(19)
(11) EP 0 134 390 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.03.1985  Patentblatt  1985/12

(21) Anmeldenummer: 84103204.8

(22) Anmeldetag:  23.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01B 17/26, H01R 13/52
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT FR GB IT NL

(30) Priorität: 07.07.1983 DE 3324466

(71) Anmelder: GMT Novotny GmbH
D-8264 Waldkraiburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Probst, Georg, Dipl.-Ing. (FH)
    D-7340 Geislingen (DE)

(74) Vertreter: Hiebsch, Gerhard F., Dipl.-Ing. 
Postfach 464
78204 Singen
78204 Singen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stromdurchführung, insbesondere für Kältemaschinen


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Stromdurchführung, insbesondere für Kältemaschinen, mit einem von elektrisch leitenden Stiften (3) durchsetzten Isolierkörper. Die bekannten aus Glas bestehenden Isolierkörper, in welche die Stifte eingeschmolzen sind, haben u.a. den Nachteil, daß sich beim Einschweißen der Durchführung Mikrobeschädigungen ergeben. Auch durch die ungenügende Austrocknung des üblicherweise verwendeten Sinterglases besteht die Gefahr einer großen Porosität, was zu elektrischen Durchschlägen führen kann. Außerdem ist die Herstellung relativ teuer und umständlich. Um eine preisgünstig herzustellende, im Aufbau einfache und völlig isolierte Durchführung zu schaffen, wird nach der Erfindung ein scheibenförmiger Sockel (8) mit ein oder mehreren, die Stifte (3) aufnehmenden Noppen (2) verwendet, der aus temperaturbeständigem, gegen Chemikalien unempfindlichem und mindestens leicht elastischem Material, insbes. Elastomere, Thermoplast od. dgl. besteht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Stromdurchführung für Käl- temaschinen mit voll hermetisch gekapselten Kompressoren. Bekannte Stromdurchführungen bestehen aus einem Metallsockel und in der Regel drei darin glaseingeschmolzenen stromführenden Stiften aus legiertem Stahl.

    [0002] Hierbei ergeben sich jedoch Schwierigkeiten bei der Zuordnung der einzelnen Materialien nach Ausdehnungskoeffizienten sowie bei der Fertigung verschiedenster Einzelteile. Außerdem bringt deren mechanische bzw. chemische Verbindung mittels Druckglaseinschmelzung unter Schutzgas einen erheblichen Primärenergieverbrauch mit sich. Insgesamt eraeben sich damit verhältnismäßig hohe Kosten. Das üblicherweise hierbei verwendete Sinterglas weist eine mehr oder weniger große Porosität auf, welche bei ungenügender Austrocknung und Versiegelung zu elektrischen Durchschlägen führen kann. Als weiterer Nachteil muß auch das Korrosionsproblem angesehen werden, da die chemische Vernicklung der kompletten Durchführung nur zu einem qualitativ unbefriedigenden Kompromiß zwischen Oberflächenschutz und Verschweißbarkeit führen kann. Schwierigkeiten ergeben sich weiterhin dadurch, daß die unter großer Spannung stehende Glas-Metall-Verbindung beim Einschweißen der Durchführung in den Kompressor einem Wärmeschock ausgesetzt ist, welcher zu Mikrobeschädigungen und feinsten Glasabsplitterungen der Isolation mit nachfolgender Gasundichtigkeit führen kann. Darüber hinaus erfordert diese Einschweißtechnik ebenfalls eine hohe Primärenergie, einen großen Elektrodenverbrauch und damit insgesamt erhebliche Kosten.

    [0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird daher darin gesehen, bei einer Stromdurchführung mit einem von elektrisch leitenden Stiften durchsetzten Isolierkörper die Herstellung und die Montage zu vereinfachen, den Kostenaufwand zu verringern und die Betriebssicherheit zu erhöhen. Dies wird erfindungsgemäß erreicht, indem man einen Isolierkörper wählt, der aus tem- peraturbeständigem, gegen. Chemikalien unempfindlichem und mindestens leicht elastischem Material, insbesondere Flastomeren, Thermoplast od. dgl. besteht. Damit erreicht man eine gas- dichte Verankerung der Durchführung in der Kompressorkapsel und eine zuverlässige elektrische Isolation der stromführenden Stifte gegenüber derselben. Beim Einschmelzverfahren können nur Stahlstifte verwendet werden, während die Erfindung die Anord- nung von elektrisch besser leitenden Messingstiften ermöglicht.

    [0004] Vorzugsweise sind an einem scheibenförmigen Sockel ein oder mehrere, die Stifte aufnehmende Noppen angeordnet. Dadurch ergibt sich eine ebenfalls gasdichte Verbindung zwischen den Stiften und den Noppen und damit der Gesamtdurchführung. Vorzugsweise sind der Sockel und die Noppen in einem Stück gespritzt, so daß sich eine besonders einfache Art der Herstellung ergibt.

    [0005] Jeder Noppen weist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung einen zylindrischen und an seinen freien Ende einen konischen Teil auf. Dabei ist etwa am Übergang zwischen dem zylindrischen und dem konischen Teil des Noppens ein ringförmiger Wulst angeordnet. Die Kapselwand liegt dabei am Noppen zwischen der Scheibe und diesem Wulst an, wobei dieser einerseits die einwandfreie Montage der Durchführung anzeigt und als Widerstand gegen ein Herausdrücken der Durchführung aus der Kapsel dient.

