[0001] Die Erfindung betrifft eine ein- oder zweiflügelige Pendeltür mit einer von einem
vertikalen und einem horizontalen Schenkel gebildeten Tragkonstruktion und mit einem
Türblatt aus flexiblem Material. Solche Türen, die vornehmlich in gewerblichen Gebäuden
verwendet werden, sind überaus starken Beanspruchungen ausgesetzt, weil sie entweder
in der Weise geöffnet werden, daß die passierenden Fahrzeuge gegen die Türblätter
stoßen und auf diese Weise die Türflügel gegen die Kraft ihrer Schließfedern verschwenken,
bis die entsprechende Durchfahrbreite erreicht ist, oder daß die Türflügel nach einem
von dem sich nähernden Fahrzeug ausgelösten Impuls durch motorischen Antrieb aufgeschlagen
werden. Auch hier tritt eine besonders hohe Belastung ein, weil die Flügel sehr rasch
aufschlagen sollen, um das Fahrzeug nicht abstoppen zu müssen. Schließlich ist es
nicht zu vermeiden, daß über das Fahrzeug hinausragende Teile der Ladung oder das
Fahrzeug selbst durch ungeschicktes Lenken gegen die Türblätter stößt und dadurch
starke Schläge auf die Türkonstruktion und die Lagerung einwirken. Infolgedessen ist
es notwendig, die Tragkonstruktion der Türflügel entsprechend stark auszubilden, was
sich nicht nur aufgrund der stärker dimensionierten Profile kostenmäßig ungünstig
auswirkt, sondern auch infolge seiner größeren Masse, die beim Verschwenken in Bewegung
gesetzt werden muß, eine stärkeren Antrieb benötigt bzw. bei Anfahrtüren einen noch
heftigeren Stoß erfordert.
[0002] In Anbetracht dieser für die Konstruktion maßgebenden Faktoren ergibt sich, daß für
die verschiedenen Größenabmessungen der Türen unter Berücksichtigung der in etwa voraussehbaren
Beanspruchungen individuelle Dimensionierungen der Profile angewendet werden müssen,
was einer angestrebten Standardisierung wenigstens von Teilen der Tragkonstruktion
entgegensteht.
[0003] Es ist eine Pendeltürkonstruktion bekannt (DE-PS 28 30 774), bei der an ein die obere
Ecke der Tragkonstruktion bildendes Eckstück weitere Holmteile vertikal und horizontal
angesetzt werden, um einen den benötigten Abmessungen entsprechenden kompletten Tragrahmen
baukastenartig zusammenzufügen, bei dem der Horizontalholm sich etwa über die Breite
des Türblattes erstreckt und der Vertikalholm über die Höhe der lichten Türöffnung,
wo er unten und oben gelagert ist. Da die Ansatzteile aus Gründen der Standardisierung
möglichst gleichartig sein sollen, müssen die Profile so bemessen sein, daß sie auch
für großflächige Türen die erforderliche Festigkeit aufweisen. Dies bedeutet, daß
die gleichen Teile für Türen kleinerer Abmessungen überdimensioniert sind. Hinzu kommt
noch, daß die Ansatzteile an den Stoßstellen ineinander geschoben sind und damit mehr
Material erfordern, als es für die Tragfähigkeit an sich notwendig wäre.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gleichen Anforderungen genügende
Pendeltür so auszubilden, daß die gleiche Stabilität mit einer erheblich schwächer
dimensionierten Tragkonstruktion erreicht wird und außerdem eine weitergehende Standardisierung
von austauschbaren Bauteilen ermöglicht wird.
