(19)
(11) EP 0 134 311 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.03.1985  Patentblatt  1985/12

(21) Anmeldenummer: 83113012.5

(22) Anmeldetag:  23.12.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01D 19/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 07.09.1983 DE 3332227

(71) Anmelder: Cramer, Peter
D-5800 Hagen 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Cramer, Peter
    D-5800 Hagen 1 (DE)

(74) Vertreter: Herrmann-Trentepohl, Werner, Dipl.-Ing. et al
Schaeferstrasse 18
44623 Herne
44623 Herne (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Brückenuntersichtgerät


    (57) Bei einem Brückenuntersichtgerät mit einem eine unter die Brückenplatte ein- und ausschwenkbare Arbeitsbühne tragenden Abstiegsturm und einem längs einer Brückenseite verfahrbaren Kappenwagen, dessen Fahrgestell auf einer Seite ein Fahrwerk und auf der gegenüberliegenden Abstützseite ein auf mehrere Portale aufgeteiltes Laufwerk aufweist, das von Trag- und Stützrollen gebildet wird, die an Portalstützen angeordnet sind und sich auf der Brüstung der Brücke bzw. auf Stirnflächen der abzufahrenden Brückenseite abwälzen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Laufwerk und die Portale in Traversen des Fahrgestells geführt und zusammen mit einer eingebauten Hebevorrichtung eine Querverschiebeeinrichtung bilden, die das ausgehobene Fahrgestell zusammen mit einem den Abstiegsturm mit angeklappter Arbeitsbühne aufnehmenden Schwenk-und Kippwerk auf den Portalen mit den Traversen von der Fahrbahn über die Leit- und Pralleinrichtung sowie die Brückenbrüstung verschiebt und vom Ausschwenken und Aufrichten bis zum Abkippen und Einschwenken des Abstiegsturmes mit angeklappter Arbeitsbühne hält.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Brückenuntersichtgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Brückenuntersichtgeräte werden bedarfsweise für Brücken ohne eingebaute Arbeitsbühne benötigt, um die von der Brückenplatte aus nicht einsehbaren Brückenseiten und Konstruktionsteile zu inspizieren und nach dem Ergebnis der Inspektionen Erhaltungs- und Wartungsarbeiten durchzuführen. Insbesondere werden diese Geräte für Betonbrücken, d.h. vorzugsweise für Straßen- und Autobahnbrücken benötigt, die entgegen der ursprünglichen Erwartung der Erhaltung und Reparatur bedürfen und deswegen in aller Regel nicht über von vornherein eingebaute Arbeitsbühnen verfü- gen. Daher sind diese Brückenuntersichtgeräte transportable Einheiten, welche in der Lage sind, die sonst benötigten Gerüste zu ersetzen bzw. den Aufbau von Hilfsgerüsten auf der Arbeitsbühne zu ermöglichen. Dazu ist es erforderlich, das Gerät aus seinem raumsparenden Transportzustand in seine Arbeitsstellung auf der Brücke zu verbringen und aus der Arbeitsstellung auch wieder in den Transportzustand zu überführen, wenn die Inspektion bzw. die sich daran anschließenden Arbeiten beendet sind und das Gerät anderweitig eingesetzt werden soll. Die Arbeiten, die erforderlich sind, um diese verschiedenen Zustände einzustellen, müssen häufig unter erschwerenden äußeren Umständen ..:.- geführt werden.

    [0003] Ist ein solches Gerät in seine Arbeitsstellung überführt worden, so ermöglicht der Abstiegsturm das Betreten und Verlassen der Arbeitsbühne von der Brückenplatte aus. An dem Abstiegsturm hängt in eingeschwenkter Stellung die Arbeitsbühne im Abstand von der Unterseite der Brückenplatte und gegebenenfalls der bei Autobahnbetonbrücken üblichen Kastenträger. Mit dem Kappenwagen läßt sich jedes Brückenfeld mit eingeschwenkter Arbeitsbühne auf seiner vollen Länge abfahren. An den Brückenpfeilern wird die Arbeitsbühne in der Regel ausgeschwenkt und nach dem Überfahren eines Brückenpfeilers mit dem Kappenwagen wieder eingeschwenkt. Bei dieser Vorgehensweise braucht der Kappenwagen an den Pfeilern nicht umgesetzt zu werden. Das Fahrgestell des Kappenwagens läuft auf der Brücke und trägt die verschiedenen, auf den Abstiegsturm und die Arbeitsbühne wirkenden Lasten und Momente ab. Im allgemeinen benutzt man zwei Portale, die jeweils an einem Ende des Kappenwagens angebracht sind. Die Trag- und Stützrollen lassen sich relativ hoch belasten, weil die Brückenbrüstung Betonoberflächen hat, welche hohe Flächenpressungen schadlos überstehen.

    [0004] Die Erfindung geht von einem vorbekannten Brückenuntersichtgerät aus (DE-OS 31 24 183.2, Fig.4-7). Bei dem vorbekannten Gerät benutzt man das sogenannte Schrammbord der Brücke als eine der Laufflächen für Stützrollen; im allgemeinen ist eine solche Brücke aber auch mit einer Leitplanke, einem Geländer und einem zwischen dem Schrammbord und dem Geländer vorgesehenen Dienstgang, der auch als Fußgängerweg aus-

    t sein kann, versehen. Da man außerdem die Br:;stungsunterseite der Brücke als Bahn für mehrere Stützrollen benutzt, entfällt in der Arbeitsstellung im allgemeinen die Sperrung der Fahrbahn. Die Montage und Demontage ist jedoch mit erheblichem Aufwand verbunden, zu dem beträchtliche Schwierigkeiten hinzutreten, die sich aus den äußeren Umständen ergeben können. Beispielsweise werden sie von der Witterung ausgelöst und verschärft, wenn die betreffende Brücke ein Tal in erheblicher Höhe überquert und dann u.a. entsprechende Windlasten auftreten.