    [0006] Zweckmäßig weist der Sockel am unteren zylindrischen Teil jedes Noppens einen parallel zu ihm gerichteten Ringwulst auf. Dieser dient als Anlage für die Kapselwand und zur Abdichtung derselben. Vorzugsweise ist zwischen jedem Stift und der Durchführung eine in Querschnitt ringförmige Ausnehmung vorgesehen, die sich vom Sockel bis etwa zum Ende des zylindrischen Noppenteils erstreckt. Hierdurch wird einerseits die Montage der Durchführung erleichtert, da diese sich beim Einführen zusammendrücken läßt, und außerdem ergibt sich eine zusätzliche Abdichtung gegenüber der Kapsel, da sich der Innendruck gegen die Wandung der Durchführung legt. Außerdem ist es auf diese Weise möglich, die Durchführung zu demontieren, ohne sie zerstören zu müssen. Um eine Verstärkung des Sockels zu erreichen, weist dieser einen den zylindrischen Teil des Noppens überragenden Flansch auf. Bei eingeschmolzenen Stiften müssen teuere Kontaktplättchen aufgeschweißt werden, während nach der Erfindung an den Stiften lediglich Kontaktflächen angestaucht werden.

    [0007] Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es stellen dar:

    Figur 1 eine Ansicht und eine Draufsicht einer Stromdurchführung,

    Figur 2 einen Längsschnitt nach Fig. 2 in vergrösserter Darstellung.



    [0008] Die Stromdurchführung ist als scheibenförmiger Sockel 1 ausgebildet und besteht aus elektrisch nichtleitendem Elastomer bzw. Thermoplast. Der Sockel weist an seinem oberen Ende drei Noppen 2 auf, in denen zentrisch jeweils ein elektrischleitender Stift 3 eingebettet ist. Der Sockel 1 und die Noppen 2 sind dabei aus einem Stück gespritzt. Die frei herausragenden Stiftenden 4 können je nach der zu übertragenden elektrischen Leistung mit oder ohne anaestauchte Kontaktfläche ausgebildet sein. Die Noppen 2 weisen stirnseitig einen konischen Teil 5 auf, der zur Zentrierung beim Finknöpfvorgang in die nicht dargestellte Kompressorkapsel dient. Der sich daran anschließende zylindrische Teil 6 ist um ein gewisses Maß größer als die ebenfalls nicht dargestellte zugehörige Bohrung der Kapsel und dient als das eigentliche Dichtelement der gesamten Durchführung.

    [0009] Etwa am übergang zwischen dem zylindrischen Teil 6 und dem konischen Teil 5 ist ein ringförmiger Wulst 7 angeordnet, an dem die nicht dargestellte Kapselwand nach der Montage anliegt. Er zeigt die richtige Montage der Durchführung an und dient außerdem als Anschlag für die Konpressorkapsel, um ein ungewolltes Herausgleiten der Durchführung zu verhindern.

    [0010] Der Sockel 1 ist durch einen den zylindrischen Teil 6 der Noppen 2 überragenden Flansch 8 verstärkt. Dieser dient als Anlage der Durchführung an der Kapselwand, wobei diese an dem Ringwulst 10 anliegt, welche mit zur Abdichtung beitragen.

    [0011] Zwischen jedem Stift 3 und der Durchführung ist eine im Querschnitt ringförmige Ausnehmung 9 vorgesehen, die sich vom Sokkel 1 bis etwa zum Ende des zylindrischen Noppenteils 6 erstreckt. Der zylindrische Teil 6 des Noppens 2 ist etwas größer gehalten als die zugehörige Bohrung in der Kapsel, und die ringförmige Ausnehmung ermöglicht infolge der hierdurch gewonnenen Nachgiebigkeit des Noppens 2 ein erleichtertes rinschieben in die Kapsel. Nach der Montage legt sich der Innendruck gegen die Wandung der Ausnehmung an, so daß sich hierdurch eine zusätzliche Dichtung ergibt. Selbstverständlich ist die Verbindung zwischen den Stiften 3, welche aus Messing oder aus Eisen bestehen, mit den Noppen 2 gasdicht.


    Ansprüche

    1. Stromdurchführung, insbesondere für Kältemaschinen, mit einem von elektrisch leitenden Stiften durchsetzten Isolierkörper, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper (1, 2) aus temperaturbeständigem, gegen Chemikalien unempfindlichen und zumindest leicht elastischem Material, insbesondere Flastomeren, Thermoplast od. dgl. besteht.
     
    2. Stromdurchführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem scheibenförmigen Sockel (1) ein oder mehrere, die Stifte (3) aufnehmende Noppen (2) angeordnet sind.
     
    3. Stromdurchführung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sockel (1) und die Noppen (2) in einem Stück gespritzt sind.
     
    4. Stromdurchführung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Noppen (2) einen zylindrischen (6) und an seinem freien Ende einen konischen Teil (5) aufweist.
     
    5. Stromdurchführung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß etwa ar ttbergang zwischen dem zylindrischen (6) und dem konischen Teil (5) des Noppens (2) ein ringförmiger Wulst (7) angeordnet ist.
     
    6. Stromdurchführung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Sockel (1) am unteren, zylindrischen Ende (6) jedes Noppens (2) einen parallel zu ihm gerichteten Ringwulst (10) aufweist.
     
    7. Stromdurchführung nach wenigstens einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jedem Stift (3) und der Durchführung eine im Querschnitt ringförmige Ausnehmung (9) vorgesehen ist, die sich vom Sockel (1) bis etwa zum Ende des zylindrischen Noppenteils (6) erstreckt.
     
    8. Stromdurchführung nach wenigstens einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sockel (1) durch einen den zylindrischen Noppenteil (6) überragenden Flansch (8) verstärkt ist.
     
    9. Stromdurchführung nach wenigstens einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der Stifte (3) mit angestauchten Kontaktflächen versehen sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht