[0001] Die Neuerung betrifft eine Leiteinrichtung zur Baustellensicherung mit einer Ständerplatte
und einem in dieser gehalterten, die Markierung tragenden Ständerprofll.
[0002] Es sind Leiteinrichtungen dieser Art bekannt, bei denen die Ständerprofile mit den
Markierungen mittels schwerer oder sperriger Sockelelemente auf der Fahrbahndecke
fixiert sind. So ist z.B. aus dem Deutschen Gebrauchsmuster 79 34 718 eine Fußplatte
für einen Bakenständer bekannt, die aus einem massiven Grundkörper aus einem metallischen
oder nichtmetallischen Werkstoff besteht.
[0003] Aus dem Deutschen Gebrauchsmuster 72 19 360 ist eine Bake zur Kennzeichnung und Abgrenzung
von Fahrwegen bekannt, welche einen Fuß aus innen hohlen, rechteckigen Profilleisten
aufweist, die miteinander verbunden sind.
[0004] Aus dem Deutschen Gebrauchsmuster 82 36 180.0 ist ferner eine Leiteinrichtung bekanntgeworden,
dessen Ständerprofil ein langgestreckt geformtes Kunststoffprofil ist. Am bodenseitigen
Ende des Ständerprofils ist eine nach außen gerichtete Abkröpfung angeformt. Diese
Abkröpfung greift in eine entsprechende Öffnung an der Ständerplatte ein, wodurch
das Ständerprofll in der Ständerplatte festgelegt wird.
[0005] Die Leiteinrichtungen des bekannten Standes der Technik sind einerseits beherrscht
von schweren oder sperrigen Fußkonstruktionen, die bei Unfällen besonders kritisch
und vor allen Dingen für Zweiradfahrer gefährlich sind. Daneben besteht für das auffahrende
Fahrzeug durch den möglichen Anprall an die kompakten Fußkonstruktionen eine erhebliche
Beschädigungsgefahr.
[0006] Die Anformung von Abkröpfungen am bodenseitigen Ende des Ständerprofils zur Eingriffsverbindung
mit einer entsprechenden Öffnung der Ständerplatte bedarf einer zusätzlichen Bearbeitung
des Ständerprofils und eines aufwendigen Steckvorganges, bei dem das Ständerprofil
von unten durch die Ständerplatte geführt wird, damit die nach außen gerichtete Abkröpfung
in die entsprechende Öffnung der Ständerplatte halternd eingesetzt werden kann.
[0007] Hier setzt die Neuerung ein, die sich die Aufgabe gestellt hat, die geschilderten
Nachteile zu vermeiden und eine Kombination zwischen der Ständerplatte und dem Ständerprofil
zu schaffen, welche eine einfache und baustellengerechte Verbindungsmöglichkeit besitzt.
Neuerungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß die Ständerplatte eine im Querschnitt
von der Oberseite bis zum Boden durchgehende Ausnehmung aufweist, deren eine Wandung
der Querschnittsform des Ständerprofils angepaßt ist, und daß gegenüber dieser Wandung
ein mit mechanischen Mitteln festlegbares Spannelement angeordnet ist, welches zur
formschlüssigen Halterung des Ständerprofils an seiner der ersten Wandung zugekehrten
Wandfläche wenigstens teilweise die Querschnittsform des Ständerprofils besitzt.
[0008] Der besondere Vorteil dieser neuerungsgemäßen Leiteinrichtung ist darin zu sehen,
daß das Ständerprofil für seine Halterung in der Ständerplatte nicht mehr in der Form
von Abkröpfungen usw. bearbeitet werden muß, sondern daß das Ständerprofil aus dem
Zuschnitt heraus ohne weitere Bearbeitungsschritte in formschlüssige Wirkverbindung
mit der Ständerplatte gebracht werden kann.
[0009] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, daß die Ständerplatte zweigeteilt ist
und die beiden Formteile in der Teilungsebene der Querschnittsform des Ständerprofils
entsprechend einerseits als Patrize und andererseits als Matrize ausgebildet sind.