    [0005] Die Montage und Demontage des vorbekannten Brückenuntersichtgerätes setzt daher den Einsatz eines Kranes voraus, der nach dem Aufstellen des Kappenwagens den Aus- und Einbau des Abstiegsturmes mit der Arbeitsbühne bewerkstelligt. Der Einsatz eines Autokranes macht häufig für die Montage und Demontage des Brückenuntersichtgerätes die Vollsperrung der Richtungsfahrbahn erforderlich und führt außerdem zu gefährlichen Situationen. Diese ergeben sich einerseits aus der Möglichkeit erschwerender, äußerer Umstände, wie sie oben erläutert worden sind und anderersetis daraus, daß verhältnismäßig zahlreiches Personal zeitweise ungesichert die Arbeiten durchzuführen hat.

    [0006] Es sind ferner Brückenuntersichtgeräte bekannt, welche eine dauernde Verbindung des mit der Arbeitsbühne versehenen Abstiegsturmes mit dem Kranwagen aufweisen, wodurch die Arbeitsstellung der Bühne ohne die Hilfe eines Montagekranes möglich ist. Der Kappenwagen muB dann jedoch eine größere Breite aufweisen. Das macht ein Fahrwerk erforderlich, das nicht die Fahrbahn bzw. die sogenannte Mehrzweck- und Haltespur benutzt, welche an der betreffenden Brückenseite liegt. Da der Fahrbahnbelag hohe Flächenbelastungen im Gegensatz zu den Betonoberflächen der Brückenbrüstung nicht verträgt, bildet man das Fahrwerk als Ketten- bzw. Raupenfahrwerk aus. Man hat aber dann den Nachteil, daß mindestens eine Teilsperrung der Richtungsfahrbahn bzw. der Mehrzweck- und Haltespur während der gesamten Einsatzzeit des Gerätes in der Regel nicht zu umgehen ist.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Brückenuntersichtgerät der eingangs als bekannt vorausgesetzten Art die Möglichkeit zu schaffen, ohne die Hilfe eines Montagekranes die Arbeits- bzw. den Transportzustand herzustellen und den Platzbedarf des Gerätes auf der Brücke so weit zu vermindern, daß je nach Bauart der Brücke die Mehrzweck- und Haltespur bzw. die brüstungsseitige Fahrbahn nicht oder nur der äußere, d.h. brüstungsseitige Randstreifen während der Einsatzzeit des Gerätes benötigt werden.

    [0008] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 1. Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0009] Gemäß der Erfindung ermöglicht es die gegenseitige Abstimmung einer eingebauten Hebevorrichtung und einer die Portale ausnutzenden Querverschiebeeinrichtung, das zunächst beispielsweise auf der Mehrzweckur altespur aufgestellte Gerät, welches die für den Transportzustand zugelassene Maximalbreite nicht überschreitet, in Richtung auf die Brückenkante zu versetzen, bevor der Abstiegsturm und die Arbeitsbühne in ihre Arbeitsstellungen verbracht werden. Im Ergebnis wird dadurch der Luftraum über den eingangs beschriebenen Leitvorrichtungen ausgenutzt und damit die im Transportzustand von dem Gerät eingenommene Standspur wenigstens teilweise freigemacht, wenn das Gerät in Arbeitsstellung ist. Geht man von einer Gerätebreite von maximal 2,5 m aus, dann kann je nach Brückenkonstruktion die Inanspruchnahme eines Randstreifens von ca. 1,3 m während der Einsatzzeit des Gerätes ausreichen, so daß z.B. bei den üblicherweise ca. 3 m betragenden Breiten von Mehrzweck- und Haltespuren ihr größerer Teil freibleibt. Eine Sperrung einer Richtungsfahrbahn bei vorhandener Mehrzweck-und Haltespur erübrigt sich dabei in aller Regel.

    [0010] Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie die Einnahme der Transportstellung und der Arbeitsstellung ohne Fremdhilfen ermöglicht, weil die dazu erforderlichen Querversetzungen des Fahrgestells zusammen mit dem Abstiegsturm und der Arbeitsbühne mit Hilfe der Hebevorrichtung und der Querverschiebeeinrichtung durchgeführt werden, die in das Gerät eingebaut und wegen der Nutzung der Portale wenig aufwendig sind. Dabei wird das Gerät zunächst voll abgestützt, bevor das Fahrgestell des Kappenwagens angehoben und querversetzt wird. Das Gerät bleibt auch während des Nachziehens des Fahrwerkes in der Arbeitsstellung voll mit der Hebevorrichtung an der Fahrbahnseite unterstützt. Das vermeidet gefährliche Situationen vollständig. Das Nachziehen des Fahrwerkes kann zudem erst dann vorgenommen werden, wenn der Abstiegsturm und die Arbeitsbühne ihre Arbeitsstellung erreicht haben. Das hat den zusätzlichen Vorteil, daß das an der ausschwenkbaren Traverse angehängte Fahrwerk als Gegengewicht wirkt und die verschiedenen Auslagen des Abstiegsturmes und der Arbeits- bühne ausgleicht, die diese Baugruppen des Brückenuntersichtgerätes einnehmen müssen, bevor die Arbeitsstellung erreicht wird. Deswegen ist die Standsicherheit des Gerätes in allen Phasen der Montage-und Demontage gewährleistet. •

    [0011] Die durch die Erfindung mögliche Einsparung einer Standfläche für den Kappenwagen auf den für den Verkehr genutzten Flächen der Brücke ermöglicht auch Bauformen des Gerätes, die für seinen Transport kein eigenes Fahrzeug, etwa einen Tieflader voraussetzen. Denn die Standsicherheit des Kappenwagens hängt grundsätzlich nicht von der Höhe ab, die er in der Arbeitsstellung des Gerätes einnehmen muß. Vorzugsweise ist daher der Kappenwagen seinerseits ein straßengängiges Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruches 2, das mit seinen Achsen über die Leitplanken gehoben wird. Diese Ausführungsformen der Erfindung haben den Vorteil, daß das Auf- und Abladen des Gerätes am Einsatz-und am Bereitstellungsort fortfällt, ohne daß deswegen ein Sondertransport im Sinne der Verkehrsvorschriften entsteht. Der nach diesen Merkmalen aufgebaute Anhänger kann in etwa einer Viertelstunde von einer Bedienungsperson in die Arbeitsstellung des Gerätes verbracht werden, so daß die vom Anfahren des

    bis zum Bereitmachen der Arbeitsbühne erforderlichen Sperrungen einer Richtungsfahrbahn bzw. der Mehrzweck- und Standspur praktisch nicht ins Gewicht fallen. Das gilt natürlich auch für den umgekehrten Vorgang, bei dem das Gerät aus seiner Arbeitsstellung in den Transportzustand zurücküberführt wird.

    [0012] Außerdem läßt sich die Höhe des Fahrgestells in der Arbeitsstellung des Gerätes weiter mit den Merkmalen des Anspruches 3 vermindern. Solche Ausführungsformen der Erfindung können sich auch bekannter Konstruktionen von sogenannten Liftachsen bedienen.

    [0013] Die Ausbildung der Hebevorrichtung kann zur weiteren Vereinfachung des Gesamtaufbaus des Gerätes sich weitgehend der Portalstützen bedienen, indem diese beispielsweise als Teleskope ausgeführt werden. Solche Bauformen des Gerätes ermöglichen die Merkmale des Anspruches 4. Hierbei dient die Aufständerung an der Fahrbahnseite zur Entlastung des Fahrwerkes, das daher nach dem Verschieben des Kappenwagens in Richtung auf die Brückenkante bzw. bei der Herstellung des Transportzustandes in umgekehrter Richtung nachgezogen bzw. vorgeschoben werden kann.

    [0014] Die Erfindung ermöglicht ferner eine größere Standsicherheit des Brückenuntersichtgerätes auf der Brückenplatte, welche grundsätzlich unabhängig davon ist, ob das Gerät mit einem Montagekran aufgestellt wird und wie groß sein Platzbedarf auf der Brückenplatte ist. Deshalb können die nachfolgend beschriebenen und erstmalig im Anspruch 7 wiedergegebenen Merkmale selbständig verwirklicht werden. Sie lassen sich aber auch vorteilhaft mit einem Gerät nach einem oder mehreren der dem Anspruch 7 vorausgehenden Ansprüche verwirklichen, die vorstehend beschrieben worden sind.

    [0015] Hierbei setzt die Erfindung als bekannt voraus ein Brückenuntersichtgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 7 (DE-OS 31 24 183.2, Fig. 4-7).Bei dem vorbekannten Brückenuntersichtgerät ragt die Arbeitsbühne weit über den Brückenquerschnitt rechtwinklig zur Richtung der Brücke vor, bis der Turm festgelegt ist. Dann erst kann durch Betätigung des Drehkranzes die Bühne unter die Brückenplatte eingeschwenkt werden. Dieser Anfangszustand ist außerordentlich gefährlich, weil das von der Arbeitsbühne ausgehende und über den Abstiegsturm auf das aufgeständerte Gestell übertragene Lastmoment das Gestell zunächst über die Brückenkante nach außen abzukippen droht und sich bei Betätigung des Drehkranzes umkehrt. Die Standsicherheit des Gerätes ist daher stark gefährdet. Um die davon ausgehenden Gefahren zu beherrschen, müssen neben der Aufständerung des Gestells weitere Stützen vorgesehen werden, welche das Lastmoment abtragen und den technischen Aufwand wesentlich vergrößern, was zusätzliche Gefahren bei der Montage des Gerätes zwangsläufig herbeiführt.

    [0016] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Montage und Demontage des Gerätes durch Minimieren der von der Arbeitsbühne ausgehenden und von dem Abstiegsturm übertragenen Lastmomente bei verschiedenen Zwischen-

    , welche die Arbeitsbühne bei der Montage und äuch bei der Inspektion der Brückenplatte einnehmen muß, zu verbessern.

    [0017] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 7. Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der folgenden Unteransprüche.

    [0018] Erfindungsgemäß läßt sich der Abstiegsturm mit angeklappter Arbeitsbühne in die senkrechte Position unmittelbar an der Brückenkante verbringen. Die Arbeitsbühne liegt dann ihrerseits mit einer ihrer Seiten unmittelbar an der Brückenkante und ragt nur mit einem Bruchteil der Breite ihrer Arbeitsplattform nach außen quer zur Brückenrichtung vor. Das hiervon ausgehende Lastmoment ist sehr gering und im allgemeinen nicht in der Lage, das Gestell über seine brückenkantenseitige Aufständerung zu kippen. Es läßt sich daher leicht abfangen.

    [0019] Im folgenden Montageschritt, bei dem die Arbeitsbühne um die Scharnierachse in die Waagerechte geschwenkt wird und dann parallel zur Brückenrichtung liegt, ändert sich an diesem Lastmoment praktisch nichts.Es ergibt sich dann lediglich ein zusätzliches Lastmoment aus der parallel zur Brücke orientierten Arbeitsplattform, das aber das Gerät nicht über die Brückenkante nach außen abkippen kann, sondern lediglich das Gestell um eine Querachse beansprucht. Dieses Lastmoment läßt sich daher ebenfalls auf der Brückenplatte und deswegen in der Regel mit den Portalstützen abfangen.

