichtgerätes 1 dessen Arbeitsstellung erreicht wird, anhand der
Fig. 1 bis 12 zu erläutern ist, werden die wesentlichen Baugruppen des Gerätes anhand
der Darstellung der Fig. 13 erläutert, die mit den an einer Autobahnbrücke üblicherweise
v orhandenen Einrichtungen zusammenwirken.
[0026] Ein Anhängerfahrgestell 2 hat ein vorderes Achsaggregat 3, welches mit Hilfe eines
gegenüber dem Fahrgeste" heb- und senkbaren Joches 4 nach oben geschwenkt ist.

nachlaufende hintere Achsaggregat 5 des Anhängers sitzt seinerseits an einem gegenüber
dem Fahrgestell 2 heb- und senkbaren Joch 6 und steht in seiner angehobenen Stellung.
Neben der äußeren Fahrbahn 7 und der Mehrzweck- und Haltespur 8 der Richtungsfahrbahn
verläuft die übliche Leit- und Pralleinrichtung 9. Sie steht bereits auf der horizontalen
Oberseite 10 der Brückenb rüstung und besteht aus aufgeständerten Leitplanken von
Blechprofil mit einer mittleren Sicke 11.
[0027] Fahrbahnseitig ist an dem Fahrgestell 2 ein Portal 12 befestigt. An zwei parallelen
Traversen 14 des Fahrgestells laufen die horizontalen Portalträger 15, die in der
zweiarmigen Portalstütze 16 enden. Diese hat dementsprechend zwei senkrechte Stiele
17 und 18, welche ausgefahren sind und die Verbindung mit einem Raupenfahrwerk 19
herstellen, das unmittelbar neben den Leitplanken auf der mit dem Fahrbahnbelag versehenen
Mehrzweck- und Haltespur 8 läuft, sowie einen'nicht dargestellten hydraulischen Antriebsmotor
aufweist.
[0028] Außerdem liegen an der Fahrbahnseite des Fahrgestells 2 Stützen 20 und 21, mit denen
sich das Fahrgestell 2 an dieser Seite aufständern sowie anheben und absenken läßt.
In der Darstellung der Fig. 13 sind die Stützen eingezogen. Sie sind im übrigen Teil
einer Hebevorrichtung, zu der auch die ausfahrbaren Stiele 17 und 18 gehören. Diese
Hebevorrichtung wird auf der gegenüberliegenden, d.h. brüstungsseitigen Fahrgestellseite
ergänzt durch die ausgefahrenen Portalstützen 22, an denen eine Gruppe von Laufrädern
bzw. -rollen 23 gelagert ist. Diese Portalstützen 22 gehören zu einem hinter dem lenkbaren
Achsaggregat 3 angeordneten Portal 24, dessen horizontaler Portalträger in einer Traverse
25 des Fahrgestells 2 gelagert und geführt ist. An dem stationären Teil 26 der Portalstützen
liegt eine weitere senkrechte Stütze 27, an der eine Leitrolle 28 (Fig. 3) gelagert
ist, welche auf der Stirnseite 29 der Brückenbrüstung 30 und damit außerhalb eines
Geländers 31 läuft, welches den Dienstgang 33 der Brücke abschirmt,den die Laufrollen
23 als Fahrbahn benutzen. Die senkrechte Portalstütze 27 sitzt an einem Kragarm 32,
welcher in Richtung der Traverse aus- und einfahrbar ist. Ein zweites Portal der beschriebenen
Ausführung ist vor dem nachlaufenden Achsaggregat 5 am Fahrgestellrahmen 2 befestigt.
[0029] Fahrbahnseitig ist jedes Portal 24 mit einer aus- und einfahrbaren weiteren Stützrolle
54 ergänzt, welche in der Vertiefung der Sicke des Profils 10 der Leitplanke läuft.
Außerdem ist fahrbahnseitig an dem Fahrgestell eine Plattform 55 angebracht, die als
Standfläche für einen Maschinenführer dient, der das Gerät steuert. Die Stützschiene
ist stationär ausgebildet. Die aus- und einfahrbaren Teile werden mit hydraulischen
Schubkolbengetrieben angetrieben und lassen sich von einem Bedienungsmann zentral
steuern.
