[0001] Die Erfindung betrifft eine Schalteranordnung mit einem Betätigungsorgan, bei dessen
seitlicher Verschiebung wenigstens einer von mehreren Schaltern betätigbar ist und
das beim Eindrücken entgegen der Kraft einer Feder über einen Schaltstößel auf einen
weiteren Schalter einwirkt.
[0002] Derartige Schalteranordnungen können beispielsweise zur Steuerung der Antriebsmotoren
für eine Tischplatte bei einem Röntgenuntersuchungsgerät benutzt werden, wobei zweckmäßigerweise
die Betätigungsrichtung und die Richtung, in die die Tischplatte durch Betätigung
der Schalteranordnung verschoben wird, zusammenfallen. Durch die Betätigung des weiteren
Schalters kann dann noch eine weitere, von der Tischplattenverschiebung unabhängige
Funktion geschaltet werden.
[0003] Bei einer bekannten Schaltervorrichtung der eingangs genannten Art sind um den Stößel
herum vier Mikroschalter angeordnet, und zwar so, daß ihre mit einem Schaltglied versehenen
Seiten dem zylindrischen Stößel zugewandt sind, der bei einer seitlichen Verschiebung
des Betätigungsorgans gegen eines der Schaltglieder drückt. Das Bauvolumen einer solchen
Schalteranordnung kann dabei zwar dadurch verringert werden, daß die Mikroschalter
möglichst dicht um den Schaltstößel herum angeordnet werden. Dann genügt jedoch bereits
eine kleine Verschiebung des Betätigungsorgans, um einen Schaltvorgang auszulösen.
Derart kurze Schaltwege sind jedoch für den Benutzer ungünstig; bei einem Röntgenuntersuchungsgerät
beispielsweise, bei dem der Benutzer in der Regel Bleigummihandschuhe trägt und mit
dem Daumen auf das Betätigungsorgan einwirkt, verliert der Benutzer bei derart kurzen
Schaltwegen das Gefühl dafür, ob der Schalter betätigt ist oder nicht. Ein weiterer
Nachteil ist, daß die Kräfte, die der Benutzer auf das Betätigungsorgan ausübt, voll
von den Schaltern aufgenommen werden müssen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schalteranordnung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß sich trotz geringen Bauvolumens hinreichend große Schaltwege
ergeben. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die mit einem Schaltglied
versenenen Seiten der durch seitliche Verschiebung betätigbaren Schalter in einer
Ebene liegen, daß die Schaltglieder um einen in der Ebene verschiebbaren Schaltteller
herum angeordnet sind, und daß der Schaltteller auf dem Schaltstößel verschiebbar
angeordnet ist.
[0005] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß der
Schaltstößel zweiteilig ausgebildet ist, wobei der eine mit dem Schaltteller zusammenwirkende
Stößelteil starr mit dem Betätigungsorgan verbunden ist und der andere auf den weiteren
Schalter einwirkende Stößelteil senkrecht zu der Ebene verschiebbar ist, und daß die
beiden in Achsrichtung gegeneinander versetzten Stößelteile durch eine Zugfeder mit
den einander zugewandten Flächen gegeneinander gedrückt werden.
[0006] Bei der Erfindung werden also die Schaltglieder dadurch betätigt, daß der Schaltteller
sie überfährt. Die vom Benutzer auf das Betätigungsorgan ausgeübten Kräfte werden
dabei nicht auf die einzelnen Schalter übertragen. Zum Betätigen des weiteren Schalters
wird das Betätigungsorgan senkrecht zu der Ebene verschoben, wobei der erste Stößelteil
auf den zweiten einwirkt, der in dieser Richtung geführt ist und das Schaltglied des
weiteren Schalters betätigt. - Wenn hingegen das Betätigungsorgan seitlich verschoben
wird, kippt der erste Stößelteil relativ zum zweiten, wobei sich letzterer nicht bewegt,
wobei jedoch der Schaltteller verschoben wird, bis er wenigstens ein Schaltglied betätigt.
Die Rückstellung des Betätigungsorgans erfolgt dabei mit Hilfe der unter Vorspannung
stehenden Zugfeder. Bei geeigneter Auslegung dieser Zugfeder wird der von ihr ausgeübte
Zug bei seitlicher Verschiebung des Betätigungsorgans nur geringfügig vergrößert,
so daß die der Betätigungskraft des Benutzers entgegenwirkende (Rückstell-) Kraft
bei der Verschiebung im wesentlichen konstant bleibt. Der Bedienkomfort wird dadurch
wesentlich erhöht.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen seitlichen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Schalteranordnung und
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine derartige Schalteranordnung.