    [0020] Die Arbeitsbühne wird dann mit Hilfe des Drehkranzes unter die Brückenplatte geschwenkt, wobei die Arbeitsbühne über den kurzen Bogen gedreht wird und deswegen ebenfalls keine Lastmomente aus einer quer nach außen orientierten Position der Arbeitsbühne entstehen können. Wenn das Gestell verfahrbar ist und die Stützweite zwischen benachbarten Brückenpfeilern durchfahren worden ist, wird durch Bewegung des Drehkranzes die Arbeitsbühne weiter, d.h. derart verschwenkt, daß die überkragende Seite der Arbeitsplattform unter der Brückenkappe steht. Hierdurch wird ebenfalls das Lastmoment quer zur drücke nicht umgekehrt und lediglich ein Kippmoment des Gestells um seine Querachse erzeugt, das sich ebenfalls in der Regel mit den Portalstützen abfangen läßt.

    [0021] Die Erfindung hat daher den Vorteil, daß sie mit einem relativ geringen Aufwand für die Herbeiführung der Standsicherheit des Gestells auskommt und daher besonders für leichte Aufbauten von Fahrzeugen geeignet ist, welche das Brückenuntersichtgerät gemäß der Erfindung transportieren. Hiervon abgesehen ist die verbesserte Standsicherheit des erfindungsgemäßen Brückenuntersichtgerätes auch eine Verbesserung der Arbeitssicherheit, insbesondere wenn die Arbeitsplattform an den Brückenpfeilern abgeschwenkt werden muß und mit allerlei zusätzlichem Gerät belastet ist.

    [0022] Vorzugsweise und gemäß dem Merkmal des Anspruches 8 wird bei gewichtssparendem Gerüstaufbau des Abstiegsturms und der Arbeitsplattform erreicht, daß der Abstiegsturm,

    vorzugsweise einen quadratischen Grundriß erhält, einen wesentlich geringeren, d.h. einen für das Durchsteigen und den Materialtransport zur Arbeitsplattform ausreichenden Querschnitt erhält, während die Arbeitsplattform wesentlich breiter als der Turmquerschnitt ist, um auf der Arbeitsplattform die notwendige Bewegungsfreiheit zu gewährleisten und die für die Arbeiten an der Unterseite erforderlichen Gerätschaften unterbringen zu können.

    [0023] Ferner wird mit den Merkmalen des Anspruches 9 erreicht, daß in der oben erläuterten Position der Arbeitsbühne beim Passieren der Brückenpfeiler diese auf einfache Weise für Inspektionen und Arbeiten an der Brückenkappe benutzt werden kann, so daß hierfür ein besonderer Gerüstturm auf der Arbeitsplattform nicht benötigt wird. Vorteilhaft ist diese Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dann, wern Rohrleitungen, wie sie u.a. zur Regenwasserableitung benutzt werden, unter der Brückenkappe zu montieren sind und man diese Arbeiten mit auf der Plattform vormontierten längeren Rohrleitungsabschnitten durchführen will.

    [0024] Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Figuren in der Zeichnung; es zeigen

    Fig. 1 bis 12 die aufeinanderfolgenden Arbeitsschritte bei der Herstellung der Arbeitsstellung des Brückenuntersichtgerätes gemäß der Erfindung aus der Transportstellung,

    Fig. 13 eine perspektivische Darstellung des Brückenuntersichtgerätes von der Fahrbahnseite der Brücke,

    Fig. 14 in der Fig. 9 entsprechender, jedoch perspektivischer Darstellung eine abgeänderte Ausführungsform der Erfindung,

    Fig. 15 den anschließenden Montageschritt nach Abklappen der Arbeitsbühne,

    Fig. 16 die Position der Arbeitsbühne beim Passieren eines nicht dargestellten Brückenpfeilers und

    Fig. 17 das Brückenuntersichtgerät mit aufgestellten Gerüsttürmen in seiner Position zur Inspektion der Brückenunterseiten.



    [0025] Bevor der Ablauf der einzelnen Arbeitsschritte, mit denen aus der Transportstellung des Brückenuntersichtgerätes 1 dessen Arbeitsstellung erreicht wird, anhand der Fig. 1 bis 12 zu erläutern ist, werden die wesentlichen Baugruppen des Gerätes anhand der Darstellung der Fig. 13 erläutert, die mit den an einer Autobahnbrücke üblicherweise v orhandenen Einrichtungen zusammenwirken.

    [0026] Ein Anhängerfahrgestell 2 hat ein vorderes Achsaggregat 3, welches mit Hilfe eines gegenüber dem Fahrgeste" heb- und senkbaren Joches 4 nach oben geschwenkt ist.

    nachlaufende hintere Achsaggregat 5 des Anhängers sitzt seinerseits an einem gegenüber dem Fahrgestell 2 heb- und senkbaren Joch 6 und steht in seiner angehobenen Stellung. Neben der äußeren Fahrbahn 7 und der Mehrzweck- und Haltespur 8 der Richtungsfahrbahn verläuft die übliche Leit- und Pralleinrichtung 9. Sie steht bereits auf der horizontalen Oberseite 10 der Brückenb rüstung und besteht aus aufgeständerten Leitplanken von Blechprofil mit einer mittleren Sicke 11.

    [0027] Fahrbahnseitig ist an dem Fahrgestell 2 ein Portal 12 befestigt. An zwei parallelen Traversen 14 des Fahrgestells laufen die horizontalen Portalträger 15, die in der zweiarmigen Portalstütze 16 enden. Diese hat dementsprechend zwei senkrechte Stiele 17 und 18, welche ausgefahren sind und die Verbindung mit einem Raupenfahrwerk 19 herstellen, das unmittelbar neben den Leitplanken auf der mit dem Fahrbahnbelag versehenen Mehrzweck- und Haltespur 8 läuft, sowie einen'nicht dargestellten hydraulischen Antriebsmotor aufweist.