Die beiden Formteile, die im Formschluß die Ständerplatte bilden und zwischen sich
das Ständerprofil einklemmen, können auch in dieser speziellen Lösung aus Kunststoffplattenteilen
gebildet werden. Über die mechanischen Mittel, die z.B. aus Schrauben, Federn, Keilen,
Spannhebeln, Druckzylindern oder Kombinationen der einzelnen Elemente bestehen können,
lassen sich die beiden Formteile mit auf der Baustelle üblichen Mitteln formschlüssig
derart verbinden, daß nur ein kurzer Absatz des Ständerprofils eingeklemmt werden
muß, mit anderen Worten: die Ständerplatte kann eine relativ dünnwandige Kunststoffplatte
sein, die einerseits die Aufgabe erfüllen muß, die mechanischen Mittel aufzunehmen
und andererseits in der Teilungsebene genügend Höhe aufweist, um den in den Spalt
zwischen den Formteilen eingesteckten Fußbereich des Ständerprofils klemmend zu haltern.
In der Zeichnung sind Ausführungsbelsplele der neuerungsgemäßen Leitelnrichtung schematisch
dargestellt; es zelgen:
Figur 1 die Leiteinrichtung mit zwelgetellter Ständerplatte und eingestecktem Ständerprofll
in perspektivischer Ansicht,
Figur 2 die Leiteinrichtung gemäß Figur 1 in Draufslcht mit unterschiedllchen Verspannmögllchkelten
In Figur 2a und Figur 2 b,
Figur 3 die Leiteinrichtung in Draufsicht mit einteiliger Ständerplatte und Kellverspannung
des Ständerprofils - Figur 3a und Schnitt längs der Linie C - Figur 3b,
Figur 4 die Leiteinrichtung gemäß Figur 3 mit Spannelement und Hilfskeil,
Figur 5 die Leiteinrichtung nach Figur 1 mit zwei der Querschnittsform des Ständerprofils
angepaßten Formteilausschnitten.
[0010] Die in Figur 1 gezeigte Leiteinrichtung zeigt die Ständerplatte 1 mit ihren Formteilen
13, 14. Die Ständerplatte 1 kann aus verschiedenen Materialien wie Metall, Kunststoff,
Kunststein usw. aufgebaut sein. In der Darstellung sind die Kanten der Ständerplatte
1 allseitig angeschrägt dargestellt, um damit beispielsweise beim Überfahren mit Wagenrädern
deren Beschädigung durch scharfe Kanten zu verhindern. Das Formteil 13 Ist als Matrize
ausgebildet und in seinem Aufnahmeraum der Querschnittsform des Ständerprofils 3 entsprechend
gestaltet. Das Ständerprofil 3 ist in der gezeigten Darstellung ein C-förmiges Profil,
welches beispielsweise durch Extruslon von Kunststoffen hergestellt werden kann. Der
C-Form des Ständerprofils und der entsprechenden Ausformung im Formteil 13 der Ständerplatte
1 entsprechend Ist die Patrize des Formtells 14 gestaltet. Diese zeigt in der Teilungsebene
die C-Form als Positivform.
[0011] Die Zusammenspannung der beiden Formteile 13, 14 mit dem dazwischenliegenden Ständerprofil
3 zeigt die beiden Ausführungsformen a und b in Figur 2. Die Formteile 13, 14 der
Ständerplatte 1 sind über die außenliegenden Schrauben 4 derart miteinander verspannt,
daß das Ständerprofil 3 zwischen den Durchtrittsöffnungen für die Spannschrauben liegt,
daß somit die Spannfläche für das Ständerprofil 3 von den Durchführungsöffnungen für
die Schrauben 4 nicht beeinträchtigt wird.