[0008] Die in der Zeichnung dargestellte Schalteranordnung - ein sogenannter Koordinaten
schalter - weist einen Montage- und Führungskörper 1 auf, an dem fünf Mikroschalter
befestigt sind. Vier davon, nämlich die Mikroschalter 2, 3, 4 und 5 sind so angeordnet,
daß ihre Schaltglieder 2a, 3a, 4a und 5a auf den Eckpunkten eines Quadrates liegen
und ihre mit den Schaltgliedern versehenen Seiten eine Ebene bilden, die in Fig. 2
parallel zur Zeichenebene und in Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene verläuft, wobei
in Fig. 1 die horizontal verlaufende Schnittlinie mit der Zeichenebene mit 6 bezeichnet
ist.
[0009] Das knopfförmig ausgebildete Betätigungsorgan 7 und der Schaltstößel befindet sich
im Zentrum dieser vier Schalter. Der in Fig. 1 vertikal und in Fig. 2 senkrecht zur
Zeichenebene verlaufende Schaltstößel besteht aus zwei rotationssymmetrischen Teilen
8 und 9, die in Achsrichtung hintereinander angeordnet sind. Der mit dem Betätigungsorgan
7 verbundene Stößelteil 8 besitzt einen zylindrischen Schaftteil, auf dessen oberem
Ende der Betätigungsknopf 7 befestigt ist und dessen unteres Ende in einen hohlzylinderförmigen
Teil einmündet, der nach unten offen ist. Der zweite Stößelteil 9 ist in einer in
Fig. 1 vertikal verlaufenden Bohrung im Montage- und Führungskörper 1 in vertikaler
Richtung geführt und besitzt an seinem unteren Ende einen vergrößerten Außendurchmesser,
der größer ist als der Innendurchmesser der Bohrung. Dieser zweite Teil ist innen
hohl. Die beiden Stößelteile 8 und 9 werden durch eine vorgespannte Feder 10 zusammengezogen,
die mit Stiften 16 und 17 an den Stoßelteilen 8 und 9 befestigt ist, so daß die untere
Stirnfläche des Stößelteils 8 gegen die obere Stirnfläche des Stößelteils 9 drückt.
[0010] Der Stößelteil 8 wird von einem ringförmigen Schaltteller derart umschlossen, daß
der Schaltteller und der Schaltstößelteil in vertikaler Richtung (Fig. 1) zueinander
verschiebbar sind, daß sie jedoch bei einer Verschiebung in horizontaler Richtung
zusammen bewegt werden. Der Außendurchmesser dieses Schalttellers ist etwas geringer
als die Diagonale des durch die Schaltglieder 2a...5a gebildeten Viereckes, so daß
sich der Schaltteller in der Ruhestellung in der Mitte zwischen den Schaltgliedern
befindet. Der äußere Rand dieses Schalttellers ist auf seiner Unterseite verrundet.
Der Schaltteller ist in der Ebene 6 bzw. auf der Oberseite des Montage- und Führungskörpers
1 verschiebbar, 3ie parallel zur Ebene 6 und geringfügig oberhalb dieser verläuft.
[0011] Eine Feder 12 ist zwischen dem Schaltteller 11 und einem darüber befindlichen Teller
13 angeordnet, der durch einen Ring 14 in vertikaler Richtung fixiert ist. Die Feder
ist so vorgespannt, daß der Teller 11 nach unten gedrückt wird. Die Vorspannung dieser
Feder 12 ist jedoch geringer als die der Feder 10.
[0012] Unterhalb der vier Schalter 2...5 ist ein fünfter Schalter 15 an dem Montage- und
Führungskörper 1 befestigt, und zwar derart, daß bei einer Verschiebung des Stößelteils
9 nach unten sein Schaltglied 15a betätigt wird.
[0013] Wenn der Benutzer das Betätigungsorgan nach unten, d.h. senkrecht zu der Ebene, in
der der Schaltteller 11 verschiebbar ist, drückt, wird der Stößelteil 8 entgegen der
Kraft der Feder 12 nach unten verschoben und mit ihm der untere Stößelteil 9, bis
dessen Außenflächen das Schaltglied 15a betätigen. Der Stößelteil 8 wird dabei durch
den Schaltteller 11 hindurchgeschoben. Die beiden Stößelteile 8 und 9 verändern ihre
gegenseitige Lage nicht. Die Feder 12 bringt den Koordinatenschalter in seine Ruhestellung
zurück, wenn der Benutzer das Betätigungsorgan 7 losläßt.