[0030] Das Fahrgestell 2 bildet bei ausgefahrenen bzw. abgesenkten Achsarregaten 3, 5 das
Anhängerfahrgestell. In der in Fig. 13 wiedergegebenen Arbeitsstellung des Gerätes,
in der es auf dem beschriebenen Fahrwerk 19 und den Laufrollen 23 abgestützt und beweglich
sowie

:n Leitrollen 28 sowie 54 und 55 geführt ist, bildet es dagegen einen Kappenwagen,
welcher die Kräfte und Momente des Aufbaus des Fahrgestells 2 auf der Brücke abträgt.
[0031] Die Arbeitsstellung des Aufbaus ist in Fig. 12 dargestellt. Seine Einzelteile sind
insbesondere aus der Darstellung der Fig. 10 und 11 ersichtlich.
[0032] Auf einem beweglichen Teil eines Drehkranzes 56 des Fahrgestells 2 ist mit einer
Schwinge 35 der Support 36 eines Führungsgerüstes 37 für einen Abstiegsturm 38 verlagert.
Der Support 36 kann mit einem hydraulischen Mehrfachzylinder 39 aus der horizontalen
Parallellage zum Drehkranz 56 in der Transportstellung des Gerätes in die dazu senkrechte
ausgebrachte Stellung verbracht werden, die in der Arbeitsstellung des Gerätes eingenommen
wird. Der Abstiegsturm 38 kann mit Hilfe eines Schubkolbengetriebes 40 in dem Führungsgerüst
37 verschoben und damit auf- und abbewegt werden.
[0033] Auf diese Weise läßt sich der Abstand der Arbeitsbühne 42 von der Brückenunterseite
einstellen. Sie sitzt am freien Ende des Abstiegsturmes an einem Drehwerk 4l,das zur
Befestigung des turmseitigen Endes der Arbeitsbühne 42 und zum Drehen der Arbeitsbühne
um die Achse des Turmes dient, was durch den Pfeil 43 der Fig. 11 angedeutet ist.
Ein von einem weiteren Kolbengetriebe 44 gebildetes Schwenkwerk dient dazu, entsprechend
dem Pfeil 45 der Fig. 10 die Arbeitsbühne aus ihrer Transportstellung, in der sie
parallel zur Konstruktion des Abstiegsturmes 38 auf dieser angeordnet ist, in die
Arbeitsstellung zu verbringen, in der sie im wesentlichen senkrecht zur Turmkonstruktion
verläuft. Die Arbeitsbühne 42 kann daher unter die Brücke im Bereich der Brückenfelder
zwischen aufeinanderfolgenden Brückenpfeilern geschwenkt bzw. beim Überfahren der
Brückenpfeiler mit dem Kappenwagen auch ausgeschwenkt werden. Die Arbeitsbühne 42
läßt sich ihrerseits mit einem Abschnitt 42' verlängern, der aus- und einfahrbar ist,
was sich aus der Darstellung der Fig. 12 ergibt. Die Arbeitsbühnen 42 sowie ihre Verlängerung
42' ermöglichen die Durchführung von Inspektionen und Wartungsarbeiten, gegebenenfalls
nach Errichtung von Hilfsgerüsten auf den Plattformen dieser Bühnenteile.
[0034] Im folgenden wird die Herstellung der Arbeitsstellung des Gerätes, die in Fig. 13
dargestellt ist, aus der Transportstellung nach Fig. 1 entsprechend aufeinanderfolgenden
Arbeitsschritten beschrieben.
[0035] Das Brückenuntersichtgerät 1 wird als Anhänger auf der Richtungsfahrbahn 57 der Brücke
angefahren, die auf dieser Seite inspiziert und gegebenenfalls repariert werden soll.
Da das Gerät die maximal für Lkw-Anhänger zulässige Breite nicht überschreitet, nimmt
es auf der Spur 8 nicht mehr Platz als normal in Anspruch. Zweckmäßig wird im übrigen
das Gerät zwischen zwei Brückenpfeilern und damit über einem Brückenfeld bereitgestellt,
was in Fig. 1 dargestellt ist.