[0005] Erfindungsgemäß besteht die Tragkonstruktion eines Pendeltürflügels aus einem die
obere Ecke bildenden Winkelstück, dessen Vertikalschenkel sich von oben her bis höchstens
zur Hälfte der lichten Höhe der Türöffnung nach unten erstreckt, wo er in dem in entsprechender
Höhe befindlichen unteren Lager gelagert ist, und dessen horizontaler Schenkel, der
sich ebenfalls nur über einen geringen Teil der Breite des Türflügels erstreckt, durch
zwei Rechteckprofile auf etwa Türbreite verlängert ist, zwischen denen das Türblatt
gehalten ist. Das Winkelstück ist derart ausgebildet, daß es die auftretenden Kräfte
aufnehmen kann, wobei sich sogar zeigt, daß die Profile schwächer dimensioniert sein
können als bei einer üblichen, sich über die gesamte Höhe und Breite erstreckenden
Tragkonstruktion, weil der vertikale Holm bei dieser Anordnung frei von Biegemomenten
ist, die aus dem Eigengewicht des Türblatts und des horizontalen Holms resultieren.
[0006] Das erfindungsgemäße Winkelstück kann ferner so ausgebildet sein, daß es außer den
Lagerteilen auch den Feder- und Antriebsmechanismus aufnimmt, wie dies beispeilsweise
aus der genannten DE-PS 28 30 774 bekannt ist. Demgemäß besteht der vertikale Schenkel
aus einem Hohlprofil, das so bemessen ist, daß darin die Schließfeder Platz hat. Am
oberen Ende des vertikalen Schenkels ist der horizontale Schenkel angesetzt, der in
der einfachsten Ausbildung aus einem kräftigen dreieckförmigen Blech besteht, an das
auf beiden Seiten zur Verlängerung des horizontalen Schenkels etwa auf Türbreite je
ein Rechteckhohlprofil befestigt ist, die zusammen den Horizontalholm darstellen.
Zwischen diesen beiden Rechteckhohlprofilen wird das elastische Türblatt eingeschoben
und liegt klemmfrei und schraubenlos mit einem etwa parallel zur oberen Kante des
Türblatts angeformten Wulst auf den beiden, den Horizontalholm bildenden Rechteckhohlprofilen
auf. Das flexible Türblatt ragt zweckmäßig etwas über den Wulst hinaus, wodurch eine
Anpassung an den oft nicht genau horizontal verlaufenden Türsturz möglich ist. Bei
größeren Türbreiten kann es zweckmäßig sein, die beiden, den Horzontalholm bildenden
Rechteckhohlprofile durch zum vertikalen Schenkel des Winkelstücks reichende, die
Ecke aussteifende Streben abzustützen.
[0007] Ebenso wie an dem horizontalen Schenkel des Winkelstücks können auch an dem vertikalen
Schenkel des Winkelstücks zwei parallele Rechteckhohlprofile als Verlängerung nach
unten befestigt sein, zwischen denen das Türblatt steckt und klemmfrei mit Schrauben
in Langlöchern positioniert ist derart, daß die durch Temperatureinwirkungen und Kaltfluß
bedingten Längenänderungen nicht behindert und somit Verwerfungen und Wellungen vermieden
werden. Da die an den vertikalen Schenkel des Winkelstücks nach unten angesetzten
Rechteckhohlprofile nur den Zweck haben, das dazwischen liegende Türblatt bei der
Drehbewegung zu führen und gegen den Winddruck stabil zu halten, können diese beispielsweise
an dem verlängerten, nach unten durch das untere Lager herausragenden Lagerzapfen
befestigt sein. Dementsprechend genügt es, die vertikal verlaufenden Rechteckhohlprofile
am unteren Ende in einer einfachen Führung spielen zu lassen, da sie keinen weiteren
Belastungen ausgesetzt sind, nachdem alle Kräfte von dem oberen und unteren Lager
des vertikalen Schenkels aufgenommen werden.
[0008] In den Figuren 1 und 2 ist eine beispielsweise Ausbildungsmöglichkeit der Erfindung
dargestellt:
Die erfindungsgemäße Tragkonstruktion der Pendeltür besteht aus dem Winkelstück 1
, das von dem vertikalen Schenkel 2 und dem horizontalen Schenkel 3 gebildet wird.