    [0028] Außerdem liegen an der Fahrbahnseite des Fahrgestells 2 Stützen 20 und 21, mit denen sich das Fahrgestell 2 an dieser Seite aufständern sowie anheben und absenken läßt. In der Darstellung der Fig. 13 sind die Stützen eingezogen. Sie sind im übrigen Teil einer Hebevorrichtung, zu der auch die ausfahrbaren Stiele 17 und 18 gehören. Diese Hebevorrichtung wird auf der gegenüberliegenden, d.h. brüstungsseitigen Fahrgestellseite ergänzt durch die ausgefahrenen Portalstützen 22, an denen eine Gruppe von Laufrädern bzw. -rollen 23 gelagert ist. Diese Portalstützen 22 gehören zu einem hinter dem lenkbaren Achsaggregat 3 angeordneten Portal 24, dessen horizontaler Portalträger in einer Traverse 25 des Fahrgestells 2 gelagert und geführt ist. An dem stationären Teil 26 der Portalstützen liegt eine weitere senkrechte Stütze 27, an der eine Leitrolle 28 (Fig. 3) gelagert ist, welche auf der Stirnseite 29 der Brückenbrüstung 30 und damit außerhalb eines Geländers 31 läuft, welches den Dienstgang 33 der Brücke abschirmt,den die Laufrollen 23 als Fahrbahn benutzen. Die senkrechte Portalstütze 27 sitzt an einem Kragarm 32, welcher in Richtung der Traverse aus- und einfahrbar ist. Ein zweites Portal der beschriebenen Ausführung ist vor dem nachlaufenden Achsaggregat 5 am Fahrgestellrahmen 2 befestigt.

    [0029] Fahrbahnseitig ist jedes Portal 24 mit einer aus- und einfahrbaren weiteren Stützrolle 54 ergänzt, welche in der Vertiefung der Sicke des Profils 10 der Leitplanke läuft. Außerdem ist fahrbahnseitig an dem Fahrgestell eine Plattform 55 angebracht, die als Standfläche für einen Maschinenführer dient, der das Gerät steuert. Die Stützschiene ist stationär ausgebildet. Die aus- und einfahrbaren Teile werden mit hydraulischen Schubkolbengetrieben angetrieben und lassen sich von einem Bedienungsmann zentral steuern.

    [0030] Das Fahrgestell 2 bildet bei ausgefahrenen bzw. abgesenkten Achsarregaten 3, 5 das Anhängerfahrgestell. In der in Fig. 13 wiedergegebenen Arbeitsstellung des Gerätes, in der es auf dem beschriebenen Fahrwerk 19 und den Laufrollen 23 abgestützt und beweglich sowie

    :n Leitrollen 28 sowie 54 und 55 geführt ist, bildet es dagegen einen Kappenwagen, welcher die Kräfte und Momente des Aufbaus des Fahrgestells 2 auf der Brücke abträgt.

    [0031] Die Arbeitsstellung des Aufbaus ist in Fig. 12 dargestellt. Seine Einzelteile sind insbesondere aus der Darstellung der Fig. 10 und 11 ersichtlich.

    [0032] Auf einem beweglichen Teil eines Drehkranzes 56 des Fahrgestells 2 ist mit einer Schwinge 35 der Support 36 eines Führungsgerüstes 37 für einen Abstiegsturm 38 verlagert. Der Support 36 kann mit einem hydraulischen Mehrfachzylinder 39 aus der horizontalen Parallellage zum Drehkranz 56 in der Transportstellung des Gerätes in die dazu senkrechte ausgebrachte Stellung verbracht werden, die in der Arbeitsstellung des Gerätes eingenommen wird. Der Abstiegsturm 38 kann mit Hilfe eines Schubkolbengetriebes 40 in dem Führungsgerüst 37 verschoben und damit auf- und abbewegt werden.

    [0033] Auf diese Weise läßt sich der Abstand der Arbeitsbühne 42 von der Brückenunterseite einstellen. Sie sitzt am freien Ende des Abstiegsturmes an einem Drehwerk 4l,das zur Befestigung des turmseitigen Endes der Arbeitsbühne 42 und zum Drehen der Arbeitsbühne um die Achse des Turmes dient, was durch den Pfeil 43 der Fig. 11 angedeutet ist. Ein von einem weiteren Kolbengetriebe 44 gebildetes Schwenkwerk dient dazu, entsprechend dem Pfeil 45 der Fig. 10 die Arbeitsbühne aus ihrer Transportstellung, in der sie parallel zur Konstruktion des Abstiegsturmes 38 auf dieser angeordnet ist, in die Arbeitsstellung zu verbringen, in der sie im wesentlichen senkrecht zur Turmkonstruktion verläuft. Die Arbeitsbühne 42 kann daher unter die Brücke im Bereich der Brückenfelder zwischen aufeinanderfolgenden Brückenpfeilern geschwenkt bzw. beim Überfahren der Brückenpfeiler mit dem Kappenwagen auch ausgeschwenkt werden. Die Arbeitsbühne 42 läßt sich ihrerseits mit einem Abschnitt 42' verlängern, der aus- und einfahrbar ist, was sich aus der Darstellung der Fig. 12 ergibt. Die Arbeitsbühnen 42 sowie ihre Verlängerung 42' ermöglichen die Durchführung von Inspektionen und Wartungsarbeiten, gegebenenfalls nach Errichtung von Hilfsgerüsten auf den Plattformen dieser Bühnenteile.

    [0034] Im folgenden wird die Herstellung der Arbeitsstellung des Gerätes, die in Fig. 13 dargestellt ist, aus der Transportstellung nach Fig. 1 entsprechend aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten beschrieben.

