[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Ballschläger, insbesondere Tennisschläger,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein derartiger Ballschläger ist aus der DE-OS 20 30 998 bekannt. Dort besteht der
Schaft nach einer Ausführungsvariante aus mehreren, entgegen der Kraft von Druckfedern
teleskopartig ineinander verschiebbaren Hülsen. Von diesen Hülsen kann die endseitige
Hülse als Schlägergriff ausgebildet sein. Hierdurch soll erreicht werden, daß sich
der Schaft des Schlägers nach Lösen einer Arretierung plötzlich verlängert, damit
der Spieler auch noch einen sonst nicht mehr erreichbaren Ball richtig schlagen kann.
Aus diesem Grund sind die Hülsen in wenigstens einer Stellung arretierbar. Zuzüglich
können die einzelnen Hülsen gegen solche mit anderem Gewicht oder unterschiedlicher
Länge ausgetauscht werden.
[0003] Mit der vorliegenden Erfindung soll demgegenüber die Aufgabe gelöst werden, einen
Ballschläger, insbesondere Tennisschläger, der genannten Art so auszugestalten, .daß
die Länge des Schlägergriffes in einfacher Weise an das Können, die Spielweise und/oder
die Kraft des Spielers, vorzugsweise auch stufenlos, angepaßt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0005] Es hat sich herausgestellt, daß für die gewünschte Längenanpassung eine Verstellung
der Grifflänge von 2 cm bis 4 cm ausreicht. Durch die Verlängerung wirkt der Ballschläger
für den Spieler "schwerer" und durch die Verkürzung "leichter". Durch die Verwendung
unterschiedlich vieler und/oder unterschiedlich dicker Einstellscheiben kann dadurch
ein "Medium"-Schläger in der Wirkung schwerer oder leichter gemacht werden. Es genügt
daher grundsätzlich ein Ballschlägertyp für alle bisher als notwendig erachteten Ballschlägergewichte.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung kann bei Verwendung kompressibler Einstellscheiben
und einer Einstellschraube auch eine stufenlose Verstellung der Länge des Schlägergriffes
erzielt werden.
[0007] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben
und werden nachfolgend anhand der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiele
beschrieben. Dabei zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines Schläger-Griffschaftes im Schnitt und
Figur 2 eine gleiche Ansicht im Schnitt, wobei die obere Hälfte einen Griffkopf mit
kurzem Hülsenansatz und die untere Hälfte einenGriffkopf mit der Grifflänge entsprechendem
Hülsenansatz zeigt.
[0008] In beiden Figuren ist mit 1 das Ende eines im Querschnitt unrunden, beispielsweise
4-eckigen oder 8-eckigen Griffschaftes 2 bezeichnet, der sich vorzugsweise aus zwei
Halbschalen zusammensetzt und an den ein nicht dargestelltes Ballschlagfeld eines
Ballschlägers, insbesondere Tennisschlägers, anschließt.
[0009] In Figur 1 sind an der Frontseite 3 des Schaftendes 1 in Achsrichtung des Griffschaftes
2 verlaufende Stifte 4, insbesondere aus Metall oder zähelastischem Kunststoff, befestigt.
Diese Stifte 4 ragen etwa 2 cm bis 5 cm aus der Frontseite 3 des Schaftendes 1 heraus.
Auf die Stifte 4 ist eine mit einer zentrischen Bohrung 5 versehene Einstellscheibe
6 entweder aus kompaktem, nicht kompressiblem Material, wie Kunststoff, Holz, Metall
oder dgl., oder aus kompressiblem, insbesondere volumenkompressiblem Material, wie
geschäumtem Kunststoff, Natur-, Kunstgummi oder dgl. aufgefädelt. Die Außenkontur
der Einstellscheibe 6 ist derjenigen des Griffschaftes 2 angepaßt. Wie dargestellt,
können auch mehrere Einstellscheiben 61, 62, 63, vorzugsweise auch mit unterschiedlicher
Scheibendicke, vorgesehen sein.
[0010] Die Einstellscheibe 6 bzw. Einstellscheiben 61, 62, 63 sind durch einen Griffkopf
7 abgedeckt, der mittels einer Schraube 9 fest mit dem Griffschaft 2 verbunden ist.
Je nach Anzahl oder Dicke der verwendeten Einstellscheiben 6 bzw. 61, 62, 63 kann
also die Grifflänge variabel eingestellt werden, wodurch eine Anpassung an die Spieleigenschaften,
an das Können oder an die Kraft.des Spielers jederzeit möglich ist. Mit 14 ist das
den Griffschaft 2 üblicherweise umgebende Griffband bezeichnet.