[0012] In Figur 2b dagegen liegen die Spannschrauben 4 mittig in der Ständerplatte 1. Die
Anordnung kann so getroffen werden, daß in dem Einspannbereich 31 des Ständerprofils
3 entweder ein Langloch eingelassen ist, um den Einspannbereich 31 über die vormontierte
Spannschraube schieben zu können, oder daß in dem Einspannbereich 31 des Ständerprofils
3 eine Durchstecköffnung für die später zu montierende Spannschraube 4 eingelassen
ist. Auch in diesem Fall können zusätzlich in den Randbereich der Ständerplatte 1
die in Figur 2a gezeigten Spannschrauben 4 eingesetzt werden.
[0013] In Figur 3a ist eine Ständerplatte 1 gezeigt, welche ohne die Zweiteilung der in
den Figuren 1 und 2 beschriebenen Ausführungsbeispiele eine durchgehende Ausnehmung
2 für das Ständerprofil 3 besitzt. Die durchgehende Ausnehmung 2 hat im vorderen Bereich
21 eine Figuration, die dem Querschnitt des Ständerprofils 3 angepaßt ist. Gegenüber
dieser Ausformung ist ein größerer Aufnahmeraum geschaffen, in den beispielsweise
als mechanisches Mittel 4 ein keilförmiger Spannverschluß 5 eingelassen ist. Diese
in Figur 3a in Draufsicht dargestellte Ausführungsform ist im Querschnitt längs der
Linie C-C in Figur 3b verdeutlicht. Aus beiden Darstellungen ergibt sich, daß der
keilförmige Spannverschluß 5 an seiner dem Ständerprofil 3 zugewandten Klemmfläche
51 der Figuration des Ständerprofils 3 entsprechend ausgebildet ist. Damit ist für
eine voilflächige Klemmwirkung beim Einsatz des keilförmigen Spannverschlusses 5 gesorgt.
Der keilförmige Spannverschluß 5 kann durch Hammerschläge in seinen Paßsitz gebracht
werden, wobei die formschlüssige Halterung des Einspannbereiches 31 des Ständerprofils
3 .in der Ausnehmung der Ständerplatte 1 bewirkt wird.
[0014] In Figur 4 ist in der dort gezeigten Schnittdarstellung eine Leiteinrichtung gemäß
Figur 3 mit einem gesonderten Spannverschluß 32 und einem Hilfskeil 53 gezeigt. Der
Spannverschluß 32 besitzt an der Klemmfläche 51 die Figuration des Ständerproflls
3 zur vollflächigen Anlage in der verspannten Situation. Der Hilfskeil 33 kann dem
dann verbleibenden Spalt zwischen dem Spannverschluß 52 und der hinteren Wand der
Öffnung in der Ständerplatte 1 angepaßt sein.
[0015] In Figur 5 ist eine Sonderform der Ausführungen gemäß Figur 1 und 2 dargestellt.
Die Ständerplatte 1 besteht hier aus den Formteilen 13, 14, welche gleiche Spannausnehmungen
22, 23 aufweisen. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß hier für die
Formteile 13, 14 nur eine einzige Formteilausführung verwendet wird. Die aufeinanderzu
gerichteten konkaven Ausnehmungen 22, 23 für die Einspannung des Ständerprofils 1
ermöglichen die geschilderte Einspannung eines Ständerprofils , das nicht die in den
bisherigen Figuren gezeigte C-Form aufweist, sondern das z.B. als Hohlprofil 32 ausgebildet
sein kann. Die Verspannungsmöglichkeiten des Hohlprofils 32 zwischen den Formteilen
13, 14 entsprechen den vorgeschilderten.
[0016] Zu allen Ausführungsbeispielen ist darauf hinzuweisen, daß die beschriebenen Formen
des Ständerprofils 3 nur beispielhaft gebraucht wurden. Anstelle des C-Profils können
alle anderen Profilformen verwendet werden, die bei derartigen Leiteinrichtungen sinnvoll
sind. Das gleiche gilt für die in Figur 5 gezeigte konkave Ausgestaltung der Spannausnehmungen
22, 23 in den Formteilen 13, 14, die auch rechteckförmig, dreieckförmig, rund, mehreckig
usw. ausgeführt sein kann.