    [0035] Das Brückenuntersichtgerät 1 wird als Anhänger auf der Richtungsfahrbahn 57 der Brücke angefahren, die auf dieser Seite inspiziert und gegebenenfalls repariert werden soll. Da das Gerät die maximal für Lkw-Anhänger zulässige Breite nicht überschreitet, nimmt es auf der Spur 8 nicht mehr Platz als normal in Anspruch. Zweckmäßig wird im übrigen das Gerät zwischen zwei Brückenpfeilern und damit über einem Brückenfeld bereitgestellt, was in Fig. 1 dargestellt ist.

    [0036] Sobald das Gerät ausgerichtet worden ist, werden die in den Traversen 25 des Fahrgestells 2 laufenden horizontalen Portalträger 53 ausgefahren, wobei die Portal-

    22 erst nach Überwindung der Leitplanke 58 so

    werden, daß die Laufräder bzw. -rollen 23 ihre Fahrbahn auf dem Dienstgang 33 erreichen können. Der Abschluß dieses Vorganges ist in der Darstellung der Fig. 2 zu erkennen.

    [0037] Danach werden die Kragarme 32 in die Stellung der Fig. 3 verbracht, in der die an den senkrechten Stützen 27 sitzenden Führungs- oder Leitrollen 28 sich auf der Laufbahn 29 der Brücke 30 abstützen.

    [0038] Die Abstützung mit Hilfe der Laufräder oder -rollen 23 auf dem Dienstgang 33 und das Ausfahren des Fahrwerks 19 in Richtung des Pfeiles 59 der Fig. 4 macht es möglich, entsprechend dem Pfeil 60 die Achsaggregate in die aus Fig. 13 ersichtliche Stellung anzuheben, was in Fig. 4 am Beispiel des Achsaggregates 5 wiedergegeben ist. In der Stellung der Teile nach Fig. 4 ist der Anhänger in den Kappenwagen umgewandelt.

    [0039] Die zu der Hebevorrichtung gehörenden aus- und einfahrbaren Stiele 17, 18 des Fahrwerkes 19 sowie die ausfahrbaren Portalstützen 22 dienen nunmehr als Hebevorrichtung, welche das Fahrgestell entsprechend der Richtung des Pfeiles 61 nach Fig. 5 anheben, bis es über dem Niveau der Leitplanke steht. Dieser Zustand ist in der Fig. 5 wiedergegeben.

    [0040] Nunmehr werden die Traversen 14 und 25 des Fahrgestells 2 auf den dazugehörigen Portalstützen durch Umsteuern der Portalantriebe in Richtung auf die Brückenbrüstung verschoben. Demzufolge bewegt sich das Fahrgestell in Richtung des Pfeiles 62 der Fig. 6 über die Leitplanke und nähert sich der senkrechten Portalstütze 22 bis auf eine Entfernung, die im wesentlichen der Transportstellung entspricht. Dabei gibt das Fahrgestell 2 den größeren Teil der Mehrzweck- und Standspur frei.

    [0041] Im darauffolgenden Arbeitsschritt, der in Fig. 7 wiedergegeben ist, wird das Fahrgestell 2 mit Hilfe der in Richtung des Pfeiles 63 ausgefahrenen Stützen 20, 21 aufgeständert. Das Fahrwerk 19 wird aber zunächst in seiner Ausgangsstellung belassen und als Gegengewicht für die Ausführung der weiteren Arbeitsschritte benutzt, die in den Fig. 8 bis 11 wiedergegeben sind. Diese zeigen, wie der Aufbau des Fahrgestells in die Arbeitsstellung verbracht wird. Nach Fig. 8 wird dazu zunächst der Abstiegsturm mit angeklappter Arbeitsbühne durch Ausschwenken des Supports 36 gemäß dem Pfeil 64 nach Fig. 8 und gemäß dem Pfeil 64' nach Fig. 9 in seine senkrechte Stellung verschwenkt. Sobald er diese erreicht hat, wird der Abstiegsturm mit der angeklappten Arbeitsbühne entsprechend der Richtung des Pfeiles 65 der Fig. 9 nach unten verschoben, wodurch die gewollte Höhe der Arbeitsbühne eingestellt wird. Mit Hilfe des Schwenkwerkes wird entsprechend der Richtung des Pfeiles 45 zunächst die Arbeitsbühne 42 mit eingefahrener Verlängerung vom Aufstiegsturm 38 in die Horizontale abgeklappt, was in Fig. 10 wiedergegeben ist. Mit Hilfe des Drehwerkes 41 wird danach die Arbeitsbühne 42 entsprechend der Darstellung der Fig. 11 unter die Brücke geschwenkt.

    [0042] Nachdem die Teile ihre aus Fig. 12 ersichtliche Stellung eingenommen haben, wird in weiteren, nicht darge-

    Phasen zunächst das Fahrwerk 19 durch Einfahren seiner Stiele 17, 18 ganz entlastet, bevor seine horizontalen Portalträger 15 in die dazugehörigen Traversen des Fahrgestells eingefahren werden. Dadurch wird die Stand- und Mehrzweckspur weitgehend freigemacht, weil das Fahrwerk 19 am Ende dieses Vorgangs die Transportstellung nach Fig. 1 einnimmt. In einem folgenden Arbeitsschritt wird der Kappenwagen mobil gemacht. Dazu wird die Aufständerung des Fahrgestells 2 aufgehoben, indem die beweglichen Teile der Stützen 20 und 21 eingezogen werden, nachdem die Stiele 17 und 18 des Fahrwerkes 19 ausgefahren sind. Die Leitrollen 54 werden von der Plattform 55 aus durch den Maschinenführer in ihre Fahrstellung verbracht, wodurch der Kappenwagen sicher geführt ist.

    [0043] Die beschriebenen Vorgänge werden in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt, wenn das Brückenuntersichtgerät aus seiner Arbeitsstellung in seine Transportstellung nach Fig. 1 zurückverbracht werden soll.