Der vertikale Schenkel 2 erstreckt sich von dem oberen Lager 4 bis höchstens zur hälftigen
Höhe der Türöffnung, wo er in dem unteren Lager 5 aufsitzt. Der vertikale Schenkel
2 ist als Hohlkörper ausgebildet, in dem der Schließfedermechanismus untergebracht
ist. Der horizontale Schenkel 3 des Winkelstücks 1 besteht aus einem kräftigen, dreieckigen
Blech und erstreckt sich ebenfalls nur über einen geringen Teil der Breite des Türflügels.
An diesem horizontalen Schenkel 3 sind als Verlängerung zwei parallel laufende Rechteckhohlprofile
6 angeschraubt, zwischen denen das elastische Türblatt 8 eingeschoben ist. Am Türblatt
8 ist etwa entlang seiner oberen Kante beidseits ein Wulst angeformt, mit dem es auf
den, den Vertikalhalm bildenden, horizontalen Rechteckhohlprofilen 6 aufliegt. Diese
horizontalen Rechteckhohlprofile 6 , die das Gewicht des Türblatts 8 aufnehmen müssen,
sind mit schräg zum vertikalen Schenkel 2 reichenden Streben 9 abgestützt. Ebenso
wie an den horizontalen Schenkel 3 sind auch an den vertikalen Schenkel 2 des Winkelstücks
1 zwei parallele Rechteckhohlprofile 7 als Verlängerung nach unten angefügt und zwar
sind sie an dem unter dem unteren Lager 5 herausragenden Lagerzapfen des vertikalen
Schenkels 2 angeschraubt. Am Boden sind sie in einem einfachen Lagerring gehalten.
Zwischen den Rechteckhohlprofilen 7 ist das Türblatt 8 bis zur Türzarge reichend hindurchgestteckt
und lediglich mit Schrauben in Langlöchern in seiner Lage gehalten, ohne eingeklemmt
zu sein.
Bezugszeichenliste
[0009]
1 Winkelstück
2 vertikaler Schenkel
3 horizontaler Schenkel
4 oberes Lager
5 unteres Lager
6 Rechteckhohlprofil horizontal
7 Rechteckhohlprofil vertikal
8 Türblatt
9 Strebe
10 Federmechanismus
1. Pendeltür mit einer von einem vertikalen und einem horizontalen Schenkel gebildeten
Tragkonstruktion und mit einem Türblatt aus flexiblem Material,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tragkonstruktion aus einem die obere Ecke der Pendeltür
bildenden Winkelstück (1) besteht, dessen vertikaler Schenkel (2) sich von oben her
bis höchstens zur Hälfte der lichten Höhe der Türöffnung nach unten erstreckt, wo
er in dem in entsprechender Höhe befindlichen unteren Lager (5) gelagert ist, und
dessen horizontaler Schenkel (3), der sich ebenfalls nur über einen geringen Teil
der Breite des Türflügels erstreckt, durch zwei Rechteckprofile (6) auf etwa Türbreite
verlängert ist, zwischen denen das Türblatt (8) gehalten ist.
2. Pendeltür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Horizontalholm bildenden
beiden Rechteckprofile (6) durch zum vertikalen Schenkel (2) reichende Streben (9)
abgestützt sind.
3. Pendeltür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Türblatt (8)
durch einen an seiner oberen Kante angeformten Wulst zwischen den beiden, den Horizontalholm
bildenden Rechteckprofilen (6) klemmfrei und schraubenlos gehalten ist.
4. Pendeltür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vertikale
Schenkel (2) des Winkelstücks (1) durch zwei Rechteckprofile (7) nach unten verlängert
ist, zwischen denen das Türblatt (8) geführt ist.
5. Pendeltür nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
als Hohlkörper ausgebildeten vertikalen Schenkel (2) des Winkelstücks (1) der Feder-
oder Antriebsmechanismus (10) untergebracht ist.
6. Pendeltür nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zwischen
den Rechteckprofilen (6, 7) des Horizontal- und Vertikalhölms geführte Türblatt (8)
soweit vorragt, daß dadurch der Spalt zwischen Holm und Zarge abgedichtet wird.