[0036] Sobald das Gerät ausgerichtet worden ist, werden die in den Traversen 25 des Fahrgestells
2 laufenden horizontalen Portalträger 53 ausgefahren, wobei die Portal-

22 erst nach Überwindung der Leitplanke 58 so

werden, daß die Laufräder bzw. -rollen 23 ihre Fahrbahn auf dem Dienstgang 33 erreichen
können. Der Abschluß dieses Vorganges ist in der Darstellung der Fig. 2 zu erkennen.
[0037] Danach werden die Kragarme 32 in die Stellung der Fig. 3 verbracht, in der die an
den senkrechten Stützen 27 sitzenden Führungs- oder Leitrollen 28 sich auf der Laufbahn
29 der Brücke 30 abstützen.
[0038] Die Abstützung mit Hilfe der Laufräder oder -rollen 23 auf dem Dienstgang 33 und
das Ausfahren des Fahrwerks 19 in Richtung des Pfeiles 59 der Fig. 4 macht es möglich,
entsprechend dem Pfeil 60 die Achsaggregate in die aus Fig. 13 ersichtliche Stellung
anzuheben, was in Fig. 4 am Beispiel des Achsaggregates 5 wiedergegeben ist. In der
Stellung der Teile nach Fig. 4 ist der Anhänger in den Kappenwagen umgewandelt.
[0039] Die zu der Hebevorrichtung gehörenden aus- und einfahrbaren Stiele 17, 18 des Fahrwerkes
19 sowie die ausfahrbaren Portalstützen 22 dienen nunmehr als Hebevorrichtung, welche
das Fahrgestell entsprechend der Richtung des Pfeiles 61 nach Fig. 5 anheben, bis
es über dem Niveau der Leitplanke steht. Dieser Zustand ist in der Fig. 5 wiedergegeben.
[0040] Nunmehr werden die Traversen 14 und 25 des Fahrgestells 2 auf den dazugehörigen Portalstützen
durch Umsteuern der Portalantriebe in Richtung auf die Brückenbrüstung verschoben.
Demzufolge bewegt sich das Fahrgestell in Richtung des Pfeiles 62 der Fig. 6 über
die Leitplanke und nähert sich der senkrechten Portalstütze 22 bis auf eine Entfernung,
die im wesentlichen der Transportstellung entspricht. Dabei gibt das Fahrgestell 2
den größeren Teil der Mehrzweck- und Standspur frei.
[0041] Im darauffolgenden Arbeitsschritt, der in Fig. 7 wiedergegeben ist, wird das Fahrgestell
2 mit Hilfe der in Richtung des Pfeiles 63 ausgefahrenen Stützen 20, 21 aufgeständert.
Das Fahrwerk 19 wird aber zunächst in seiner Ausgangsstellung belassen und als Gegengewicht
für die Ausführung der weiteren Arbeitsschritte benutzt, die in den Fig. 8 bis 11
wiedergegeben sind. Diese zeigen, wie der Aufbau des Fahrgestells in die Arbeitsstellung
verbracht wird. Nach Fig. 8 wird dazu zunächst der Abstiegsturm mit angeklappter Arbeitsbühne
durch Ausschwenken des Supports 36 gemäß dem Pfeil 64 nach Fig. 8 und gemäß dem Pfeil
64' nach Fig. 9 in seine senkrechte Stellung verschwenkt. Sobald er diese erreicht
hat, wird der Abstiegsturm mit der angeklappten Arbeitsbühne entsprechend der Richtung
des Pfeiles 65 der Fig. 9 nach unten verschoben, wodurch die gewollte Höhe der Arbeitsbühne
eingestellt wird. Mit Hilfe des Schwenkwerkes wird entsprechend der Richtung des Pfeiles
45 zunächst die Arbeitsbühne 42 mit eingefahrener Verlängerung vom Aufstiegsturm 38
in die Horizontale abgeklappt, was in Fig. 10 wiedergegeben ist. Mit Hilfe des Drehwerkes
41 wird danach die Arbeitsbühne 42 entsprechend der Darstellung der Fig. 11 unter
die Brücke geschwenkt.
[0042] Nachdem die Teile ihre aus Fig. 12 ersichtliche Stellung eingenommen haben, wird
in weiteren, nicht darge-

Phasen zunächst das Fahrwerk 19 durch Einfahren seiner Stiele 17, 18 ganz entlastet,
bevor seine horizontalen Portalträger 15 in die dazugehörigen Traversen des Fahrgestells
eingefahren werden. Dadurch wird die Stand- und Mehrzweckspur weitgehend freigemacht,
weil das Fahrwerk 19 am Ende dieses Vorgangs die Transportstellung nach Fig. 1 einnimmt.