[0014] Wenn der Benutzer das Betätigungsorgan seitlich verschiebt, d.h. senkrecht zur Achse
des Schaltstößels 8, 9, verschiebt sich der Stößelteil 9 nicht, während der Stößelteil
8 kippt, so daß seine untere Stirnfläche die ihr zugewandte Stirnfläche des unteren
Stößelteils nur noch an einer Stelle berührt. Durch dieses Kippen wird der Schaltteller
11 nicht mitgekippt, weil sein Innendurchmesser etwas größer ist als der Außendurchmesser
des Stößelteils 8 an der betreffenden Stelle und weil
/die Feder 12 ihn mit seiner Unterseite gegen die mit Schaltorganen versehenen Seiten
der Mikroschalter 2...5 bzw. gegen die dazu parallele Oberfläche des Führungskörpers
1 drückt. Er wird jedoch seitlich verschoben, wobei je nach der Richtung der auf das
Betätigungsorgan 7 ausgeübten Kraft ein Schaltglied überfahren wird (Richtungen a...d
in Fig. 2) oder zwei Schaltglieder (Richtungen e...h), wodurch gegebenenfalls weitere
Schaltfunktionen ausgeübt werden. Die Kraft, mit der dabei auf die Schalter bzw. ihre
Schaltglieder eingewirkt wird, ist von der vom Benutzer aufgebrachten Kraft unabhängig
und entspricht der Vorspannung der Feder 12. Weil der Stößelteil 8 gekippt wird und
weil die Schaltglieder 2a...5a ohne weiteres vom Schaltteller überfahren werden können,
ergeben sich fühlbare Schaltwege, was für die Benutzung von Vorteil ist.
[0015] Beim Kippen des Stößelteils 8 wird die Feder 10 geringfügig gedehnt, was die Vorspannung
geringfügig vergrößert. Da diese Vergrößerung aber wesentlich kleiner ist als die
Vorspannung selbst, bleibt die vom Benutzer zum Kippen des Stößelteils 8 auf das Betätigungsorgan
7 aufzubringende Kraft, im wesentlichen konstant, was ebenfalls zum Bedienungskomfort
beiträgt. Die Rückstellung in die Ruhelage nach dem Loslassen des Betätigungsorganes
7 wird im wesentlichen durch die Feder 10 bewirkt, die sich zusammenzieht, bis sich
die einander zugewandten Stirnflächen der Stößelteile 8 und 9 wieder vollständig berühren.
[0016] Ein einfacher Zusammenbau mehrerer erfindungsgemäßer Koordinatenschalter läßt sich
durch Verlängerung des Montage-und Führungskörpers 1 erreichen, wobei die Koordinatenschalter
in Längsrichtung dieses Körpers gegeneinander zu versetzen sind. Nicht in jedem Anwendungsfall
ist es erwünscht, daß beim Verschieben des Betätigungsorganes zwei Schalter gleichzeitig,
z.B. die Schalter 2a und 5a, betätigt werden. Dies läßt sich dadurch verhindern, daß
parallel zur Ebene 6 und oberhalb dieser Ebene eine in Fig. 1 gestrichelt angedeutete
Schaltkulisse 18 vorgesehen ist, die lediglich in Richtung der Pfeile a, b, c und
d verlaufende Ausnehmungen aufweisen, in denen der Schaft des Stößelteils 8 beim Verschieben
des Betätigungsorganes 7 geführt ist.
1. Schalteranordnung mit einem Betätigungsorgan, bei dessen seitlicher Verschiebung
wenigstens einer von mehreren Schaltern betätigbar ist und das beim Eindrücken entgegen
der Kraft einer Feder über einen Schaltstößel auf einen weiteren Schalter einwirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit einem Schaltglied versehenen Seiten der durch
seitliche Verschiebung betätigbaren Schalter (2...5) in einer Ebene liegen, daß die
Schaltglieder um einen in der Ebene (6) verschiebbaren Schaltteller (11) herum angeordnet
sind, und daß der Schaltteller (11) auf dem Schaltstößel (8, 9) verschiebbar angeordnet
ist.
2. Schalteranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltstößel zweiteilig ausgebildet ist, wobei der
eine mit dem Schaltteller (11) zusammenwirkende Stößelteil (8) starr mit dem Betätigungsorgan
(7) verbunden ist und der andere auf den weiteren Schalter (15) einwirkende Stößelteil
(9) senkrecht zu der Ebene (6) verschiebbar ist, und daß die beiden in Achsrichtung
gegeneinander versetzten Stößelteile durch eine Zugfeder (10) mit den einander zugewandten
Flächen gegeneinander gedrückt werden.
3. Schalteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schaltteller (11) und einem mit dem Betätigungsorgan
(7) verbundenen Teil (13) eine Druckfeder (12) vorgesehen ist, die den Schaltteller
(11) in Richtung auf die Schalter (2...5) drückt.
4. Schalteranordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Stößelteile (8, 9) hohl sind und daß die Zugfeder
(10) im Innern der beiden Stößelteile angeordnet ist.
5. Schalteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in einer zu der Ebene (6) parallelen Ebene eine Schaltkulisse
(18) vorgesehen ist, die die Bewegung des Stößels senkrecht zu seiner Achsrichtung
auf bestimmte Richtungen begrenzt.