    [0044] Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 ist eine Fahrbahnseite in abgebrochener Darstellung wiedergegeben, wobei der Kastenträger mit 80 und die Brückenkappe mit 81 bezeichnet sind. Das auf vier ausfahrbaren Stielen 82, 83 an seinen vier Ecken aufgeständerte Gestell 84 hat eine Plattform 85 mit an Konsolen 86, 87 angelenkten, parallelen Mehrfachschubkolbengetrieben 88, 89, welche an einem Führungsgerüst 90 angelenkt sind, das mit einem Scharnier 91 mit horizontaler Scharnierachse 92 angelenkt ist. In dem Führungsgerüst ist der mit 93 bezeichnete Abstiegsturm beweglich, d.h. in der gegenüber der Plattform 85 des Gestells 84 abgeschwenkten senkrechten Stellung nach Fig. 14 nach oben und unten verstellbar.

    [0045] Im unteren Teil des abgeschwenkten Abstiegsturmes 93 ist ein Drehkranz 94 eingebaut, dessen Einzelheiten aus der Detaildarstellung der Fig. 16 hervorgehen. Danach ist in das obere Turmgerüst 95 der Laufring 96 eingebaut, der den nicht drehbaren Teil des Drehkranzes bildet. In oberen und unteren Führungsbahnen 97 des Laufrirnes stützen sich Rollen 98 ab, die an dem drehbaren Ringabschnitt 99 des Drehkranzes befestigt sind. Der Ringabschnitt hat ein zentrales Mannloch 100, durch das der Drehkranz durchstiegen werden kann und man in den unteren drehbaren Gerüstabschnitt 101 des Abstiegsturmes gelangt. Dieser Abschnitt ist an den Flansch 102 des drehbaren Teiles 99 angeflanscht. Der drehbare Teil trägt unterhalb des Gerüstabschnittes 95 einen Zahnkranz 104, in dem ein Ritzel 105 eines elektrischen Getriebemotors 106 kämmt.

    [0046] Gemäß der Darstellung der Fig. 15 ist der Querschnitt des Turmgerüstes quadratisch und so orientiert, daß die Querschnittsseite 107 parallel zur freien Kante 108 der Kappe 81 verläuft. An der dazu senkrecht verlaufenden Seite 109 befindet sich ein Scharnier 110 im unteren, d.h. mit Hilfe des Drehkranzes verschwenkbaren Turmgerüstabschnitt 101. Mit Hilfe eines Mehrfachschubkolbengetriebes 111, das einerseits an der Seite 112 einer allgemein mit 113 bezeichneten Arbeitsbühne und andererseits an dem drehbaren Teil 101 des Turmgerüstes angelenkt ist, läßt sich die Arbeitsbühne 113 aus ihrer in Fig. 14

    parallelen Stellung zum Abstiegsturm 93 in die Stellung nach Fig. 15 abklappen, in der die Arbeitsbühne 113 horizontal und parallel zur Brückenrichtung verläuft. Die Arbeitsplattform besitzt (Fig. 14) im Gegensatz zum Abstiegsturm einen Rechteckquerschnitt, von dem eine kürzere Seite 114 parallel zur Seite 107 und damit zur Kappenkante 108 verläuft, während die daran anschließende längere Querschnittseite 115 quer zur Brückenrichtung orientiert ist. Da diese Querschnittsseite 115 länger als die ihr entsprechende Querschnittsseite 109 des Turmquerschnittes ist, kragt die Arbeitsbühne sowohl in der Stellung nach Fig. 14 wie in der nach Fig. 15 mit ihrer die Länge der Querschnittsseite 109 übersteigenden Restbreite, die bei 116 in Fig. 15 gezeichnet ist, über den Turmquerschnitt nach außen vor. Diese Querschnittsseite 115 definiert die Breite der Arbeitsplattform 117, die den wesentlichen Teil der Arbeitsbühne 113 ausmacht. Im übrigen ist die Arbeitsplattform 117 mit Brückengeländer 118 bzw. 119 an ihrer Längsseite und weiteren Geländern 120 und 121 an ihren Querseiten gesichert.

    [0047] Sobald die Stellung nach Fig. 15 erreicht ist, wird die Arbeitsbühne 113 in Richtung des Pfeiles 103, also um den kürzeren Bogen in die Stellung nach Fig. 17 verbracht, was durch Schwenken des Drehkranzes um die Turmachse erfolgt. Am Ende dieser Bewegung verläuft die Arbeitsbühne 113 quer zur Brückenrichtung. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Arbeitsplattform 113 mit einem ausziehbaren, d.h. teleskopisch gelagerten Abschnitt 124 zu verlängern und weist auf diesem Abschnitt 124 einen auf Plattform 117 umklappbaren Gerüstturm 125 auf, welcher die Inspektion der inneren Brückenkappe 126 ermöglicht. Ein weiterer Turm 125',der ebenfalls auf die Plattform 117 umklappbar ist, ermöglicht in der aus Fig. 17 ersichtlichen Position der Arbeitsbühne 124 die Inspektion der Unterseite 127 der Kappe 81.

    [0048] Wenn das Gestell 84 fahrbar ist und einen Brückenpfeiler erreicht, wird die Arbeitsplattform 113 weiter in Richtung des Pfeiles 103 nach Fig. 16 geschwenkt, so daß sie nunmehr mit nach innen vorkragender Restbreite 116 ihrer Plattform 117 parallel zur Brückenrichtung steht. Da das Turmgerüst 93 in dem Führungsgerüst 90 in Richtung des Doppelpfeiles 122 der Fig. 16 beweglich und einstellbar ist, läßt sich die Arbeitsbühne 113 so weit unter die Kappe 81 anheben, daß von der Arbeitsplattform 117 aus deren Unterseite inspiziert und gegebenenfalls bearbeitet werden kann.