[0011] Wie bereits einleitend erwähnt, kann durch die Verlängerung des Griffschaftes der
Ballschläger für den Spieler "schwerer" oder durch die Verkürzung des Schaftes "leichter"
gemacht werden. Bei Verwendung nicht zu dicker Einstellscheiben 61,62,63 von beispielsweise
einer Dicke von nur wenigen Millimetern kann die Schlägerlänge für viele Anwendungsfälle
bereits ausreichend feinstufig eingestellt werden.
[0012] Im Falle der Verwendung kompressibler, insbesondere volumenkompressibler Einstellscheiben
6 bzw. 61,62,63 ist die Schraube 9 als Einstellschraube ausgebildet, die durch eine
Öffnung 8 im Griffkopf 7 geführt ist. , Der Schraubenschaft 10 ist in ein Gewinde-Sackloch
11 am Ende des Griffschaftes 2 eingeschraubt, wobei der Schraubenkopf 12 von außen
gegen die Stirnwand 13 des Griffkopfes 7 drückt und dabei die Einstellscheiben 6 bzw.
61,62,63 je nach Einschraubtiefe mehr oder weniger zusammendrückt.
[0013] Je nach Einstellung der Einstellschraube 9 werden die kompressiblen, vorzugsweise
volumenkompressiblen Einstellscheiben 6 bzw. 61,62,63 mehr oder weniger zusammengedrückt,
wodurch sich die Gesamtlänge des Griffschaftes 2 bzw. des Ballschlägers stufenlos
verstellen läßt. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung dienen also die Einstellscheiben
6 bzw. 61, 62,63 nur zur groben Abstufung der Ballschlägerlänge, während die Feinabstufung
durch die Einstellkraft der Einstellschraube 9 erzielt wird. Dadurch erhält man eine
Gewichtsverlagerung, so daß beispielsweise ein "Medium"-Schläger in Richtung "low"
oder "high" verstellbar ist, und damit an das Können, die Spielweise und/oder die
Kraft des Spielers jederzeit angepaßt werden kann.
[0014] Das Griffende 1 bzw. der Griff 2 sind in an sich bekannter Weise mit einem Griffband
14 umwickelt.
[0015] Anstelle der Stifte 4 oder zusätzlich zu diesen kann die Einstellscheibe 6 bzw. können
die Einstellscheiben 61, 62, 63 eine selbstzentrierende Form aufweisen, so daß sie
beim Aufsetzen an die entsprechend geformte Frontseite 3 des Schaftendes 1 und durch
Andrücken des Griffkopfes 7 mit der den Einstellscheiben 6 bzw. 61, 62, 63 ebenfalls
angepaßten inneren Stirnfläche 15 an die Einstellscheiben 6 bzw. 61, 62, 63 mittels
der Einstellschraube 9 von selbst in die richtige axiale Lage gezogen bzw. gedrückt
werden. Hierzu sind die Einstellscheiben 6 bzw. 61, 62, 63, die Frontseite 3 und die
Stirnfläche 15 des Griffkopfes 7 tellerförmig ausgebildet. Der Tellerrand 16 bewirkt
dabei die Zentrierung. Anstelle einer Tellerform kann auch eine Kegel- oder Pyramidenform
vorgesehen sein oder eine Scheibenform mit konzentrischen Wellen- und Talringen oder
ähnlichen Ausgestaltungen.
[0016] Gemäß der in Figur 2 gezeigten Ausgestaltung der Erfindung kann am Griffkopf 7 ein
Hülsenansatz 17 angeformt sein, der gemäß der oberen Hälfte der Figur 2 nur die Einstellscheiben
6 bzw. 61, 62, 63 übergreift. Bei dieser Ausführung erfolgt die Einstellung der Schlägerlänge
bei abgenommenem Griffband 14, das anschließend wieder in bekannter Weise befestigt
wird.
[0017] Der Hülsenansatz 17 kann sich jedoch auch über die gesamte, beispielsweise 20 - 30
cm lange Grifflänge erstrecken, wie anhand der unteren Hälfte der Figur 2 gezeigt
ist. Bei dieser Ausführung ist die Feineinstellung der Schlägerlänge ohne Abnahme
des Griffbandes 14 möglich.
[0018] Vorteilhaft ist im Bereich des Endrandes 18 des Hülsenansatzes 17 auf dem Griffschaft
2 eine Markierung 19 eingeprägt und/oder aufgedruckt, die in Verbindung mit dem Endrand
18 des Hülsenansatzes 17 (gemäß Ausführung der unteren Hälfte der Figur 2) eine Einstellmarkierung,
beispielsweise eine Skala, bildet. Dadurch kann der Spieler den Ballschläger leicht
auf die gewünschte "Schwere" einstellen. Die Rückstellung des Griffkopfes 7 wird bei
beiden Varianten der Figur 2 durch die Elastizität der Einstellscheibe (n) 6 bzw.
61, 62, 63 bewirkt.