[0017] Zum Ständerprofil 3 selbst ist noch zu sagen, daß seine optimale Funktion dann erreicht
wird, wenn die Befestigung die Profilstabilität des Ständerprofils voll zur Wirkung
bringt. Dies wird erreicht durch die formschlüssige Volleinspannung des Ständerprofils
3 auf der vorbestimmten Länge, d.h. der Dicke der Ständerplatte 1. Maßgeblich für
die Profilstabilität des Ständerprofils 3 ist dessen Profilbreite und seine Knicksteifigkeit.
Als Beispiel für eine optimale Profilgestaltung des Ständerprofils 3 gemäß Figur 1
bis Figur 4 wird von einer Gesamthöhe des Ständerprofils von 1250 mm und einer Breite
von 250 mm ausgegangen.
[0018] Der Bemessung zugrundegelegt ist eine gleichmäßige Profildicke des Ständerprofils
3 von 3 mm und ein Kunststoffmaterial mit einem Elastizitätsmodul von 3000 N/mm .
In diesem Beispielsfall ist der Krümmungsradius im C-förmigen Ständerprofil 3 mit
1,1 x der Breite ausgelegt. Der Krümmungsradius beträgt damit 275 mm. An den Rändern
des C-förmigen Ständerprofils 3 ist eine Umbördelung angeordnet, deren Breite im gegebenen
Beispiel 23 mm beträgt. Diese Umbördelung oder Abkantung erhöht die Biegefestigkeit
in axialer Richtung und die Verdrehfestigkeit des in der Ständerplatte 1 eingespannten
Ständerprofils 3. Die Umbördelung ist beidseitig an den freien Enden des C-förmigen
Ständerprofils 3 angeformt..
[0019] Im Beispiel ist bei dem Ständerprofil 3 mit der Gesamthöhe von 1250 mm die notwendige
Einspannhöhe mit 0,4 x der Ständerprofilbreite anzugeben, das entspricht einer Einspannhöhe
von 100 mm.
[0020] Eine Vergrößerung der Verdrehfestigkeit des Ständerprofils 3 im eingespannten Zustand
ist nicht nur durch die Verlängerung der Umbördelung zu erreichen, sondern auch durch
eine Verstärkung der Umbördelung oder durch eine Änderung der Formgebung im Bereich
der Umbördelung, z.B. durch Anformen oder Anextrudieren eines rohrförmigen Hohlkörpers.
[0021] Die gezeigte und geschilderte Umbördelung des Ständerprofils 3 an dessen freien Kanten
kann entfallen, wenn anstelle des Kunststoffmaterials ein Werkstoff mit wesentlich
höherem Elastizitätsmodul gewählt wird. In Frage kommt hier z.B. Aluminium.
[0022] Die in den Figuren beschriebene Ständerplatte 1 kann beispielsweise auf die Unterlage
einfach aufgesetzt, aufgeklebt oder mittels mechanischer Elemente wie Nägeln, Einschlagsockeln
usw. auf dem Untergrund festgelegt werden.
1. Leiteinrichtung zur Baustellensicherung mit einer Ständerplatte und einem in dieser
gehalterten, die Markierung tragenden Ständerprofil, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ständerplatte (1) eine im Querschnitt von der Oberseite (11) bis zum Boden (12) durchgehende
Ausnehmung (2) aufweist, die wenigstens einseitig der Querschnittsform des Ständerprofils
(3) angepaßt ist, und daß ein Einspannbereich (31) des Ständerprofils (3) über mechanische
Mittel (4, 5) formschlüssig in der Ausnehmung (2) verspannbar ist.
2. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ständerplatte
(1) zweigeteilt ist und die beiden Formteile (13, 14) in der Teilungsebene der Querschnittsform
des Ständerprofils (3) entsprechend einerseits als Patrize und andererseits als Matrize
ausgebildet sind.
3. Leiteinrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanischen
Mittel (4, 5) Schrauben, Federn, Keile, Spannhebel, Druckzylinder oder Kombinationen
der einzelnen Elemente sind.