    Ansprüche

    1. Brückenuntersichtgerät mit einem eine unter die Brückenplatte ein- und ausschwenkbare Arbeitsbühne tragenden Abstiegsturm und einem längs einer Brückenseite verfahrbaren Kappenwagen, dessen Fahrgestell auf einer Seite ein Fahrwerk und auf der gegenüberliegenden Abstützseite ein auf mehrere Portale aufgeteiltes Laufwerk aufweist, das von Trag- und Stützrollen gebildet wird, die an Portalstützen angeordnet sind und sich auf der Brüstung der Brücke bzw. auf Stirnflächen der abzufahrenden Brückenseite abwäl

    , dadurch gekenn - zeichnet, daß das Laufwerk (23, 28, 54) und die Portale (12, 24) in Traversen (14, 25) des Fahrgestells (2) geführt und zusammen mit einer eingebauten Hebevorrichtung (17, 18, 20, 21, 22) eine Querverschiebeeinrichtung bilden, die das ausgehobene Fahrgestell (2) zusammen mit einem den Abstiegsturm (38) mit angeklappter Arbeitsbühne (42, 42') aufnehmenden Schwenk- und Kippwerk (35, 36, 39, 56)auf den Portalen (12, 24) mit den Traversen (14, 25) von der Fahrbahn (7, 8) über die Leit- und Pralleinrichtung (9), sowie die Brückenbrüstung (30) verschiebt und vom Ausschwenken und Aufrichten bis zum Abkippen und Einschwenken des Abstiegsturmes (38) mit angeklappter Arbeitsbühne (42, 42') hält.
     
    2. Brückenuntersichtgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrwerk (19) und das Laufwerk (23, 28, 54) einziehbar sind und an dem Kappenwagen ein Vorder-und Hinterachsaggregat (3, 5) eines Anhängers aufgehängt sind, die beim Ausheben und Verschieben des Fahrgestells (2) mit diesem getragen werden.
     
    3. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2 , dadurch gekenn- zeichnet, daß die Aufhängung des Vorder- und Hinterachsaggregates (3, 5) je eine Hubvorric' ng (4, 6) aufweist, welche nach dem Ausheben des Fahrgestells (2) und vor dessen Querverschiebung den Abstand der Achsaggregate (3, 5) vom Fahrgestell (2) verkürzen.
     
    4. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2 , gekennzeichnet durch Hilfsstützen (20, 21), die zur Aufständerung des Fahrgestells (2) an dessen Fahrbahnseite und bei quer verschobenem Fahrgestell (2) zum Nachziehen des Fahrwerkes (19) in dessen Traversen (14) dienen.
     
    5. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , dadurch gekenn- zeichnet, daß an dem Fahrgestell (2) fahrbahnseitig Stützrollen (54) mit der Sicke (11) von Leitplanken (9) zusammenwirken und eine Stütze (55) vorgesehen ist, die stationär am Fahrgestell (2) angebracht ist.
     
    6. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5 , dadurch gekenn- zeichnet, daß als Hebevorrichtung die aus-und einfahrbaren Stiele (17, 18), welche das Fahrwerk (19) halten, die aus- und einfahrbaren Hilfsstützen (20, 21) sowie die aus- und einfahrbaren Portalstützen (22) dienen.
     
    7. Brückenuntersichtgerät mit einem auf der Brücke aufständerbaren Gestell, einem Abstiegsturm, der senkrecht zur Brückenplatte einstellbar ist, einem bei senkrecht gestelltem Abstiegsturm an dessen unteren Ende eingebauten Drehkranz und einer Arbeitsbühne, die mit Hilfe des Drehkranzes mit horizontal orientierter Arbeitsplattform um die Turmachse schwenkbar ist, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6 , dadurch gekenn- zeichnet, daß die Arbeitsbühne (113) an einem an den drehbaren Teil (99) des Drehkranzes (94) angebrachten Turmabschnitt (101) mit Hilfe eines oder mehrerer miteinander fluchtender Scharniere (110) mit quer zur Turmachse angeordneter Scharnierachse an einer Turmseite (109) und derart angelenkt ist, daß bei an den Abstiegsturm (93) angeklappter Arbeitsbühne (113) ihre parallel zur Brückenkante (108) verlaufende Schmalseite (114) parallel zu der dieser zugeordneten Turmseite (107) orientiert ist und die Plattform (117) der Arbeitsbühne (113) mit ihrer die Querabmessung (109) des Abstiegsturmes (93) übersteigenden Restbreite (116) nach außen vorkragt.
     
    8. Brückenuntersichtgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstiegsturm (93) aus einem Gerüst mit viereckigem Querschnitt (107, 109) besteht, der mit einer Seite (107) parallel zur Brückenkante (108) ausgefluchtet ist, und daß die Arbeitsbühne (113) einen von ihrer Plattform (117) und ihren beiden Geländern (118, 119) umschriebenen Rechteckquerschnitt (114, 115) aufweist, dessen längere Abmessung (115) die Plattformbreite bestimmt.
     
    9. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 7 oder 8 , dadurch gekenn- zeichnet, daß der Abstiegsturm (93) in einem Führungsgerüst (90) beweglich und das Führungsgerüst (90) in einem Scharnier (91) mit horizontaler Scharnierachse (92) gegenüber der Plattform (85) des Gestells (84) in die Senkrechte abschwenkbar ist, in der der Abstiegsturm (93) in der Vertikalen verstellbar und einstellbar ist.
     
    10. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch eine Steuerung des Drehkranzes (94), welche die Drehung der Arbeitsbühne (117) um die Turmachse über den kürzeren Bogen (103) in der Horizontalen unter die Brücke und in Gegenrichtung sowie weiter in eine Position erzwingt, in der der überkragende Teil (116) der Plattform (117) der Arbeitsbühne (113) in Richtung auf die Brücke vorsteht.
     




    Zeichnung