[0019] Als Material für die Einstellscheiben 6 bzw. 61, 62, 63 eignet sich jeder nicht zu
weiche, gummielastische Werkstoff, insbesondere Weich-Elastomere, wie Kautschuk, Weich-Polyvinylchlorid,
Weich-Polyurethan, vorzugsweise in geschäumter Form, Schaum- oder Moosgummi oder auch
kompressible Mischpolymerisate oder dgl..
[0020] Der Griffkopf 7, gegebenenfalls mit dem Hülsenansatz 17, besteht vorteilhafterweise
aus Metall, wie beispielsweise Aluminium, Zinkdruck- oder Zinkspdtzguß, Messing, Bronze
etc., oder aus einem zähelastischen Kunststoff, wie Hart-Polyvinylchlorid, Hart-Polyurethan,
Polyamid, Polyäthylen, Polypropylen, Polystyrol etc..
[0021] Der Hülsenansatz 17 besitzt am schlagfeldseitigem Ende des Griffschaftes 2 eine umlaufende
Ausnehmung 20, deren Länge der maximalen Verstellung der Einstellscheiben 6 bzw. 61,
62, 63 durch Kompression entspricht. Die Ausnehmung 20 kann durch eineAbschlußscheibe
21 abgedeckt oder ebenfalls mit volumenkompressiblem Material, wie Schaumkunststoff,
vollständig ausgefüllt sein.
1. Ballschläger, insbesondere Tennisschläger, mit einem in der Länge verstellbaren
Griffschaft, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ende (3) des Griffschaftes (2)
und dem an diesem befestigbaren Griffkopf (7) wenigstens eine Einstellscheibe(n) (6
bzw. 61,62,63) eingesetzt und zentriert und durch den Griffkopf (7) mit dem Ende (3)
des Griffschaftes (2) lösbar verbunden ist bzw. sind.
2. Ballschläger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellscheibe(n) (6
bzw. 61,62,63) aus kompaktem, nicht kompressiblem Material besteht(en).
3. Ballschläger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellscheibe(n)
(6 bzw. 61,62,63) aus nachgiebigem, kompressiblem, insbesondere volumenkompressiblem,
Material besteht(en).
4. Ballschläger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. daß der Griffkopf (7) und
die Einstellscheibe(n) (6 bzw. 61,62,63) zentrisch von einer in das Ende (1) des Griffschaftes
(2) eingeschraubten Einstellschraube (9) durchsetzt ist und daß der Griffkopf (7)
und der Griffschaft (2) unter Dicken- änderung der Einstellscheibe(n) (6 bzw. 61,62,63)
in axialer Richtung relativ zueinander verstellbar sind.
5. Ballschläger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellscheibe(n)
(6 bzw. 61,62,63) auf im Griffschaft (2) und/oder im Griffkopf (7) in Längsrichtung
herausragenden Stiften (4) lagefixiert sind.
6. Ballschläger nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellscheibe(n)
(6 bzw. 61, 62,63), gegebenenfalls zusätzlich, selbstzentrierend ausgebildet sind
und die innere Stirnfläche (15) des Griffkopfes (17) sowie die Frontfläche (3) des
Griffschaftes (2) der selbstzentrierenden Form der Ein- stellecheibe(n) (6 bzw. 61,62,63)
angepaßt sind.
7. Ballschläger nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Griffkopf (7) einen den Griffschaft (2) praktisch ohne Spiel umgebenden, jedoch auf
diesem verschiebbaren Hülsenansatz (17) aufweist.
8. Ballschläger nach Anspruch 7, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Hülsenansatz (17)
sich über die gesamte Grifflänge erstreckt.
9. Ballschläger nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Endrand (18)
des Hülsenansatzes (17) über eine im Verstellbereich desselben auf dem Griffschaft
(2) vorgesehene Einstellmarkierung (19) verschiebbar ist.
10. Ballschläger nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einstellscheibe(n) (6 bzw. 61,62,63) aus einem Weich-Elastomer, wie Kautschuk, Weich-Polyvinylchlorid,
Weich-Polyurethan, auch in geschäumter Form, oder Schaum- oder Moosgummi besteht bzw.
bestehen.
11. Ballschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Griffkopf (7), gegebenenfalls mit dem Hülsenansatz (17), aus Metall besteht.
12. Ballschläger nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffkopf (7) aus
Aluminium, Zinkspritz- oder Zinkdruckguß, Messing oder Bronze besteht.
13. Ballschläger nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffkopf (7),
gegebenenfalls mit dem Hülsenansatz (17), aus einem zähelastischen Kunststoff besteht.
14. Ballschläger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffkopf (7) aus
einem der Kunsty stoffe Hart-Polyvinylchlorid, Hart-Polyurethan, Polyamid, Polyäthylen,
Polypropylen, Polystyrol besteht.