In einem folgenden Arbeitsschritt wird der Kappenwagen mobil gemacht. Dazu wird die
Aufständerung des Fahrgestells 2 aufgehoben, indem die beweglichen Teile der Stützen
20 und 21 eingezogen werden, nachdem die Stiele 17 und 18 des Fahrwerkes 19 ausgefahren
sind. Die Leitrollen 54 werden von der Plattform 55 aus durch den Maschinenführer
in ihre Fahrstellung verbracht, wodurch der Kappenwagen sicher geführt ist.
[0043] Die beschriebenen Vorgänge werden in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt, wenn das
Brückenuntersichtgerät aus seiner Arbeitsstellung in seine Transportstellung nach
Fig. 1 zurückverbracht werden soll.
[0044] Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 ist eine Fahrbahnseite in abgebrochener Darstellung
wiedergegeben, wobei der Kastenträger mit 80 und die Brückenkappe mit 81 bezeichnet
sind. Das auf vier ausfahrbaren Stielen 82, 83 an seinen vier Ecken aufgeständerte
Gestell 84 hat eine Plattform 85 mit an Konsolen 86, 87 angelenkten, parallelen Mehrfachschubkolbengetrieben
88, 89, welche an einem Führungsgerüst 90 angelenkt sind, das mit einem Scharnier
91 mit horizontaler Scharnierachse 92 angelenkt ist. In dem Führungsgerüst ist der
mit 93 bezeichnete Abstiegsturm beweglich, d.h. in der gegenüber der Plattform 85
des Gestells 84 abgeschwenkten senkrechten Stellung nach Fig. 14 nach oben und unten
verstellbar.
[0045] Im unteren Teil des abgeschwenkten Abstiegsturmes 93 ist ein Drehkranz 94 eingebaut,
dessen Einzelheiten aus der Detaildarstellung der Fig. 16 hervorgehen. Danach ist
in das obere Turmgerüst 95 der Laufring 96 eingebaut, der den nicht drehbaren Teil
des Drehkranzes bildet. In oberen und unteren Führungsbahnen 97 des Laufrirnes stützen
sich Rollen 98 ab, die an dem drehbaren Ringabschnitt 99 des Drehkranzes befestigt
sind. Der Ringabschnitt hat ein zentrales Mannloch 100, durch das der Drehkranz durchstiegen
werden kann und man in den unteren drehbaren Gerüstabschnitt 101 des Abstiegsturmes
gelangt. Dieser Abschnitt ist an den Flansch 102 des drehbaren Teiles 99 angeflanscht.
Der drehbare Teil trägt unterhalb des Gerüstabschnittes 95 einen Zahnkranz 104, in
dem ein Ritzel 105 eines elektrischen Getriebemotors 106 kämmt.
[0046] Gemäß der Darstellung der Fig. 15 ist der Querschnitt des Turmgerüstes quadratisch
und so orientiert, daß die Querschnittsseite 107 parallel zur freien Kante 108 der
Kappe 81 verläuft. An der dazu senkrecht verlaufenden Seite 109 befindet sich ein
Scharnier 110 im unteren, d.h. mit Hilfe des Drehkranzes verschwenkbaren Turmgerüstabschnitt
101. Mit Hilfe eines Mehrfachschubkolbengetriebes 111, das einerseits an der Seite
112 einer allgemein mit 113 bezeichneten Arbeitsbühne und andererseits an dem drehbaren
Teil 101 des Turmgerüstes angelenkt ist, läßt sich die Arbeitsbühne 113 aus ihrer
in Fig. 14

parallelen Stellung zum Abstiegsturm 93 in die Stellung nach Fig. 15 abklappen, in
der die Arbeitsbühne 113 horizontal und parallel zur Brückenrichtung verläuft. Die
Arbeitsplattform besitzt (Fig. 14) im Gegensatz zum Abstiegsturm einen Rechteckquerschnitt,
von dem eine kürzere Seite 114 parallel zur Seite 107 und damit zur Kappenkante 108
verläuft, während die daran anschließende längere Querschnittseite 115 quer zur Brückenrichtung
orientiert ist. Da diese Querschnittsseite 115 länger als die ihr entsprechende Querschnittsseite
109 des Turmquerschnittes ist, kragt die Arbeitsbühne sowohl in der Stellung nach
Fig. 14 wie in der nach Fig. 15 mit ihrer die Länge der Querschnittsseite 109 übersteigenden
Restbreite, die bei 116 in Fig. 15 gezeichnet ist, über den Turmquerschnitt nach außen
vor. Diese Querschnittsseite 115 definiert die Breite der Arbeitsplattform 117, die
den wesentlichen Teil der Arbeitsbühne 113 ausmacht. Im übrigen ist die Arbeitsplattform
117 mit Brückengeländer 118 bzw. 119 an ihrer Längsseite und weiteren Geländern 120
und 121 an ihren Querseiten gesichert.
[0047] Sobald die Stellung nach Fig. 15 erreicht ist, wird die Arbeitsbühne 113 in Richtung
des Pfeiles 103, also um den kürzeren Bogen in die Stellung nach Fig. 17 verbracht,
was durch Schwenken des Drehkranzes um die Turmachse erfolgt. Am Ende dieser Bewegung
verläuft die Arbeitsbühne 113 quer zur Brückenrichtung. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Arbeitsplattform 113 mit einem ausziehbaren, d.h. teleskopisch gelagerten
Abschnitt 124 zu verlängern und weist auf diesem Abschnitt 124 einen auf Plattform
117 umklappbaren Gerüstturm 125 auf, welcher die Inspektion der inneren Brückenkappe
126 ermöglicht. Ein weiterer Turm 125',der ebenfalls auf die Plattform 117 umklappbar
ist, ermöglicht in der aus Fig. 17 ersichtlichen Position der Arbeitsbühne 124 die
Inspektion der Unterseite 127 der Kappe 81.
[0048] Wenn das Gestell 84 fahrbar ist und einen Brückenpfeiler erreicht, wird die Arbeitsplattform
113 weiter in Richtung des Pfeiles 103 nach Fig. 16 geschwenkt, so daß sie nunmehr
mit nach innen vorkragender Restbreite 116 ihrer Plattform 117 parallel zur Brückenrichtung
steht. Da das Turmgerüst 93 in dem Führungsgerüst 90 in Richtung des Doppelpfeiles
122 der Fig. 16 beweglich und einstellbar ist, läßt sich die Arbeitsbühne 113 so weit
unter die Kappe 81 anheben, daß von der Arbeitsplattform 117 aus deren Unterseite
inspiziert und gegebenenfalls bearbeitet werden kann.
1. Brückenuntersichtgerät mit einem eine unter die Brückenplatte ein- und ausschwenkbare
Arbeitsbühne tragenden Abstiegsturm und einem längs einer Brückenseite verfahrbaren
Kappenwagen, dessen Fahrgestell auf einer Seite ein Fahrwerk und auf der gegenüberliegenden
Abstützseite ein auf mehrere Portale aufgeteiltes Laufwerk aufweist, das von Trag-
und Stützrollen gebildet wird, die an Portalstützen angeordnet sind und sich auf der
Brüstung der Brücke bzw. auf Stirnflächen der abzufahrenden Brückenseite abwäl

, dadurch gekenn - zeichnet, daß das Laufwerk (23, 28, 54) und die Portale (12, 24)
in Traversen (14, 25) des Fahrgestells (2) geführt und zusammen mit einer eingebauten
Hebevorrichtung (17, 18, 20, 21, 22) eine Querverschiebeeinrichtung bilden, die das
ausgehobene Fahrgestell (2) zusammen mit einem den Abstiegsturm (38) mit angeklappter
Arbeitsbühne (42, 42') aufnehmenden Schwenk- und Kippwerk (35, 36, 39, 56)auf den
Portalen (12, 24) mit den Traversen (14, 25) von der Fahrbahn (7, 8) über die Leit-
und Pralleinrichtung (9), sowie die Brückenbrüstung (30) verschiebt und vom Ausschwenken
und Aufrichten bis zum Abkippen und Einschwenken des Abstiegsturmes (38) mit angeklappter
Arbeitsbühne (42, 42') hält.
2. Brückenuntersichtgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrwerk
(19) und das Laufwerk (23, 28, 54) einziehbar sind und an dem Kappenwagen ein Vorder-und
Hinterachsaggregat (3, 5) eines Anhängers aufgehängt sind, die beim Ausheben und Verschieben
des Fahrgestells (2) mit diesem getragen werden.
3. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2 , dadurch gekenn- zeichnet,
daß die Aufhängung des Vorder- und Hinterachsaggregates (3, 5) je eine Hubvorric'
ng (4, 6) aufweist, welche nach dem Ausheben des Fahrgestells (2) und vor dessen Querverschiebung
den Abstand der Achsaggregate (3, 5) vom Fahrgestell (2) verkürzen.
4. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2 , gekennzeichnet durch
Hilfsstützen (20, 21), die zur Aufständerung des Fahrgestells (2) an dessen Fahrbahnseite
und bei quer verschobenem Fahrgestell (2) zum Nachziehen des Fahrwerkes (19) in dessen
Traversen (14) dienen.
5. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , dadurch gekenn- zeichnet,
daß an dem Fahrgestell (2) fahrbahnseitig Stützrollen (54) mit der Sicke (11) von
Leitplanken (9) zusammenwirken und eine Stütze (55) vorgesehen ist, die stationär
am Fahrgestell (2) angebracht ist.
6. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5 , dadurch gekenn- zeichnet,
daß als Hebevorrichtung die aus-und einfahrbaren Stiele (17, 18), welche das Fahrwerk
(19) halten, die aus- und einfahrbaren Hilfsstützen (20, 21) sowie die aus- und einfahrbaren
Portalstützen (22) dienen.
7. Brückenuntersichtgerät mit einem auf der Brücke aufständerbaren Gestell, einem
Abstiegsturm, der senkrecht zur Brückenplatte einstellbar ist, einem bei senkrecht
gestelltem Abstiegsturm an dessen unteren Ende eingebauten Drehkranz und einer Arbeitsbühne,
die mit Hilfe des Drehkranzes mit horizontal orientierter Arbeitsplattform um die
Turmachse schwenkbar ist, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6 , dadurch
gekenn- zeichnet, daß die Arbeitsbühne (113) an einem an den drehbaren Teil (99) des
Drehkranzes (94) angebrachten Turmabschnitt (101) mit Hilfe eines oder mehrerer miteinander
fluchtender Scharniere (110) mit quer zur Turmachse angeordneter Scharnierachse an
einer Turmseite (109) und derart angelenkt ist, daß bei an den Abstiegsturm (93) angeklappter
Arbeitsbühne (113) ihre parallel zur Brückenkante (108) verlaufende Schmalseite (114)
parallel zu der dieser zugeordneten Turmseite (107) orientiert ist und die Plattform
(117) der Arbeitsbühne (113) mit ihrer die Querabmessung (109) des Abstiegsturmes
(93) übersteigenden Restbreite (116) nach außen vorkragt.
8. Brückenuntersichtgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstiegsturm
(93) aus einem Gerüst mit viereckigem Querschnitt (107, 109) besteht, der mit einer
Seite (107) parallel zur Brückenkante (108) ausgefluchtet ist, und daß die Arbeitsbühne
(113) einen von ihrer Plattform (117) und ihren beiden Geländern (118, 119) umschriebenen
Rechteckquerschnitt (114, 115) aufweist, dessen längere Abmessung (115) die Plattformbreite
bestimmt.
9. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 7 oder 8 , dadurch gekenn- zeichnet,
daß der Abstiegsturm (93) in einem Führungsgerüst (90) beweglich und das Führungsgerüst
(90) in einem Scharnier (91) mit horizontaler Scharnierachse (92) gegenüber der Plattform
(85) des Gestells (84) in die Senkrechte abschwenkbar ist, in der der Abstiegsturm
(93) in der Vertikalen verstellbar und einstellbar ist.
10. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch
eine Steuerung des Drehkranzes (94), welche die Drehung der Arbeitsbühne (117) um
die Turmachse über den kürzeren Bogen (103) in der Horizontalen unter die Brücke und
in Gegenrichtung sowie weiter in eine Position erzwingt, in der der überkragende Teil
(116) der Plattform (117) der Arbeitsbühne (113) in Richtung auf die Brücke vorsteht.